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Schlagwort: Animation

Transformers One

Inhalt

Orion und D-16 sind einfache Minenarbeiter, die vom großen Ruhm und der Rettung ihrer Heimat träumen. Als sie es eines Tages durch ihren Wagemut ins Rampenlicht schaffen und hinter die Kulissen ihrer bisherigen Helden schauen, bricht eine Welt für die Roboter zusammen…

Fazit

In meinen Augen hat sich das Transformers-Franchise in den letzten Jahren arg im Kreis gedreht und da konnten auch Ansätze wie die Verwurstung der „Beast Wars“-Reihe wenig helfen. Zwar waren alle bisherigen Realfilme nicht schlecht, doch irgendwie war die Luft raus und so war die Abkehr hin zu einem Animationsspektakel wohl keine schlechte Wahl.

Zunächst muss ich sagen, dass mir die Optik sehr gut gefallen hat und auch das reifere Publikum keine Berührungsprobleme erfahren dürfte. Die Animationen waren geschmeidig, der Look durchwegs hochwertig und die Soundeffekte ließen das Kino beben.

Die Handlung war simpel, bot aber einen ausgezeichneten Rahmen für wilde Rennen, nette Ballererien und für dezent humorige Einlagen. Man verlor nie den roten Faden und das Tempo war angenehm. Zwar gestaltete sich besonders das Finale als recht vorherschaubar – doch lag dies als Vorgeschichte zur Saga leider auch unungänglich in den Wehnen der Sache. Man wusste, dass die beiden Freunde zu bitteren Rivalen werden – nur erleben wir nun sehr anschaulich, wie es dazu kam.

Vor allem die Abwechslung wurde hier groß geschrieben. Es gab viele unterschiedliche Locations mit jeweilis sehr hohen Wiedererkennungswert. Die Kulissen wurden prachtvoll und sehr detailreich gestaltet, luden zum Abtauchen und Entdecken ein – alles in sagenhaft peferkten Computerbildern verpackt. Alles in Allem eine Abwechslung zu den arg „irdrischen“ Ausflügen der letzten Filme.

„Transformers One“ war leichtgänige Unterhaltung für Zwischendurch und eine willkommene Verschnaufpause zu den überlauten und überladenen Spielfilmen der letzten Jahre. Die Wahl hin zur kompletten Animation passte hervorragend zum den Ursprüngen der Blech-Krieger und die gelungene technische Umsetzung überzeugte auf ganzer Linie. Für Fans ein absolutes Pflichtprogramm, aber auch sonst für Freunde scheppender Sci-Fi einen genaueren Blick wert.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Wish

Inhalt

Asha lebt in einem harmonischen Königreich mit einem scheinbar gutmütigen Herrscher. Als sie diesen bei einem Vorstellungsgespräch jedoch näher kennenlernt, bröckelt die makellose Fassade und sie überdenkt ihre Meinung zu diesem Tyrannen…

Fazit

Klassische Disney-Filme sind immer eine Sache für sich. Aufgrund ihrer Gesangseinlagen empfinde ich sie meist als sehr anstrengend und das war bei neusten Erguss „Wish“ leider auch wieder der Fall. Hätte man bei einer kurzweilig erzählten Story und liebenswerten Charakteren sicherlich noch darüber hinwegsehen können, klappte es hier mit dem Ausgleich allerdings auch nicht sonderlich gut.

Als erstes stach die seltsame Optik ins Auge. Der Streifen erinnerte mit einen künstlichen, teils äußert kantigen und befremdlichen Look oft an Videospiele (beispielsweise aus der „Tales of…“-Reihe) und konnte nicht so recht überzeugen. Es gab wirklich hübsche Momente mit schönen Kulissen und sehenswerten Lichteffekten, dann wieder vergleichsweise grob texturierte und detailarme Elemente (Haare, Hintergründe), die für eine solche Produktion doch äußerst ungewöhnlich erschienen.

Die Geschichte war zumindest am Anfang noch recht interessant, verlor durch ihren schleppenden Verlauf und den Gesangsparts aber schnell an Zugkraft und plätscherte vor sich hin. Abgesehen von ein paar enorm verrückten Ideen (sprechende Tiere, etc.) war die Handlung gewohnt vorhersehbar und hielt keinerlei echte Überraschungen parat. Die vermeintliche Grundaussage ließ sich schnell herauslesen und war nicht unnötig verschachtelt oder doppeldeutig präsentiert.

