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Kategorie: Spielebesprechung (Seite 4 von 18)

Wolfenstein (2009, PC)

Inhalt

Mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs erfährt der amerikanische Geheimdienst von mysteriösen Ausgrabungsarbeiten nahe Isenstadt. Der Spieler übernimmt die Rolle von B.J. Blazkowicz und geht den unheilvollen Dingen auf die Spur…

Gameplay

In bester Serientradition (zumindest seit „Wolfenstein 3D“) lieferte uns Raven Software anno 2009 einen Ego-Shooter in reinster Form ab. Gesteuert wird also aus der Ich-Perspektive und der Fokus liegt hauptsächlich auf Ballern. Es gab zwar eine kleine „Hub-World“, in der man Dialoge führen, Waffen aufrüsten und Aufträge abholen konnte, ansonsten waren die eigentlichen Level sehr gradlinig und luden kaum zum Erkunden abseits der Hauptpfade ein.

Etwas frischen Wind brachten die besonderen Fähigkeiten, die unsere Spielfigur im Laufe des Abenteuers dazu lernen konnte. So kann man beispielsweise mit einem Blick in die Geisterwelt versteckte Wege auskundschaften oder in hektischen Momenten die Zeit verlangsamen. Das war für das allgemeine Vorankommen zwar nicht immer von Belang, fühlte sich aber dennoch nett und durchaus befriedigend an.

Ansonsten waren die Ziele und deren Reihenfolge stets klar vorgegeben, Rätsel oder sonst wie komplexere Mechaniken wurden nicht geboten. Die Steuerung entspricht den üblichen Genre-Standards und bedurfte keiner größeren Einarbeitung.

Spielzeit

Wieder einmal kommt hier die Info, dass ich die Zeit nicht exakt gestoppt habe und ich mich hier an durchschnittlichen Zeitangaben aus dem Internet orientiere. Diese geben rund 9 bis 10 Stunden an, was ich rückwirkend als realistisch einschätzen würde.

Präsentation

Optisch war der Titel schon zu seinem damaligen Release keine Offenbarung, aber grundsolide Kost. In meinen Augen ist das Geschehen auch heute (gespielt in 4K mit maximalen Details) noch erstaunlich gut anschaubar und vom Style sowieso zeitlos. Ein paar grobe Texturen oder hakelige Animationen gingen in Ordnung, die Waffensounds waren hörenswert. Richtige Musikbegleitung ist mir gar nicht aufgefallen – also auch hier alles im grünen, oder besser gesagt, nicht nervigen Bereich.

Die Zwischensequenzen waren erwartungsgemäß grobpixelig und leider qualitativ nicht so hübsch gealtert, aber „Schwamm drüber“. Die für damalige Verhältnisse brauchbare Synchronisation hatte immerhin reichlich Charme und passte gut zum allgemeinen Umgangston.

Positiv

  • leichter Spieleinstieg
  • launiges Gunplay
  • gelegentlicher Einsatz besonderer Fähigkeiten
  • nettes Setting mit viel Indiana Jones Atmopshäre
  • eindrucksvolle Areale
  • brauchbares Navi-System zum Auffinden der Ziele
  • gute Vertonung (für die damalige Zeit)
  • Technisch noch echt in Ordnung (und läuft unter Windows 11 problemlos)

Neutral

  • „Open World“-Ansätze eher halbherzig
  • Absuchen der „Hub“-Welt bremst das schnelle Gameplay etwas aus
  • überschaubare Gegnervielfalt

Negativ

  • gradling (bis auf das nervige Suchen der Ziele in der Hub-Welt)
  • oftmals sehr blöde KI
  • ständig wiederkehrende Gegner in der Hub-Welt

Fazit

Man kann „Wolfenstein“ lieben oder hassen – ich bin seit jeher ein Fan der Reihe und wurde auch 2009 nicht wirklich von diesem Werk enttäuscht. Sicherlich gab es damals schon genügend Alternativen, doch keine bot dieses unvergleichbare Setting und dieses grandiose Flair – welches stellenweise wirklich an einen „Indiana Jones“-Film zum mitspielen erinnerte.

Die Open-World Ansätze waren seinerzeit noch etwas halbherzig (und dank ständig neu auftauchender Gegner auch leicht nervig) umgesetzt, doch spätestens beim Erkunden der hübsch gestalteten Areale (z.B. einem riesigen unterirdischen Bunker) sind diese kleinen „Bremser“ wieder vergessen. Das Spiel war überwiegend kurzweilig und bereitete unkomplizierten Spaß – zumal sich das Ganze recht „oldschoolig“ anfühlt und auf ein paar moderne Komfortfunktionen verzichtet.

Ich hab das Teil damals auf der PS3 gespielt und durch einen günstigen Flohmarktkauf (1 Euro) jetzt noch einmal auf dem PC nachgeholt. Neben Schwergewichten wie „Baldurs Gate 3“ oder dem erneuten Durchlauf von „Cyberpunk 2077“ war dieses Spiel ein toller Snack für Zwischendurch und konnte auf einmal wieder so richtig fesseln. Wer solche Titel mag und nichts gegen besagte Einschränkungen (Technik, Komfort) hat, darf gerne (wieder) in Isenstadt abtauchen. „Wolfenstein (2009)“ ist kantig, aber erstaunlich gut gealtert und zumindest für mich irgendwie ein Must-Have für die Sammlung – auch wenn ich am Ende mit klarem Blick nicht mehr als 7 von 10 für das Gebotene vergeben kann.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Raven Software / Activision/ Activision Blizzard / 1C

Dead Island 2 (Playstation 5 / PC)

Inhalt

Da Spiel startet in den Überresten eines abgestürzten Flugzeugs und alsbald befindet man sich nicht nur im Kampfs mit den Trümmern, sondern stet zudem einigen Untoten gegenüber. Eine Seuche ist ausgebrochen und nun gilt es am Leben zu bleiben und idealerweise auch ein paar Verbündete zu finden…

Gameplay

„Dead Island 2“ ist ein First-Person-Shooter mit kleineren Rätseleinlagen. Das Spiel gibt sich zwar auf den ersten Blick recht „weitreich“, kann aber beim besten Willen nicht als „Open World“-Titel bezeichnet werden. Markierungen geben uns klare Ziele vor und wir hangeln uns von Schauplatz zu Schauplatz. Nerviges „Backtracking“ wird später aber immerhin durch eine Schnellreise-Funktion ersetzt.

Meist ballern und metzeln wir uns durch Zombiehorden und das eigentliche Gameplay schaut dabei immer gleich aus. Entweder müssen wir passende Schlüssel finden, eine Batterie von A nach B bringen, Kabel verfolgen oder schlichtweg alle angreifenden Gegner beseitigen. Das ist grade zu Beginn noch aufregend, doch spätestens mit dem gefühlt zehnten „Töte sie alle“-Aufruf kommt etwas Ernüchterung in die teils äußerst fordernden Gefechte.

Einen kleinen taktischen Aspekt bringen Fähigkeiten, die in Form von gefundenen Karten auf unserem persönlichen Kartendeck im Inventar platziert werden können – aber auch das Abnutzen oder Aufrüsten der Waffen, ähnlich wie beispielsweise bei „Zelda: Breath of the Wild“. Man muss also immer nach Schrott Ausschau halten und den „Lebensbalken“ unserer Baseballschläger oder Macheten im Auge behalten.

Spielzeit

Ich habe mich rein auf die Hauptgeschichte konzentriert (hier gab es schon genügend Botengängige und stupide Aufgaben) und bin am Ende bei zirka 15 Stunden Spielzeit gelandet. Das war für mich okay, da das Gameplay schon recht eintönig erschien und die Story keineswegs einen Nobelpreis für überraschende Wendungen oder sonstige dramatischen Momente verdient hätte.

Präsentation & Technik

Optisch ist „Dead Island 2“ kein Überflieger, aber vollkommen okay. Die Umgebungen schauen manchmal langweilig aus (Villenviertel zu Beginn), andererseits aber extrem stimmig (Abwasserkanäle) und dann wieder wunderschön (Riesenrad am Strand). Die Figuren sind gelungen und deren Animation meist recht hübsch. Leider wiederholen sich die Gegnertypen zuweilen sehr oft – grade in den selben Arealen.

Die englische Sprachausgabe wurde professionell vorgetragen und der Soundtrack besaß ein paar ziemlich gute Stücke.

Während das Spiel auf der Playstation 5 jederzeit flüssig lief und mit kurzen Wartezeiten aufwartete, hinterließ die PC-Version (die ich mir ebenfalls angeschaut habe) zunächst gemischte Gefühle. Egal in welcher Auflösung oder mit welcher Detailstufe – das Spiel war eine extreme Ruckelorgie. Erst nach (ich glaub dem dritten Start) lief es dann – selbst in 4K bei maximalen Details – ohne einen einzigen Hänger. Anscheinend wurden hier Shader kompiliert (oder was auch immer) – es wäre jedoch nett gewesen, den Spieler zumindest mit einer dauerhaften Einblendung während des Vorgangs darauf hinzuweisen oder wie bei „The Last of Us“ uns einfach mal ein wenig vor Spielstart warten zu lassen. Ich habe schon einen Defekt meiner neuen Grafikkarte befürchtet, bis die Performance dann endlich gepasst hat.

Positiv

  • stimmige Präsentation
  • flottes Gameplay
  • lockerer Umgangston (nimmt sich selbst nicht zu ernst)
  • stellenweise recht stimmige Abschnitte

Neutral

  • simple Rätseleinlagen
  • anfängliches Backtracking
  • sehr gradlinig konzipiert
  • überschaubare Anzahl unterschiedlicher Gegnertypen
  • mittelprächtige Geschichte mit eher schwachen Wendungen

Negativ

  • häufig wiederholende Mechanismen
  • keine richtig neuen Ideen
  • zu Beginn technische Probleme bei der PC-Version

Fazit

Vor Schwergewichten wie „Baldurs Gate 3“ kommt ein Titel wie „Dead Island 2“ gerade recht. Hier muss man nicht viel denken und kann sich beim Schnetzeln von Untoten so richtig austoben. Das funktionierte soweit recht gut, doch irgendwann sehnte man sich den Abspann herbei.

„Dead Island 2“ spielte sich zwar locker-leicht und flott weg, war aber oftmals stupide monoton und nervte mit den immergleichen Aufgaben inmitten der immergleichen Gegnertypen. Die zuweilen arg schwierigen Gefechte hielten zwar in Atem, dennoch sank die allgemeine Motivation dabei immer wieder ein kleines Stückchen. Die berechenbare und ebenfalls linear erzählte Handlung brachte da keine Besserung.

Nichtsdestotrotz. Wer eine launige Zombiehatz erwartet und sich dabei nicht mit einer tiefgreifenden Geschichte oder komplizierten Rätseln abgeben will, liegt hier goldrichtig. Bevor sich das überschaubare Gameplay völlig abnutzt, flackerte schon der Abspann über den Schirm und es gab ein verhaltenes Grinsen im Gesicht. „Dead Island 2“ definiert das Genre nicht neu und mag nach all den Jahren seiner Entwicklungszeit vielleicht den Ein oder Anderen etwas enttäuscht haben – für mich ists jedenfalls ein launiger Zeitvertreib und keine Geldverschwendung (war kurz nach dem Release bereits günstig in Frankreich erhältlich) gewesen. Irgendwann war ich so im „Flow“ und wollte mich dann unbedingt zum Finale vorkämpfen, habe in der Zwischenzeit dann kaum etwas anderes gezockt.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Deep Silver / Dambuster Studios

Final Fantasy XVI (Playstation 5)

Inhalt

Das Land Valisthea wird von einer geheimnisvollen Seuche überzeugen und die Königreiche rücken zusammen. Leider jedoch nicht in friedlicher Absicht, vielmehr fordern schlimme Kriege stets weitere Opfer und ein Ende ist nicht in Sicht. Der Spieler übernimmt in diesen wirren Zeiten die Rolle von Clive, der versucht die Dinge zu kitten…

Gameplay

Der nunmehr sechzehnte offizielle Teil der Final Fantasy-Reihe geht eigene Wege und orientiert sich nicht mehr bei seinen klassischen Vorgängern. Das allgemeine Gameplay wurde sehr stark vereinfacht, Assistenten helfen auf Knopfdruck bei der Wahl der bestmöglichen Ausrüstung oder dem automatischen Vergeben von Fähigkeitspunkten.

Gespielt wird zwar – wie beim Remake von Teil 7 – aus der Third-Person Perspektive, aber die Aufgaben sind nun noch klarer definiert, bzw. das nächste Ziel stets klar vorgeben. Auf der übersichtlichen virtuellen Karte wandert man von einer Markierung zur Nächsten und das gut funktionierende „Navigationssystem“ zeigt uns stets den richtigen Weg. Das fühlt sich zwar sehr gradlinig, nahezu schlauchförmig an, verhindert aber Leerläufe – die dank des durchwachsenen Missionsdesigns dennoch aufkeimen.

Viele Aufgaben bestehen aus Fleißaufgaben und müssen für den Fortschritt aber unbedingt erfüllt werden. So klappen wir markierte Dorfbewohner für langatmigere Dialoge ab oder verbringen Gegenstände von A nach B. Glücklicherweise hält uns die leicht verworrene Geschichte trotzdem am Ball und das Kampfsystem macht fortwährend Laune.

Das Kampfsystem

Wie gesagt, die Macher rückten von alten Prinzipien ab und so musste auch das rundenbasierende Kampfsystem weichen. Die Gefechte laufen in Echtzeit ab und gehen erstaunlich gut von der Hand. Man kann den Gegner auf unterschiedliche Art (Nah oder Fern) angreifen und im richtigen Moment Ausweichen oder gar Parieren. Dies füllt dann wiederrum eine Energieleiste, die uns für eine kurze Zeit noch mächtiger attackieren lässt. Hat man das System verinnerlicht, gehen die Bosskämpfe zwar nicht schneller vonstatten (sie dauern teilweise mehrere Minuten), aber dennoch motiviert der Drang nach Perfektionismus. In vielen Kämpfen erleidet man so überhaupt keinen Schaden und freut sich über seine persönliche Optimierung – so ging es mir zuletzt bei großartigen „Guardians of the Galaxy„, wo mir der Endgegner keinerlei Kratzer mehr zugefügt hat und meiner Machtpräsentation zuschauen musste.

Präsentation

Auf den ersten Blick hat mich die Optik des neusten Final Fantasy nicht wirklich umgehen, doch auf den zweiten Blick ergaben sich viele kleine Details, die mich versöhnlich stimmten. Die Figuren waren hübsch animiert und die Effekte in den Kämpfen zuweilen atemberaubend – obgleich es auch gehörig auf die Übersicht ging. Die einzelnen Locations waren abwechslungsreich gestaltet und zuweilen atemberaubend in ihrer Architektur umgesetzt.

Der Soundtrack ging in Ordnung, schlich sich allerdings nicht so ins Ohr wie bei den vorherigen Teilen. Es gab keine einprägsame Titelmelodie oder Hymnen mit größeren Widererkennungswert. Die deutsche Synchro war gut, auch wenn nicht alle Stimmen die notwendige Betonung an den Tag gelegt haben. Nerviger die mangelnde Lippen-Synchronisation, unter der bei mir beispielsweise fast der komplette Anfangspart des Spieles litt und die auch Zwischendurch immer mal wieder aus der Immersion riss. Kann ja noch gepatcht werden.

Spielzeit

Da es im Spiel keinen Zähler gab und ich auch nicht mit der Stoppuhr vorm Fernseher gesessen habe, muss man sich auf die ungefähren Angaben aus dem Internet verlassen. Da ich nur die Hauptgeschichte und keinerlei Nebenaufgaben erledigt habe, sind die laut diversen Reviews veranschlagten 30 Stunden durchaus realistisch.

Positiv

  • packende Handlung
  • flottes und schnell erlernbares Kampfsystem
  • tolle optische Präsentation
  • ordentliche Spielzeit (Hauptmissionen)
  • schön gestaltete Schauplätze
  • große Gegngervielfalt
  • viele Hilfen (z.B. automatisches Ausrüsten oder Erlenen von Skills)

Neutral

  • Story manchmal etwas unübersichtlich
  • Kämpfe manchmal etwas unübersichtlich
  • recht gradlinig vom Spielablauf
  • keine Rätsel
  • viele Anleihen von beispielsweise „Game of Thrones“

Negativ

  • Kämpfe ziehen sich gelegentlich in die Länge
  • Quicktime-Events bei Boss-Fights
  • selbst bei den Hauptmissionen sind viele Fleißaufgaben enthalten
  • Sprachausgabe nicht immer synchron

Fazit

Vielerorts musste man hören, dass „Final Fantasy 16“ kein echtes „Final Fantasy“ mehr ist und diese Meinung konnte ich schon früh im Spielverlauf teilen. Das Werk fühlt sich mehr wie ein spielbares „Game of Thrones“, denn ein klassisches „Final Fantasy“-Erlebnis an, aber so richtig schlecht war das Resultat auf keinen Fall. Handlung und vor allem das flotte Kampfsystem generierten einen gewissen Suchtfaktor und man wollte das Ding dann auch rasch zu Ende zocken. Verwirrende Handlung oder teils unübersichtliche Schlachten hin oder her.

Zum Spiel des Jahres reicht es für mich aber nicht ganz. Auch wenn viele Faktoren extrem motivierend ausfielen, so nüchtern denke ich über manche Momente im Nachhinein nach. Die Geschichte war dann doch nicht so genial, manche Botengänge lächerlich-schnarchig und die Anleihen beim eisernen Thron doch enorm dreist – und dann doch wieder nicht konsequent genug. So hielten sich Wendungen, Gewalt oder Freizügigkeit gegenüber dem vermeintlichen Vorbild doch arg in Grenzen und alles wirkte etwas harmlos und weniger genial gescriptet.

„Final Fantasy 16“ geht neue Wege und verlor zum Glück den Spielspaß nicht. Über weite Teile wurde ich prima bei Laune gehalten und kann letztlich nur eine Empfehlung aussprechen. Das Ding ist vielleicht nicht so überragend, wie es dann teils noch knapp vorm Release gehypt wurde, aber unterm Strich ist ein sehr gutes „Action-Adventure“ herausgekommen. Bewusst verwende ich allerdings diese Bezeichnung, da der Begriff eines herkömmlichen Rollenspiels hier nicht ganz zutrifft. Die Vereinfachung vieler Elemente dürfte manchem Hardcore-Zocker zwar negativ aufstoßen, aber ich fand die Hilfefunktion durchaus hilfreich und dem Spielfluss zuträglich. Der Auftakt des 7er Remakes hat mir besser gefallen, doch als Überbrückung für die Wartezeit zum nächsten Part, eignet sich dieses Spiel hervorragend.

Grafik: 8,5/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Square

Layers of Fear (2023) (PC)

Einleitung

„Layers of Fear 2023“ ist eine Sammlung, welche die beiden „Layers-Spiele“ inklusive DLC (=Erweiterungen) beinhaltet. Es blieb jedoch nicht bei einer simplen Zusammenstellung, sondern es wurden einige Passagen und Mechaniken leicht modifiziert, sowie das ganze Konstrukt in eine neue Grafik-Engine (Unreal Engine 5) überführt. Ich verzichte daher auf ausführliche Gameplay-Besprechungen oder Inhaltsangaben, verweise auf die noch recht aktuellen Tests der Originale und gehe im Fazit auf die Anpassungen ein.


Die ausführliche Besprechung zum ersten Teil findet Ihr hier.

Die Besprechung zum zweiten Teil gibt es dort.


Fazit zur 2023er Version

Trotz aufpolierter Grafik, kleineren Handlungserweiterungen und neu arrangierten Rätseln, bleibt sich „Layers of Fear“ weitestgehend treu und fühlt sich nah am Original an. Das ist Fluch und Segen zugleich – denn so richtig schlecht sind beide Titel noch gar nicht gealtert und konnten mich vor Kurzem erst (siehe Links zu den einzelnen Tests oben) noch ordentlich von sich überzeugen.

Natürlich sind die beiden Spiele an für sich nicht übel und bestechen mit originellen – obgleich auch sehr einfachen – Aufgaben und einen äußerst gradlinigen Verlauf, der jeweils keine nennenswerten Längen aufkeimen ließ. Das erneute Abtauchen hat trotz geringfügiger Veränderung also durchaus Spaß gemacht, konnte jedoch nicht mehr ganz so dolle wie beim ersten Durchgang in seinen Bann ziehen bzw. Erschrecken. Die gruseligen Eckpfeiler blieben gleich und so blieben die richtig derben Überraschungen leider aus. Auch manche Macke (manchmal nicht immer ganz optimale Steuerung, Hängenbleiben an Kanten, etc.) sind übernommen worden.

Die neue Grafikengine liefert tolle, fast fotorealistische Bilder und zerrt (wohl auch wegen der eingeschränkten Räumlichkeiten) nicht zu sehr an der Hardware. Auf meinem Ryzen7/Geforce 3060/16 GB RAM-Notebook war 4K bei hohen Details jedenfalls einwandfrei spielbar, auch wenn es manchmal kleinere Lade-Ruckler beim Öffnen von Türen gab. Der Sound war nach wie vor grandios und am besten mit Kopfhörern zu erleben.

Gerade weil die Originale noch eine extrem gute Figur macht und die Keys mittlerweile für ganz kleines Geld zu haben sind (teilweise wurden die Titel auch schon verschenkt!), fällt eine klare Empfehlung schwer. Natürlich besitzen die Neuauflagen eine eindrucksvollere Optik, doch am Gameplay und Atmosphäre hat sich streng genommen nicht so viel geändert, um den vielfachen Invest zu rechtfertigen. So muss Jeder selbst entscheiden, ob er die Programmierer unterstützt und für schönere Bilder etwas mehr Geld in die Hand nimmt – oder ob er einfach nur mal in kurz in die Gruselspiele reinschauen mag und mit älterer und immer noch sehr solider Aufmachung leben kann. Mir reichen die Originale, aber ja, Support für solche Projekte ist immer gut und von daher hoffe ich, dass uns irgendwann mal ein richtiger, dritter Teil zu Gute kommen wird.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

The Last of Us Part 1 – Fazit zur PC Version

Eine ausführliche Besprechung zur Playstation 3-Urversion findet Ihr hier.

Ein Fazit zur Playstation 5 Variante gibt es hier.


Fazit zur PC-Version

„The Last of Us“ ist ein Spiel, welches mich immer wieder in seinen Bann zieht und dank der gelungenen Serien-Umsetzung war die Motivation so kurz nach der Playstation 5 Variante wieder entfacht. Eigentlich wollte ich nur mal kurz in die Adaption reinschnuppern und eventuell während der nächsten Spieleflaute genauer reinschauen – und direkt war ich wieder voll drin und habe erneut rund 10 Stunden mit Ellie und Joel verbracht.

Am eigentlichen Spiel hat sich nichts verändert, es wurde keinerlei Anpassungen vorgenommen oder Passagen verändert. Nachwievor ist der gelungene Mini-DLC mit Ellis Vorgeschichte enthalten und der Multiplayer (habe ich persönlich nie ausprobiert) ist nicht dabei.

Ich beneide Jeden, der sich zum ersten Mal auf die Reise mit den beiden Figuren macht, denn noch immer haben weder Setting, noch Umsetzung etwas von ihrem Reiz verloren. Die nunmehr deutlich bessere Technik (gegenüber der PS3/P4-Variante) kaschiert den gradlinigen Inhalt mit seinen eher simpel gehaltenen Rätseln. Man kann noch immer gut im Szenario versinken und kommt schnell mit der leicht behäbigen Steuerung zurecht.

Technik

Der grafische Eindruck ist nahezu sensationell. Das Geschehen hat mich auf der PS5 gar nicht so immens beeindruckt, doch auf dem PC-Bildschirm (50″) war ich angenehm überrascht. Ich habe zwar nur in Full-HD (1080p), dafür aber mit maximalen Details gezockt und war echt beeindruckt. Figuren, Kulissen und vor allem die stimmige Beleuchtung sind derzeitige Referenz. Deutlich besser als „Uncharted“ und erst recht um Einiges schöner als das letzte „Resident Evil“. Hin und wieder rissen jedoch flimmernde Gegner und verpixelte Lichter etwas aus der Immersion – weshalb ich hier nicht die Höchstwertung zücke. Ansonsten ein echter Vorzeige-Titel, auch wenn es bei einem Non-Open-World-Spiel auch gar nicht so schwierig ist.

Bugs

Ein paar kleinere Bugs trübten hin und wieder das Spielgeschehen, machten das Treiben aber nicht unspielbar. So lief ich gelegentlich gegen unsichtbare Mauern oder es verschwanden sogar Figuren (Ellie), die sich aber weiterhin mit Sprachausgabe bemerkbar machten. Mit einem Neustart des Abschnitte (fair verteilte automatische Speicherpunkte und manuelles Speichern jederzeit möglich) behoben die Fehler wieder.

Abschließende Worte

Gegenüber der PS5-Fassung gibt es keinerlei Mehrwert und somit keinen Grund zur erneuten Anschaffung des Titels. Man sollte sich jedoch für die PC-Zocker freuen, dass sie endlich in den Genuss dieses genialen Titels kommen und Ihnen den zweiten Teil hinterher wünschen. „The Last of Us“ ist eine Ausnahmeerscheinung, die mich immer wieder fasziniert und die ich immer wieder gerne empfehlen möchte. Technisch (abgesehen von meinen Bugs) läuft das Produkt allerdings noch nicht ganz rund, weshalb man lieber noch ein bisschen warten und auf Updates hoffen sollte. Ich denke nach ein paar Jahren kommt es nun auf ein paar weitere Tage nicht mehr an.

Grafik: 9,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

Resident Evil 4 Remake (PC)

Inhalt

Die Tochter des amerikanischen Präsidenten wurde entführt und die Spur führt nach Spanien. Polizist Leon wird mit der Suche nach der Vermissten beauftragt und stößt im Zielgebiet sogleich auf sonderbare Gestalten, die ihm an den Kragen wollen. Irgendwas hat das Wesen der Einwohner in der Region gehörig verändert…

Gameplay

„Resident Evil 4“ (2023) ist zumindest vom Gameplay her ein klassisches „Resident Evil“ aus der Third-Person-Perspektive und spielt sich dank angepasster Steuerung nun genau wie die Remakes seiner direkten Vorgänger. Rein vom Gruselfaktor hat sich jedoch Einiges getan, denn ab diesem Teil gab es schon damals einen gewissen Bruch mit dem bisherigen Weg. Der Horror wurde (bis auf ein paar gute Szenen im Anfangspart) komplett demontiert und stattdessen der Actionfaktor deutlich nach oben geschraubt. Immerhin wird man von keinem Nemesis mehr verfolgt – der mich immer unglaublich genervt hat, aber trotzdem hätte ich mir ein wenig mehr Herzrasen gewünscht.

Serientypisch gab es wieder ein paar Rätsel zu lösen oder irgendwelche Wappen oder Steinköpfe zu tauschen. Das war weitestgehend simpel und der Spielfluss hierdurch ziemlich gut. Die Kapitel (16 an der Zahl) waren dafür sehr schlauchartig konstruiert und luden nur selten zum Verlaufen ein. Speicherpunkte und Händlerstände waren ausreichend anzutreffen und ließen auch immer mal wieder einen kurzen Abstecher im Geschehen zu.

Spielzeit

Nach dem ersten Durchgang auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad hat der Counter am Ende knapp über 7 Stunden ausgegeben, wobei dort die zahlreichen Zwischensequenzen wohl nicht einberechnet waren. Ich denke auf „normal“ wird man bei ungefähr 10 Stunden landen, beim Sammeln einer verstecken Gegenstände bzw. dem Erfüllen optionaler Aufgaben ist noch Einiges an Spielzeit aus dem Produkt herauszuholen.

Präsentation

Optisch macht das Remake von „Resident Evil 4“ eine überwiegend gute Figur und schloss zu den Neuauflagen seiner Vorgänger auf. Besonders die stimmige Beleuchtung sorgte für Atmosphäre (tolle Kerzenschimmer in Kirchen, etc.) und auch der Soundtrack machte Laune. Als neue Referenz würde ich das Gebotene allerdings nicht bezeichnen – zumal, wenn man gerade die Umsetzung von „The Last of Us“ auf dem Rechner bestaunen durfte.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • angepasste Steuerung
  • guter Spielflow
  • nette Bosskämpfe
  • originelles Gegenerdesign
  • stimmiger Auftakt
  • solide deutsche Vertonung
  • ein paar gute Rätsel…

Neutral

  • … ein paar nervige Rätsel
  • wenig unterschiedliche Gegngertypen
  • Handlung eher so lala und wenig spannend
  • eher gradlinige Schlauchlevel

Negativ

  • Gruselatmosphäre nur beim Auftakt & insgesamt viel zu viel Geballer
  • das Verhalten der KI-Mitstreiter nervt zuweilen

Fazit

Das Remake von „Resident Evil 4“ ist kein schlechtes Spiel, aber für mich kein echtes „Resident Evil“ und deshalb damals wie heute einfach nicht so hoch in meiner Gunst angesiedelt. Für Viele mag es der vielleicht beste Teil der Reihe sein, doch ich trauerte schon vor Jahren dem geliebten Survival-Horror Feeling nach.

Schwitzen muss man hier höchsten beim Dauerfeuer, aber nicht wegen unheimlicher Atmosphäre – obgleich viele Kulissen dank der schönen Grafik ganz ansehnlich daher kamen und mit vielen ekligen Details gespickt waren. Die heftige Action lenkte zu geschickt von diesen Elementen ab und am Ende überwog in mir die leichte Übersättigung am eingeschlagenen Gameplay.

Richtig langweilig wurde der Titel zwar nie und auch die netten Bosskämpfe lockerten das Treiben immer wieder auf, doch so richtig wollte der Funken einfach nicht überspringen. Man hakte Kapitel für Kapitel ab, doch irgendwann wollte man nur noch durchrennen und den Abspann sehen. Die Story blieb flach, streckenweise unlogisch – und war schon gar nicht originell.

Wer das Spiel damals geliebt hat, wird sich auch hier sicherlich direkt wieder einkuscheln – wer auf schaurige Zombieerlebnisse hofft, könnte jedoch enttäuscht werden. Schaut vielleicht mal kurz in Gameplay-Videos rein und entscheidet dann, ob das Spiel etwas für euch ist. Achtet aber darauf, nicht nur den stimmungsvollen Auftakt mitzunehmen, sondern ruhig mal bei einem späteren Kapitel reinzugucken – denn dann gibt es eigentlich nur noch Action in Reinform und genau diesen Weg schlägt das Ding bis zum bitteren Ende ein.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Capcom

Forspoken (Playstation 5)

Inhalt

Durch einen magischen Armreif verschlägt es die Kleinkriminelle Frey aus ihrem beschaulichen New York in eine seltsame Fantasy-Welt namens Athia, die von einer dunklen Macht heimgesucht wird. Es dauert nicht lange, bis sie voll in die Ereignisse hineingezogen wird und sich mit neu erlernter Magie gegen finstere Gegner wehren muss…

Gameplay

„Forspoken“ ist ein klassisches Open-World-Spiel ala „Assassins Creed“ und adaptiert alle Stärken und Schwächen, die man üblicherweise mit dem Genre verbindet. Sprich: es gibt zwar eine halbwegs solide Grundhandlung mitsamt einem roten Faden, jedoch auch jede Menge an mehr oder weniger ergiebigen Nebenaufgaben. Diese unterscheiden sich qualitativ und quantitativ stark voneinander, fühlten sich oft wie Spielzeitstrecker an.

Gesteuert wird – wie ebenfalls oft üblich – aus der Third-Person-Perspektive und die Kämpfe verlaufen in Echtzeit. Hier dominiert der Einsatz verschiedener Zauber, die wir im Laufe der Zeit immer weiter verbessern und über komfortable Schnellzugriffe gut verwalten können. Auch können wir unsere Ausrüstung optimieren (besserer Schutz, etc.) oder an Werkbänken nützliche Gegenstände (z.B. größere Transporttaschen) herstellen.

Während andere Titel zumindest versuchen ihre Hauptgeschichte spannend zu erzählen, hängt „Forspoken“ hier ein wenig durch. Das Spiel gestaltet sich als sehr schablonenhaft und geizt leider nicht mit häufigen Wiederholungen. Beispielsweise markieren wir uns ein Wegpunkt auf der Karte, rennen dorthin, finden unterwegs eine kleine Kathedrale für einen Zwischenstopp, nehmen einen immer gleichförmig aufgebauten Mini-Dungeon mit und stehen dann vor einem Boss-Gegner am eigentlichen Ziel. Im nächsten Kapitel dann wieder der selbe Ablauf.

Umfangreich und zeitgemäß waren die viele zuschaltbaren Eingabehilfen (Barrierefreiheit), bei denen man u. A. das automatische Einsammeln von Gegenständen (wie bei „God of War“) oder das automatische Ausweichen bei Angriffen aktivieren konnte. So waren selbst die größten Gegnerhorden kein echtes Problem mehr, der „God-Mode“ war quasi integriert.

Spielzeit

Bereits nach kurzer Zeit habe ich mich ausschließlich auf die Hauptstory konzentriert und zirka 20 Stunden damit verbracht.

Präsentation

Optisch ist „Forspoken“ sicherlich kein Augenöffner, hat aber durchaus seine Momente, die an „Next-Gen“ erinnern. Karge, gleichförmige Landschaften stehen im Kontrast zu einigen wirklich detailreichen Umgebungen wie beispielsweise einem schön designten New York mit schönen Spiegeleffekten an den Schaufenstern.

Die wählbaren Modi (Optik, Raytracing, Performance) unterscheiden sich sichtbar und leider auch stark fühlbar voneinander. Während der Performance-Modus ziemlich pixelig und verwaschen daher kommt, ruckeln die anderen Modi stellenweise unangenehm, fühlen sich in manchen Gegenden nach Schluckauf an. Erste Updates brachten schon Besserung, doch zu hundertprozentig lief es zum Testzeitpunkt noch nicht rund.

Der Sound war weitestgehend unspektakulär und die deutsche Synchronisation lediglich in Ordnung. Den Sprechern mangelte es manchmal an der passenden Betonung und die vielen – zum Glück reduzierbaren – Zwischendialoge mit dem Armreif waren öde und voller Wiederholungen. Enttäuscht war ich auch von der schwachen Dynamikabmischung, die bei keinem Headset so richtig „bums“ hatte und auch meiner Soundbar nur bemühte Klänge entlockte. Räumlichkeit war quasi gar nicht vorhanden.

Positiv

  • nettes Setting
  • symphatische Hauptfigur
  • solides & flottes Kampfsystem
  • umfangreiche Bedienhilfen

Neutral

  • Story eher so lala
  • Technisch in Ordnung, aber keine „Aha“-Momente
  • nerviges Gelabber mit dem Reif (reduzierbar)

Negativ

  • eintöniges Gameplay, immer gleicher Kapitelablauf
  • zuweilen arg karge, leblose Welt
  • wenig unterschiedliche Gegnertypen

Fazit

Mit Veröffentlichung der Demo haben sich sicherlich viele Kritiker bestätigt gefühlt und für umfangreiche Nachbesserungen war die Zeit zu knapp. Ich habe das Spiel zwar nicht im Vorfeld angetestet, mich jedoch dennoch für einen Day-One-Kauf entschieden und wurde zum Glück nicht allzu heftig enttäuscht – jedoch auch nicht übermäßig positiv überwältigt.

Im Kern ist „Forspoken“ ein nettes und gut spielbares Open-World-Game, aber eben auch nicht viel Mehr. Dadurch, dass ich nur die Hauptstory verfolgt, also Kapitel für Kapitel im Standard absolviert habe, fühlte sich das Ganze extrem schablonenhaft und unaufgeregt an. Der Ablauf war stets der Selbe und größere Überraschungen – leider auch beim Gegnerdesign – blieben aus. Ein Anreiz für Nebenquests gab es eigentlich auch nie.

Die Handlung plätscherte über weite Teile vor sich hin und ging in Ordnung. Alles verlief wie erwartet und komplett neue Ideen waren auch hier Mangelware. Positiv war die solide Technik, die auf den zweiten Blick durchaus ein paar schmucke Details offerierte und das flotte Kampfsystem, welches vor allem dank seiner viele Eingabehilfen sehr einstiegsfreundlich war.

Die meisten Zocker werden sich zu meinem Review-Zeitpunkt wohl eher „Hogwarts“ zuwenden, doch sollte man danach günstig an „Forspoken“ rankommen, geht das in Ordnung. Das Spiel besitzt zwar wenige nennenswerte Glanzpunkte, ist aber irgendwie auch nicht total schlecht. Ich hab mich zwar über die häufigen Wiederholungen schon etwas genervt gefühlt, dennoch eine unterhaltsame Zeit in Athia verbracht. Unterm Strich also gehobenes Mittelmaß, aber bei Weitem auch nicht der angepriesene Hit.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Square Enix

Heavy Rain (Playstation 4)

Inhalt

Der so genannte „Origami-Killer“ treibt sein Unwesen und hält die Stadt in Atem. Vermisste Kinder werden nach einigen Tagen nur noch tot aufgefunden und die Polizei tappt im Dunkeln. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von mehreren Personen und erlebt die Geschichte rund um die schwierigen Ermittlungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln…

Gameplay

Mit „Heavy Rain“ gingen die Programmierer von „Quantic Dream“ damals (ursprünglich auf der Playstation 3) in großen Schritten in die Richtung, die sie später mit „Detroit became Human“ beinahe perfektioniert hatten. Statt auf reale Filmsequenzen zu setzen, bewegt sich der Spieler in einer realistisch nachgebildete 3D-Umgebungen und manövriert seine Figuren aus der Third-Person-Perspektive.

Es gilt Indizien zu untersuchen, mit Figuren zu sprechen oder schlichtweg seine auf Knopfdruck eingeblendeten Gedankengänge abzuarbeiten. An bestimmten Stellen werden die passenden Tasten bzw. Bewegungen eingeblendet und der Spieler muss diese entsprechend korrekt arbeiten. Diese Aktionen sind überwiegend ruhig und verzeihen Fehleingaben, hin und wieder gibt es jedoch ein paar hektischere Quicktime-Events – die durchaus über Leben und Tod entscheiden.

