Inhalt

Ein angeblicher Reporter besucht ein paar Menschen, denen der Besuch schier unangenehm ist. Allesamt verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die in allen Details lieber für immer im Verborgenen bleiben sollte…

Fazit

Was für ein Brett! Normalerweise stehe ich gerade solch hochgelobten Produktionen etwas skeptisch gegenüber, doch „Yellowjackets“ hielt, was die positiven Stimmen im Vorfeld versprachen – und hat vor allem die Lust auf Mehr geweckt.

Der Plot erinnert zunächst an den Film „Überleben“, gibt sich im Laufe der Spielzeit jedoch immer schwerer vergleichbarer. Ich möchte nicht zu viel verraten (deshalb auch die extrem knackige Inhaltsangabe), kann aber sagen, dass mich die Erzählweise dieser Serie total überrascht und fasziniert hat.

Man redet viel um den heißen Brei herum, schafft letztlich aber wenig Fakten und schafft es den dennoch den Zuschauer damit an den Bildschirm zu fesseln. Mit Rückblenden bekommen wir immer weitere Einblicke in die tragischen Ereignisse in der Vergangenheit, doch so richtig konkret wird es dabei nur selten.

Was vielleicht ein wenig langweilig oder gar unbefriedigend klingt, geht hier vollkommen auf. Die 10 Episoden besitzen keinerlei Durchhänger und machten süchtig. Man hoffte stets auf neue Erkenntnisse und das berühmte Licht im Dunkel. Zuletzt hatte ich einen solchen Effekt eher selten und allein deshalb verdient das Ding sehr großes Lob.

Die Handlung springt ständig zwischen den Zeiten hin und her, was schonmal eine gewisse Konzentration erfordert. Witzig jedoch, wie geschmeidig die Macher dies immer wieder hinbekommen haben. Es gab so einige Charaktere, doch durch eine geschickte Inszenierung findet man sich nach Sekunden zurecht bzw. erkennt welche Person hier grade wieder im Bild ist. Außerdem war die Ähnlichkeit zwischen jugendlichen und erwachsenen Egos sehr beachtlich.

Bei den Darstellern wüsste ich gar nicht, wo ich mit dem Schwärmen anfangen sollte. Wirkliche jede Figur zu jeder Epoche war hervorragend geschrieben und erstklassig von ihren jeweiligen Akteuren verkörpert. Während Juliette Lewis im positiven Sinne abgefuckt daher kam (selbst mit ihrer tollen, altvertrauten Synchronstimme), glänzten Melanie Lynskey oder Christina Ricci mit ihren undurchsichtigen Figuren.

Es gab in letzter Zeit durchaus gute Serien, doch keine hat mich zuletzt so in ihren Bann gezogen wie diese. „Yellowjackets“ hat noch so viel zu erzählen und kaum habe ich mir sehnlichster eine Fortsetzung herbei gewünscht. Die Story ist toll, die Darsteller grandios und die Spannung auf Anschlag. Ich vergebe noch nicht ganz die höchste Wertung – schließlich soll ja für die kommenden Staffeln noch etwas Luft nach Oben bleiben. Sofern Ihr nicht gerade zartbesaitet sein, dann schaut hier unbedingt rein. Die Serie lohnt sich, der Hype ist absolut gerecht!

9/10

Fotocopyright: Sky