Gut und Böse wurden klar getrennt und der Zuschauer wurde nicht mit doppelten Böden oder Wendungen auf falsche Fährten gelockt. Alle Figuren wurden sehr eindimensional und durchschaubar gestaltet, ließen keinen Platz für Interpretationsmöglichkeiten oder großartige Tiefe. Klar richtete man sich hier an ein jüngeres Publikum, doch meist geben solche Filme auch für ältere Betrachter ein paar verdeckte Anspielungen.

„Wish“ war ein typischer Disney mit allen Höhen und Tiefen – nur eben eine Klasse schlechter als die meisten seiner Kollegen. Hier hat mich zu wenig abgeholt und die meiste Zeit sehnte man sich dem Abspann entgegen. Es gab ein paar wenige gute Lacher und ein vergleichsweise launiges Finale, aber das war zumindest für mich viel zu wenig. Auch wenn ich nicht der größte Genrefan bin, habe ich aus den renommierten Studios schon deutlich bessere Werke zu Gesicht bekommen und kann diesen Titel in allen Belangen kaum empfehlen.

Fotocopyright: Disney

Spider-Man: Across the Spider-Verse

Inhalt

Zusammen mit seiner Freundin Gwen reist Miles Morales durch die einzelnen Multiversen und lernt seine entsprechenden Gegenstücke in anderen Ebenen kennen. Durch einen folgeschweren Fehler jedoch bringt er das Gleichgewicht der Welten ins Schwanken und landet selbst auf der Abschlussliste seiner Mitstreiter…

Fazit

Für mich war „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ in vielerlei Hinsicht eine komplizierte und dennoch sehr fesselnde Angelegenheit. Zum Einen sind die unterschiedlichen Zeichenstile, laute Musik und schnelle Schnitte sehr gewöhnungsbedürftig zum Anderen wurde hier quasi nur ein halber Film abgeliefert. Mitten im Geschehen (und das nach merklich über zwei Stunden!) lief plötzlich der Abspann über den Schirm und der Ausgang blieb komplett offen. Dies wusste ich vorher nicht.

Wie dem aber auch sei, die Macher präsentieren uns hier dennoch eine kunterbunte und vor allem sehr vergnügliche Angelegenheit, die sich nicht vor ihren ebenso gelungenen realen Ablegern verstecken muss. Die einzelnen Kurzgeschichten waren allesamt unterhaltsam und wurden sprichwörtlich gekonnt miteinander verwebt. Das Tempo war zuweilen sehr hoch und dennoch konnte man gut den Überblick bewahren, wusste stets die Lage trotz gewisser Hektik einzuordnen.

Die Story war in Ordnung, aber nichts weltbewegendes. Die Idee mit den Multiversen war nicht neu, wurde jedoch ganz passabel und konsequent umgesetzt. Endlich konnte man wieder in die umfangreiche Marvel-Trickkiste greifen und so manch bisher unbekannten (oder gar neuen?) Charakter präsentieren – der sich entsprechend der Handlung mit seinen Fähigkeiten einbringen konnte. Die Gestaltung der Figuren war gelungen und die Harmonie untereinander gegeben.

Optisch und Akustisch war vor allem die 4k Variante äußerst beeindruckend. Sicherlich waren die grade die wechselnden Animationsstile für den eigenen Kopf eine Sache für sich, aber technisch waren sie einwandfrei umgesetzt. Der Streifen wirkte durchwegs hochwertig und große Kunst ist wohl ein hierfür angebrachter Begriff. Der Sound dröhnte schon in den ersten Sekunden aus allen Lautsprechern und schuf eine krasse Inversion. Stimmen aus verschiedenen Ecken sorgten immer mal wieder für ein echtes Mittendrin-Gefühl, machten wirklich Laune.

Fans von schrillen Animationsfilmen werden sich bei „Across the Spider-Verse“ fortwährend die Hände reiben. Nach kurzer Orientierung hat der Look absolut überzeugt und man konnte sich gut im Geschehen fallen. Aufgrund eines offenen Finales und trotz Überlänge nur halber Handlung, bleibt eine noch höhere Wertung für das bunte Spektakel verwehrt.

