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Schlagwort: Herr der Ringe

Der Herr der Ringe – Die Ringe der Macht – Staffel 1

Inhalt

Das Böse erwacht und unheilvolle Dinge spielen sich ab. Ein Mann fällt vom Himmel und Elfen suchen bei anderen Völkern um Rat. Die Lage in Mittelerde spitzt sich zu…

Fazit

Im Vorfeld wurde heiß über dieses Projekt diskutiert. Vor allem das riesige Budget war immer wieder ein Aufhänger, doch Entwarnung gab es hier schon früh. Bereits nach wenigen Sekunden ist der horrende Invest sichtbar und die fantastische Welt überzeugt zumindest technisch an allen Ecken und Enden.

Das Setting ist toll gestaltet und nicht nur die vertrauten Kulissen Neu Seelands spielen erneut eine große Rolle. Alles wirkt wie aus einem Guss und lädt zum Abtauchen sein. Noch nie hat eine Serie besser ausgeschaut und vor allem auf der großen Leinwand daheim eine bessere Figur gemacht. Das Auge sieht sich kaum an Details satt und die knallige Farbgestaltung passt wie die Faust aufs Auge.

Der Cast war ebenfalls ein Streit-Thema, doch auch hier habe nicht nur Positives zu vermelden. Das für Tolkien-verhältnisse bunte Aufgebot war stimmig und alle haben sich perfekt in das Gesamtbild integriert. Gut hat mir zudem die deutsche Synchronisation, die dem wuchtigen Soundtrack in Nichts nachstand.

Für mich war jedoch das Storytelling ein kleines Manko. Man wurde fast erschlagen mit Figuren, Handlungssträngen und fremden Begriffen. Bereits in der zweiten Episode ging bei mir der Überblick flöten und ich habe die wunderschönen Aufnahmen einfach auf mich wirken lassen – in der Hoffnung, dass sich die Unklarheiten im Laufe der weiteren Folgen schon lichten werden.

Leider wurde es erzählerisch für mich nicht besser und am Ende standen (wohl zum Teil auch gewollt) viele Fragen offen. Natürlich möchte man, dass der geeignete Zuschauer weiter am Ball bleibt, doch ein wenig schade finde ich das schon. So werde ich vor Beginn einer neuen Staffel noch einmal die vorherige sichten müssen, um erst recht wieder auf dem Stand zu sein.

Eigentlich mag ich längere Undurchschaubarkeit, hier hat man den Bogen jedoch etwas überspannt. Der Zuschauer wird mit Ereignissen, Figuren überhäuft und kann selbst hübsch gemachte Wendungen manchmal kaum greifen – was ihnen dann wieder viel von ihrem „Aha“ wegnimmt.

Die Serie mag mich vielleicht noch nicht vollends von Tolkiens Ideen und dessen umfangreichen Kosmos überzeugt haben, doch hat sie mein Interesse geweckt. Im Nachgang habe ich mir endlich die komplette „Hobbit“-Trilogie gegeben und sogar noch einmal die „Der Herr der Ringe“-Spielfilme drangehangen. Allein hierfür verdient das ehrgeizige Projekt schon Anerkennung. Meine Bewertung fällt zwar unterm Strich sehr verhalten aus, dennoch würde ich das reizvolle Treiben gerne weiter im Auge behalten und freue mich auf neue Staffeln.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Der Herr der Ringe – Die Extended Trilogie

Inhalt

Als der Ring der Macht erwacht, ist das Land aufgeschreckt. Gut und Böse trachten nach dem Schmuckstück, welches über Umwege in den Händen des Hobbits Frodo landet. Gemeinsam mit einer schlagkräftigen Truppe macht er sich auf die Reise zur Vernichtung des unheilvollen Erbes…

Fazit

Für meine eher überdurchschnittliche Bewertung (6/10) des ersten Teiles wurde ich damals von mehreren Bekannten und Lesern kritisiert. Ich habe zuvor (und bis heute) weder die Bücher gelesen, noch hat mich diese Fantasywelt großartig abgeholt. Durch die aktuelle Amazon-Serie habe ich jedoch wieder Lust auf die Thematik gefunden und wollte mir nach all den Jahren noch einmal das Komplettpaket inkl. dem „Hobbit“ zu Gemüte führen.

