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Schlagwort: Drama (Seite 6 von 110)

Twisters

Inhalt

Nach einer traumatischen Erfahrung hat Kate ihre Berufung als Sturmjäger an den Nagel gehängt und beobachtet das Wettergeschehen nur noch vom Monitor aus. Als sie ein alter Freund um Hilfe bittet und mit guten Argumenten um die Ecke kommt, nimmt sie erneut Teil bei der gefährlichen Hatz nach den Orkanen…

Fazit

Der erste Teil war seinerzeit nicht weltbewegend, aber im Grunde nicht schlecht und nach all den Jahren noch recht gut schaubar. Seine Prämisse war einigermaßen frisch und vielleicht hat er uns deshalb schon eher ins Kino gelockt. Von der Fortsetzung habe ich nun zumindest einen technisch einwandfreien Spaß erwartet, doch erhalten habe ich eher Liebesschnulze, statt einem packenden Katastrophenfilm.

Der Streifen begann nicht schlecht und versuchte mit ein paar netten Details eine kleine Brücke zum Vorgänger zu schlagen, obwohl er grundsätzlich unabhängig von ihm funktioniert und sonst keine echten Überschneidungen liefert.

Die Handlung orientierte sich dennoch an den üblichen Genrestandards, fuhr aber stets mit angezogener Handbremse. Während man zunächst noch von einer interessanten Hatz auf die Stürme und entsprechend spektakulären Bildern ausging, wurde man alsbald eines Besseren belehrt und saß ein wenig resigniert im Kinositz.

Irgendwie fühlte sich das ganze Unwetter-Szenario wie ein Rahmen für eine Romanze, statt einem ernst zu nehmenden Drama an. Die Stürme wirkten wie ein Beiwerk, um die Beziehung unserer beiden Hauptfiguren weiter zu vertiefen und das Ereignisse des ersten Kusses schien sehnlichster herbeikonstruiert, denn das Auftauchen des nächsten Wetterphänomens.

Insgesamt war das Gebotene viel zu seicht, manchmal gar ein Ticken langweilig und auch technisch weit hinter den Erwartungen. Sicherlich sahen die zerstörten Landschaften durchaus glaubwürdig aus, aber irgendwie hätte ich mir grade während der wilden Passagen mehr aufregende Bilder und optische Schmankerl erwartet. Gerne hätte auch der Sound ein wenig mehr „Bums“ haben dürfen – denn trotz spürbarer Räumlichkeit und etwas Bass wäre hier bestimmt noch mehr gegangen.

Hübsche (und leider auch wenig glaubwürdige) Darsteller, ein seichter Soundtrack, Rodeo-Szenen und viel Schnulze sprachen eine eigene Sprache – die eher an eine Lovestory von Sparks, denn einen echten Katastrophen-Thrill erinnerte. Das Gebotene unterhielt zwar schon irgendwo recht passabel, doch mir wäre ein kerniges und wesentlich effektgeladenes Werk deutlich lieber gewesen. „Twisters“ war trotz guter Ausgangslage leider kein Film für die große Leinwand und kann bei Bedarf mal bei einem Streamingdienst genossen werden.

Fotocopyright: Universal

The Instigators

Inhalt

Zwei Kleinkriminelle wollen eine Wahlkampfveranstaltung des amtierenden Bürgermeisters überfallen und mehr oder weniger legale Spendengelder in ihren Besitz bringen. Leider läuft das Vorhaben absolut schief und alsbald befinden sich die Beiden auf der Flucht vor Polizei, den Schergen des Bestohlenen und den eigenen Auftraggebern…

Fazit

Vielleicht lässt es sich schon anhand der kurzen Inhaltsangabe erahnen, aber so richtig erfand „The Instigators“ das berühmte Rad nicht neu. Apple präsentierte uns hier ein kleines Buddy/Gangster-Movie mit beachtlichem Cast, doch der Unterhaltungswert war eher so lala.

Man hat viele ähnliche Filme gesehen und konnte sich zumindest stets die groben Eckpfeiler erahnen. Der Streifen verlief nach bewährten Mustern und lieferte stets die Vorlage, um den Ablauf der folgenden Szene auch recht gut einschätzen zu können.

