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Schlagwort: Action (Seite 23 von 84)

Die Quellen des Bösen (Mini-Serie)

Inhalt

Ein kleines Städtchen in der ehemaligen DDR, kurz nach dem Fall der Mauer. Der Fund einer Mädchenleiche stellt die Polizei vor ein Rätsel. Jemand hat Runen auf den Leib des Opfers geritzt und so fällt der Verdacht eigentlich schnell auf mögliche Täter aus der rechten Szene. Diese jedoch scheinen nichts mit dem Mord zu tun zu haben…

Fazit

Schon nach wenigen Minuten hat mich diese Serie in ihren unheilvollen Bann gezogen. Mit „Die Quellen des Bösen“ hat RTL+ eine ganz besonders interessante, düstere und packende Serie im Angebot. Zwar ergeben nicht alle Bestandteile einen größeren Sinn, doch im Gesamtkonstrukt betrachtet lässt man kleinere Ungereimtheiten gerne mal unter den Tisch fallen.

Die gerade einmal 6 Episoden (zu je ca. 40 Minuten) waren frei von Leerläufen und endeten stets so, dass man am liebsten direkt weiterschauen wollte. Man erzählte eine gut ausgearbeitete Handlung, die besonders durch ihren Schauplatz und ihre zeitliche Schiene besonders ansprechend daher kam. Hier waren Computer und Mobiltelefone noch kein Thema, die allgemeine Stimmung nach Beginn der Wende sowieso arg unterschiedlich ausgeprägt.

Die Geschichte rund um die ermordeten Mädchen und germanischer Mythologie hob sich erfrischend vom Einheitsbrei ab und verlieh der Serie etwas Mystisches, welches zum Glück nicht in Form von Geistern oder Außerirdischen präsentiert wurde. Man blieb also auf dem berühmten Teppich, gab sich realistisch und begründete seine Themen und Motive ausreichend. Sicherlich vermag ich nicht jedes Detail zu prüfen, doch in sich fühlte sich das Gebotene schlüssig und weitestgehend nachvollziehbar an.

Mir persönlich waren die Zeichnung einer Figur bzw. deren Verhalten (keine Spoiler) nicht zu hundertprozentig klar und ihrer Umsetzung auch etwas befremdlich, doch im Allgemeinen gabs beim Cast nichts zu bemängeln. Alle Darsteller machten Ihre Sache sehr gut und haben zuweilen auch überrascht. Bekannte Gesichter wie Fahri Yardım oder Bettina Lamprecht haben sich hier ernst und sehr charismatisch verkauft, gingen regelrecht in Rollen auf und passten perfekt zum düsteren Grundton der Produktion.

Nicht nur Netflix, sondern auch RTL kann deutsch, düster, mysteriös und spannend. „Die Quellen des Bösen“ war eine sehr dichte, packende und hochwertig inszenierte Serie mit Suchtfaktor. Setting, Figuren, Epoche und Technik waren auf einem sehr hohen Level und brauchen sich nicht vor internationalem Publikum zu verstecken. Nach einem Dafürhalten dürfte das sympathische Ermittlerduo gerne noch ein paar weitere Fälle gemeinsam aufdecken. Daumen hoch!

8/10

Fotocopyright: RTL

Maximum Security

Inhalt

Der Chef eines Gefängnis für Menschen mit besonderen Fähigkeiten steht kurz vor seiner Pensionierung und möchte noch einmal richtig abkassieren. Er weiß, dass einer seiner berüchtigten Insassen eine größere Beute auf die Seite geschafft hat und nun möchte er seinen Teil davon abbekommen. Der oberservierte Schurke seinerseits gibt vor mitzuspielen, nimmt aber die Ankunft neuer Häftlinge als Anlass um seine Fluchtpläne umzusetzen…

Fazit

Der vermeintlich letzte Film von Bruce Willis war glücklicherweise kein unrühmlicher Abgang. Mit vergleichsweise niedrigen Erwartungen bin ich an diesen Titel herangegangen und ziehe nun erfreulich positive Bilanz. „Maximum Security“ mag das Rad nicht neu erfinden und stellenweise sehr plakativ bei den Mitbewerbern abschauen, war unterm Strich aber eine sehr vergnügliche Angelegenheit mit hohen Unterhaltungswert.