7,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem

Inhalt

Sowohl die Ratte Splinter, als auch vier Schildkröten kamen dereinst mit einer merkwürdigen Substanz in Berührung und mutierten zu menschenähnlichen Wesen. So gut wie möglich versuchte der Nager seine Schützlinge vor der Außenwelt zu behüten und stets in der Kanalisation zu behalten, doch irgendwann wollen die Teenager hinaus und Abenteuer erleben…

Fazit

Optisch hat mich in letzter Zeit kein Titel so weggehauen wie dieser. Den Machern gelang eine interessante Kombination aus klassischen Zeichentrick und moderner Computeranimation, die allein schon eine Sichtung rechtfertigt. Erfreulich allerdings auch, dass sich hinter der exquisiten technischen Fassade ein äußerst unterhaltsamer Titel mit hohem Spaßfaktor befand.

Wer die „Turtles“ kennt, findet sich schnell zurecht und wird bekannte Dinge problemlos wiedererkennen. Im Kern wird hier noch einmal die Ursprungsgeschichte der Mutanten erzählt und so auch eine potentiell neue Zielgruppe mit ins Boot geholt. Wer nun jedoch denkt, es könnte hierdurch auch langweilig werden – der irrt. Ich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und hatte dank der technisch überragenden Inszenierung absolut kein Problem mit der erneuten Erzählung einer seit kleinauf bekannten Geschichte beizuwohnen – zumal sie in Details und in Ausstattungsqualität schon ein wenig vom Vertrauten abwich.

Action und ruhigere Passagen hielten sich prima die Wage. Man nahm sich ausreichend Zeit, um Charaktere und Hintergründe zu erläutern, mischte aber immer wieder Humor oder flotte Handkantengefechte ein. Die Mischung war prima und kein Part wirkte unausgewogen. Das Werk fühlte sich stellenweise sogar tiefgründig an, ohne dabei beim Unterhaltungswert einzubüßen oder vielleicht für das jüngere Publikum nervig zu werden (so denke ich mir das jedenfalls). Man blieb stets am Ball und langweilig wurde es (trotz aller bereits angesprochenen Vertrautheit) nie.

Waren die letzten Realfilme schon okay, hat man hier den Reboot eines bekannten Franchise aber so richtig hinbekommen. Fesselt zu Beginn die interessante Optik, entfaltet sich mit fortscheitender Spielzeit ein mehr als gelungener Inhalt, der alten und neuen Fans ordentlich Spaß bereiten dürfte. Ich kann diese „Hero Turtles“ absolut weiterempfehlen und würde mich sogar über Fortsetzung freuen.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany

Resident Evil: Vendetta

Inhalt

Polizist Chris Redfield soll mit seinem Team einen Waffenhändler hochnehmen, doch schon bald werden sie bei ihrem Einsatz mächtig überrascht. Bei der Ware handelt es sich nicht um normale Wummen, sondern einen heftigen Virus – der seine Opfer in blutrünstige Geschöpfe verwandelt…

Fazit

Obwohl ich die „Resident Evil“-Spiele liebe, bin ich mit den bisherigen Animationsfilmen und -Serien kaum warm geworden und so erging es mir dann auch bei der erneuten Sichtung von „Vendetta“ am gestrigen Abend.

Die Geschichte war eher so lala und setzt mit krassen und nicht minder übertriebenen Actioneinlagen klar auf simple Kurzweil, statt stimmigen Grusel. Es gab zwar viele aus der Vorlagen bekannten Figuren und Mutanten, trotzdem konnte mich das Geschehen nur in seinen ersten Minuten begeistern – und ansonsten nicht mehr als halbwegs solide bei Laune halten.

Zu Beginn war der Streifen noch sehr atmosphärisch und erinnerte im positiven Sinne an die ersten Teile der Spiele. Alles fühlte sich trotz zunächst gewöhnungsbedürftiger Optik nach einem düsteren Horror an, der mit laufender Spielzeit leider immer mehr aufgeweicht wurde und zu einem Actionstreifen mutierte. Das war zwar soweit unterhaltsam, dennoch hätte man den anfänglich eingeschlagenen Weg gerne weiter verfolgen dürfen.

Die Animationen waren eine Sache für sich. Grundsätzlich waren die Umgebungen sehr detailliert ausgearbeitet, aber die Charaktere und insbesondere deren Bewegungen fühlten sich irgendwie komisch an. Ähnlich wie in einer Sequenz in einem Videospiel, doch eben nicht ganz auf dem Niveau eines echten Spielfilms. Mich erinnerte das Gebotene ein wenig an die Anfangstage des Genres, obwohl die Produktion noch gar nicht so alt ist.

