Filmbesprechungen

Carrie (2013)

Inhalt

Die 16jährige Carrie führt kein leichtes Leben. In der Schule wird sie ständig gemobbt und zu Hause wird sie von ihrer verrückten Mutter drangsaliert. Als sie von einem Mitschüler zum Schulball eingeladen wird, scheint die Lage an allen Fronten zu eskalieren…

Fazit

Neuauflagen stehe ich immer etwas kritisch gegenüber – zumal, wenn das Original gar nicht schlecht gealtert und noch immer gut anschaubar geblieben ist. Die 2013er Auflage von Carrie war in meinen Augen allerdings nicht gänzlich überflüssig – denn abgesehen von der Optik, gab es noch ein paar andere Elemente, um das Thema in die aktuelle Zeit zu hieven und für das jüngere Publikum ein wenig besser anschaubar aufzubereiten.

Die Geschichte hat nichts von ihrem Reiz verloren, ist noch so brisant und ergreifend wie vor etlichen Jahren. Interessant auch der Umstand, dass diese Story aus der Feder von Horrormeister King stammt – schließlich war “Carrie” mehr “Comming of Age”, statt Grusel, worin aber der eigentliche Kern der Sache zur Geltung kam. Das Mobbing und das Drangsalieren waren schlimmer als manch Fantasy-Handlung, die Schläge und Rufe viel eingängiger als die bloße Darstellung von irgendwelchen Monstern oder dergleichen.

Natürlich mündete das Geschehen irgendwann in einem überspitzen Finale, doch der eher realistisch geebnete Weg dorthin war interessant und vor allem sehr kurzweilig gestaltet. Die wirklich gut agierenden Darsteller (allen voran Chloë Grace Moretz) wussten bei Laune zu halten und mit ihren starken Ausdrucksweisen für leichte Gänsehaut zu sorgen. Man konnte sich gut in ihre Rollen hineindenken, am Ende sogar Partei für das “Böse” ergreifen und den Wut-Abbau leider ausgezeichnet verstehen.

Die Inszenierung war über weite Teile ruhig und “sachlich”, was gut zum Setting gepasst hab. Die Aufnahmen waren nicht ganz auf Hochglanz poliert, sondern etwas “körnig” und “unscharf”, die Farben eher gedeckt und der Look somit eher “Realistisch”. Beim Soundtrack hätte man sich hier und da ein paar einprägsamere Stücke gewünscht, doch scheinbar wollten die Macher auch hier die Stimmung beim Betrachter nicht mit heiteren Ohrwürmern beeinflussen, die trostlose Lage umso verstärkter wissen.

Im Kern ist “Carrie” von 2013 noch immer der selbe Film wie das Original von 1976. Es gab Nuancen bei der Implementierung modernerer Inhalt (z.B. Handys), doch ansonsten waren die Unterschiede marginal. Die mangelnde Innovation ist zwar schade, die Treue zur Vorlage jedoch auch nicht verkehrt. Für mich ists unterm Strich eine unspektakuläre, aber keineswegs schlechte Neuauflage – bei der man beim jüngeren Publikum vielleicht ein wenig besser als die leicht angestaubte Erstauflage reißen kann.

7/10

Fotocopyright: Disney

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