Die Story war eher flach und die Erzählweise manchmal etwas seltsam. Man wusste zwar, dass es sich bis zuletzt irgendwie um die Figur von „The Lobe“ (Bruce Willis“) dreht, doch dazwischen konnte man keine klare Kante zeigen. Man rückte immer wieder andere Charaktere in den Vordergrund und ließ sie dann unerwartet schnell fallen. Immer wenn man dachte „ach er der ist jetzt der eigentliche „Superheld““ wurde er schon wieder in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben – entweder durch schnelles Ableben oder mangelndem Ausbau seiner Figur.

Trotz alledem war der Erzählfluss dennoch prima und die Zeit verging fast wie im Flug. Es gab keine größeren Längen und es machte durchaus Spaß den schrägen Gestalten bei ihrem Treiben hinter Gittern beizuwohnen. Willis wurde zwar im Vorspann als Letztes aufgeführt, bekam aber eine größere Screentime, als ich zunächst befürchtet hatte. Ansonsten konnten halbwegs bekannte Namen Michael Rooker und Doug Bradley in weiteren Rollen glänzen und haben ebenfalls Freude bereitet.

Technisch gab sich das Werk überaus solide und gab keinen Grund zur Klage. Klar sah man dem Ding das vermutlich eher beschränkte Budget oftmals an (wenige Kulissen, relativ einfache Kostüme und sparsamer Umgang mit Effekten), doch optisch waren die Bilder sehr hochwertig, Schnitte und der Soundtrack waren absolut in Ordnung und keineswegs auf altem „Videothekenniveau“. Besonders gut haben mir auch die (ebenfalls eher sparsam eingesetzten) Masken gefallen. Die waren echt toll und wirkten unerwartet glaubwürdig.

„Maximum Security“ erinnerte oft an „Suicide Squad“ und Konsorten, was sich glücklicherweise nicht als tragisch erschien. Ich würde ihn als edlen Trash bezeichnen, wobei stets ein gewisses Niveau (sowohl technisch, als auch inhaltlich) gehalten wurde und das Ganze nicht zu einem Klamauk verkam. Ich wurde von der ersten bis zur letzten Minute prima bei Laune gehalten und habe den Fernseher mit einem guten Gefühl ausgeschaltet. Manchmal braucht es einfach nicht mehr – und das ist ne Menge wert. Letztlich also ein gut anschaubarer Snack mit Charme und hohem Unterhaltungswert. Kein Top-Titel, aber ganz weit entfernt vom Schrott.

6,5/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Man-Eater – Der Menschenfresser ist zurück!

Inhalt

Eine Gruppe junger Studentinnenen möchte ein Wochenende in einer alten Bunkeranlage verbringen und ist zunächst noch bester Dinge. Nach kurzer Zeit jedoch bemerken sie, dass sie wohl nicht die einzigen Gäste der dunklen Katakomben sind und es ein blutrünstiges Wesen auf sie abgesehen hat…

Fazit

Nicht selten wird bei Werbetexten übertrieben und nicht selten blickt man dann ernüchtert auf das Endergebnis zurück. „Man-Eater – Der Menschenfresser ist zurück!“ von Dario Germanis wird seinen Ankündigungen in Sachen Gore jedoch absolut gerecht und erweckte durch seine ersten Bilder und Berichte somit keine übertriebene Erwartungshaltung.

Der Film punktete weniger mit einer ausgefeilten Story, konnte aber in Sachen Härte wirklich überraschen und hierdurch gnadenlos an den Bildschirm fesseln. Es gab einige extrem deftige Momente, die vor allem durch ihre eigenwillige Inszenierung nichts an ihrer Wirkung verfehlten. Sicherlich wirkte der Streifen eher etwas „günstig“ produziert, aber genau hier lag auch der Reiz des Ganzen. Die Optik wirkte rau, dreckig, authentisch und nicht auf unnötigen Hochglanz oder fehl platzierte Ästhetik getrimmt.

