Inhalt
Nach dem Tod des Sohnes hat seine ehemalige Ehefrau mittlerweile einen neuen Partner gefunden und Hals über Kopf die Gegend verlassen. Für George und Margaret bricht daraufhin erneut eine Welt zusammen, da sie ihr Enkelkind wohl kaum mehr zu Gesicht bekommen werden. Kurzerhand reisen sie durchs halbe Land auf der Suche nach den Beiden – und immer mit der Hoffnung auf eine gemeinsame Widerkehr im Gepäck…
Fazit
Manchmal kann man sich ganz ordentlich bei Filmen irren und bei „Lass ihn gehen“ war dies endlich mal wieder im absolut positiven Sinne der Fall. Ich habe vor der Sichtung nämlich keine Inhaltsangabe studiert und war nach den ersten Minuten der Meinung, ein relativ normales und eher unspektakuläres Familiendrama vor mir zu haben.
Trotz seines überwiegend ruhigen Verlaufs baut sich ein angenehmer Sog auf, für den letztlich ein hervorragend aufgelegter Kevin Coster und eine brillante Diane Lane – gepaart mit einer interessanten Geschichte sorgten. Schnell waren die Gedanken an das gemeinsame Ehepaar aus „Superman“ vergessen und rasch war der Betrachter auf die neue Herausforderungen des filmisches Traum-Duos ausgerichtet.
Das Drama nimmt langsam, aber beschaulich an Fahrt auf. Am Anfang steht eine traurige Ausgangslage, die voller Hoffnung strotzend irgendwie dennoch ein wohliges Gefühl erzeugt. Es macht wirklich Spaß den beiden Hauptfiguren bei ihren neckischem Momenten zuzuschauen und den Ausflug bis zu einem gewissen Punkt wirklich mit ihnen zu genießen.
Ich möchte nicht zu viel verraten, jedoch klar machen, dass sich die gemächliche Handlung ab einem bestimmten Punkt in einen handfesten Thriller verwandelt. Selten hatte ich in der letzten Zeit so sehr die Faust in der Tasche geballt und selten konnte ich so intensiv mit meinen liebevoll eingeführten Figuren empfinden. Die Spannungskurve knallt nach oben und man macht sich selbst Gedanken über den möglichen Fortgang der schier ausweglosen Lage.
Durchaus verstehen mag ich allerdings auch kritische Stimmen, die gerade beim Finale eine gewisse Vorsehbarkeit unterstellen mögen. Auch ich konnte mir die Versatzstücke zusammenpuzzeln und den Ausgang schon vor seinem tatsächlichen Ablauf erahnen – Punkte kostet dies aber nicht, da wir immer noch eine packende Inszenierung vor uns hatten.
Auch wenn man sich das Finale irgendwann an den Fingern abzählen kann (kleiner Insider für Kenner des Films), möchte ich diesen Titel jedem Interessierten ans Herz legen. Er ist toll konstruiert, perfekt besetzt und unerwartet wendungsreich. Unterm Strich ein toller Thriller, welches mich tatsächlich sehr gut abgeholt hat – einzig sein kaum vorhandener Wiederschau-Wert kostet eine höhere Wertung.
7,5/10
Fotocopyright: Universal Pictures
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