Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

In naher Zukunft hat sich eine Seuche ausgebreitet und die Menschen wurden größtenteils in fleischfressende Zombies verwandelt. Das Militär hat einige Kinder-Versionen für Experimente gefangen und versucht dem Verhalten mit diesen speziellen Testpersonen näher auf den Grund zu gehen…

Fazit

Zombie-Filme gibt es wie Sand am Meer und selten sind noch wirkliche Innovationen anzutreffen. Zwar hatten wir beispielsweise bei „Dawn of the Dead“ vor Jahren schon ganz ähnliche Ansätze, doch hier wurden sie etwas konkreter ausgebaut und zum Hauptfeiler der Handlung gemacht. Die Idee war gut, die Umsetzung glücklicherweise auch gelungen.

Der Streifen warf uns ohne größeres Vorgeplänkel direkt ins Geschehen und warf viele Fragen auf. Man musste sich erst ein wenig orientieren, konnte die dramatische Lage erst nach und nach so richtig begreifen. Wie auch bei seinen Effekten hat man mit relativ einfachen Mitteln eine gruselige Grundstimmung erzeugen können und der Film zog sofort in seinen Bann.

Der Streifen wirkte dank geschickter Kameraführung und intelligenten Schnitten fast wie eine Dokumentation, nicht aber wie ein billiger Fernsehfilm. Der Look war schon recht hochwertig und dennoch fühlte sich das Treiben nicht wie eine seelenlos polierte Edelproduktion an.

Alles war sehr greifbar und authentisch in Szene gesetzt. Man gab sich Mühe um eine glaubwürdige Herangehensweise und präsentierte uns eine nahezu perfekte Immersion in eine verseuchte Welt. Ähnlich wie bei „28 Days“ hat man es nicht bei Actionpassagen übertrieben und stellte auch keine Superhelden oder Ähnliches zur Schau. Der Verlauf war realitätsnah und vermittelte anschaulich den blanken Horror.

Der Erzählfluss war überwiegend kurzweilig, doch manchmal schlichen sich kleinere Längen ein. Dies kostet dann auch eine höhere Bewertung meinerseits, wobei ich die Punkteskala im Gegensatz zur Erstbesprechung auf der alten Seite um einen halben Punkt anheben möchte. Noch immer störten schlechte CGI-Bluteinlagen, aber der Rest war stimmig. Das Gefühl einer globalen Seuche kam überzeugend rüber.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei Glenn Close eine besondere Erwähnung verdient. Nicht nur, dass sie sich für einen solchen eher für sie untypischen Film hergab, sondern weil sie echt genial performte. Ihre Kaltherzigkeit sorgte inmitten der wilden Zombiehorden für Gänsehaut und zeigte negative Aspekte von Menschen deutlich auf.

Ich liebe Zombie-Filme seit meiner Kindheit und bin mit Klassikern wie „Night“ oder „Dawn“ aufgewachsen. Mittlerweile bin ich allerdings ein bisschen von uninspirierten Aufgüssen angewidert und lobe mir dann Ausnahmen wie diesen. „The Girl with all the Gifts“ machte sein eigenes Ding und hob sich angenehm von langweiligen Rest ab. Man hatte eine interessante Grundidee spannend ausgebaut und Technik obendrein erstklassig abgeliefert. Das Finale war echt genial. Für Genrefans also eine uneingeschränkte Empfehlung!

Fotocopyright: LEONINE