Filmbesprechungen

Dark City

Inhalt

Ohne Gedächtnis erwacht John Murdoch in einem Hotelzimmer und findet die Leiche einer jungen Dame vor. Er kann sich an nichts erinnern, muss aber sogleich die Flucht vor sonderbaren Gestalten ergreifen. Dabei erkennt er nun, dass er scheinbar über Kräfte verfügt, die ihn die Umgebung beeinflussen lassen…

Fazit

Bei seiner allerersten Sichtung fand ich “Dark City” eigentlich noch so richtig gut und verbuchte ihn innerlich als echte Alternative zu beispielsweise “Matrix”, doch am vergangenen Wochenende muss ich diesen Geheimtippfaktor leider etwas relativieren.

Optisch mag der Titel über jeden Zweifel erhaben sein. Auch wenn der ein oder andere Effekte mittlerweile etwas Staub angesetzt hat, sorgten die Macher für eine tolle Immersion – die uns immer wieder mit fantastischen Aufnahmen inne halten und manchmal auch fast die Kinnlade nach unten senken ließ. Die Kreativität war diesbezüglich einzigartig und die audiovisuelle Inszenierung äußerst beachtlich.

Leider hing das Geschehen bei seinem Storytelling etwas durch. Nach einem spannenden Auftakt verlor man sich irgendwann zu sehr in langatmigen Dialogen und beraute sich hierbei seiner mysteriösen Aura. Die Erforschung der menschlichen Seele mag ein guter Ansatz wesen sein, die Umsetzung jedoch nicht schlüssig genug. Man sprach viel theoretische Dinge an, lieferte aber keine greifbaren Praxisbeispiele.

Die fremden Wesen bzw. die fremde Welt war einfach mal so da und wurde nur fadenscheinig begründet. Warum man sich zum weiteren Überleben unbedingt den Menschen anpassen musste, offerierte sich mir trotz mehrmaligem Nachdenken nicht wirklich – und warum dann am Ende trotzdem die Sonne aufging blieb ebenfalls in der Schwebe.

Ebenso schwach wurden unsere Charaktere erläutert und ausgebaut. Während Rufus Sewell seinen Job grundsätzlich gut erledigte, litt seine Figur an exakter Zeichnung und mangelnder Erklärung seiner Fähigkeiten. Man gab sich zwar rudimentär um Erklärungen bemüht, so richtig überzeugt war ich jedoch nicht. Ich fand ich sogar die Geschichte vom Auserwählten von “Matrix” gelungener.

Fans ungewöhnlicher Fantasy-Ereignisse sollten diesen Titel trotz offenkundiger Schwächen ruhig mal auf dem Schirm behalten. Eigentlich war “Dark City” wegen seinem teils atemberaubenden Settings schon ganz cool, doch bei der Handlung standen sich die kreativen Köpfe gehörig im Weg. Als einmaliges Erlebnis also durchaus zu empfehlen – den Platz in der Sammlung hat er bei mir nur, weil er mal als Heft-Beilage “verramscht” wurde.

6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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