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Schlagwort: Drama (Seite 21 von 110)

Studio 54

Inhalt

Shane O’Shea lebt in einem Vor Ort von New York und träumt von einen besseren Leben in Saus und Braus. Ein Türöffner hierzu könnte ein Job im legendären „Studio 54“ sein, doch auch hier hält der zunächst sehr überwältigende Rausch nicht ewig an…

Fazit

Gleich vorweg: mein Review bezieht sich auf die Ursprungsfassung des Filmes, der mir sogar noch auf Videokassette vorliegt. Vor einigen Jahren ist eine neue Schnittfassung aufgetaucht, die den Streifen in weiten Teilen wohl komplett verändert und vollkommen neue Einsichten präsentiert. Falls ich diese Version mal zu Gesicht bekomme, werde ich diese hier gegebenenfalls noch einmal besprechen.

Wie der Name bereits deutlich macht, versucht uns Regisseur Mark Christopher die großen Tage des „Studio 54“ näher zu bringen und zum Großteil ist dies auch vollends gelungen. Schon in den ersten Minuten baut der Film eine unglaublich packende Atmosphäre auf, die sich bis zur letzten Minute behaupten konnte und an den Schirm fesselte.

Man gewährte uns interessante Einblicke in eine wilde Zeit, die man gut verstehen, sich heute aber nur bedingt so vorstellen könnte. Man fühlte, wie sehr die Akteure (allen voran der großartige Ryan Phillippe) von diesem Moloch angezogen wurden und wie sehr sie sich wünschten, ein Teil davon zu werden. Selten wie nie zuvor, konnten Träume und Sehnsüchte so verstanden werden – auch wenn man selbst keine Ambitionen in diese Richtung verspürt.

Sehenswerte Bilder, gepaart mit toller, zeitgerechter Musik luden zum Erkunden und Abtauchen ein. Die Immersion war grandios und auch hier vermutete man wieder wie aufgewühlt die Gefühle beim ersten Besuch des Clubs waren und wie krass sich eine neue Welt offenbarte. Da rückt die eher einfach gestrickte und leider auch recht vorherschaubare Rahmenhandlung zum Glück arg in den Hintergrund.

Man rückte ein paar Freunde in den Mittelpunkt des Geschehens, wobei der Club und dessen Ausschweifungen der eigentliche Star in der Manege waren. Immerhin war aber beachtlich, welch bekannte Gesichter (u.A. Salma Hayek, Mark Ruffalo, Neve Campbell) für diesen Titel gewonnen werden konnten. Für die Einen war es wohl ein Job, für die Anderen bestimmt auch Teil ihrer Ehrerbietung vor dieser einst so prunkvollen Kulisse.

Es gab das „Studio 54“ und nach relativ kurzer Zeit war es bereits Geschichte. Dieser Umstand spoliert den Streifen schon irgendwo und dennoch gab man sich um einen roten Faden und die Identifikation mit einigen Figuren bemüht. Mich haben vor allem die brillante Grundstimmung und ein genialer Mike Myers als Host des Ladens abgeholt und eine unterhaltsame Zeit bereitet. Der Film strotze vor Nostalgie und traf mit viel Feingefühl oftmals den richtigen Ton. Für und 1,5 Stunden kann man hier herrlich in eine vergangene Epoche abtauchen und das dargestellte Nachleben in den legendären Gemäuern des „54“ außerordentlich gut genießen.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Homefront

Inhalt

Als der ehemalige Polizist Phil Broker mit seiner kleinen Tochter aufs Land zieht, wollte er eigentlich nur ein ruhiges Leben abseits seiner rauen Vergangenheit dort verbringen. Durch einen kleinen Zwischenfall jedoch entbrennt ein kleiner Streit in der Nachbarschaft, der sich bald zu einem echten Kleinkrieg mausert – bei dem Phil alsbald sogar mit alten Feinden konfrontiert wird…

Fazit

Die letzten Filme von Jason Statham waren ja eher durchwachsen und haben die Anforderungen an „Homefront“ etwas herunter geschraubt. Vielleicht war das auch ganz gut, denn so konnte der Titel seine volle Wirkung entfalten und die alten Stärken des Schauspielers neu entflammen lassen.

Die Handlung war zweckmäßig und bot einen passablen Rahmen für die Geschehnisse, die zwischen rabiater Action und ruhigeren Momenten eine gute Balance fanden. Zwar war die gesamt Glaubwürdigkeit nicht unbedingt gegeben, aber das verzeiht man relativ locker. Spätestens wenn Statham seine legendären Fäuste spielen lässt, kommt unglaubliche Laune auf und alles Stirnrunzel war rasch vergessen. Seit „Transporter“ hat er nicht mehr so eine tolle Akrobatik gezeigt und man war mehr als fasziniert von seinen Bewegungen.

Viel zu Meckern gab es – abgesehen von seiner Glaubwürdigkeit – eigentlich Nichts. Auch der Rest der Darsteller liefert ordentliche Leistungen ab und die Inszenierung war hochwertig, besaß mit hübschen Filtern und kräftigen Farben einen sehr coolen Look. James Franco überzeugte als fieser Bösewicht, während Winona Ryder schon lange nicht mehr eine so gute Darbietungen präsentieren konnte.

Streng genommen war „Homefront“ ein 08/15-Actionfilm – doch seine saubere Technik, die tollen Darsteller und die grandiosen Fights heben ihn selbst nach wiederholter Sichtung noch sehr positiv hervor. Ich wurde jedenfalls gut unterhalten und kann ihn allen Genrefreunden nur ans Herz legen. Statham war schon lange nicht mehr so genial und so hübsche Kloppereien sieht man sowieso nicht alle Tage. Gerne dürfte man noch einen zweiten Teil hinterherschieben.

Fotocopyright: LEONINE

The Town – Stadt ohne Gnade

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Doug MacRay und seine Freunde stammen aus einfachen Verhältnissen und hatten schon oft Konflikte mit dem Gesetz. Sie kamen nie aus dem schlechten Umfeld ihres Viertel heraus und sind zum Teil durch die kriminellen Aktivitäten der eigenen Väter vorbelastet. Sie arbeiten sogar für die selben Auftraggeber.

Beim einem Überfall auf eine Bank nehmen sie eine Angestellte als Geisel und entließen sie kurz darauf wieder in die Freiheit. Als sich das FBI in die Ermittlungen der örtlichen Polizei einschaltet, bekommen die Räuber jedoch kalte Füße. Doug will sich um die vermeintliche Zeugin kümmern und verliebt sich ausgerechnet in sie..

Fazit

Bei „The Town“ hat sich Ben Affleck als Multitalent bewiesen und ein tolles Resultat abgeliefert. Die Inszenierung ist erstaunlich geschmeidig und wird selbst in ruhigeren Passagen nie langweilig. Temporeiche Schnitte, coole – aber nicht überzogene – Action und eine gefällige – und nicht zu schnulzige – Liebesgeschichte machen einen rundum guten Eindruck.

Affleck und Konsorten waren gut aufgelegt und gaben einen glaubwürdigen Gesamteindruck ab. Alle Figuren wirkten wie vom Leben gezeichnet und ließen den Zuschauer schon fast so etwas wie Sympathie – zumindest großes Verständnis – für die Täter empfinden. Die Charakterzeichnung war somit ausgezeichnet und die eingeflochtene Lovestory gar nicht mal unglaubwürdig geraten, wie man es beim ersten Überfliegen der Inhaltsangabe vielleicht noch vermutet hätte. Es blieb alles in einem angenehmen Rahmen und man lehnte sich in Sachen Romantik oder Gefühl nie zu weit aus dem Fenster.

Die Geschichte war in Ordnung und gab weit mehr her, als man anfänglich dachte. Das Grundprinzip war schnell erklärt, viele Wendungen und die Unberechenbarkeit der Beteiligten macht die Sache hingegen ungemein spannend und jederzeit höchst sehenswert. In meinem alten Review zog ich noch einen Vergleich zum Klassiker „Heat“, wobei einige Szenen hier durchaus als gelungene Verbeugung zum großen Vorbild zu verstehen waren und sich zumindest recht ähnlich anfühlten.