Technisch war der Streifen trotz leicht schäbiger Aufmachung dennoch eine Klasse für sich, verzichtete (soweit ich dies beurteilen kann) auf Computereffekte und setzte konsequent auf ehrliche Handwerkskunst alter Schule. Ob nun Leiber aufgeschlitzt oder Augäpfel entfernt wurden – dies alles sah herrlich >echt< aus und keine künstlichen CGI-Fremdkörper störten die düsteren Aufnahmen. Der gesamt Look war grandios und erinnerte an alte Genreklassiker – vor denen die Macher sich auch offensichtlich ehrenvoll verbeugen wollten.

Gleiches galt übrigens auch für den Soundtrack, der mir durchwegs positiv aufgefallen ist. Auch dieser klingt älteren Werken von „Goblin“ und Konsorten nachempfunden, brachte dennoch ein paar moderne Einflüsse mit ein. Mir kam es auch so vor, als fände hier eine gemächliche Steigerung statt, denn grade beim Finale haben die Toningenieure so richtig aufgedreht und den Puls mit ihren Klängen und flüsterhaften Gesängen bis zum Anschlag getrieben.

Die Darsteller haben ihre Sache im gebotenen Rahmen durchaus ordentlich erledigt, wobei ich deren zuweilen etwas unbeholfenes Spiel oder die eher mittelprächtige Synchronisation hier durchaus als Pluspunkt ansehen möchte. Auch dies nahm dem Streifen eine zu starke Ernsthaftigkeit und fügte sich prima zum leicht „schmuddeligen“ Gesamtbild ein. Die Damen sahen in erster Linie gut aus und gaben entsprechend hübsche Opfer ab. Große Schauspielkunst war weniger, die Überwindung zu einigen heftigen Einlagen schon eher gefragt.

Ein kurzes Wort möchte ich abschließend dennoch zur Handlung verlieren. Sie passte im Großen und Ganzen zwar problemlos auf einen Bierdeckel, hielt aber trotzdem ein paar kleinere Überraschungen und einen erstaunlich coolen Twist am Ende parat. Eigentlich war er gar nicht mal so genial konzipiert, doch aufgrund der anderen Eindrücke verlor man manche Aspekte einfach aus dem Auge und wurde dann angenehm zum Schmunzeln gebracht.

Wer blutrünstige Splatter-Streifen liebt, wird beim aktuellen „Man-Eater“ definitiv auf seine Kosten kommen und händereibend vor der Leinwand oder dem Bildschirm sitzen. Aufgrund seiner drastischen Bilder vermag ich für die breite Maße (für die ist das Werk wohl sowieso nicht konzipiert) keine Empfehlung aussprechen, Genrefreunden das Ding aber uneingeschränkt ans Herz legen. Der Titel fühlte sich herrlich altbacken kann, kam ohne dumme Sprüche oder sonstigen neuzeitlichen Schnick-Schnack daher und zog einfach sein kompromissloses Splatter-Programm von Anfang bis Ende durch. Es gab keine Leerläufe und die Macher haben uns auch nicht mit unnötiger Komplexität etwas Falsches vormachen wollen. Hier gibt es Splatter in reinster Form und genau so, wie man ihn (in meinem Falle) aus Jugendtagen kennt. Ein spezieller Film für eine spezielle Zielgruppe – die aber definitiv ihren Spaß an den krassen Bildern haben wird!

8/10

Vielen Dank an INDEED FILM bzw. More Publicity für die Bereitstellung des Screeners!

Weitere Infos unter: www.indeedfilm.com (externer Link)

Bramble: The Mountain King (Nintendo Switch)

Inhalt

Eines Nachts schleicht sich der kleine Olle aus seinem Zimmer, um im dunklen Wald nach seiner Schwester zu suchen. Kurz nachdem er die Gute gefunden hat, wird sie jedoch entführt und nun steht deren Rettung auf unserem Plan…

Gameplay

Im Grunde ist „Bramble“ ein klassischer „Plattform-Titel“, der weniger durch sein eher gradliniges Leveldesign, aber vielmehr durch seine tolle Gestaltung hervorsticht. Der Spieler übernimmt hierbei die Rolle des kleinen Olle und steuert die Figur durch einfach gestrickte, aber zuweilen mit kniffligen Sprung- oder Rätseleinlagen bestückte Areale.