Das Pacing war nicht immer optimal und zwischen durchaus unterhaltsamen Momenten bildeten sich auch immer wieder kleine Längen. Manche Dialoge hätten ein wenig Straffung verdient und man wünschte sich mehr Tempo herbei. Auch hat die Chemie zwischen Damon und Affleck nicht ganz gepasst – sie hätten mit besserer gegenseitiger Ergänzung wohl noch viel mehr aus manchen Passagen rausholen können.

Technisch war der Streifen bestenfalls durchwachsen und konnte keineswegs mit großen Blockbustern mithalten. Für eine Streaming-Produktion ging der Look zwar soweit in Ordnung, jedoch waren die CGI-Effekte nicht besonders prickelnd und stets als solche erkennbar gewesen. Grade die Umsetzung von Explosionen und Flammen hat man woanders schon wesentlich besser gesehen – vermutlich ist das Budget einfach für die bekannten Namen draufgegangen.

Für mich ist „The Instigators“ wieder einmal ist eine typischer „Streaming-Titel“ – mit allen schon oftmals erwähnten Höhen und Tiefen. Der Streifen war zwar durchwegs schmerzfrei anschaubar, aber in keinem Bereich so richtig gut. Als Inklusivartikel nimmt man ihn halt mal eben mit, ein neues Abo lohnt dafür auf keinen Fall.

Fotocopyright: Apple

Lonely Castle in the Mirror

Inhalt

Magische Spiegel führen sieben Schüler zu einem geheimnisvollen Schloss, vor dem sie von der selbsternannte „Wolfskönigin“ begrüßt werden. Sie erhalten die Aufgabe einen verstecken Schlüssel in den Gemäuern zu finden und dürfen dafür immer wieder von ihrem Kinderzimmer zum Schauplatz zurückkehren. Regelmäßig treffen sich die Jugendlichen und im Laufe der Zeit entstehen Freundschaften…

Fazit

„Lonely Castle in the Mirror“ ist ein Film, der innerlich nachhallt und trotzdem nicht ganz perfekt war. Er besaß eine unglaublich gute und tiefgründig ausgestaltete Geschichte, hätte an manchen Ecken allerdings etwas runder performen dürfen.

Das Geschehen benötigte einige Zeit, um in die Gänge zu kommen und offerierte seine verzwickte Prämisse recht früh. Dennoch blieb man gerne am Ball und wollte erfahren, ob die Ereignisse für unsere sympathischen Protangonisten noch eine gute Wendung nehmen mag.

Die Handlung lag großen Wert auf die Zeichnung seiner Figuren und stellte besonders das Thema „Freundschaft“ heraus. Gut war hierbei, dass man sämtliche Hintergründe prima fassen, die Gedankengänge und Aktionen unserer unterschiedlichen Charaktere jederzeit verstehen konnte und sich stets abgeholt gefühlt hat.

Der Streifen stimme ernste Töne an, ohne dabei deprimierend oder schergängig zu werden. Einige Szenen hätten jedoch ein wenig mehr Tempo vertragen können – ohne dabei ihrer Tiefe beraubt zu werden. Manchmal driftete das Geschehen fast in Langatmigkeit ab, bekam zum Glück immer wieder die Kurve.

Die Bilder waren wunderschön und laufen problemlos zum Abtauchen ein. Alles wirkte sehr realistisch gestaltet, obwohl stellenweise passend an Details gespart und so ein schöner Look kreiert wurde. Der Soundtrack war stimmig, die deutsche Vertonung absolut in Ordnung.

Trotz kleiner Mängel war „Lonely Castle in the Mirror“ definitiv einer der besseren Animes in der letzten Zeit. Die Story und vor allem deren Fokus auf das Verhältnis der Schüler zueinander und deren teils dramatischen Hintergründen war klasse und ließ über kleine Ungereimtheiten beim Pacing hinwegschauen. Wer ruhige, aber dennoch interessante Filme zu schätzen weiß, wird hier bestens aufgeboben sein.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Big Lebowski

Inhalt

Jeffrey Lebowski – von allen nur „Dude“ genannt – hat ein großes Problem. Die Frau seines Namenvetters steckt in finanziellen Problemen und die Geldeintreiber stehen fälschlicherweise vor seiner Tür. Der echte Lebowski will von diesem Problemen nichts wissen, bis er dann eines Tages doch den „Dude“ um Hilfe bittet…

Fazit

Diesen Film mit klarem Verstand zu beurteilen, fällt nicht leicht. „The Big Lebowski“ ist eher Kultobjekt, denn richtiger Film, der „Dude“ mittlerweile zum Teil der modernen Popkultur geworden. Was uns die Coen-Brüder anno 1998 servierten, war Story-technisch vielleicht ein wenig mau, aber vollgepackt mit erinnerungswürdigen Figuren und Dialogen.

