Inhat

Der Tod einer jungen Dame schockiert die gesamte Stadt und schnell fällt der Verdacht auf ihren Freund, mit dem es am Vorabend des Mordes noch einen öffentlichen Streit gab. Dieser weisst jedwede Kritik von sich und gibt sich aus Trauer dem Alkohol hin. Am nächsten Morgen erwacht er mit seltsamen Hörnen, die ihm scheinbar bei der Suche nach dem wahren Täter helfen sollen…

Fazit

Als ich zum ersten Mal etwas von „Horns“ vernahm, dachte ich mir, dass Daniel Radcliffe mal wieder alles gibt, um vom „Harry Potter“-Image wegzukommen. Bei näherer und absolut unbelasteter Betrachtung eröffnet sich jedoch ein Kleinod, wofür der ehemalige Zauberknabe absolut richtig besetzt wurde.

„Horns“ lebt nicht nur von seiner exzellent agierenden Hauptfigur, sondern in erster Linie von seinem unberechenbaren Plot rund um die namensgebenden Hörner. Es braucht einen Moment, sich mit der merkwürdigen Situation des Protagonisten abzufinden, aber dann macht der Film unglaublich viel Spaß und baut einen ausgezeichneten „Flow“ auf.

Man kann sich nie sicher sein, was als nächstes geschieht. Man muss sich dem (übrigens auch technisch) hervorragend konstruierten Treiben hingeben und einfach nicht an normalen Maßstäben ausrichten. Der Streifen ist ein düsteres, wie buntes Feuerwerk an verrückten Ideen und einer ganz geschickten Erzählweise. Man fokussiert sich auf ein einige Hauptfiguren und gibt Jedem die nötige Tiefe zur Entfaltung. Niemand nimmt in der spannenden Handlung zu viel oder zu wenig Raum ein.

Obwohl viele Elemente arg surreal erschienen, konnte man erstaunlich gut mitpuzzeln. Die Handlung setzte sich verständlich zusammen und irgendwelche Mutationen lenkten nicht vom bodenständigen Kern ab – und vergass darüber hinaus nicht, dramatische und traurig-schöne Momente einzuflechten.

Absurd, brutal, hoffnungsvoll und von Herzen gut. „Horns“ ist ein seltsames Experiment, welches vollkommen aufgegangen ist und mit witzigem Verlauf besticht. Radcliffe macht seine Sache enorm gut und passt mit seiner gesamten Ausdrucksweise wie die berühmte Faust aufs Auge. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und nehme die Scheibe (wieder mal günstig auf dem Flohmarkt gekauft) gerne in die Sammlung auf.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH