Beyond: Two Souls (PS3, PS4, PC)
Inhalt
Der Spieler übernimmt die Rolle von Jodie, die sich seit frühen Kindheitstagen in der Obhut von Wissenschaftlern befindet und stets für Experimente herhalten musste und später auch an geheimen Einsätzen für die Regierung beteiligt war. Sie besitzt übernatürlich Kräfte, kann mit ihrem unsichtbaren Begleiter – Aiden genannt – beispielsweise Gegenstände bewegen oder kurzzeitig in die Hirne anderer Menschen eintauchen. Doch woher stammen diese Fähigkeiten und wer sind ihre Eltern?
Gameplay
Das Spiel wurde seinerzeit als “interaktiver Spielfilm” beworben und dem kann ich soweit zustimmen. Wie bereits seine geistigen Vorgänger (Fahrenheit, Heavy Rain) ist das Produkt mehr Film als Spiel, gewährt uns jedoch etwas mehr Interaktion als rein auf Filmsequenzen basierende Mitbewerber.
Der “Spielfilm” besteht komplett aus Spielgrafik und nicht aus richtigen Videos, auch wenn echte Schauspieler wie Willam Dafoe und Elliot Page unverkennbar als Protagonisten auftraten.
Das Gameplay war dabei recht simpel – an bestimmten Stellen können wir per Stick beispielsweise Türen öffnen oder uns zwischen Dialogoptionen entscheiden. Hin und wieder gibt es auch kleinere Quicktime-Events, die sich besonders auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad ziemlich entspannt durchführen lassen.
Selten wechselt das Geschehen in eine fiktive Open World – deren Kulissen dann zwar weitläufiger ausschauen, sich am Ende aber als arg eingegrenzte Locations entpuppen. Nehmen wir dabei mal eine falsche Abzweigung, dreht sich unsere Hauptfigur rasch wieder in die korrekte Richtung und deutlich vernehmbare Hinweise bringen uns wieder auf Spur.
Spielzeit
Mit rund 10 bis 12 Stunden war der Titel deutlich umfangreicher als der übliche Schnitt im Genre und bietet durch seine unterschiedlichen Entscheidungsmöglichkeiten (und Enden) einen gewissen Widerspielwert.
Präsentation
Optisch war der Titel auf der Playstation 3 eine absolute Wucht und auch später in seiner Remastered-Fassung auf der Playstation 4 auch nicht übel, doch mittlerweile hat der Zahn der Zeit ein bisschen an der Engine genagt. So gefallen Figuren und vor allem deren Animationen noch immer sehr gut, doch trostlose und leere Umgebungen mit teils groben Pixeln trüben die Immersion. Gezockt habe ich zuletzt die PC-Variante, die zwar mit Ultrawide-Support (5120×1440) daher kam und geschmeidig lief, doch manche Tasteneinblendungen außerhalb des sichtbaren Bereiches darstellen ließ. So musste ich hin und wieder auf ein klassisches Bildformat zurückschalten und diese Passagen absolvieren.
Die deutsche Sprachausgabe war dagegen einwandfrei und der Soundtrack bot ein paar schöne Stücke.
Positiv
- interessantes Spielkonzept
- spannende Story mit wenigen Durchhängern
- dynamische Erzählweise (auf Wunsch auch linear)
- gute Schauspieler
- deutsche Sprachausgabe
- stabile technische Umsetzung
- ordentliche Spielzeit
Neutral
- Handlung hängt manchmal etwas durch
- Steuerung hin und wieder etwas ungenau
Negativ
- Fehler beim Ulrawide-Support (PC)
Fazit
Nachdem ich den Titel bereits auf Playstation 3 und 4 angefangen habe, konnte ich im diesjährigen Sommerurlaub endlich einmal die PC-Variante beenden und konnte mit einem befriedigten Gefühl den Abspann genießen. Auch wenn die Story hin und wieder kleine Durchhänger besaß, war die komplette Handlung am Ende schon irgendwo rund und deren Auflösung (keine Spoiler) stellte zufrieden.
Die Technik mag mittlerweile etwas angestaubt sein, machte im Großen und Ganzen aber noch immer einen sehr guten Eindruck – auch wenn es gelegentliche Probleme mit der Ultrawide-Auflösung meines breiten Bildschirms gab. Das waren aber alles keine Showstopper und so kann das Spiel auch in ähnlichen Anwendungsbereichen uneingeschränkt empfohlen werden.
Unterm Strich machen Genrefreunde hier absolut nichts verkehrt und erleben unterhaltsame Stunden mit Jodie, Aiden und Nathan Dawkins – der genial von Dafoe verkörpert wurde.
Grafik: 7,5/10 | Sound: 8/10 | Gameplay: 4/10 | Gesamt: 7,5/10
Fotocopyright: Quantic Dream


