Der Tod eines britischen Ministers sorgt für Betroffenheit auf der ganzen Welt und so reisen viele Staatsoberhäupter zur Trauerfeier nach London. Natürlich lässt sich auch der amerikanische Präsident nicht lange bitten und muss mit seiner Gefolgschaft alsbald feststellen, in eine bitterböse Falle geraten zu sein…
Fazit
Nach der erneuten Sichtung von „Olympus Has Fallen“ musste natürlich auch „London Has Fallen“ mal wieder in den Blu-Ray-Player wandern. Lange habe ich auch diesen Titel nicht mehr gesehen, doch die guten Erinnerungen daran konnten sich glücklicherweise wieder bestätigen.
Ich fand besonders klasse, dass viele Figuren aus dem Vorgänger wieder ihren Weg in den Streifen gefunden haben und so schnell eine gewisse Vertrautheit aufgebaut war. Es tat irgendwie gut, auch nur kleinste Nebenfiguren erneut zu erblicken und sich mit ihnen einer neuen Gefahr zu stellen.
Zwar sind die Muster ähnlich wie beim Vorgänger, doch in London fühlte sich alles einen Ticken größer und umfangreicher an. Die Action hatte eine umfangreichere Bühne und die Macher haben diese auch ziemlich gut genutzt. Es krachte an allen Ecken und Enden, die Lage schien tatsächlich enorm bedrohlich und stellenweise angenehm aussichtslos – so wie es sich für einen geschickt aufgebauten Thriller gehört.
Realismus mag auch hier nicht sonderlich groß geschrieben sein, dennoch konnte man sich gut fallen und das bunte Treiben auf sich wirken lassen. Die Effekte waren jederzeit absolut hochwertig und erneut machte der Titel einen recht teuren Eindruck. Die ganze Stadt schien als Drehort hergehalten zu haben, die Immersion war toll gelungen. Man erkennt die wichtigsten Wahrzeichen und Figuren wieder, erkennt augenzwinkernd deutliche Parallelen zur Realität.
Butler lieferte erneut und Eckhart hat sogar mal eine etwas aktivere Rolle bekommen. Nicht nur die Beiden, auch die anderen Akteure lieferten eine solide Darstellung ab, auch wenn die Bösewichte an sich ein wenig blas und weniger greifbar als im Erstling erschienen. Die Effekte waren insgesamt wieder sehr gut, der Soundtrack eher unauffällig im Hintergrund.
„London Has Fallen“ war eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers und sorgte mit seiner zuweilen äußerst spektakulären Action für Begeisterungsstürme. Da es allerdings auch ein paar kleinere Durchhänger gab, vermag ich keine Bewertung in höheren Regionen abzugeben – spreche allen Genrefreunden dennoch eine heiße Empfehlung aus.
Die Krisen auf der Welt spitzen sich zu und eine Delegation aus Korea trifft zum Besuch im Weißen Haus ein. Als dann ein Luftanschlag auf die Stadt ausgeübt wird, werden sowohl der Präsident, als auch seine Besucher in den Schutzbunker unter dem Regierungsgebäude verbracht. Scheinbar haben die Gäste damit allerdings genau das erreicht, was sie wollten…
Fazit
Nach „White House Down“ habe ich mal wieder richtig Bock auf „Olympus Has Fallen“ gehabt, obwohl ich diesen Titel mittlerweile so einige Male in den letzten Jahren gesehen habe. Seinerzeit (Review auf meiner alten Seite) war der Streifen mit 7,5/10 zwar recht gut weggekommen, aber mittlerweile würde ich diese Bewertung gerne einen kleinen Ticken nach Oben korrigieren und dabei auch gleich einen neuen Text zum Besten geben.
Schon damals war die Handlung nicht unbedingt originell und hangelte sich eng an diversen Vorbildern (u. A. „Stirb Langsam“) entlang, doch war dies den Machern sicherlich von Anfang an absolut bewusst und deshalb mussten andere Aspekte zum Gelingen her. Der Fokus lag hier weder auf ausgefeilter Charakterzeichnung oder einer intelligenten Story – sondern klar auf brachial und schnörkellos inszenierter Action, bei der es mal so richtig kracht.
Man hielt sich kaum mit Kleinigkeiten auf und griff bereits nach wenigen Minuten in die Vollen. Der Sturm auf das Weiße Haus war brachial und konsequent inszeniert, besaß sogar einen gewissen Härtegrad, den man so bei den Mitbewerbern noch nicht gesehen hatte. Glücklicherweise garnierte uns ein äußerst gut aufgelegter Gerald Butler immer mal wieder ein paar launige Sprüche, was den trockenen Schusswechseln etwas an Härte nahm und das Gezeigte nicht zu blutrünstig erscheinen ließ.