Während die Knobelaufgaben eher gut konzipiert und ganz witzig erscheinen (auch wenn die Aufgabenstellung nicht immer auf den ersten Blick klar scheint), frustrieren die vielen Sprung-Einlagen zuweilen ganz enorm. Entweder lässt sich auch hier nicht direkt erkennen, was das Programm von uns will – oder einige Plattformen oder Fallen sind extrem schlecht erkennbar und man ist auf das Auswendiglernen der Laufwege angewiesen. Häufige Bildschirmtode gehören also zum Gameplay.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug rund 3 Stunden. Versteckte Abzweigungen oder optionale Nebenaufgaben sind mir nicht aufgefallen.

Präsentation

Gespielt habe ich das Spiel auf der Nintendo Switch – was vielleicht nicht die beste Wahl hierfür war. Man erahnt eine wirklich hübsche Grafik, die auf der betagten Hardware leider stark runtergedampft wurde und so mit Unschärfe, niedriger Framerate und häufigen Rucklern zu kämpfen hatte. Dennoch ist die Welt stimmig umgesetzt, einige riesige Gegner beeindruckend inszeniert und man kann prima darin versinken.

Der Soundtrack war dezent, die Erzählerstimme sehr gut gewählt.

Positiv

  • originelle Grundidee
  • hübsche Präsentation
  • tolles Art-Design
  • beeindruckende Gegner

Neutral

  • kompakte Spielzeit
  • niedrige Framerate & Performanceeinbrüche (Switch)
  • wenig Sprachausgabe

Negativ

  • viele Trial & Error Momente
  • Aufgabenstellungen & Wege nicht immer auf den ersten Blick klar

Fazit

„Bramble“ war ein schöner Snack für Zwischendurch, obwohl es mit seinen vielen „Trial & Error“-Momenten hin und wieder fast für einen vorzeitigen Abbruch gesorgt hätte. Hier ist schon ein wenig Frust-Resistenz von Nöten, doch die charmanten Figuren, die ungewöhnliche Erzählweise und das tolle Gesamtdesign machen viel verloren Boden wieder gut. Zwar sind einige drastische Bilder nicht unbedingt für das jüngere Publikum geeignet, doch empfehlen würde ich das Spiel sowieso nur etwas erfahreneren (und vermutlich auch älteren) Zockern, die die originelle Grundidee vermutlich sowieso mehr zu schätzen wissen. Wer also mal ein kompaktes und fantasievolles Fantasy-Event sucht, darf sich in der Welt vom „Bramble“ gerne ein wenig genauer umschauen.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Dimfrost Studio/Merge Games

Getaway – Auf der Flucht

Inhalt

Um ihren Mann aus einem schäbigen mexikanischen Gefängnis zu befreien, geht seine Frau Carlo einen gefährlichen Deal mit dem Gangsterboss Jack Benyon ein. Im Gegenzug für die vorzeitige Entlassung des Gatten soll er bei einem lukrativen Überfall auf eine Hunderennbahn behilflich sein, doch auch dieser Coup geht alsbald sehr schief und die beiden sind auf der Flucht vor verschiedenen Parteien…

Fazit

Beim Umsortieren einiger Filme fiel mir zufälligerweise mal wieder die Scheibe von „Getaway“ in die Hand und spontan habe ich mich zur einer Sichtung hinreißen lassen. Lange habe ich das Remake zum Original mit Steve McQueen nicht mehr gesehen und umso erfreulicher war ich über dessen doch recht gute Alterung.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, die Vorlage nie gesehen zu haben und auch deshalb keine Vergleiche herstellen zu können. Ich habe gelesen, dass man sich hier fast schon zu penibel an dessen Merkmale gehalten hat – was sich in meinem Falle dann aber keineswegs als störend erwis und sich vor allem recht unterhaltsam präsentierte.

Die Gesichte an sich erfand das Rad nicht unbedingt neu, wurde dafür sehr kurzweilig und mit einem tollen Pacing erzählt. Es gab kaum Leerläufe und auf dem Schirm war eigentlich immer was los. Aus heutiger Sicht mögen einige Übergänge etwas unsauber inszeniert und einige Gefechte dezent lachhaft wirken, dennoch besaß der Streifen seinen Charme und machte auch grade wegen seiner kleinen Patzer immensen Spaß.

