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Eine Gruppe junger Studentinnenen möchte ein Wochenende in einer alten Bunkeranlage verbringen und ist zunächst noch bester Dinge. Nach kurzer Zeit jedoch bemerken sie, dass sie wohl nicht die einzigen Gäste der dunklen Katakomben sind und es ein blutrünstiges Wesen auf sie abgesehen hat…

Fazit

Nicht selten wird bei Werbetexten übertrieben und nicht selten blickt man dann ernüchtert auf das Endergebnis zurück. „Man-Eater – Der Menschenfresser ist zurück!“ von Dario Germanis wird seinen Ankündigungen in Sachen Gore jedoch absolut gerecht und erweckte durch seine ersten Bilder und Berichte somit keine übertriebene Erwartungshaltung.

Der Film punktete weniger mit einer ausgefeilten Story, konnte aber in Sachen Härte wirklich überraschen und hierdurch gnadenlos an den Bildschirm fesseln. Es gab einige extrem deftige Momente, die vor allem durch ihre eigenwillige Inszenierung nichts an ihrer Wirkung verfehlten. Sicherlich wirkte der Streifen eher etwas „günstig“ produziert, aber genau hier lag auch der Reiz des Ganzen. Die Optik wirkte rau, dreckig, authentisch und nicht auf unnötigen Hochglanz oder fehl platzierte Ästhetik getrimmt.

Technisch war der Streifen trotz leicht schäbiger Aufmachung dennoch eine Klasse für sich, verzichtete (soweit ich dies beurteilen kann) auf Computereffekte und setzte konsequent auf ehrliche Handwerkskunst alter Schule. Ob nun Leiber aufgeschlitzt oder Augäpfel entfernt wurden – dies alles sah herrlich >echt< aus und keine künstlichen CGI-Fremdkörper störten die düsteren Aufnahmen. Der gesamt Look war grandios und erinnerte an alte Genreklassiker – vor denen die Macher sich auch offensichtlich ehrenvoll verbeugen wollten.

Gleiches galt übrigens auch für den Soundtrack, der mir durchwegs positiv aufgefallen ist. Auch dieser klingt älteren Werken von „Goblin“ und Konsorten nachempfunden, brachte dennoch ein paar moderne Einflüsse mit ein. Mir kam es auch so vor, als fände hier eine gemächliche Steigerung statt, denn grade beim Finale haben die Toningenieure so richtig aufgedreht und den Puls mit ihren Klängen und flüsterhaften Gesängen bis zum Anschlag getrieben.

Die Darsteller haben ihre Sache im gebotenen Rahmen durchaus ordentlich erledigt, wobei ich deren zuweilen etwas unbeholfenes Spiel oder die eher mittelprächtige Synchronisation hier durchaus als Pluspunkt ansehen möchte. Auch dies nahm dem Streifen eine zu starke Ernsthaftigkeit und fügte sich prima zum leicht „schmuddeligen“ Gesamtbild ein. Die Damen sahen in erster Linie gut aus und gaben entsprechend hübsche Opfer ab. Große Schauspielkunst war weniger, die Überwindung zu einigen heftigen Einlagen schon eher gefragt.

Ein kurzes Wort möchte ich abschließend dennoch zur Handlung verlieren. Sie passte im Großen und Ganzen zwar problemlos auf einen Bierdeckel, hielt aber trotzdem ein paar kleinere Überraschungen und einen erstaunlich coolen Twist am Ende parat. Eigentlich war er gar nicht mal so genial konzipiert, doch aufgrund der anderen Eindrücke verlor man manche Aspekte einfach aus dem Auge und wurde dann angenehm zum Schmunzeln gebracht.

Wer blutrünstige Splatter-Streifen liebt, wird beim aktuellen „Man-Eater“ definitiv auf seine Kosten kommen und händereibend vor der Leinwand oder dem Bildschirm sitzen. Aufgrund seiner drastischen Bilder vermag ich für die breite Maße (für die ist das Werk wohl sowieso nicht konzipiert) keine Empfehlung aussprechen, Genrefreunden das Ding aber uneingeschränkt ans Herz legen. Der Titel fühlte sich herrlich altbacken kann, kam ohne dumme Sprüche oder sonstigen neuzeitlichen Schnick-Schnack daher und zog einfach sein kompromissloses Splatter-Programm von Anfang bis Ende durch. Es gab keine Leerläufe und die Macher haben uns auch nicht mit unnötiger Komplexität etwas Falsches vormachen wollen. Hier gibt es Splatter in reinster Form und genau so, wie man ihn (in meinem Falle) aus Jugendtagen kennt. Ein spezieller Film für eine spezielle Zielgruppe – die aber definitiv ihren Spaß an den krassen Bildern haben wird!

8/10

Vielen Dank an INDEED FILM bzw. More Publicity für die Bereitstellung des Screeners!

Weitere Infos unter: www.indeedfilm.com (externer Link)