Es sei gesagt, dass mich die kreative und vielschichtige Welt noch immer nicht vollends in ihren Bann ziehen konnte, ich aber den Hype und den Kultstatus darum verstehen kann. Der Kosmos von Tolkien gibt viel her und zeugt von einer langen Ausarbeitung selbiger. Ähnlich wie bei Pratchett („Scheibenwelt“) werden politische Themen aufgegriffen, Konflikte und unterschiedliche Spezies anschaulich präsentiert.

Der eigentliche Handlungsrahmen entspricht weitestgehend der typischen Heldenreise und blieb auch recht vorhersehbar. Mich hat etwas gestört, dass unsere Hauptfigur ständig etwas abbekommt und wieder immer aufgepäppelt wird – was jedoch der Buchverlage geschuldet sein dürfte. Ansonsten war dies optisch immer wieder prächtig in Szene gesetzt und die vielen kleinen Details am Rande (Kostüme, Ausstattung) atemberaubend. Hier ließ sich die Hingabe der Macher deutlich erkennen, wobei manch angestaubte Computereffekte den tollen Eindruck minimal trübten.

Grade im 4K-Zeitalter mit großer Leinwand im heimischen Wohnzimmer wirken manche Hintergründe unscharf und „zittrig“. Hier konnten die neueren „Hobbit“-Filme mehr überzeugen, wobei man auch hier die großartigen Massenschlachten nicht unerwähnt lassen sollte. Das Aufgebot an Darstellern war beachtlich und deren Koordination sicherlich eine Sache für sich. Aufgrund merkwürdigen „Frame-Timings“ wirkten diese hin und wieder allerdings besonders künstlich, denn deren „zu flüssigen“ Animationen brachen mit dem restlichen Stil. In Etwa mit dem „Soap-Effekt“ vergleichbar, der bei einigen Fernsehern oder Projektoren das Bild zu schnell berechnet und somit gewöhnungsbedürftig erscheint.

Überhaupt hat der sympathische Cast und dessen harmonisches Zusammenspiel gefallen. Die unterschiedlichen Charaktere wurden passend besetzt und selbst altbekannte Gesichter (Sean Bean, Ian McKellen, Orlando Bloom) konnten sich hier mit neuen Rollen im Kopf der Filmfreunde festbrennen. So denke ich bei deren Namen zuerst an diese Streifen und nicht erst an andere Werke der Akteure. Stiller und heimlicher Star bleiben jedoch die Landschaften Neu Seelands, die perfekt zum Szenario passen und richtige Reiselust hervorrufen. Dazu gesellte sich ein bombastischer Soundtrack, dessen Hauptstücke hohen Widererkennungswert besaßen.

Für mich haben alle Teile der Trilogie leichte Pacing-Probleme. Gerade bei den Langfassungen dreht man gefühlt immer wieder kleinere Schleifen und kommt nicht so recht von der Stelle. Manch Nebenereignis und viel an Dialog hätte man raffen und kompaktere Ergebnisse abliefern können. Kultisten freuen sich über jede Sekunde an Material, Außenstehenden macht es das warm werden nicht leichter. Eigentlich bin ich ja fast immer ein Befürworter von Langfassungen, hier könnte man das Sichten der normalen Kinofassungen in Betracht ziehen.

„Der Herr der Ringe“ ist ein großes Abenteuer, manchmal aufgrund seiner Längen und vielen Figuren auch ein wenig anstrengend. Ich sehe das Potential und den Kultfaktor der Werke, doch man möge meine mangelnde Kompatibilität bitte verzeihen. Die Filme an sich sind handwerklich gut gemacht und lassen bei Fans keine Wünsche offen, nur meine Welt ist es einfach nicht. Meine Liebe liegt wohl eher in Ergüssen von Jul Verne oder Szenarien im Weltall und eben nicht bei Zwergen und Elfen. Die Streifen haben zurecht ihre Community und ganz nüchtern zücke ich für das Komplettpaket eine stabile 7 von 10. Wie beim „Hobbit“ erwähnt, hat mich dessen Reise ein bisschen mehr in den Bann gezogen – vielleicht auch, weil sie etwas weniger komplex daher kam und entspannter „weggeschaut“ werden konnte.

