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Die junge Koo Ja-yoon lebt als Adoptivtochter bei leben Pflegeeltern in recht einfachen Verhältnissen. Um die finanzielle Lage der Familie zu verbessern meldet sie sich bei einer Talentshow im Fernsehen an und hat mit ihren beeindruckenden Zaubertricks tatsächlich gute Aussichten auf einen lukrativen Erfolg. Leider werden mit diesem Auftritt auch finstere Gestalten aus ihrer Vergangenheit auf sie aufmerksam und kreuzen alsbald ihren Weg…

Fazit

Wieder einmal gilt der alte Spruch: besser spät, als nie.

Vielleicht wurde damals etwas unglücklich kommuniziert oder besser besagt betitelt, dass es sich bei „The Witch: Subversion“ um den Auftakt einer Reihe handelt (zumindest ließ es der Hinweis „Part 1“ vermuten) und ich deshalb erst bis zu einer Fortsetzung warten wollte – um nicht mittendrin und vielleicht ohne befriedigenden Abschluss wortwörtlich in die berühmte Röhre schauen zu müssen.

Zunächst sei gesagt, dass die „Angst“ zum Glück völlig unbegründet war. Für sich allein ergab der Film bereits Sinn, wirkte absolut rund und wurde vor allem vernünftig zu Ende erzählt. Zwar ließ man sich aufgrund der durchaus komplexen Handlung ein Fenster zum weiteren Ausbau offen, aber mit dem gebotenen Finale hätte man bereits gut leben können.

„Subversion“ war ein Werk, welches sich zu Beginn ein wenig Zeit ließ und ganz behutsam den Adrenalinpegel nach oben schraubt. Besonders das letzte Drittel stand in einem krassen Kontrast zum Rest und lieferte dann ein Dauerfeuer aus harter Action, irren Storywendungen und coolen Figuren in geballter Form. Alles was sich im Vorfeld aufgestaut hatte, wurde nun von der Leine gelassen und ließ den Zuschauer mit heruntergeklappter Kinnlade vor dem Schirm (oder in meinem Falle: der Leinwand) erstaunen.

Die Mischung aus eben diesem ruhigen Auftakt mit ausführlicher Zeichnung seiner Charaktere und dem kompromisslosen Aufeinandertreffen selbiger im Finale war einfach genial und harmonierte super miteinander. Kein Part war langweilig und kein Part war im Gesamtbild zu lang oder zu kurz geraten. Es fühlte sich manchmal beinahe so an, als würde man zwei grundverschiedene Filme schauen – die dann doch miteinander schlüssig verwoben wurden und sich prima ergänzten.

Streng genommen war die Grundgeschichte nicht unbedingt ein Musterbeispiel für Originalität, aber ihre Erzählstruktur kaschierte dies hervorragend und verdient dafür schon wieder großes Lob. Durch seine zunächst beschauliche „Teenie-Handlung“ führte uns der Titel über weite Strecken aufs Glatteis, bzw. lenkte von seinen eigentlichen Intentionen ab – weshalb er uns mit seinen kleineren (und später auch größeren) Gewaltspitzen immer wieder angenehm überraschen konnte.

Sensationell agierte Hauptdarstellerin Kim Da-mi, die mit einem großen Fundus an Mimiken daher kam und die enorm unterschiedlichen Züge ihrer Figur überzeugend zum Besten gab. Sie ging in Ihrer Rolle auf, stahl allen anderen – ebenfalls enorm gut aufgelegten – Kollegen die Schau und sorgte oft für großartige Gänsehautmomente.

Technisch zeigte sich der Streifen von seiner besten Seiten und leistete sich keine Schwächen. Das Geschehen kam in einen gewohnt hochwertigen „Korea-Look“ daher und lud ab der ersten Sekunde zum Abtauchen ein. Die brachiale Sound-Abschmischung ließ beim Schlusspart so richtig die Muckis spielen und schüttelte das Heimkino mit jedem Schlag der sich beharkenden Akteure ordentlich durch. Das Grinsen wurde von Sekunde zu Sekunde breiter und eine Wertung im hohen Punktebereich für mich immer gewisser.

„The Witch: Subversion“ ist koreanisches Unterhaltungskino in nahezu perfekter Form. Audiovisuell beeindruckend, von der Handlung her extrem spannend gemacht und von allen Beteiligten erstklassig gespielt. Langweile hatte trotz vieler ruhiger Momente keine Chance und spätestens beim derben Finale blieb man kaum mehr ruhig auf dem Sofa hocken. Man fühlte sich wie in einem Rausch aus Blut und ästhetischen Aufnahmen, wollte noch lange nicht den drohenden Abspann erblicken und mehr Zeit mit seinen Bildschirmhelden verbringen. Dankenswerterweise fuhr man hiervor noch einmal den Puls herunter und stimmte uns auf den Fortgang der packenden Handlung ein – auf den ich nun natürlich extrem gespannt bin. Für mich ist diese >Hexe< definitiv ein Überraschungstitel und auf jeden Fall mehr als nur eine warme Empfehlung wert!

9/10

Fotocopyright: Alpha Film

Das Testexemplar wurde freundlicherweise von Alpha Film bzw. mediabook.shop zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

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