Bei der Action hat man so wenig, wie bei der Tiefe gespart. Wenn es kracht, dann aber richtig. So gibt es toll inszenierte Schusswechsel und schwere Blechschäden zu bewundern. Auch hier legte man Wert auf Authentizität und ließ es wieder rum nicht zu übertrieben krachen. Die Effekte waren handwerklich erstklassig und von den Dimensionen genau richtig bemessen. Das Verhältnis zu den ruhigeren Abschnitten war ebenfalls prima ausgelotet und gab keinen Grund zur Klage. Der sonst eher sehr zurückhaltende Sound drehte dann so richtig auf und protze mit toller Räumlichkeit.

Ich verbeuge mich vor Ben Affleck. Der Film mag sicherlich nicht das Maß aller Dinge sein, macht aber unterm Strich alles richtig und bereitete einen höchst unterhaltsamen Filmabend. Die positiven Kritiken hat das gute Stück absolut zurecht verdient und ein Platz in der Sammlung ist der Scheibe ebenfalls sicher. Drama-Freunde kommen jedenfalls auf Ihre Kosten und eine Empfehlung geht raus.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Reacher – Staffel 1

Inhalt

Ein Unbekannter erreicht die verschlafene Kleinstadt Margrave und plötzlich häufen sich die Morde. Die Polizei stellt zwar schnell einen Zusammenhang fest, kann aber keine eindeutigen Beweise für seine Beteiligung offenbaren. Schnell bringt sich der neue Besucher allerdings in deren Arbeit ein und möchte beim Lüften einer groß angelegten Verschwörung behilflich sein…

Fazit

In der letzten Zeit wusste ich inmitten des dichten Seriendschungels gar nicht mehr, was sich diesbezüglich überhaupt noch lohnt zu schauen und nicht sogar Opfer einer unvollendeten Absetzung zu werden droht. Bereits am Rande (durch den Start der zweiten Staffel) habe ich vernommen, dass „Reacher“ eine recht gute Produktion sein sollte und so habe ich mich – trotz aller aktuellen „Serienbedenken“ – mal darauf eingelassen.

Es dauerte nicht lange und dann hatte mich das Geschehen am Haken. Bereits nach wenigen Minuten erweckte der zunächst befremdlich wirkende Auftritt des titelgebenden Hühnen großes Interesse und zack war man voll „Suchtmodus“.

Mit vergleichsweise einfachen Mitteln – und einer sogar recht austauschbaren Rahmenhandlung – hielten die Macher hier unglaublich gut bei Laune und konnten das ein oder andere Lächeln abringen. Im Grunde erzählt die Serie nicht viel Neues, schmückt seinen grundsätzlich eher halbgaren Inhalt mit symphatischen Figuren und erinnerungswürdigen Aktionen aus.

Die Chemie aller Beteiligten hat wunderbar gepasst. Man nahm sich auch stets die Zeit zum Ausbau seiner Hauptfiguren, weshalb sie neue Einblicke gewährten ungemein ans Herz wuchsen. Klar könnte man hier leichte Oberflächlichkeit bescheinigen, doch die Reduzierung auf das Nötigste war genau richtig und zerrte nicht an der Kurzweil.

Die Mischung aus Krimi und Action war ebenfalls genau passend und ließ keine Langeweile aufkommen. Nach ruhigeren oftmals sehr spitzfindigen Dialogen flogen schnell wieder die Fäuste und die „Maschine“ Alan Ritchson konnte beweisen, was Sie kann. Abseits der Action gefiel der Riese jedoch mit pfiffigen Anmerkungen und interessanter Kombinationsgabe.

Inmitten blutrünstiger und vor CGI strotzenden Mitbewerbern, kommt ein bodenständiger „Reacher“ genau richtig. Eine simple Storyline wurde hier mit vielen kleinen Details und vor allem hervorragendem Charakterdesign ausgeschmückt, dass allgemeine Pacing war nahezu perfekt. Ich hoffe, dass diese Serie im Vergleich halbwegs günstig produziert werden konnte und eine breite Fanbase den Streamingdienst erst recht zur Fortsetzung animieren. Staffel Zwei ist nun jedenfalls Pflichtprogramm!