Die Hauptrolle wurde Jeff Bridges quasi auf den Leib geschneidert und ist noch heute trotz einiger anderer tollen Auftritte unweigerlich mit ihm verbunden. Er spielte den arbeitslosen Kiffer mit enormer Gelassenheit und angenehm natürlich. Auf der einen Seite wollte man seiner Figur stets in den Hintern treten, auf der anderen Seite verspürte er angenehme Vibrationen und verzeichnete hohe Sympathie auf seinem Konto.

Jedoch war nicht nur der „Dude“ allein für das Gelingen des Projektes verantwortlich – ebenfalls genial waren seine Mitstreiter in Form von John Goodmann oder Steve Buscimi, die mit ihren Konversationen und unkonventionellen Aktionen kein Auge trocken ließen. In diesen Phasen spielte der Streifen seine wahren Stärken aus und hätte gerne noch ewig so weitergehen können.

Überhaupt wurde der Streifen eigentlich nie langweilig und das Pacing war nahezu perfekt. Neben eher dialoglastigen Passagen gab es humoristische und vor allem künstlerisch angehauchte Passagen. Lässt sich etwas schwierig umschreiben, doch besonders die Traumsequenzen der Titelfigur stellen einen angenehmen Kontrast zum Rest da und waren schon kultig inszeniert. Irgendwie eine Art Persiflage auf die Kunst und zugleich auf schräge Weise wieder erschaffene Kunst.

Mit dem „Dude“ hat sich Jeff Bridges wahrlich ein kleine Denkmal geschaffen, doch Abseits des chaotischen Titelhelden konnte der Streifen überzeugen. Die Geschichte an sich war zwar eher „okay“, dafür wurde sie allerdings perfekt durchgetaktet und mit viel vortrefflichem Witz an den Zuschauer gebracht. Für mich zwar letztlich nicht die absolute filmische Referenz, aber ein immer wieder gerne gesehener Gast auf der heimischen Leinwand.

Fotocopyright: Universal

Honeymoon in Vegas

Inhalt

Bei einem manipulierten Pokerspiel verliert Jack Singer eine Menge Geld. Nun hat er die Wahl zum schnellstmöglichen begleichen seiner Schulden in Form von Geld – oder er überlässt dem charismatischen Gewinner seine Verlobte für ein Wochenende…

Fazit

Es gibt immer wieder Filme von bekannten Darstellern, die man bis dato noch nicht gesehen hat. Ich wusste zwar von der Existenz dieses Streifens, kam aber am gestrigen Abend zum ersten mal in dessen Genuss – der sich allerdings ein wenig in Grenzen hielt.

Die Geschichte war zwar ganz witzig konstruiert, verlief allerdings zu gradlinig und vorherschaubar. Es gab keine Überraschungen und alles verlief genau wie erwartet – also recht seicht und leider auch wenig spektakulär, frei von echten Höhepunkten.

Im Grunde lebte der Streifen also von seinen prominenten Hauptdarstellern, die durchaus eine gute Vorstellung an den Tag gelegt haben. Vor allem James Caan spielte Cage in den gemeinsamen Szenen mal eben ganz locker an die Wand und begeisterte mit einer coolen Performance. Er verkörperte die Rolle des älteren Playboys mit Bravour und einer gewissen Glaubwürdigkeit.

Dank vieler Elvis-Doubles und einen passenden Soundtrack war für tolle Las Vegas Stimmung gesorgt und die Akteure wussten ebenfalls zu gefallen. Der Rest ging in Ordnung, stach aber nirgends übermäßig hervor. Man konnte den Titel zwar gut „wegschauen“, untern Strich rangierte er bestenfalls im gehobenen Mittelfeld und präsentierte uns im Grunde nichts bahnbrechend Neues.

