Inhalt

Wir schlüpfen in die Haut eines Bettlers, der in einer völlig heruntergekommen Welt zu sich kommt und von einer Drohne geleitet wird. Auf dem Weg zu unseren vermeintlichen Rettern lernen wir außergewöhnliche Fähigkeiten und müssen feststellen, dass schauderhafte Kreaturen hinter uns her sind…

Gameplay

„The Beggar“ ist ein Horror-Adventure aus der First-Person-Perspektive – dass die meiste Zeit allerdings eher den Fokus auf kleinere Puzzles oder Geschicklichkeitseinlagen, statt auf nervenaufreibenden Grusel legt. Es gibt zwar kleinere (kompliziert zu steuernde) Gefechte, doch zumeist schlagen wir uns mit relativ gut designten Umgebungsrätseln herum.

Neben den üblichen Dingen (einen Ausweg finden, Kabel verfolgen, Stromversorgung wieder herstellen, etc.), nutzen wir auch Sonderfähigkeiten wie das Manipulieren von Zeit oder Wetter – was für ein paar erfrischende Aufgabenstellungen sorgt und immer wieder neue Auswege liefert.

Die Story wird zum Teil über die begleitende Drohne, zum größten Teil jedoch über gefundene Textfetzen erzählt. Die Handlung ist etwas abgedreht, geht aber in Ordnung.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug etwa 3 bis 4 Stunden.

Präsentation

Optisch hat mich der Titel hin und her gerissen. Stellenweise sah das Teil etwas trostlos aus und präsentierte uns niedrig aufgelöste Texturen, an anderer Stelle gefielen weitläufige Ausblicke und stimmige Lichteffekte. Das Ganze schaut nicht nach einem großen Team aus – wofür es wiederum ganz beachtlich ist.

Der Sound ist eher zurückhaltend, aber stimmig. Effekte und Sprachausgabe waren hochwertig. Die Performance (gespielt auf dem Legion Go in 1080p bei hohen Details) erstklassig.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • stellenweise sehr ansprechende Grafik
  • nette Rätseleinlagen
  • Optionen zur Barrierefreiheit

Neutral

  • recht gradlinig gestaltet
  • Grafik stellenweise altbacken / wenig detailliert

Negativ

  • etwas überladene und zickige Steuerung
  • Kampfsystem unausgegoren

Fazit

Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich „Walking Simulatoren“ liebe und eine kleine Schwäche für stimmige Gruselspiele habe – was in diesem Fall eigentlich recht gute Voraussetzungen waren. „Horror Tales“ war dann auch kein schlechtes Spiel, jedoch sollte man mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangehen. Das kleine Team von Carlos Coronado präsentierte uns hier keinen auf Hochglanz getrimmten Blockbuster, sondern ein Produkt mit kleineren Ecken und Kanten.

Abgesehen von ein paar hakeligen Kämpfen machte das Ding aber Laune und hielt mit ein paar interessanten Umgebungsrätseln bei Laune. Der Umfang war genau richtig, so dass sich die Mechaniken auch nicht abgenutzt haben. Wer mit den richtigen Erwartungen an die Sache heran geht, darf also gerne mal ein paar unterhaltsame Stündchen investieren.

Fotocopyright: Carlos Coronado, JanduSoft