Überhaupt gibt es meist verschiedene Handlungsweisen oder Dialogentscheidungen, die den Fortgang der Geschichte beeinflussen. So ergibt sich bei Bedarf ein relativ hoher Wiederspielwert, da verschiedene Varianten ausprobiert werden können.

Spielzeit

Auch dieser Titel lebt – wie beim Gameplay bereits angesprochen – von unterschiedlichen Herangehensweisen bzw. Entscheidungen, die zu den unterschiedlichen Enden führen. Für einen einfachen Durchgang habe ich zirka 10 Stunden benötigt.

Präsentation

Optisch war „Heavy Rain“ bei seinem Debüt auf der Playstation 3 ein echter Hingucker, doch selbst zu seinem Re-Release auf der Playstation 4 nur noch „in Ordnung“. Die Figuren schauen manchmal etwas seltsam aus und vor allem die Größenverhältnisse gegenüber Gegenständen sind nicht immer optimal eingefangen – trotzdem kann man es noch einigermaßen gut anschauen.

Probleme bzw. Bugs hatte ich dagegen beim Sound. Die Sprachausgabe war teilweise extrem leise, hallig und kratzig. Ein Verstellen in den Einstellen wurde schlichtweg gar nicht übernommen und bei jedem neuen Programmstart waren zudem stets englische Untertitel aktiviert. Ansonsten waren die Sprecher insgesamt durchschnittlich und die Musik zuweilen etwas nervig.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • unterschiedliche Sichtweisen
  • variabler Handlungsverlauf (Wiederspielwert)
  • angenehm düstere Grundstimmung
  • gut geschriebene Charaktere

Neutral

  • leicht angestaube Technik
  • mittelprächtige Sprecher
  • Storytechnisch manchmal etwas Leerlauf

Negativ

  • frustrierende Steuerung
  • technische Macken

Fazit

„Heavy Rain“ war für mich keine leichte Kost. Das Gameplay an sich geht in Ordnung, doch die verkorkste Steuerung hätte mich nach wenigen Minuten schon fast wieder zum erneuten Abbruch bewegt. Interaktive Filme (so nenne ich das Ganze einfach mal) möchte ich relativ unkompliziert genießen, die Story einatmen und mich nicht ständig über mangelnde Kontrolle der Figuren aufregen.

Wie dem auch sei. Wer ein wenig frustresident ist und spannende Geschichten trotz kleiner erzählerischer Längen zu schätzen weiß, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Das Spiel wirkt aufgrund seiner Technik zwar etwas Eckig und Kantig, besitzt aber durchaus Charme und verdient es noch heute gespielt zu werden. Wenn man grade frisch von „Detroit become Human“ kommt, ist der Rückschritt zwar schwer, doch die lobenswerten Ansätze durchaus zu erkennen.

„Heavy Rain“ ist ein solides Adventure mit erzählerischen Höhen, aber technischen Tiefen. Falls Ihr es noch nicht kennt, schaut mal kurz in Gameplay-Videos rein und entscheidet, ob ihr euch hierauf einlassen möchtet. Ich fand den Titel solide – aber mittlerweile nicht mehr so überragend, wie die Fachpresse ihn einst gefeiert hat.

Grafik: 7/10
Sound: 5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Quantic Dream/Sony Interactive Entertainment

Along the Edge (Nintendo Switch)

Inhalt

Eine junge Dame erbt das Haus ihrer bis dato relativ relativ unbekannten Großmutter und bricht umgehend alle Zelte ab, um dort hinzuziehen. Nach ihrer Ankunft findet sie nicht nur ein riesiges Anwesen mit verschlossenen Räumlichkeiten vor, sondern erlebt auch eine ablehnende Haltung der Dorfbewohner…

Gameplay

„Along the Edge“ ist ein so genannter „Visual Novell“, bei dem der Fokus auf dem Lesen von Texten und dem Abtauchen in der Geschichte liegt. Es handelt sich quasi um einen digitalen Roman mit vielen Illustrationen, den man im eigenen Tempo durchklicken darf.

Hin und wieder stellt uns das „Spiel“ dabei vor die Wahl, beispielweise in welcher Reihenfolge etwas abgearbeitet werden soll oder wohin das nächste Gespräch gelenkt wird. Dabei kamen mir manche Entscheidungen allerdings wie Augenwischerei vor – denn letztlich veränderte sich nur die Reihenfolge und am Ende wurden sowieso alle Punkte durchgegangen.

Etwas hakelig war die Steuerung. Ein leichter Tastendruck genügte oft, um ausersehen gleich mehrere Sätze zu überspringen – doch zum Glück gab es eine Gesprächshistorie, um alles noch einmal nachzulesen. Das war schon etwas nervig, aber machbar.

Spielzeit

Ich habe die Switch immer mal wieder Zwischendurch (Werbepausen im TV, etc.) in die Hand genommen und die reine Zeit nicht gestoppt. Einige Webseiten berichten von rund vier bis fünf Stunden – was ungefähr passen dürfte und sich irgendwo ja auch an der eigenen Lesegeschwindigkeit orientiert.

Präsentation

Die Geschichte war hübsch illustriert und komplett in Standbildern erzählt – was eine Bewertung der allgemeinen Optik entsprechend schwer macht. Der Stil der Zeichnungen war schön, die Präsentation (wie gesagt nur im niedrig aufgelösten Handheld-Modus gespielt) doch ein wenig pixelig.

Es gab keinerlei Sprachausgabe und die Musik hielt sich extrem unauffälig im Hintergrund – was so wenigstens nicht beim Lesen störte.

Positiv

  • digitaler Roman zum selber lesen
  • spannende Geschichte
  • schöne Illustrationen
  • schneller Einstieg & prima für Zwischendurch

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • wenige Animationen
  • „hakelige Steuerung“

Negativ

  • keine Sprachausgabe
  • recht kleine Untertitel (Handheld-Modus)
  • manche Entscheidungen gefühlt ohne größere Konsequenzen oder Reihenfolge gleichgültig

Fazit

Richtige Bücher kann „Along the Edge“ nicht ersetzen, jedoch als nette Alternative zum klassischen Lesen angesehen werden. Dank hübscher Bilder gab es neben den vielen Texten auch was für das Auge und die kleinen eingebauten Auswahlmöglichkeiten geben immerhin ein wenig Gefühl von Interaktion.