Fotocopyright: NSM Records

Verschwende deine Jugend

Inhalt

Harry Pritzel ist Azubi bei der Sparkasse, träumt aber vom großen Erfolg im Musikbusiness. Nebenher spielt er den Manager für eine recht unbekannte Band, die er mit einem Coup bald richtig berühmt machen möchte…

Fazit

„Verschwende deine Jugend“ zielt ein wenig auf eine Nische, doch macht dabei eine hervorragende Figur. Die Kombination aus deutschem Film und Aufbruchsstimmung der so genannten „Neuen deutschen Welle“ mag sicherlich nicht Jedem munden – doch für halbwegs an der Thematik Interessierte lieferte uns Regisseur Benjamin Quabeck ganz großes Kino ab.

Mit Tom Schilling, Jessica Schwarz und Robert Stadlober war der Streifen für hiesige Verhältnisse hervorragend besetzt und zog schnell alle Sympathie auf seine Seite. Grade der junge Schilling lud mit seinem exzellenten Spiel zum Mitfiebern ein und, das Geschehen über weite Teile von ganz allein. Man konnte sich prima in seine Figur hineindenken und seine (leicht überspitze) Zwangslage schmerzlich miterleben.

Die Handlung war im Grunde simpel, die Umsetzung aber umso effektiver. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln wurden hier verschiedene Stationen des Erwachsenwerdens eingefangen und vor allem durch eine glaubwürdige Atmosphäre der frühen 80iger Jahre untermauert. Die Ausstattung war über jeden Zweifel erhaben, die Immersion hierdurch absolut perfekt. Man konnte den Geist der Zeit förmlich einatmen und sich darin fallen lassen.

Die Musik bildete einen wichtigen Eckpfeiler und einige Melodien waren durch wiederholtes Einspielen stets als Ohrwurm-Garant zugegen. Schade jedoch die leicht verkorkste Abmischung, die einige Gesangspassagen nur schwerlich identifizierbar machten. Sie waren einfach zu leise im Vergleich zum recht basslastigen Rest. Immerhin gabs bei Kamera und Inszenierung keine Kritik – die stark gefilterten und groben Bilder passten ausgezeichnet zur allgemeinen Stimmung, sorgten sogar für eine kunstvolle Anmutung.

„Verschwende deine Jugend“ ist ein sehenswertes Portrait über einen kleinen Teil deutscher Geschichte, aber vor allem eine schöne Studie über das damalige Lebensgefühl einer überschaubaren Randgruppe. Das Schicksal unserer erstklassig gespielten Hauptfigur mag vielleicht etwas überzeichnet dargestellt worden sein, der Rest (Technik, Geschichte, etc.) hat allerdings wie die Faust aufs Auge gepasst. Wer Bock auf einen soliden Jugendfilm und ganz viel Lebensgefühl zum Beginn der NDW-Phase aufnehmen will, ist hier bestens bedient.

Fotocopyright: Constantin Film

Light Sleeper

Inhalt

Wenn andere schlafen, beginnt die Arbeit für John. Er ist Drogenkurier und versorgt seine Kunden zu späten Stunden mit seinen Waren. Eines Tages trifft er dabei auf eine alte Liebe, für die er noch Gefühle besitzt. Er gibt vor seinem zwielichtigen Job nicht mehr nachzugehen und dann wird alles kompliziert…

Fazit

Schon immer habe ich William Dafoe für einen überragenden Schauspieler gehalten und Filme wie dieser untermauern diese Statement umso deutlicher. Er trug das Geschehen von „Light Sleeper“ quasi von allein und ließ seine teil durchaus namhaften Kollegen (u.A. Susan Sarandon) ziemlich alt aussehen.

Der Film lebt zwar hauptsächlich von seiner tollen Hauptfigur, konnte aber auch mit einer schönen trostlosen Atmosphäre punkten. Das Szenario wirkte greifbar, glaubwürdig und wegen seiner nächtlichen Aufnahmen zuweilen angemessen düster. Dazu gesellte sich eine ruhigere Gangart, die uns umso mehr den Fokus auf Charaktere und deren Beweggründe gewährte.