Aufgrund seines hohen Actionanteils erinnerte mich „Vendetta“ an die Adaptionen von Paul W.S. Anderson – was gute und schlechte Seiten mit sich brachte. So insgesamt war der Streifen schon irgendwo recht unterhaltsam, doch ein düsterer Schocker wäre mir viel lieber gewesen. Wer mit dieser Prämisse leben kann, erhält immerhin einen netten Zeitvertreib für Zwischendurch – bei dem Tiefgang oder Anspruch absolute Mangelware waren.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Sonic the Hedgehog 2

Inhalt

Dem fiesen Dr. Robotnik ist die Flucht aus seinem Exil gelungen und zusammen mit einem neuen Partner geht er auf die Hatz nach dem blauen Igel Sonic. Dieser wollte nun eigentlich ein paar freie Tage genießen und muss nun erneut die Welt retten…

Fazit

Der erste Teil hat mich seinerzeit echt positiv überrascht und als das „Sega“-Logo über den Bildschirm huschte, war die Gänsehaut sofort zu spüren. „Sonic 2“ holt sich zudem ein paar weitere Charaktere aus dem bekannten Universum zur Hilfe, bleibt aber nüchtern betrachtet ein Film rein für das jüngere Publikum.

Die Geschichte war so lala und durfte als Rahmen für witzige Momente und flinke Action herhalten. Sie war nichts Besonderes, verband Figuren und Referenzen immerhin recht solide. Fans werden abseits der vertrauten Gesichter viele Anspielungen und Hintergrunddetails entdecken, die sie zum Schmunzeln bringen werden – was im Gesamtkontext leider nur bedingt anzuerkennen ist.

Wie Eingangs erwähnt, handelt es sich bei „Sonic 2“ um einen Film für die jungen Zuschauer. Dialoge und Humor wollten bei mir nicht so ganz zünden, selbst wenn ich mir große Mühe gab. Ich mag Jim Carrey und schätze seine beachtliche Gestik, doch ich fühlte mich stets zu alt für diese flachen Gags. Überhaupt war die Spielzeit mit knapp zwei Stunden viel zu lang und unschöne Längen immer mal wieder zugegen.

Die Effekte und der Soundtrack waren hingegen sehr gut und ließen die CGI-Figuren toll mit den realen Hintergründen verschmelzen. Animationen und Synchronisation passten wie die Faust aufs Auge und beim Einfallsreichtum der Designer konnte man nichts kritisieren. Alles fühlte sich stimmig gemacht an und passte zur Welt aus den Spielen (kleinere Namens-Anspielungen inklusive).

Als großer Videospielfan begleitet mich der blaue Igel schon seit den ersten Tagen auf dem Mega Drive und Game Gear. So insgesamt bin ich mit seinem zweiten Ausflug auf die große Leinwand zufrieden, auch wenn ich nicht mehr ganz der Adressat für den bunten Spaß bin. Mir hätte das Treiben mit etwas kürzer Laufzeit vielleicht einen Ticken mehr Unterhaltung geboten, aber unterm Strich war der Titel schon absolut in Ordnung.

6,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Luca

Inhalt

Luca ist ein Meerungeheuer und lebt folgerichtig mit seinen Eltern im tiefen Meer. Eines Tages jedoch wird der kleine Racker pflüge und will unbedingt wissen, woher die seltsamen Menschen in ihren Fischböten stammen und wagt sich ans Land…

Fazit

Wahrscheinlich war auch Luca ein Opfer des erneut gebeutelten Kino-Jahres und erschien infolgedessen direkt im Streaming. Um ganz ehrlich zu sein, wurde uns optisch erneut ein fabelhaftes Erlebnis präsentiert, aber vom filmischen Aspekt bestenfalls solide solide Kost geboten.

So originell die Grundidee an sich auch sein mag, so bodenständig und vorhersehbar der Verlauf jedoch. Man erahnt früh, wie das Hase läuft und wie sich diese Geschichte wohl entfalten wird und so blieben größere Überraschungen schlicht weg aus. Das war im Anbetracht eines jüngeren Zielpublikums zum Glück nicht weiter tragisch und geht somit ausnahmsweise in Ordnung.

