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The Dark Pictures Anthology: House of Ashes (PC, PS5)

Inhalt

Amerikanische Truppen stoßen im Irak auf den letzten Widerstand und einen geheimnisvollen Zugang zu mysteriösen Gängen unter der Erde. Scheinbar sind sie auf die Überbleibsel eines alten Tempels gestoßen, doch haben zugleich auch seine unliebsamen Bewohner geweckt…

Gameplay

Wer die Vorgänger (Men of Medan, Little Hope) kennt, der weiß auch hier sofort, wie der Hase läuft. „House of Ashes“ lebt von langen Zwischensequenzen und gelegentlichen Interaktionsmöglichkeiten, die sich meist auf kurzes Steuern von Figuren, dem genaueren Betrachten von Gegenständen und simplen Quicktime-Events beschränken.

Der Spieler schlüpft in vorgegebener Reihenfolge in die Haut von verschiedenen Charakteren und erkundet die Umgebung. Die Areale sind dabei sehr schlauchartig aufgebaut und interessante Hotspots mit gut sichtbaren Lichtblitzen deutlich markiert. Man kann sich eigentlich nie verlaufen und muss sich um das Verpassen von notwendigen Hinweisen keine Gedanken machen. Es gibt zwar immer mal wieder kleinere Abzweigungen, doch in den arg eingeschränkten Bereichen findet man schnell wieder auf den rechten Pfad.

In der Regel entscheiden Quicktime-Events über die Stärke eurer Truppe. Bei falschen Eingaben kann ein Teamkollege das zeitliche Segnen und die folgenden Zwischensequenzen verändern sich dann entsprechend. Je nach Schwierigkeitsgrad kann eingestellt werden, ob ein frühzeitiger Hinweis auf baldiges Tastengehämmer aufmerksam machen soll.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt, würde sie jedoch auf rund 4 bis 5 Stunden schätzen. Ich kam in den letzten Tagen leider immer nur sporadisch zum Zocken und muss mich bei diesen Angaben auch ein wenig auf das allgemeine Echo aus dem Netz verlassen.

Zwar besitzt das Werk durch unterschiedliche Entscheidungen bzw. variablen Ergebnissen von Quicktime-Events einen gewissen Wiederspielfaktor, aber das muss jeder für sich selbst einordnen. Ich lege die Games nach dem Durchzocken erstmal zur Seite und schaue – wenn überhaupt – erst längere Zeit später wieder rein und probiere erst dann weitere Abzweigungen aus.

Präsentation

Abgesehen vom Setting gleicht „House of Ashes“ grafisch seinen Vorgängern. Die Kulissen wurden stimmig konzipiert und meist überzeugt die Optik auch. Hin und wieder drüben grob aufgelöste Texturen und kleinere Clippingfehler das Gesamtbild, doch darüber konnte man einigermaßen hinwegschauen.

In den ersten Teilen fiel es mir nicht so stark auf, doch hier wirkten die Charaktere manchmal die Puppen. Während die Mimik bei Dialogen eigentlich immer normal rüberkommt, macht die seltsame Körperhaltung und die schrägen Gesichtsanimationen bei manchen Zwischensequenzen einen extrem komischen Eindruck.

Die deutsche Vertonung ist okay, aber nicht das Maß aller Dinge. Die Sprecher passten, hin und wieder hätten sie etwas emotionaler zur Sache gehen dürfen. Untertitel sollte man jedoch nicht komplett deaktivieren, da einige Passagen auf arabisch vorgetragen wurden.

Positiv

  • ansprechende Präsentation
  • grundsätzlich interessante Handlung
  • tolles Setting
  • witziges Spielkonzept

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • einfache Quicktime-Events
  • Identifikation mit den Figuren nur bedingt möglich

Negativ

  • wenig Interaktion
  • schlauchartige Abschnitte
  • Charaktere wirken manchmal wie Puppen

Fazit

Wer die Vorgänger möchte und somit auch weiß worauf man sich hier einlässt, der erhält erneut eine nette Gruselmär mit eingeschränktem Gameplay-Elementen. Ich zocke solche Titel jedenfalls recht gern und ärgere mich von daher nicht über das grundsätzliche Design – würde „House of Ashes“ aber aber auch nicht als den stärksten Vertreter seiner Gattung ansehen.