Das Geschehen fühlte sich wie ein kleines alltägliches Kapitel einer Großstadt an, zog mit seiner fast schon hypnotischen Art dennoch in seinen Bann. Man blieb an der Handlung dran, wollte sehen wie sich die Ereignisse noch entwickeln – schließlich hatte man das Gefühl, dass die Dinge zu jeder Zeit eskalieren könnten.

An anderer Stelle wurden Parallelen zu „Taxi Driver“ gezogen und zumindest in Sachen Atmosphäre und kaputten Hauptfiguren sind sich die Titel ein bisschen ähnlich. „Light Sleeper“ schneidet im direkten Vergleich sicherlich deutlich schwächer ab, ist für sich genommen aber ein sehenswerter Film mit gewohnt genialem Dafoe.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Escort Wife

Inhalt

Nach dem Verlust ihre ungeborenen Kindes, muss eine junge Dame noch ein paar Monate in häuslicher Ruhe verbringen. Da ihr Mann viel arbeitet oder auf Geschäftsreisen ist und kaum noch mit ihr schläft, wächst der innere Frust in ihr. Sie freundet sich ihrer sexuell sehr offenen Nachbarin an und wird in die Welt der käuflichen Liebe eingewiesen…

Fazit

Erneut weder Fisch, noch Fleisch, was uns die Philippiner hier servieren. Zwar ging es im Vergleich mit dem kürzlich gesichteten „Threesome“ ein wenig öfter freizügiger zur Sache und man gab sich um etwas mehr Thrill bei der Handlung bemüht, doch so richtig konnte auch dieses Werk nicht von sich überzeugen.

Die Inszenierung war erneut auf einem guten Niveau und gefiel mit hochglänzenden Bildern – die durchaus ein wenig an leicht gefilterte Handyaufnahmen erinnerten. Die erotischen Momente wurden stilvoll, aber auch durchwegs jugendfrei inszeniert, markierten immerhin die kleinen Highlights an dieser Produktion.

Die Darsteller waren ihrer Sache so lala gewachsen. Auch ohne die schwache, fast schon lustlos-monotone deutsche Synchronisation konnte ihre Mimik nicht so recht begeistern und man fühlte sich eher in einer „Daily Soap“, statt in einem waschechten Kinofilm.

Die Handlung setzte überraschenderweise nicht nur auf nackte Tatsachen und dem verruchten Grundton der käuflichen Liebe, sondern man gab sich gen Finale hin sogar als Thriller mit blutigen Einlagen zu verstehen. Dies wirkte im Kontext zunächst befremdlich, hob den Titel allerdings auch vom Einheitsbrei vergleichbarer Werke ab.

Etwas Erotik, ein wenig Blut und zumindest hübsche Hauptdarstellerinnen retten diesen Film vor der totalen Belanglosigkeit. Er war nett inszeniert, durchwegs anschaubar, aber abseits der blanken Tatsachen austauschbar und erzählerisch leicht behäbig. Beinharte Genrefans können mal reinzappen, der Rest darf getrost ignorieren.

Fotocopyright: vivamax

Im Sumpf des Verbrechens

Inhalt

Schon lange hat Professor Paul Armstrong nicht mehr im Gerichtsaal gestanden, doch die Geschichte eines ehemaligen Studenten könnte ihn zu einer Rückkehr bewegen. Nach 8 Jahren in der Zelle soll der Mann wegen Mordes an einingen jungen Mädchen hingerichtet werden, doch fallen dem Fachmann einige Ungereimtheiten bei der bisherigen Beweisführung ins Auge…

Fazit

Ein schwaches Finale kann manchmal einen ganzen Film ruinieren – und so auch fast hier. „Im Sumpf des Verbrechens“ war bis zum Schlusspart und dessen dürftiger Auflösung der Ereignisse nämlich ein recht spannender und gut konstruierter Titel, beinahe mit Kultcharakter.

Connery und Fishburne gaben ein tolles und konsequenterweise stark unterschiedliches Ermittler-Duo, während auf Seiten der Bösewichte Ed Harris angenehm hervorstach. Sie heben sich gegenseitig zu Höchstleistungen angestachelt und das Beiwohnen war einfach eine Freude. Überhaupt wurden die überwiegend älteren Darsteller mit Bedacht ausgewählt und passend in ihre jeweilige Rolle besetzt.