Die Animationen waren fabelhaft, die warmen Farben vermittelten Urlaubsfeeling. Das Seeting fühlte sich trotz abstrakt proportionierter Figuren irgendwo glaubwürdig und zum Wohlfühlen an. Alles wirkte wie aus einem Guss und sorgfältig konstruiert. Sicherlich war die Welt etwas kleiner als bei anderen Werken, aber immerhin sehr detailreich und hübsch gestaltet.

Technisch gab es nichts zu bemängeln. Audiovisuell lieferte uns Pixar erneut einen Kracher ab, dessen eigentlicher Inhalt da nicht ganz Schritt halten konnte. Im Kern ist „Luca“ recht bodenständig, unaufgeregt und zielstrebig. Für die Jüngeren mag das trotzdem ein großer Spaß sein, für uns Ältere fehlt da ein bisschen war. Unterm Strich bleibt der Titel aber sehenswert und sympathisch.

7/10

Fotocopyright: Disney

Die Mitchells gegen die Maschinen

Inhalt

Kurz vor der Aufnahme auf das Collage, bricht in der Familie ein Streit aus und zur Schlichtung besinnt man sich auf einem gemeinsamen Road-Trip quer durch das Land. Dumm nur, dass währenddessen neu auf den Markt gebrachte Roboter ein Eigenleben entwickelten und Jagd auf uns Menschen eröffnen…

Fazit

Wieder einmal hat mich Netflix angenehm überrascht. In diesem Falle mit einen wunderhübsch animierten Familienfilm, der ein paar richtig gute Lacher für Groß und Klein im Petto hatte.

Während die Geschichte relativ austauschbar erschien, präsentierte sich vor allem die Technik von ihrer absolut besten Seite. Ich habe über die Jahre schon einige Genrebeiträge gesehen, doch „Die Mitchells“ spielen ganz klar in der obersten Liga mit. Tolle Charaktermodelle, erstklassige Animationen und ein durchwegs hoher Detailgrad machen den Titel äußerst sehenswert. Dazu gesellten sich urkomische Dialoge und ein paar Gags, die sich wirklich gewaschen haben.

Der Streifen beginnt zunächst sehr beschaulich, aber nicht langweilig. Man beleuchtet die Figuren und gibt ihnen – für ein solches Werk – angemessene Tiefe. Man konnte sich gut in die unterschiedlichen Charaktere hineindenken und alle Seiten irgendwo ein wenig verstehen. Der Verlauf war dann auch überwiegend geprägt von Kurzweil und stellenweise extrem witzig. Obwohl wir rein von der Handlung her wenig Neues zu Gesicht bekamen, füllten die Macher den Streifen mit guten Ideen und hielten durchgehend bei Laune.

Mein persönliches Highlight war dabei der Besuch der verlassenen Mall, bei der allerlei Elektrogeräte plötzlich die Hatz auf unsere Hauptfiguren eröffneten. Ich möchte nicht zu viel verraten aber der hier präsentierte „Endboss“ war schon kultverdächtig und man kam aus dem Lachen kaum mehr raus. Das Finale war dagegen fast schon zu weit drüber, aber im Rahmen der eher sinnfreien Unterhaltung durchaus hinnehmbar.

Auf den ersten Blick erschien die Laufzeit mit rund zwei Stunden einen Ticken zu lang, doch in Wahrheit ging die letzte Viertelstunde für den Abspann drauf und so relativierte sich das Ganze wieder. „Die Michells“ waren trotz wenig innovativer Story eine nette und vor allem optisch grandiose Alternative zu beispielsweise „I Robot“ und ähnlichen Konsorten. Der Humor war prächtig, die Figuren sympathisch und der Spaßfaktor hat unterm Strich gegeben. Für mich einer der besseren Animationsfilme der letzten Zeit.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Hello World

Inhalt

Naomi Katagaki ist eher der zurückhaltende, strebsame Schüler, der kaum Freunde besitzt und sich selten Etwas traut. Eines Tages bekommt er Besuch von einem mysteriösen Fremden, der sich als sein Ich aus der Zukunft ausgibt und ihn um einen Gefallen bittet. Der junge Naomi soll verhindern, dass die künftige Jugendliebe ins Koma fällt und so den Verlauf vieler Dinge verändert…

Fazit

„Weathering With You“ war zuletzt kein schlechter Film, doch konnte nicht alle Erwartungen zur vollsten Zufriedenheit erfüllen. Nun gab es kurz darauf „Hello World“, der schon auf dem Cover mit einem ebenfalls großartigen Zeichenstil und einer fantasievollen Geschichte punkten wollte, allerdings auch nicht vor Begeisterung vom Stuhl hauen konnte.

