Filmbesprechungen

Shining (1980)

Inhalt

Für den Schriftsteller Jack Torrance kommt der ungewöhnliche Urlaub gerade recht. Mit Frau und Kind kümmert er sich während der Winterpause um ein größeres Hotel und hat inmitten der Einöde jede Menge Zeit für seinen neuen Roman. Während des Schreibens zieht er sich allerdings immer weiter von der Familie zurück und nimmt langsam psychotische Züge an…

Fazit

Mit der Umsetzung von Kubrick war King wohl gar nicht so angetan, doch ich für meinen Teil fand das filmische Werk schon immer recht atmosphärisch und mit Nicholson hervorragend besetzt. Sicherlich taten sich bei der eher ruhigen Erzählweise auch hin und wieder ein paar kleinere Längen auf, trotzdem gehört “Shining” zu den besseren filmischen Adaptionen eines Buches von King und im Laufe der Jahre hat sich zurecht ein gewisser Kultstatus behaupten können.

Beeindruckt haben mich vor allem die gespenstischen Kulissen, die immer wieder für Schauer sorgten – auch wenn es gerade mal weniger gruselig zur Sache ging. Die weitläufigen Gänge und die unheilvolle Ruhe sorgten für Gänsehaut, die mit nervigen Geräuschen (beispielsweise das Quietschen von Spielzeugreifen) immer wieder durchbrochen wurde. Mit einfachen Mitteln schuf Kubrick eine einzigartige Stimmung, die uns ganz schön zusetzten konnte und mit Freuden zurückblicken ließ.

Wie bereits erwähnt lieferte Jack Nicholson hier eine atemberaubende Vorstellung seines Könnens ab. Er verkörperte die Wandlung des dargestellten Autors mit Bravour und ganz viel Empathie, hinterließ aber vor allem beim furiosen Finale bleibenden Eindruck (in der Filmgeschichte). Großartig allerdings auch seine Filmfrau (Shelley Duvall) und sein Filmsohn (Danny Lloyd), dessen Figur später sogar mit einer eigenen Auskopplung (Dr. Sleep) beglückt wurde.

Das Geschehen steigerte sich zwar unentwegt, hielt dafür aber auch ein paar Längen parat. Während einige Szenen in den düsteren Kulissen sehr hypnotisch wirkten, kam es bei anderen Passagen und sogar auch manchen Dialogen zu kleinen Durchhängern – denen eine dezente Straffung nicht geschadet hätte. Im Nachhinein betrachtet, zählt die eigenwillige Gangart allerdings als echtes Stilmittel und gehört irgendwie zu dieser Adaption dazu – nur sollte man darauf eingestellt sein und die Vorspultaste nicht unnötig in Anspruch nehmen.

“Shining” fordert nicht nur beim nervenaufreibenden Ausrasten von Jack Torrance einiges vom Zuschauer ab, sondern erfordert bis dahin eine gewisse Konzentration und Durchhaltevermögen. Der Streifen mag wesentlich gemächlicher als manch Mitbewerber daher kommen und sich in einigen Bereichen wohl auch deutlich von der Buchvorlage unterscheiden, ist aber trotzdem als gelungener Genrebeitrag zu bezeichnen und sollte von jeden Horrorfan mal begutachtet werden. Zu meinen absoluten Favoriten hat der Titel zwar nie gehört, doch bei passender Stimmung lege ich die Scheibe immer wieder gern in den Player und kann mit gutem Gewissen eine Empfehlung aussprechen.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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