Basinger und Baldwin gaben ein harmonisches Pärchen ab, während Michael Madson passenderweise einen coolen Bösewicht mit Augenzwingern verkörperte. Seine Rolle war zwar etwas „drüber“, fügte sich aber problemlos ins Gesamtbild ein und ließ das Treiben überhaupt nicht lächerlich erscheinen. Sogar für einen amüsanten Auftritt von James Woods hat es gereicht.

Viele Elemente mögen arg vorhersehbar gestrickt worden sein und zu oft hat man sich auf die aufreizende Erscheinung von Kim Basinger verlassen, doch unterm Strich habe ich hier wenig zu Meckern. Der Streifen mag zuweilen etwas altbacken und nicht ganz sauber umgesetzt wirken und meinetwegen auch etwas ideenlos daher kommen, aber der Unterhaltungsfaktor stimmte auf jeden Fall und so machen Interessierte hier echt nichts verkehrt. Das Werk hält prima bei Laune und das ist manchmal doch mehr wert als großartige Innovation.

7,5/10

Fotocopyright: Concorde

Sag kein Wort

Inhalt

Dr. Nathan Conrad ist Arzt in der Psychiatrie und wird vor eine besonders schwere Aufgabe gestellt. Unbekannte haben seine Tochter entführt und verlangen nun, dass er innerhalb weniger Stunden aus einer Problem-Patientin einen geheimen Code entlockt…

Fazit

Lange nicht mehr gesehen und direkt wieder in seinen Bann gezogen. „Sag kein Wort“ ist ein Thriller mit einer interessanten Prämisse, tollen Darstellern und einem ausgezeichneten Pacing. Es gab quasi keinerlei Längen und ein hohes Tempo, bei dem aber auch etwas ruhigere Passagen nicht zu kurz kamen.

Michael Douglas überzeugte in der Rolle des Chefarztes Conrad und hatte stets alle Sympathien auf seiner Seite. Man konnte sich gut in seine verzweifelte Lage hineindenken und entsprechend mit seiner Figur mitfiebern. Plötzlich wusste man selbst nicht mehr, wem er noch trauen konnte oder welche Verbrüderung im Kampf gegen die fiesen Schurken sinnvoll erschien.

Der Film springt von Schauplatz zu Schauplatz (manchmal auch zwischen seinen einzelnen Personen hin und her) und trotzdem geht die Übersicht nicht verloren und kein Part fühlte sich dabei schlecht ausbalanciert an. Die Macher hatten eindeutig Gespür für ordentliches Storytellung und dessen Inszenierung bewiesen, so dass ich hier überhaupt nichts zu Meckern habe. Ein Sean Bean hat auch einen brillanten Gegenspieler abgegeben, so dass man beim Casting ebenfalls kein negatives Wort verlieren konnte.

Douglas konnte schon in einigen hervorragenden Thrillern (u.A. „The Game“ oder „Ein perfekter Mord„) begeistern und diese Titel reiht sich nahtlos in diese Riege ein. Sicherlich mag auch hier der „Wiederschau-Wert“ zunächst nicht allzu hoch erscheinen, doch spätestens in ein paar Jahren (wenn viele Details wieder vergessen wurden), kramt man die Scheibe gerne wieder hervor. „Sag kein Wort“ ist ein durch und durch gut gemachter Genrevertreter, der vor allem wegen seinen praktisch nicht vorhandenen Leerläufen und seiner mehr als angenehmen Erzählweise zu begeistern weiß.

8/10

Fotocopyright: Fox

Set it off

Inhalt

Von einem örtlichen Banküberfall beeindruckt, beschließen vier verzweifelte Freundinnen ein ebenso wildes Ding durchzuziehen. Sie besorgen sich Waffen, kundschaften potentielle Ziele aus und wagen ihren ersten Coup. Nachdem die Kohle jedoch schnell verprasst ist, müssen weitere solcher Aktionen her…

Fazit

„Set it off“ ist so etwas wie die weibliche Antwort auf die meisten bisher gezeigten Genrevertreter, bei denen meist die männlichen Figuren dominieren. So erfindet das Teil das berühmte Rad (bis auf eben diese Abweichung) auch nicht neu, macht aber auch wenig verkehrt und unterhielt auf seine Weise ganz vorzüglich.