Fotocopyright: Amazon

72 Stunden – The Next Three Days

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

John Brennan hat eigentlich alles, was man im Leben braucht: eine schöne Frau, ein gesundes Kind und ein eigenes Haus. Doch als dann eines Morgens ein Polizeitrupp sein Anwesen stürmt und die Gattin verhaftet, bricht dies alles in Scherben.
Sie steht unter Verdacht, ihre Chefin ermordet zu haben und die Indizien sind erdrückend. Klarer Fall für John nun alles für die Freilassung zu tun – auch wenn er dabei auf fragwürdige Methoden zurückgreifen muss…

Fazit

Bei Russell Crowe denke ich in erster Line an actionreiche Werke, mit denen er sich einen durchaus guten Ruf erarbeitet hat. „72 Stunden – The Next Three Days“ schlägt allerdings eher den Weg seines „A Beautiful Mind“ ein – was ich jetzt nicht auf eine tiefgründige, sondern größtenteils eher ruhige Handlung beziehe.

Es geht überwiegend gemächlich, aber keineswegs langweilig zur Sache. Die knappen 130 Minuten wurden intelligent und vergleichsweise überraschend authentisch aufgebaut. Crowe verkörpert den besorgten Familienvater und keinen unglaubhaften Helden mit übermäßig viel Grips oder Muskelkraft. Er gibt sich quasi als „Normalo“ und macht die Sache somit nachvollziehbarer und überhaupt interessanter. Man kann sich mit der Hauptfigur identifizieren und dies übt einen großen Reiz an der ganzen Sache aus.

Die Geschichte baut sich langsam auf und fesselt über die gesamte Laufzeit. Man spürt richtig, dass die Handlung in verschiedene Kapitel unterteilt ist – die nahtlos ineinander greifen. Nach dem Shock der Verhaftung direkt zu Begin, wechselt man zu einer ruhigeren Phase, um im letzten Drittel zielgerichtet das Tempo zu erhöhen und in einem – im Vergleich – furiosen Finale zu münden.

Neben Crowe machten auch die anderen Figuren – allen voran sein kleiner Film-Sohn eine gute Figur und gaben keinen Grund zur Klage. Alle hielten sich weitestgehend an die Maxime möglichst authentisch zu wirken und damit fuhr man einen guten Kurs. Die Optik passte sich mit zumeist kühlen Farben dem Szenario ansprechend an und gelegentlich gab ein paar interessante Kameraeinstellungen.

„72 Stunden“ ist kein typischer Hollywood-Blockbuster und vermag für manche Betrachter fast schon etwas träge zu sein. Ich empfand den realistischen Stil jedoch sehr faszinierend und so konnte mich der Streifen durchgängig packen. Der Wiederschau-Wert dürfte zwar gering ausfallen, doch als handwerklich gut gemachter Film sollte man seine Zielgruppe gewinnen können. Unterm Strich ein geschickt inszenierter Thriller mit langsamen, aber erfreulich greifbaren Szenario zum Mitfiebern.

Fotocopyright: Studiocanal

Back on the Strip

Inhalt

Vergeblich versucht der junge Merlin als Zauberkünstler in Vegas durchzustarten. Als er in einem kleinen Club die Damen jedoch mit anderen Talenten von sich überzeugen kann, wird der ehemalige Tänzer Mr. Big auf ihn aufmerksam. Dieser will mit Merlin seine alte Crew, bestehend aus männlichen Strippern, wieder auf die große Bühne bringen…

Fazit

Hinter Filmen wie „Back to the Strip“ verstehe ich nicht so ganz den Sinn. Klar möchte man in erster Line das Publikum bespaßen und eine gute Zeit bereiten, aber trotzdem verstehe ich die Message und vor allem das hier präsentierte Niveau rein gar nicht.

Sicherlich hatte mich der Titel stellenweise ganz passabel bei Laune gehalten, doch eine echte Empfehlung vermag ich nicht auszusprechen. Der Film erfand das Rad nicht neu, patze sogar bei einigen Gags und lud manchmal auch arg zum Fremdschämen ein. Die Story war schablonenhaft und wurde nicht zuletzt durch Werke wie „Magic Mike“ in wesentlich tiefgründigerer und seriöserer Form auf die Leinwand gebracht.

Einige Kalauer blieben im Halse stecken, andere wiederum animierten zum Kopfschütteln. Eigentlich hatte ich bei Tiffany Haddish, Kevin Hart oder Gary Owen eine höhere Quote an gelungenen Schenkelklopfern erwartet, aber dem war einfach nicht so. Immerhin schien Snipes ein bisschen Freude an der Arbeit gehabt zu haben und kam recht entspannt und gut gelaunt rüber.