Er und seine Filmpartner harmonierten – nicht zuletzt dank der launigen Dialoge – recht gut miteinander und gaben ein zufriedenstellendes Gesamtbild ab. Wo Eckhart als Präsident noch ein wenig blas erschien, machte Freeman als seine Vertretung eine Mehr als gute Figur. Besonders überzeugen konnte aber auch Rick Yune, der mit seiner Kaltblütigkeit nachhaltig im Gedächtnis blieb.
Technisch gab sich der Titel keine Blöße. Ich weiß zwar nicht, wie hoch das Budget gewesen ist, doch das Treiben schaute zu jeder Zeit recht kostspielig und makellos aus. Gerade die weitläufigen Außenaufnahmen vom Weißen Haus und die hier stattgefundene Massenschlacht war richtig gut umgesetzt, spätere (CGI-)Einlagen, z.B. der Einsatz von Hubschraubern gefielen besser als beispielsweise bei bereits erwähnten White House Down.
Gerard Butler ist zwar kein neuer John McClane, aber auch sein Einsatz überzeugt. „Olympus“ bedient sich vieler Klischees und wartete mit bekannten Feindbildern auf, sorgte aber mit starker Technik und einem überwiegend sehr kurzweiligen Verlauf für große Freude und ein breites Grinsen im Heimkino. Nach einem langen Arbeitstag sind solche Titel einfach perfekt und dieser Sturm aufs Weiße Haus gehört definitiv zu den Besseren seiner Gattung.
In einem kleinen Städtchen verschwindet ein Mädchen und ein bekannter Kommissar sieht hierdurch wieder die Chance sich erneut vor der Öffentlichkeit zu profilieren. Er reist zum Ort des Geschehens, schaut sich den Fall auf seine Art an und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste oder gar völlig unschuldige Bürger…
Fazit
Die Rolle vom prominent auf dem Cover erwähnten Jean Reno war zwar relativ klein, aber dank eines brillanten Toni Servillo locker zu verschmerzen. Die beiden Hauptdarsteller standen in einem regen Plausch miteinander, bei dem sich mal so nebenbei eine spannende und rundherum gut geschriebene Geschichte zu entfalten wusste.
Der Film lebte von seinen Wendungen, die besonders im letzten Drittel ausgezeichnet funktioniert haben. War der Auftakt noch etwas behäbig und der Mittelteil mit allerlei bekannten und gar nicht mal so spektakulären Bestandteilen ausgebaut, schien sich die Handlung im letzten Teil zu überschlagen – ohne jedoch zu hektisch oder absurd zu wirken. Man konnte sich trotz aller Überraschung weiterhin prima in Verlauf und Figuren hineindenken, das spannende Geschehen mit seinen ungewöhnlichen Kniffen absolut genießen.
Das Szenario war stimmig und perfekt für die Geschichte geeignet. Das verschlafene Örtchen mit seinen leicht kantigen Einwohnern war sehr atmosphärisch und lieferte eine hübsche Grundlage für das Verhalten und die Ausdrucksweisen seiner Figuren. Technisch war dies alles wunderschön inszeniert, das Gezeigte fühlte sich jederzeit wie ein hochwertiger Kinostreifen, denn ein günstiger Fernsehfilm an.
„Der Nebelmann“ mag ein Film mit leider nicht allzu hohem „Wiederschau-Wert“ sein, doch bei einmaliger Sichtung erhält der geeignete Zuschauer einen spannenden und intelligent konstruierten Krimi mit großartigen Darstellern, gelungenen Fallstricken und runden Erzählfluss. Für mich nicht unbedingt etwas für die Sammlung, aber auf jeden fall eine Empfehlung für eine Sichtung im TV oder bei einem Streaminganbieter wert. Genrefans machen hier nichts verkehrt!
Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.
Inhalt
Für eine Einstellung beim Secret Service haben die Qualifikationen von John Cale nicht ganz gereicht, aber dennoch möchte er seiner Tochter einen schönen Besuchstag im Weißen Haus bereiten.
Aus der Anfangs so beschaulichen Tour wird jedoch bald ein schlimmer Albtraum: Terroristen stürmen das Gebäude und sind auf der Suche nach dem Präsidenten. Alles geht drunter und drüber, John verliert zudem seinen Nachwuchs aus den Augen. Auf eigene Faust geht er gegen die Eindringlinge vor und achtet dabei nicht auf Kollateralschäden…
Fazit
Fast zeitgleich mit „Olympus Has Fallen“ erschien mit „White House Down“ die „deutsche“ Antwort auf die „White House-Die Hard“-Variante von Antoine Fuqua. Der Feind ist diesmal zwar ein Anderer, der Film von Konzept her doch sehr ähnlich und eher auf lustig statt auf düster getrimmt.