Der Film lebt von seinen hervorragenden Hauptdarstellerinnen, die allesamt prima miteinander harmonieren und ein glaubwürdiges Spiel abliefern. Man konnte sich gut in deren Lage hineindenken und ihr Handeln durchaus verstehen – obgleich auch nicht gutheißen. Jedenfalls erledigten alle ihre Sache sehr gut und passten perfekt zueinander.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, pendelte zufriedenstellend zwischen ruhigeren Momenten und mitreißender Action hin- und her. Dabei blieb man (vielleicht abgesehen von Finale) auch weitestgehend auf dem Teppich, übertrieb es nicht allzu sehr mit Shootouts und Gewaltausbrüchen. Der Fokus blieb vielmehr auf der Beziehungen zwischen den Figuren und vor allem deren schier unzertrennbare Freundschaft, trotz all der Hürden.

Die Inszenierung war hochwertig, bestach mit markanten Filtern und reichlich Filmkorn als Stilmittel. Stellenweise hatte das Ganze eine Ästhetik von Musikvideos, was ein cooler Soundtrack zusätzlich unterstrich. Schade, dass der künstlich aufgeblähte Surround-Klang der uralten DVD auf der Anlage fast für Kopfschmerzen sorgt und somit nur die TV-Lautsprecher zum Einsatz kamen. Ich hoffe, dass irgendwann mal ein sauberer Release auf Blu-Ray erscheinen wird.

Wer Gangsterfilme im Allgemeinen mag, wird auch diesen Titel mögen. Zwar liefert uns Regisseur F. Gary Gray kaum neue Einblicke, liefert aber einen rundherum unterhaltsames und vor allem toll besetztes Werk mit vielem Emotionen ab. Beim furiosen Finale ist man vielleicht minimal über das Ziel hinausgeschossen, doch der beschwerliche Weg bis dorthin war einigermaßen glaubwürdig und spannend konstruiert. Ein richtig starker Film mit toller Frauen-Power!

7,5/10

Fotocopyright: MAWA

Trepang2 (PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht mit Handschellen in einem Gefängnis und ergreift sogleich die Flucht. Kaum den Wachen entkommen, fällt er einer anderen Truppe in die Hände – die uns sogleich als Streiter gegen eine Geheimorganisation vereinnahmen will…

Gameplay

„Trepang2“ ist ein schnörkelloser Ego-Shooter, der ungeniert bei der Konkurrenz abschaut und unterm Strich als wohlwollende Hommage an Klassiker wie „F.E.A.R.“ oder „Doom“ anzusehen ist.

Das Gameplay ist so simpel, wie effektiv und stellt die wunderbaren Ballereien deutlich in den Vordergrund. Während die einfach gestrickten Areale zuweilen etwas schlauchartig und vergleichsweise „klein“ wirkten, liegt die Konzentration auf der harten Action, die so ziemlich alles in der letzten Zeit gesehene in den Schatten stellt.

Natürlich könnt Ihr die Feinde mit unterschiedlichen Waffen beharken, sie aber auch durch die Gegend treten, die als Sprungschanze benutzen oder mit coolen Drifts zu Boden schicken. An „Max Payne“ erinnert dabei eine optimale Zeitlupenfunktion, mit denen etwas Übersicht in die stellenweise arg überfrachteten Gefechte gebracht wird. Trotzdem funkelt der Bildschirm oftmals vor Partikeln, Kugeln und bunten Lichteffekten – was zwar nett, aber hin und wieder anstrengend war.

Die Rätsel beschränken sich auf das Aktivieren von Schaltern oder dem Verfolgen von Kabel zum nächsten Stromgenerator. Immerhin gab es auch mal kleine Schleich-Passagen und bei den Endbossen war ein wenig Hirnschmalz und Taktik erforderlich. Es benötigte durchaus mal ein paar Sekunden, bis die Lage klar war.

Spielzeit

Das Spiel ist in Haupt- und Nebenmissionen unterteilt. Nach einem Einsatz landen wir in unserer kleinen Hub-Welt, können dort Kampfübungen durchführen, die Kleidung wechseln oder eben die nächsten Herausforderungen auswählen. Ich habe mich allein auf die Hauptaufgaben konzentriert und habe mich darin in ungefähr 5 bis 6 Stunden zum Abspann durchgeballert.

