Inhalt
Für James und Em sollte es ein entspannter Urlaub im Paradies sein, doch plötzlich wird die Hölle daraus. Von einem fremden Pärchen werden sie zum Verlassen der Hotelanlage animiert und durch einen folgeschweren Unfall verändert sich einfach alles…
Fazit
Wie der Vater, so auch der Sohn. Erneut liefert uns der Spross von Genrelegende Cronenberg einen bizarren, verstörenden und nicht sofort klar interpretierbaren Film ab, der letztlich aber gar nicht mal so übel war.
Die Geschichte benötigt eine Weile um in Fahrt zu kommen, gab sich dabei aber durchaus interessant und keineswegs langatmig. Zunächst genießt man die idyllischen Aufnahmen, um dann immer weiter in einer seltsamen Handlung mit undurchsichtigen Gestalten und vor allem mangelnder Vorhersehbarkeit zu versinken.
Zwar hat man sich am Ende weiterhin nach dem Sinn von Allem gefragt, letztlich aber eine unterhaltsame Zeit mit diesem Titel verbracht. Man konnte sich nie sicher sein, welche Aktion als Nächstes folgt und vor allem wie dieser Horrortrip nun ausgehen wird. Ist zwar eine persönliche Frage, wie sehr der Abschluss nun befriedigt, aber hier war eher der Weg dorthin wieder das eigentliche Ziel.
Persönlich habe ich ein paar Ideen zur groben Aussage, dennoch gibt es selbst hier ein paar unterschiedliche Perspektiven – was ich gar nicht mal so schlecht finde. Möglicherweise interpretiert man allerdings auch zu viel in die verstörenden Bilder und verwobene Handlung hinein, doch immerhin hatte sich das Hirn mit den Ereignissen beschäftigt und der Konsens war mir dann irgendwo wieder egal. Man wurde unterhalten, dufte nachdenken und bekam hübsche Einblicke – die sogar vor kleineren Hardcore-Elementen nicht zurückschreckten – und man hat sich nicht gelangweilt.
Alexander Skarsgård und vor allem die brillant durchgeknallt spielende Mia Goth („X„) haben ihre Sache sehr gut gemacht und ließen und ihre Gefühlswelten gnadenlos miterleben. Manchmal waren Darstellung und vor allem schreiender Dialog an der Grenze der eigenen Nerven, doch zum Glück wurde der Bogen nie überspannt und dieses Stilmittel verfehlte seine Wirkung nicht. Der Gastauftritt von Thomas Kretschmann war überdies auch sehr schön gemacht. Technisch gab man sich ebenso keinerlei Blöße – klare und zur passenden Stelle rauschige 4K Bilder holten Wahnsinn und Urlaubsfeeling wunderbar nach Hause.
Wer ungewöhnliche Filme mag – und möglicherweise auch schon mit anderen Werken der Cronenberg-Familie in Berührung gekommen ist – kann sich ungefähr vorstellen, welche Gangart an den Tag gelegt wird und ob dieser Ausflug etwas für Einen sein könnte. Zwar sinniere ich beim Schreiben dieses Textes noch weiterhin über Sinn, Logik und Aussage, hatte aber unterm Strich eine spaßige Zeit und stelle mir die Scheibe gerne ins Regal. Ob Kunst oder Schrott muss Jeder selbst entscheiden – ich jedenfalls mag solche verqueren Dinger, bei denen man nicht unbedingt zu hundertprozentig durchsteigen muss und trotzdem Freude hat.
7,5/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH
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