Meine Tochter und ich waren sich am Ende einig. „Hello World“ begeisterte mit tollen Zeichnungen, zum teil atemberaubenden Aufnahmen und vielen detailreichen Szenarien, stolperte aber letztlich über seine verworrene und unschlüssige Handlung, die mit merkwürdigen Designentscheidungen und unnötigen Abschnitten nicht immer für positive Resonanz sorgte.

Normalerweise lieben wir bei Animes eine gewisse Verrücktheit, doch hier fiel diese nicht immer gefällig genug aus. Man gab dem Betrachter vielleicht ein wenig zu viel Interpretationsfreiraum, um ein klares Fazit möglich zu machen. Auf seine vergleichsweise grundsolide Story setzte man eine Komplexität, die sich irgendwie unnötig und aufgesetzt angefühlt hat. Man brach zwar mit seiner gewissen Vorherschaubarkeit, rundete seine Ideen aber nicht passend ab.

Optisch gehört „Hello World“ zur Spitzenklasse. Während die Figuren zuweilen eher zweckdienlich daher kamen, überzeugten Hintergründe und deren Einzelheiten auf ganzer Linie. Der Stil war stimmig und besonders zum Finale hin auch stellenweise faszinierend bunt. Der Soundtrack ging gut ins Ohr und vermittelte stets die passende Stimmung. Hier waren definitiv erfahrene Macher am Werk.

„Hello World“ ist trotz aller Kritik einer der besseren Animes, rein von seinem Stil und seiner Technik her. Die deutsche Synchro geht in Ordnung und wirklich langweilig war das Gebotene eigentlich auch nie. Jeder Genrefan darf also mal reinschauen – und eventuell einen Ticken besser mit dem seltsamen Storykonstrukt als wir zurecht kommen. Bei uns hat die vermeintliche Auflösung jedenfalls einige Punkte gekostet und so bleibt am Ende nicht mehr als eine ordentliche, allerdings nicht überragende Bewertung zurück.

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Soul

Inhalt

Ein Musiklehrer scheint endlich dem tristen Alltag entfliehen und bei einer waschechten Band vorspielen zu können. Leider wird er am Tage seines ersten großen Auftritts angefahren und landet im Krankenhaus. Sein Körper mag sich im Koma befinden, doch seine Seele ist aktiver denn je…

Fazit

Auch dem aktuellen Werk von Pixar blieb der große Kinoauftritt verwehrt und an Weihnachten landete das gute Stück direkt im Streaming. Ich bin allerdings froh, dass dies nichts über dessen Qualität aussagt und die angestrebte Aufmerksamkeit doch hoffentlich erreicht werden kann.

Ich mag Disney und ich mag Pixar – und ich lobe, dass hier die Stärken vieler bisherige Filme beibehalten wurden und die Technik noch einmal einen kleinen Sprung nach Vorn gemacht hat.

Optisch ist das Werk zwar eine Augenweide, doch die Geschichte dahinter braucht sich keineswegs hinter all dem CGI-Glanz zu verstecken. Die Handlung um die herumirrende Seele hat schon recht tiefgründige Züge, die dank charmanter Verpackung jedoch für Jedermann gut anschaubar sein sollte.

Die Synchronisation wurde auch bei uns mit bekannten Stimmen bestückt und so wirkt die eh schon überragende Technik noch einen Ticken hochwertiger. Die Grenzen zwischen Real- und Animationsfilm verschwinden zusehends, ohne jedoch vom beliebten Charme bisheriger Werke des Studios zu verlieren. Klar kann man die Figuren noch von echten Persönlichkeiten unterscheiden, aber der eingeschlagene Weg ist schon sehr genial und hebt sich im richtigen Maße von einem Realfilm ab.

Erneut ist der Spagat gelungen, ein breites Publikum anzusprechen und jede Gruppe dabei erstklassig bei Laune zu halten. Für die Kids gibt’s garantiert zündende Gags und für die Älteren einen interessanten Plot, der zum weiteren Sinnieren über den Abspann hinaus einlädt. „Soul“ ist also ein schönes Erlebnis für alle Kinofreunde und in allen Belangen auf der Höhe der Zeit.

8/10

Fotocopyright: Disney