Der Streifen plätscherte größtenteils vor sich hin, glücklicherweise aber ohne jemals richtig langweilig gewesen zu sein. Man blieb irgendwie am Ball, obwohl viele Passagen mühelos vorhersehbar waren und sich das vermeintlich dramatische Finale sehr frühzeitig abzeichnete. Überraschungen hab es (abgesehen von ein paar schrecklich unlustigen Gags) keine, alles lief nach gewohntem Muster und endete in einem Happy End mit erwartetem Zuckerguss.

„Back on the Strip“ war grundsätzlich kein guter Film und vergreift sich in regelmäßigen Abständen gewaltig im Ton und dennoch fällt mein Urteil noch vergleichsweise milde aus. Manchmal konnte man schon lachen und die Zeit verging relativ kurzweilig, so dass man am Ende nicht gänzlich enttäuscht vor dem Schirm saß. Trotz schwacher und austauschbarer Handlung hätte ich bei dem gefälligen Cast jedoch wesentlich mehr erwartet. So ziemlich alle Beteiligten hatten schon wesentlich bessere Referenzen in ihren Filmografien vorzuweisen.

Fotocopyright: MMJ Productions

The Yards – Im Hinterhof der Macht

Inhalt

Frisch nach der Entlassung aus der Haft sucht Leo einen neuen Job um sich und seine kranke Mutter versorgen zu können. Schnell landet er bei seinen wohlhabenden Onkel, der in seinem großen Unternehmen allerdings keine Verwendung für den jungen Mann findet. Durch seinen Cousin Willie schnuppert er dennoch in die dortigen Geschäfte hinein und bemerkt, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht…

Fazit

Im Laufe der letzten Jahre habe ich „The Yards“ schon einige Male gesehen und würde ihm beinahe unterstellen, dass er bei jeder Sichtung einen Ticken besser wird. Die Handlung mag grundsätzlich recht simpel konzipiert sein, doch das grandiose Staraufgebot und spannend inszenierte Momente machen dieses Manko wieder wett.

Vor allem der junge Wahlberg ging in seiner Rolle auf, spielte den jungen Leo fast schon zu gutherzig und zu weich – was sich mit zunehmender Spielzeit zum Glück noch etwas veränderte. Man konnte sich jedenfalls gut in seine Situation hineinversetzen und bis zum bitteren Ende mit ihm zittern. Sicherlich hatte man ja stets ein Happy-End im Kopf und dennoch bewog die Handlung zum bedingungslosen Mitfiebern.

Mir gefiel die insgesamt sehr nüchterne Erzählart. Korruption und Sabotage werden hier als ganz normales Business abgetan und alle Beteiligten wissen davon. Der Streifen gab uns relativ entspannte Einblicke in fragwürdige Geschäftspraktiken, ohne dabei Belehrend oder sonst wie aufdringlich zu wirken. Das Ganze wirkte „mafiös“ aber in einem greifbareren und verständlicheren Rahmen als bei vielen Mitbewerbern.

Technik und der restliche Cast waren erste Sahne. In zuweilen stark gefilterten, düsteren und dann wieder interessant ausgeleuchteten Bildern konnten sich bekannte Gesichter wie James Caan oder Faye Dunaway behaupten, während ihre damals noch sehr jungen Kollegen Wahlberg, Phoenix und Theron wunderbar zu ihnen aufschlossen. Die Chemie aller Beteiligten hat gestimmt und das war letztlich auch entscheidend für das glaubwürdige Auftreten des gesamten Werkes.

Mich würde nicht wundern, wenn „The Yards“ zumindest in Auszügen aus dem wahren Leben gegriffen wurde und reale Korruptionsfälle möglicherweise Pate für die hier präsentierten Ereignisse gestanden hätten. James Gray lieferte uns hier ein schönes und brillant besetztes Milieu-Portrait ab, bei dem man nur wenig meckern kann. Mir gefallen Erzählweise, Inszenierung und der hohe Spannungsbogen so sehr, das ich das Teil – wie Eingangs erwähnt – durchaus regelmäßig in den Player lege und mich entspannt zurücklehne. Definitiv ein empfehlenswerter Titel!