Die Geschichte war ansprechend, die Ausarbeitung stellenweise etwas lahm und gut gemeinte Dinge (z.B. Freundschaft verfeindeter Parteien) wirkten etwas aufgesetzt und nicht vollends überzeugend zu Ende erzählt. Das sind Mankos, die bei der überschaubaren Spielzeit und einigen temporeichen Momenten glücklicherweise relativ schnell vergessen sind und von daher möchte ich gar nicht so sehr Meckern.

Für ein paar kurze Abende wurde ich jedenfalls passabel bei Laune gehalten – auch wenn ich diesen Titel qualitativ hinter seinen direkten Vorgängern einordnen möchte. Fans der Reihe machen jedoch nichts verkehrt.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Supermassive Games / BANDAI NAMCO Entertainment

Erica (PC/Playstation 4)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Erica. Als Kind musste sie dem Mord an ihrem Vater beiwohnen und ist seit jeher von Alpträumen geplagt. Ein grauenhaftes Präsent führt sie nun auf eine neue Spur und endlich möchte sie den Dingen ins Auge blicken…

Gameplay

Der erst exklusiv für die Playstation 4 und nun für den PC erhältliche Titel ist ein interaktiver Film, der sich in einigen Details recht angenehm von der Konkurrenz abhebt. So beschränkt sich die Interaktion nicht nur auf das Anklicken simpler Texttafeln, sondern auch dem leichten Beeinflussen der abspulten Videos.

So muss der Spieler mal ein Feuerzeug anzünden, sich für ein gezeigtes Foto entscheiden oder den Schleier von einem Spiegel wegwischen. Dies geschieht mit einfachen Mausbewegungen und gibt einem zumindest einen Hauch von erweitertem Handlungsspielraum.

Auf den ersten Blick war hierbei aber nicht immer zu erkennen, was das Programm nun eigentlich von uns will – doch mit etwas Mausschubsen wird schnell ersichtlich, welche Gestik bzw. welcher Klick von uns abverlangt werden. Hier gibt es auch keinen unschönen Zeitdruck.

Spielzeit

Der filmische Aspekt von „Erica“ wird durch dessen Spielzeit deutlich unterstrichen. Ich habe für den ersten Durchgang knapp 100 Minuten benötigt, was auch in Etwa einer durchschnittlichen Filmlänge entspricht. Ein erneuter Spielwert ist durch seine Abzweigungen und entsprechend veränderten Enden natürlich gegeben, aufgrund der eher durchschnittlichen Handlung jedoch nicht allzu aufregend.

Präsentation

Audiovisuell macht der Titel einiges her. Die Videos sind nicht nur von einer recht guten optischen Qualität, sondern deren Inszenierung an sich auch sehr hochwertig gelungen. Man sieht, dass ein gewisses Budget zu Grunde lag und die Regisseure ihren Job nicht zum ersten Mal vollbrachten.

Die deutschen Sprecher erledigen ihren Job ebenfalls ziemlich ordentlich und ließen mich gerne auf das nervige Lesen von Untertitel verzichten.

Positiv

  • gute Videoqualität
  • hochwertige Inszenierung
  • gute Schauspieler
  • deutsche Synchronisation
  • etwas mehr Interaktion als bei der Konkurrenz…

Neutral

  • … aber immer noch wenig Eingriffsmöglichkeit
  • Geschichte nur so lala packend
  • Wiederspielwert begrenzt

Negativ

  • kurze Spielzeit

Fazit

„Erica“ ist ein solider interaktiver Film, der zumindest einen Ticken mehr „Mitsprache“ als die meisten Konkurrenten ermöglicht. Das Geschehen wurde zwar professionell inszeniert, mit guten Darstellern besetzt und dennoch fehlt der gewisse Kick. Irgendwie fesselt die solide Handlung nicht so sehr vor den Schirm und der Spieler klickt sich auch mal leicht angeödet durch die schmucken Videos.

Wer solche Spiele liebt, wird „Erica“ schon irgendwo mögen – aber unterm Strich bleibt nur ein durchwachsenes Erlebnis, dass mit seiner stabilen technischen Seite wesentlich mehr Potential gehabt hätte. Die mangelnde Interaktion ist mir kein Dorn im Auge, vielmehr allerdings die bestenfalls durchschnittliche Geschichte, die kaum Überraschungen in der Hinterhand hielt. Für knapp zehn Euro gerade noch in Ordnung, mehr wäre mir der Titel allerdings nicht wert gewesen.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Flavourworks / Sony Interactive Entertainment