Unterm Strich punktet das Werk aber sowieso weniger mit Gameplay und Präsentation, sondern vielmehr mit seiner Geschichte. Diese war nett präsentiert, durchwegs interessant erzählt und recht kurzweilig gestaltet. Wer sich mit dieser Art von Spiel anfreunden kann – und vielleicht auch eine Alternative zu den üblichen Anime-Vertretern auf diesem Sektor sucht – darf gerne mal einen Blick riskieren. Obwohl die Story gut war und das Lesen ordentlich bei Laune hielt, ist unterm Strich für das eigentliche „Spiel“ allerdings keine höhere Wertung drin.

Grafik: 6/10
Sound: 3/10
Gameplay: 3/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Nova-box

Detroit: Become Human (Playstation 4)

Inhalt

In der Zukunft haben Androiden ihren festen Platz in der Gesellschaft eingenommen und sind wichtige Alltagshelfer geworden. Hin und wieder wieder gibt es aber so genannte „Abweichler“ mit seltsamen Fehlfunktionen, wie beispielsweise eigenmächtigen Handeln oder dem scheinbaren Entwickeln von Gefühlen. Das Spiel gibt uns Einblick in mehrere kleine Geschichten, die im großen Ganzen miteinander verwoben sind…

Gameplay

Mit „Detroit“ blieben sich die Macher von „Heay Rain“ und „Beyond Two Souls“ vom Gameplay her weitestgehend treu. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle unterschiedlicher Figuren, die er aus der Third-Person-Perspektive durch detailreich gestalteten Schauplätze manövriert und den Kern – also das Erzählen einer Geschichte – munter vorantreibt.

An bestimmten Stellen ist eine Interaktion in Form von Dialog oder genauerer Betrachtung möglich, an anderer Stelle sind Hinweise zu einer Beweiskette miteinander zu kombinieren oder kurze Quicktime-Events zu bestreiten. Letztlich entscheiden wir mit unserem Erfolg im Tastenhämmern, aber auch mit der Dialogauswahl, wie sich der entsprechende Handlungsstrang weiterentwickelt – und welche Charaktere uns weiterhin begleiten dürfen.

Eingeteilt ist das Spiel in mehrere kurze Kapitel (jeweils ein paar Minuten), an deren jeweiligen Ende eine Zusammenfassung unserer Vorgehensweise präsentiert wird. Auf Wunsch können wir diesen „Zweig“ auch mit anderen Zockern vergleichen und sehen, welche Entscheidungen die populärsten sind.

Die Steuerung ist auf der einen Seite sehr simpel, auf der anderen Seite manchmal unnötig kompliziert. Anhand der leicht kryptischen Einblendungen ist nicht immer sofort ersichtlich, ob eine Taste mehrfach gedrückt oder gedrückt gehalten werden muss. Manchmal steht „mehrfach drücken“ auf dem Schirm, manchmal aber eben auch nicht.

Spielzeit

Wie gesagt, dass Spiel lebt von seinen Wendungen und dem Erleben verschiedener Handlungskonsequenzen, weshalb sich ein mehrfaches Probieren der Kapitel anbietet. Für einen einfachen Durchgang (ohne mehrfache Varianten) habe ich grob geschätzt um die 10 bis 11 Stunden benötigt.

Präsentation

Im Anbetracht, dass es sich um ein Playstation 4 Spiel handelt, macht „Detroit“ noch immer einen ganz ausgezeichneten Eindruck. Zwar wurde die imposante Optik mit kleineren Rucklern und leichten Unschärfen erkauft, dennoch überzeugt das Ergebnis selbst in heutigen Zeiten auf ganzer Linie. Die Figuren wurden fast lebensecht gezeichnet und die futuristisch angehauchten Kulissen wirken glaubhaft gestaltet. Man fühlt sich fast wie in einem auf realistisch getrimmten Animationsfilm und staunt durchaus über die authentischen Gesichter mit tollen Animationen.

Die deutsche Synchronisation war durchgehend ordentlich und mit bekannten Sprechern bestückt. Der Soundtrack hielt sich weitestgehend im Hintergrund und fiel nicht negativ auf. Während der prasselnde Regen eine angenehme Räumlichkeit aufwies, habe ich dies bei anderen Geräuschen (Züge, etc.) leider ein wenig vermisst. Das Spiel klang eher „flach“, statt mitreißend cineastisch – was hier natürlich richtig gut gepasst hätte.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • interessante Geschichte
  • geschickte Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven
  • einfacher Einstieg (Gameplaytechnisch)…

Neutral

  • … zäher Einstieg (Handlungstechnisch)
  • hin und wieder leicht ruckeling und unscharf
  • Kameraprobleme
  • Steuerung manchmal hakelig
  • lahme, undynamische Ton-Abmischung

Negativ

  • insgesamt eher seichtes Gameplay
  • kleinere Logik-Lücken
  • für mich war es schwierig Sympathie zu den Androiden herzustellen
  • bei mir hat ein Kapitel fast unspielbar geruckelt (trotz erneutem Laden)

Fazit

Wer die geistigen Vorgänger kennt, der weiß was einen hier erwartet. Die technische Seite wurde noch einmal kräftig optimiert, obgleich es bei der Steuerung zuweilen noch immer etwas hakt. Ansonsten bietet der Titel ein vertraut-simples Gameplay mit schnellem Einstieg und interessanter Story.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen gewann das Spiel an Tiefe, wobei mir persönlich der Zugang von den Androiden verwehrt blieb. Ich konnte bei aller Liebe in der Erzählung keine großartige Sympathie zu diesen Figuren herstellen – was man den Machern aber nicht ankreiden kann und wohl mit persönlicher Einstellung zu tun hat. Immerhin hat man so vermutlich mehr Entscheidungen gewählt, die zum Tode der selbigen geführt haben – und das ist ja auch ein Teil des vielschichtigen Konzeptes.

Unterm Strich blieb für mich eine netter Trip in ein gar nicht mal so abwegiges Zukunftsszenario, doch im Gedächtnis wird er bestimmt nicht langfristig verweilen. Ich war froh, das Spiel (welches seit Release im Regal schlummerte und bis dato nur kurz angezockt wurde) endlich nachgeholt zu haben, empfehlen kann ich es aber trotzdem nur eingeschränkt. Szenario und Machweise müssen eben gefallen. Grafisch beeindruckend und eine nette Technikdemo ist „Detroit“ aber auf jeden Fall.

Grafik: 9/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Quantic Dream / Sony Interactive Entertainment

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