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Zodiac – Die Spur des Killers

Inhalt

Die USA in den späten 60iger Jahren. Ein Killer streift durch das Land und sendet Bekennerschreiben an die Presse. Er nennt sich selbst „Zodiac“ und hält sich für übermächtig und unfassbar. Gemeinsam mit der Polizei versuchen einige Reporter den Fall zu lüften, doch immer wieder gibt es neue Opfer…

Fazit

Bereits mit „Sieben“ hatte sich David Fincher seinen Platz im Genre-Olymp sicher, doch mit „Zodiac“ konnte er vor einigen Jahren noch einmal ordentlich nachlegen. Anders, aber nicht minder packend und vor allem mit seiner bewährten, düsteren Handschrift.

Die Geschichte beruhte auf wahren Begebenheiten und zog vermutlich auch deshalb so sehr in ihren Bann. Auch wenn der Streifen (Achtung: kleiner Spoiler) kein wirklich befriedigendes Ende aufwies, war der Weg mal wieder das eigentliche Ziel. Eindrucksvoll wurden uns die damaligen Ermittlungsmethoden und Fehler der Behörden aufgezeigt, ebenso die Ohnmacht mit der man manchen Aktionen einst begegnete.

Obwohl der Streifen an sich eher ruhig und sachlich daher kam, blieb man jederzeit gefesselt am Schirm. Auch ohne große Gewaltspitzen oder explizite Aufnahmen kam keine Langweile auf und man fieberte stets den nächsten Schritten der Ermittlungen entgegen. Die deutliche Überlänge des Streifens fiel dabei kaum ins Gewicht, jede einzelne Sekunde war unerwartet kurzweilig (und hochwertig) in Szene gesetzt worden.

Die namhaften Darsteller (u.A. Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr., Mark Ruffalo) haben tolle Leistungen vollbracht und sich gegenseitig prima ergänzt. Man konnte sich gut in deren Figuren hineindenken und ihre Motivationen verstehen. Jeder Charakter bildete hierbei ein kleines Mosaiksteinchen, welches zu einem runden Gesamtbild geführt hat. Jeder hatte seine wichtigen Eingebungen und jeder trug seinen Teil zum Gelingen bei.

„Sieben“ mag unerreicht bleiben, dennoch hat Fincher hier einen tollen Thriller auf wahren Begebenheiten abgeliefert. Trotz Laufzeit von fast drei Stunden und vergleichsweise wenig Action wurde es hier nicht langweilig und der Zuschauer puzzelte selbst um die Suche nach der Identität des Täters mit. Dieser Film blieb nachhaltig im Gedächtnis und animierte zudem zu weiteren Recherchen zum Thema. Das schafft nicht jeder Titel und von daher gibt es eine mehr als warme Empfehlung für alle Genrefreunde!

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

State of Play – Stand der Dinge

Inhalt

Cal McCaffrey ist Reporter beim Washington Globe und ein Fels in der Brandung für seinen alten Jugendfreund Stephen Collins, dessen Leben langsam zu zerbrechen droht. Der Tod einer Affäre bringt seinen Wahlkampf ins Schleudern und wirft unbequeme Fragen auf. Cal soll herausfinden, wer dem aufstrebenden Polit-Star schaden will und seinen Ruf wieder herstellen…

Fazit

Nach „Ein gutes Jahr“ ging es direkt mit einem anderen Film mit Russell Crowe weiter – und diesmal ging es wieder etwas düsterer und geheimnisvoller zur Sache. Auch wenn dieser Streifen ebenfalls schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, wirkt seine Handlung noch immer erstaunlich frisch – obwohl uns hier ehrlich gesagt kaum etwas Neues offeriert wurde.

„State of Play“ war ein Polit-Thriller ohne Schnörkel und ohne eine unnötig überkomplexe Handlung. Bereits nach kurzer Zeit hatte man das Grundkonzept verstanden und konnte voll im Geschehen abtauchen. Augenmerk lag hier auf den Figuren und wie sie sich in dieser Extremlage verhielten. Man konnte die Verzweiflung von Stephen Collins (Ben Affleck) gut nachvollziehen, war sich seiner Person aber nie vollends sicher.

