Cronos (PC)
Inhalt
Der Spieler schlüpft in die Rolle des “Reisenden”, der in den Trümmern des ehemaligen Krakaus die Seelen hochkarätiger Persönlichkeiten konservieren soll. Leider ist die düstere Umgebung nur wenig einladend und mutierte Monster machen es bei unserer Suche nicht einfacher…
Gameplay
Am ehesten ist “Cronos” mit der “Dead Space”-Reihe vergleichbar. Wir steuern unsere Figur aus der Third-Person-Perspektive und haben unsere Waffe dabei stets im Anschlag. Die Optik ist düster und wir tasten uns vorsichtig durch die Areale – in der jederzeit mutierte Wesen aufkreuzen und uns in die Mangel nehmen könnten.
Das nächste Ziel wird dabei mehr oder weniger klar vorgegeben, die Wege zum neuen Spielabschnitt öffnen sich, wenn quasi alles im aktuellen Gebiet erledigt ist. Gelegentlich dürfen wir mittels Anomalien die Zeit bzw. den Zustand von Dingen manipulieren und so unpassierbare Passagen gangbar machen.
Die Qualität der eingestreuten Rätsel schwankt zwischen dem simplen Aufsammeln von Schlüsseln oder Sicherungen, manchmal gab es aber auch anspruchsvollere Aufgaben wie dem richtigen Platzieren von Gegenständen.
Auf Ballern wurde ein großes Augenmerk gelegt, doch aufgrund ständiger Munitionsknappheit waren manche Abschnitte echt frustrierend und fast nur mit Glück (oder eben viel Geschick) zu absolvieren. Auf jeden Fall lohnte es sich, die Augen aufzuhalten und nach (brennbaren) Objekten in der Nähe zu achten, somit etwas sparsamer mit den begrenzten Ressourcen umzugehen.
Spielzeit
Nach zirka 15 bis 16 Stunden flackerte der Abspann über den Schirm.
Präsentation
Gezockt habe ich das Spiel auf meinem ROG-Ally und musste aufgrund dessen eingeschränkter Hardware mit angepassten (minimalen) Details bei 1080p (mit FSR) vorlieb nehmen – habe zum Vergleich aber auch mal eine höhere (und dort schlecht spielbare) Auflösung bzw. Detailstufe gewählt.
Optisch machte der Titel eine gut Figur, gefiel mit detailreich gestalteten Figuren, tollen Beleuchtungen und weitestgehend hübschen Texturen. Hin und wieder gab es kleine (Nachlade-)Ruckler und gröbere Objekte, unterm Strich gefiel die Darstellung jedoch sehr gut. Die Welt wirkte stimmig und glaubhaft.
Der Soundtrack blieb eher unauffällig, gefiel aber mit passenden (und gut ortbaren) Geräuschen zur rechten Zeit – so dass es stellenweise ordentliche Gänsehaut-Feeling gab und eine tolle Immersion – vor allem mit Kopfhörern – möglich war.
Positiv
- ansprechendes Setting
- düstere Atmosphäre
- schönes Figurendesign
- hübsche Grafik
- stimmiger Soundtrack bzw. stimmige Geräuschkulisse
- ordentliche Spielzeit
- fordernder Schwierigkeitsgrad
Neutral
- manchmal leichte Orientierungsprobleme
- manchmal fast schon etwas zu dunkel
- Aufgabenstellung nicht immer klar
- eher simple Rätselaufgaben
- nur englische Sprachausgabe (mit deutschen Untertiteln)
Negativ
- häufige Munitionsknappheit
- knackige Gefechte (vor allem mit mehreren Gegnern)
Fazit
Nach den letzten Präsentation war ich mir fast sicher, dass “Cronos” eines meiner Spiele des Jahres werden könnte. Tatsächlich bot mir das Programm dann auch ein paar wirklich unterhaltsame (und nicht immer Fluch-freie) Stunden, doch irgendwie bleibt ein leichter Nachgeschmack zurück. Das Ding spielte sich ordentlich herunter, erinnerte in seinen besten Momenten angenehm an die “Dead Space”-Spiele, doch irgendwie bot es auch nicht mehr.
Das Setting war gefällig, grundsätzlich gut umgesetzt, leider aber auch etwas zu dunkel und zu unübersichtlich. Sicherlich lag das irgendwo im Sinne der Sache, dennoch hätte ich mir ein paar hellere Akzente gewünscht, die allgemeine Tristes zumindest vereinzelt mal verlassen. Auch die ständige Knappheit von Ressourcen und mühseligen Aufsuchen von Kernen zur Optimierung der Ausrüstung haben mich stellenweise genervt – war aufgrund einiger wirklich knackiger Passagen jedoch unabdinglich und musste zähneknirschend in Kauf genommen werden.
War der Spielfluss mal gegeben, stellte sich hingegen schnell ein befriedigendes Gefühl ein und das Ding machte richtig Laune. Hat man sich erfolgreich durch größere Gegnerhorden geballert und die nächste Speicherstation erreicht, waren fast alle Aufreger wieder vergessen. Schade, dass man sich meist kurz darauf wieder verlaufen hat und das Wechselbad der Gefühle erneut seinen Lauf nahm.
“Cronos” ist nicht perfekt, dennoch sollten Genre-Fans die Entwickler (weiterhin) unterstützen. Ihr Silent Hill 2-Remake war schon recht brauchbar und gerne dürfen sie weitere Titel dieser Art servieren – vorausgesetzt es wird noch ein wenig Feinschliff betrieben.
Grafik: 8/10 | Sound: 8/10 | Gameplay: 6,5/10 | Gesamt: 7,5/10
Fotocopyright: Bloober Team


