Inhalt

Drei völlig fremde Personen werden auf ein geheimnisvolles, aber schier kostspieliges Anwesen eingeladen und entdecken nach kurzer Zeit eine seltsame Gemeinsamkeit. Allesamt sind in Besitz eines Schnippels einer Filmrolle, die einen fast vergessenen, jedoch nicht weniger furchteinflossenden Horrorstreifen beeinhaltet – die der Gastgeber scheinbar erwerben und zusammenfügen möchte…

Gameplay

Die Macher von Supermassive Games sind ihrer Linie treu geblieben und präsentieren uns hier wieder ein cineastisches Adventure in bester „Until Dawn“ oder „Dark Pictures“-Manier ab. Erneut steuern wir unterschiedliche Hauptfiguren aus der Third-Person-Perspektive über den Bildschirm und versuchen am Ende eines Kapitels mit möglichst wenig Verlust aus der Sache herauszukommen.

Regelmäßig stellt uns das Programm vor Abzweigungen, die wir entweder mit wohl überlegten Entscheidungen oder unserem Geschick in Quicktime-Events entscheiden. Weiter geht es dabei immer – nur wie viele Personen weiterkommen, liegt in eurer Hand.

Echte Rätsel werden uns nicht geboten. Ihr könnt euch bestenfalls einige Gegenstände aus der Nähe genauer anschauen, folgt ansonsten vorgegebenen Pfaden und müsst nur selten den richtigen Weg aus kleineren pseudo Labyrinthen herausfinden.

Spielzeit

Für den ersten Durchgang habe ich rund 5 bis 6 Stunden benötigt. Durch diverse Abzweigungen und unterschiedliche Abspänne ergibt sich jedoch ein nicht zu verachtender Wiederspielwert, der die Spieldauer selbstverständlich weiter nach Oben treibt. Nach einmaliger Beendigung steht ein Schneideraum zur Verfügung, der die „Schnellreise“ zu den einzelnen Kapiteln ermöglicht.

Präsentation

Optisch hat der Titel gegenüber den ohnehin schon hübschen Vorgängern noch einmal eine Schippe draufgelegt. Umgebungen und vor allem deren Ausleuchtung schauen bei entsprechender Einstellung nahezu fotorealistisch aus und sorgten für Atmosphäre. Die Figuren waren grundsätzlich hochwertig konstruiert, doch manche Gesichts- oder Haar-Animation brachen mit ihrem künstlichen Look ein wenig mit der gelungenen Immersion.

Die deutsche Vertonung ging in Ordnung, auch wenn nicht jede Betonung auf dem Punkt saß. Der Soundtrack hielt sich meist im Hintergrund, unterstrich die fortwährend düstere Atmosphäre aber recht gut.

Positiv

  • audiovisuell extrem gelungen
  • spannende Geschichte
  • packende Atmopshäre
  • einfacher Einstieg

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • kleinere Grafikfehler
  • Dialoge manchmal auf englisch

Negativ

  • begrenzte Interaktionsmöglichkeiten
  • Steuerung etwas hakelig
  • keinerlei echte Rätsel
  • Quicktime-Events kommen manchmal etwas unerwartet

Fazit

Wer Titel wie „Until Dawn“ mag, wird auch „The Casting of Frank Stone“ schnell ins Herz schließen. Erneut hat Supermassive Games angeliefert und alle Punkte ihrer bewährten Checkliste abgearbeitet, dazu aber auch ordentlich an der Technik gefeilt.

Die Handlung gewinnt keinen Preis für Innovation, dennoch blieb man bis zum bitteren Ende bei der Stange und fühlte sich jederzeit gut unterhalten. Die Spielzeit war genau richtig, um einen straffen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und über kleine Patzer wie hakelige Steuerung oder quasi nicht vorhandene Knobelaufgaben schaue ich gnädig hinweg.

Auch wenn das Spiel am Ende wiedereinmal mehr Film als steuerbares Adventure darstellte, vermag ich allen Genrefreunden (die wissen, was auf Sie zukommt) eine Empfehlung aussprechen. Für mich hat sich dieser kurze Ausflug wieder vollends gelohnt und nun kann auch das bald erscheinende Remake von „Until Dawn“ ins Haus flattern.

Fotocopyright: Supermassive Games/Behaviour Interactive