Wer schon einige Genrevertreter kennt, der durchschaut auch hier ein paar Kniffe und ahnt Wendungen bereits im Voraus. Trotzdem gelang ein solider Spannungsaufbau und man blieb bis zum bitteren Ende erwartungsvoll am Ball. Das Zusammenspiel von Crowe und Affleck hat gefallen, Helen Mirren und Rachel McAdams waren eine perfekte Ergänzung für die beiden Hauptdarsteller. Optisch war das Teil ohnehin stilvoll und hochwertig in Szene gesetzt.

Wer Thriller mag, wird bei „State of Play“ auf seine Kosten kommen. Sorgfältig wurde hier eine Checkliste abgearbeitet und alle Punkte solide umgesetzt. Das Teil stach nirgendwo sonderlich hervor, leistete sich im Gegenzug aber auch keinerlei gravierende Schwächen. Unterm Strich also ein absolut stabiler Genrebeitrag, bei dem man Nichts verkehrt macht.

Fotocopyright: Studiocanal

Summer of Sam

Inhalt

Es ist nicht nur extrem heiß im Sommer von 1977, auch ein Serienmörder macht den Anwohnern der Bronx gehörig zu schaffen. Während die Polizei scheinbar im Dunklen tappt, werden Verdächtigungen untereinander aufgestellt und Freundschaften drohen zu zerbrechen…

Fazit

Einige Male habe ich diesen Film nun schon gesehen und immer noch kann ich ihm eine Faszination nicht absprechen. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, erzählt uns Spike Lee die Handlung nicht aus Sicht von Polizei oder Presse, sondern mit den Augen der einfachen Bevölkerung und verschafft uns hier vollkommen neue Eindrücke um die Geschichte des legendären Serienkillers.

In einigen Kritiken wurde bemängelt, dass man den eigentlichen Täter zu selten zeigt und seine Motivationen nicht wirklich ergründet. Das mag sicherlich zutreffen, ist aber keineswegs negativ anzukreiden. Wie bereits im Introtext erwähnt, dreht sich das Geschehen um einen Freundeskreis und zeigt die Auswirkungen der Gräueltaten auf eben diese und macht uns vor allem klar, wie diese mit der Angst im Nacken ihr normales Leben weiterführen und mit alltäglichen Problemen kämpfen. Die Morde an sich verlaufen eher am Rande und reißen immer wieder aus den Geschichten unserer Figuren heraus, bilden vielmehr ein bindendes Glied, statt Hauptaugenmerk des Filmes.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und agierten glaubwürdig in ihren Rollen. Man konnte sich in alle Charaktere prima hineindenken, ihre Sorgen, Ängste und Nöte verstehen. Angefangen bei unseren jungen Hauptfiguren, bis zu den reiferen Nebenfiguren, die ihr Viertel schützen möchten. Durch die realen Hintergründe (und teils eingestreuten Originalaufnahmen) wird dies alles wunderbar greifbar und sorgt für eine zuweilen angenehm beklemmende Atmosphäre. Man kann die Verunsicherung in der Bevölkerung spüren und wird Zeuge, wie man sich mit den Vorfällen eben irgendwie arrangiert.

Optisch hat „Summer of Sam“ sehr gut gefallen. Die körnigen Bilder und der hochwertige Look passen perfekt zur dargestellten Zeit-Epoche und der eingängige Soundtrack unterstreicht dies zusätzlich. Man hat den Geist der späten 70iger prima eingefangen und eine tolle Immersion geschaffen. Man fühlt sich auf Anhieb wohl und kann die Figuren auch schnell recht gut einordnen. Durch ihre unterschiedliche Ausprägung sind sie zudem alles andere als schablonenhaft gezeichnet, gaben dem vorbildlich präsentierten Geschehen den letzten Schliff.

„Summer of Sam“ war ungewöhnlich und auch deshalb so stark. Seine verschobenen Perspektiven sorgten nicht nur für erfrischende Einblicke, sondern auch für eine nicht zuvor für möglich gehaltene Spannungskurve. Wer bereits einige Genrefilme gesehen hat und auf der Suche nach neuen Ideen ist, darf sich diesen Titel nicht entgehen lassen. Neben „Zodiac“ und Konsorten eine tolle Ergänzung im Heimkino-Portfolio und überhaupt ein weiteres tolles Werk von Spike Lee.

Fotocopyright: VCL

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