7/10

Fotocopyright: Warner

Der Hobbit – Die Extended Trilogie

Inhalt

Friedlich sitzt Hobbit Bilbo in seinem Häuschen, als plötzlich ein ungebetener Gast nach dem Anderen durch seine Pforte tritt. Sein alter Kumpel Gandalf hat diese Scharr versammelt, um ihn von einem großen Abenteuer zu überzeugen…

Fazit

Schon mehrmals habe ich betont, dass ich mehrere Filme eigentlich ungerne zusammen in einem kleinen Fazit abhandele – doch auch hier greift die Trilogie nahtlos ineinander über und zählt für mich als Gesamtkunstwerk. Darüber hinaus muss ich wohl nicht erwähnen, dass sich bei Einzelbesprechungen einfach zu viele Phrasen wiederholen und das Lesen mühselig gestalten würden.

„Der Hobbit“ hatte bei Tolkienfans aus meinem Bekanntenkreis schon vor seiner Erstausstrahlung keinen leichten Stand. Es gab Kritik die Kuh erneut zu melken, einfach im Fahrwasser der „Ringe“-Trilogie zu schwimmen und aus einer kleinen Vorlage erneut drei überlange Filme zu generieren. Zu groß die Furcht zu kindlich zu sein und zu viel unnötiges Material hinzuzudichten.

Ich jedoch habe weder das Buch gelesen, noch kann ich viel mit „Der Herr der Ringe“ an sich anfangen. Ich bin großer Fan von Sci-Fi ala „Star Wars“, konnte aber mit Fantasy-Welten eines Tolkien wenig anfangen. So war ich dann ja der perfekte Kandidat für diese Abenteuer – und was soll ich sagen? Mir hat die „Hobbit“-Trilogie unterm Strich sehr gut gefallen.

Sicherlich liegen die offenkundigen Stärken erneut in den tollen Kulissen Neu Seelands, einer tollen Optik und einer stimmigen Musikuntermalung – doch das war nicht alles. Auch wenn das Pacing erwartungsgemäß langsam war, keimte keinerlei Langeweile auf. Man konnte sich gut im wundervollen Szenario fallen lassen und die starken Bilder genießen. Zwar konnten einige Einstellungen ihre Herkunft aus dem Computer nicht verleugnen, dennoch war der Gesamteindruck stimmig. Besonders Drache Smaug lebte von seiner tollen Synchronisation und nach kurzer Zeit war sein CGI-Background vergessen.

Selbst als eher Unkundiger der Thematik konnte ich viele Anspielungen zur „Ring“-Trilogie erkennen und durchaus schmunzeln. Endlich bekam man die verfressenen Oger zu Gesicht, von denen Bilbo an seinem Geburtstag die jungen Gäste berichtet hat und auch die Grundsteine für sein Buch waren gelegt. Einige Elemente wirkten sehr verspielt und definitiv an ein jüngeres Publikum gerichtet, aber bei der vorherigen Trilogie ist mir das weit mehr aufgestoßen. Es wirkt als wolle ein Peter Jackson sein jüngeres Ich ausleben, so wie es bei George Lucas bei seinen Episode 1 bis 3 einst der Fall war. Trotzdem vollkommen in Ordnung.

Die Handlung mag eklatante Unterschiede bzw. Ausdehnungsformen zum Buch aufweisen, doch unterm Strich ein gutes Pacing besitzen. Es ging stets munter zur Sache, auch wenn einigen Dialogen eine kleine Straffung nicht geschadet hätte. Besonders dem dritten Teil könnte man mangelnden Inhalt vorwerfen (es geht fast nur um die finale Schlacht), aber deshalb betrachte ich die Werke auch als Gesamterlebnis und möchte sie nicht einzeln für sich bewerten.

Für die eingefleischten Fans mag es wie Blasphemie klingen. Unterm Strich hat mir die „Hobbit“-Saga einen Ticken besser als das „Ringe“-Epos gefallen und ich kann es nicht so recht greifen. Irgendwie hat mich diese Geschichte besser abgeholt, seine Darsteller besser gefallen und seine ausgefeilte Technik weitaus mehr beeindruckt. Beide Reihen boten ihre Schauwerte, aber so insgesamt fühlte ich mich hier gemütlicher aufgehoben.

8/10

Fotocopyright: Warner