Präsentation

Optisch war „Trepang“ ein Brett und etwas öde zugleich. Mir hat der sterile, aber relativ edle Look gefallen und auch die Performance (4k und „Epic-Details“) war sauber, doch manchmal wirkte die Architektur etwas inspiriert und langweilige. Partikel- und Lichteffekte waren beeindruckend, viele Assets und Texturen wiederholten sich dagegen oft. Hier war die kleine Teamstärke anzusehen, obwohl die Grafik an sich aber wirklich sehr sehr gut war.

Der Sound beeindruckte mit rockigen Einlagen und glasklarer Sprachausgabe. Besonders die Funksprüche untereinander (mit der eigenen Einheit) oder die der Gegner sorgten für Stimmung und waren quasi geschicktes Storytelling innerhalb des Spieles.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • flottes und launiges Gunplay
  • irrwitzige Effekte und Tötungsmöglichkeiten
  • stimmige Atmosphäre ala F.E.A.R.
  • leichter Einstieg
  • simple Steuerung
  • fetziger Soundtrack

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • durchschnittliche Handlung

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • repetitive Spielelemente
  • relativ wenige unterschiedliche Gegnertypen und Assets

Fazit

„Trepang“ hat mich angenehm überrascht. Eigentlich wollte ich nur einen kleinen Lückenfüller bis das bis dato unspielbare „Phantom Liberty“ endlich einen Patch erhält, doch bekommen habe ich eine brachiale Actionkost mit viel Kurzweil und liebevollen Anspielungen auf Genreklassiker.

Was ein kleines Entwicklerteam hier auf die Beine gestellt hat, grenzt schon fast an ein Wunder und ist so sicherlich nicht alle Tage zu erleben. Sicherlich könnte man geringen Umfang und wenig unterschiedliche Modelle kritisieren, doch im Kern ist das eigentliche Spiel eine tolle Hommage an F.E.A.R., Doom und auch Serious Sam geworden – die sich vor allem technisch und vom heftigen Gunplay absolut sehen lassen kann.

Wer auf flotte und atmosphärische Shooter steht, kleinere Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen kann, der sollte die Programmierer unterstützen und zugreifen. Ich fand diesen Titel wirklich großartig und denke, dass seine Spielzeit genau richtig ist und sich so das innovative Kampfsystem so nicht abgenutzt hat.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Trepang Studios / Team17

Ballerina

Inhalt

Eine junge Dame ereilt ein verzweifelter Hilferuf einer guten Freundin, doch der Ankunft in der Wohnung kann sie lediglich noch deren Leiche auffinden. Scheinbar hat sie sich aus Verzweiflung das Leben genommen, doch wer oder was steckt dahinter?

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte man grob über diesen Titel urteilen, denn wirklich innovativ war das Gebotene beim besten Willen nicht. „Ballerina“ fühlt sich arg nach „John Wick auf koreanisch“ an, ohne dessen Klasse und vermeintlich auch nicht dessen Kultstatus zu erreichen.

Technisch macht der Film eine solide Figur. Die Gefechte waren hochwertig inszeniert und mit tollen Farben und Filtern bestückt. Man findet sich schnell zurecht und fühlt sich ebenso schnell auch wohl. Man konnte dem Treiben aufgrund seiner überschaubaren Handlung auch prima folgen und hatte keine Probleme die einzelnen Details miteinander zu kombinieren.

Schwach hingegen die klischeehafte Zeichnung seiner Figuren und dem unentschlossenen Gesamtstil. Auf der einen Seite wirkte das Treiben angenehm rau und derbe, an anderer Stelle fühlte sich das Gemetzel zu überzeichnet und damit comichaft an. Das wäre im Grunde nicht schlimm – hätte man den Härtegrad und da Blutgehalt dazu passend in die Höhe geschraubt und es damit total auf die Spitze getrieben. Leider war dem nicht so und das Ding erschien unerwartet zahm und beliebig.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, dennoch schlichen sich kleinere Längen ein. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und große Überraschungen gab es einfach nicht. Die Handlung folgte bewährten Mustern, brachte uns nie auf falsche Fährten und wich nicht von seiner vordefinierten Bahn ab. Scheinbar wollte man (bis auf ein paar schräge Figuren) nichts riskieren und erst recht keine doppelten Böden oder mehrschichtige Charaktere einbauen.