Die Geschichte benötigte einige Minuten um ihre Figuren vorzustellen und in die Gänge zu kommen, doch langweilig ging es dabei nicht zur Sache. Man konnte sich prima auf die leicht bedrohliche Grundstimmung einlassen, die selbst von einigen sonnigen Hochglanzaufnahmen nicht getrübt wurde. Die schönen Kulissen zogen in ihren Bann und versprühten ihren eigenen, gefälligen Flair. Man konnte wunderbar abtauchen und förmlich den Geist der heißen Sumpflandschaften einatmen.

„Im Sumpf des Verbrechens“ bot eine interessante Geschichte, sehenswerte Settings und vor allem erstklassige Darsteller. Die Auflösung konnte mich am Ende zwar nicht überzeugen, aber immerhin war der Spannungsbogen (und somit der Unterhaltungswert) bis dato gegeben und so fällt das Urteil recht milde aus. Unterm Strich also ein gelungener Thriller, der nur auf seiner Zielgeraden leicht ins Schwanken gekommen ist – ansonsten ein empfehlenswerter Beinahe-Klassiker.

Fotocopyright: Warner

A Quiet Place: Tag Eins

Inhalt

New York City wird überraschend von einer Alieninvasion heimgesucht und die Regierung reagiert schnell. Brücken werden gesprengt, den fremden Wesen der Zutritt zum Rest des Landes abgeschnitten. Inmitten des entstandenen Chaos versucht die junge Sammy irgendwie um ihr Leben zu kämpfen. Oberstes gebot hierbei: leise sein…

Fazit

Die bisherigen „A Quiet Place: Tag Eins“-Filme konnten mich trotz im Grunde recht passabler Prämisse nicht so recht von sich überzeugen. Oftmals kritisiere ich den zu häufigen Gebrauch von Action – bei diesen Streifen (und auch beim aktuellen Vertreter) bemängele ich die zu gemächliche Gangart.

Als Cineast kann ich ruhige und vor allem elegant aufgenommene Bilder schmerzfrei genießen und habe versucht auch bei „Tag Eins“ ein paar positive Eindrücke auf mich wirken zu lassen, doch uneingeschränkt hat dies leider nicht funktioniert. Auch dieser Teil/dieses Reboot/dieser Perspektivenwechsel gab sich stellenweise zu zäh und war stets davon bedroht, dass der Zuschauer das Interesse verlor.

Die Aufnahmen waren wirklich toll und die eher dezent platzierten CGI-Einlagen ziemlich gut, doch zu lange Kameraeinstellungen und zu lange wortlose Passagen zerrten an diesen positiven Aspekten. Es macht sich zu oft die pure Langeweile breit und nicht selten war man in Versuchung zur Fernbedienung zu greifen und vorzuspulen.

Die Handlung an sich war überschaubar und gab nicht viel her. Dadurch, dass auf dem Schirm überwiegend wenig geschah und man sich zu intensiv an nichtigen Passagen aufhielt, wurde inhaltlich weder viel erzählt, noch dargeboten. Es gab ein paar spannende Momente, aber insgesamt wenig von dem man berichten könnte. Zudem lieferte man uns weder bei Bekämpfung der Aliens, noch beim Entwickeln der Charaktere etwas Neues.

Bei der Leistung der Akteure war ich stark am Hadern. Eigentlich hat deren Auftritt zunächst reibungslos geklappt und auch deren Hintergründe nahm man so gerne in Kauf, doch mit laufender Spielzeit fiel deren Overacting (insbesondere von unserer Hauptfigur) negativ in Auge. Sicherlich wollte man eine schier ausweglose Situation irgendwie emotional darstellen, aber Lupita Nyong’o zog ein paar Register zu viel und konnte beim Kullern der Tränen emotional nicht mitreißen.

So sehr ich den Grundgedanken um den Alien-Einmarsch und „ruhig dabei sein“ auch schätze, so wenig warm werde ich mit dieser Filmreihe zum Thema. „Tag Eins“ hatte durch tolle Technik und eigentlich auch sympathischen Darstellern sehr viel Potential, doch erneut schlug die ausgebremste Erzählweise nervend auf das Gemüt. Leider kann ich diesen Film trotz ausgezeichneter Ansätze einfach nicht empfehlen und rate Genrefans zu Sparen ihres Geldes.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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