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Laut Angaben seines Vorgesetzten ist Tom Mathias „das beste Pferd im Stall“ und immer für die Lösung verzwickter Fälle zu gebrauchen. In der ersten Staffel kämpft er sich durch vier Ermittlungen in Spielfilmlänge und lässt sich dabei nicht von beeindruckenden Kulissen von Wales ablenken.

Fazit

Gelegentlich mal eine kleine Krimi-Serie geht in Ordnung und zu einem Preis von gerade einmal einem Euro (EuroShop) konnte man sowieso nicht „nein“ sagen. Selbst wenn die Erwartungen eher gering sind – für das kleine Geld würde man nicht unbedingt Meckern wollen.

Ich könnte jetzt alle vier Filme einzeln besprechen, doch wie zuletzt bei „Kissing Booth“ würden sich zu viele Phrasen wiederholen. Da alle Episoden zudem auf etwa gleichem Niveau waren und ich bei Serien grundsätzlich die gesamte Staffel betrachte, bliebt es halt bei einer – leider eher durchwachsenen – Bewertung.

Grundsätzlich bietet die Produktion wenig Neues. Sie verknüpft Standard-Kriminalfälle mit hübschen Kulissen und einer etwas schrulligen Hauptfigur – und vielleicht lag auch hier Eines der offensichtlichen Probleme. Während dem gesamten Verlauf bin ich weder mit Mathias, noch mit seinen Assistenten warm geworden. Sie waren sympathisch, machten ihre Sache unterm Strich recht gut – aber irgendwie schienen sie nicht „kantig“ bzw. charismatisch genug. Sie boten wenig Wiedererkennungswert und schon gar keine kultverdächtigen Eigenheiten.

Die Fälle wurden nach Routine abgefertigt und boten wenig Raum zum „miträtseln“. Es ging manchmal recht schleppend, immer aber wenig überraschend voran. So plätscherten die Ermittlungen weitestgehend vor sich her und führten nie auf eine falsche Spur bzw. zu falschen Verdächtigen. Selbst als ungeübter Tatort-Zuschauer stand man nie vor unüberwindbaren Wendungen und fühlte sich gelegentlich eher etwas gelangweilt – statt vom Geschehen gepackt.

Genrefreunde bekommen mit „Inspector Mathias“ einen soliden, aber keineswegs überragenden Vertreter auf die Mattscheibe. Nichts sticht hier sonderlich hervor, aber größere Patzer waren glücklicherweise auch nicht zu verzeichnen. Als seichte Unterhaltung zum Einschlafen sicherlich geeignet, jedoch weit von einem Geheimtipp entfernt. Sollten weitere Staffeln ebenfalls so verramscht werden, würde ich zuschlagen – ansonsten bestünde jetzt nicht der zwingende Drang zu Weiterschauen. Ingesamt okay, aber kein Pflichtprogramm. Einen halben Bonuspunkt für die nette Technik und die schönen Landschaften.

5,5/10

Fotocopyright: Polyband/WVG