„Ballerina“ ist kein schlechter Film und sicherlich auch eine Sichtung im Rahmen eines vorhandenen Abos bei Netflix wert, dennoch haben die Koreaner hier Potential verschenkt. Man setzte zu sehr auf bewährte Elemente, wagte rein gar nichts Neues und schockte uns nicht einmal mit übertriebener Härte oder zumindest ein paar kreativen Ideen. So bleibt „John Wick“ (der mittlerweile auch leichte Abnutzungserscheinungen aufweist) weiterhin die Referenz und verkauft seine überschaubare Prämisse schlichtweg deutlich besser.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Dinotopia (Mini-Serie)

Inhalt

Nach einem Flugzeugabsturz stranden zwei Brüder auf einer sonderbaren Insel, auf der die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Neben normalen Einwohnern machen sie hier auch die Bekanntschaft von waschechten Dinosauriern – die teils sogar unserer Sprache mächtig sind…

Fazit

So recht kann ich mich zwar nicht mehr daran erinnern, doch ich glaube der Hype war seinerzeit recht groß und die Serie wurde eifrig im TV beworben. Ebenso habe ich auch eigentlich fast alles davon vergessen, weshalb ich den aktuellen HD-Release mal zum Anlass nahm, meine bisher noch ungeschauten DVDs endlich einmal zu sichten.

Bei „Dinotopia“ handelt es sich um eine Serie aus dem Jahre 2002, wo das klassische 4 zu 3 Format bei Serienformaten scheinbar noch üblich und die Computereffekte selbstredend noch nicht so weit entwickelt waren. Ich möchte nicht sagen, dass wir somit einen kompletten Kulturschock vor uns haben, aber eine kurze Eingewöhnung war schon von Nöten. Bedenken sollte man zudem, dass das Budget für reine TV-Produktionen sicherlich noch nicht so hoch gewesen ist und dies dem Geschehen hin und wieder deutlich anzumerken ist.

Die Sauer schauten also „okay“ aus und obwohl sie stets wie Fremdkörper wirkten, waren sie beachtlich und (soweit ich das beurteilen kann) auch glaubwürdig animiert. Relativ schnell hat man sich jedoch an den Look gewöhnt und entsprechend gut gelang das Abtauchen dann schon. Die Darsteller (u.A. der junge Wentworth Miller – „Prison Break“) fügten sich ordentlich ein und boten eine solide Leistung.

Die Handlung ging soweit in Ordnung und lieferte Standardkost – ohne nennenswerten Höhen, aber auch ohne nennenswerte Tiefen. Die drei Spielfilmepisoden wurden passabel genutzt und Leerläufe hielten sich zum Glück in Grenzen. Vielleicht hätte man hier und da einen Dialog oder eine Szene etwas straffen können, der Erzählfluss war aber insgesamt nicht schlecht und das Interesse brach nicht ab.

Das Ganze war jederzeit familientauglich und entsprechend harmlos und blutleer präsentiert – was auch absolut akzeptabel war. Es gab außerdem keine gravierenden Wendungen und alles verlief jederzeit in eher ruhigen Fahrwässern ohne größere Aufreger – was eindeutig für das Erreichen einer breiteren Zielgruppe sprach.

Wer Saurier liebt und nichts gegen einen kleinen Retro-Tripp hat, wird nicht um „Dinotopia“ herumkommen. Die Serie mag in vielen Aspekten angestaubt sein, besaß aber Charme und weitestgehend angenehme Unterhaltung. Nach etlichen Jahren war der Ausflug in die Vergangenheit mal wieder ganz nett, doch letztlich war ich über die knappe Episodenanzahl schon recht erfreut – länger hätte ich mir das Gebotene auch wieder nicht geben wollen. „Dinotopia“ ist nett, aber kein unverzichtbares Highlight, zumal es aktuell genügend hochwertigere Kost bei sämtlichen Streaminganbietern gibt.

6,5/10

Fotocopyright: Fernsehjuwelen

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