Man kann diesen Titel im Grunde zu keiner Zeit ernst nehmen. Emmerich spart nicht an Übertreibungen und Klischees – weshalb das brachiale Gebilde irgendwo auch prima funktioniert. Hat man nach einem beschaulichen Auftakt erst einmal richtig Fahrt aufgenommen, war der Unterhaltungswert enorm hoch. Ständig fliegt etwas in die Luft, Leichen werden im Sekundentakt produziert und der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Das Treiben war stetigen Steigerungen unterworfen und so setzte man in Sachen Action immer einen Obendrauf.
Vom Sklaven „Django“ zum wichtigsten Staatsoberhaupt der Welt. Jamie Foxx begeistert zwar hier weniger durch exzellentes Auftreten, macht neben Channing Tatum aber dennoch eine brauchbare Figur. Keiner der Darsteller sticht hier irgendwie besonders hervor, doch im gegebenen Rahmen war das nicht weiter tragisch. „White House Down“ wollte kein tiefgründiges Werk mit weitreichenden Charakterzeichnungen sein und erhob an seinen Cast keine allzu hohen Ansprüche – Hauptsache das Drumherum hat gepasst und die Figuren konnten mit ein paar coolen Sprüchen ihren Beitrag zur Unterhaltung leisten.
Das Weiße Haus schaute Innen, wie Außen glaubwürdig aus und der Rest passt jederzeit wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Wenn Hubschrauber rumballern oder Kampfjets durch die Straßen der Hauptstadt donnern kommt Freunde auf. Wenn das Staatsoberhaupt den Raketenwerfer zückt (denn er mal so beiläufig in seiner Limousine entdeckt) und auf seinen schönen Zaun im Vorgarten abfeuert, gibt’s letztlich kein Halten mehr. Man erkennt zwar stellenweise die Effektherkunft aus dem Computer, doch insgesamt wirkt alles harmonisch aufeinander abgestimmt.
Wenn wir ehrlich sind, haben wir vom Regisseur von „Independence Day “ oder „The Day After Tomorrow“ nichts anderes als sinnfreies Popcornkino erwartet und wurden vollends bedient. „White House Down“ grenzt an vielen Stellen am totalen Schwachsinn und kann genau hierdurch seine Stärke entfalten. Wo man mit ausgelutschten Elementen und mittelprächtigen Schauspielerleistungen nicht mehr weiterkommt, hilft nur rohe Zerstörung und stylische Inszenierung.
Unterm Strich also ein erzähltechnisch eigentlich schwacher Titel, der durch seine Spaßmomente vorzüglich bei Laune hielt und (abgesehen von einem etwas lahmen Auftakt) kaum Längen zu verzeichnen hat. Für mich jedenfalls etwas besser als die „Olympus“-Konkurrenz und meilenweit über dem Niveau des letzten „Die Hard“.
8/10
Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)
Das Shuttle der Präsidentin wurde abgeschossen und musste in einer weniger gut situierten Gegend notlanden. Wir werden in dieser Sache von Hackerin „Songbird“ kontaktiert, die uns im Gegensatz für unseren Einsatz die Heilung unseres verfallenden Körpers in Aussicht stellt…
Gameplay
„Phantom Liberty“ ist eine Erweiterung für das Spiel „Cyberpunk 2077“ und auch nur mit dessen Installation lauffähig. Die Karte von „Night City“ wurde hierbei um ein neues Gebiet („Dogtown“) erweitert und erneut stürzen wir uns in gewohnter Manier, sprich der First-Person-Ansicht, ins Getümmel.
Neben ausgiebigen Herumgeballere (diesmal sogar mit richtigen Boss-Gegnern) gilt es kleinere Aufgaben (etwa dem Abscannen der Umgebung, Hacken von Terminals, dem Finden von Batterien oder Personen) zu absolvieren. So weit, so unaufgeregt und quasi wie im Hauptspiel auch.
Highlight war wieder mal die filmreife Inszenierung, die uns schnell in den Bann zieht. Zwischensequenzen direkt aus der Engine heraus, schräge Figuren und coolen Dialoge sorgen wieder mal für eine tolle Atmosphäre. Die Welt wirkt weiterhin glaubhaft, lebendig und nunmehr sinnvoll vergrößert.
Spielzeit
Die recht teure Erweiterung konnte mit rund 10 Spielstunden (rein Hauptquest) aufwarten.
Präsentation
Die Bugfixes haben sich hauptsächlich auf die Technik an sich, wohl weniger auf die Optik bezogen. Ein Update zum ohnehin schon wunderschönen Hauptprogramm konnte ich eigentlich nicht feststellen.
Noch immer faszinieren Lichteffekte, Modelle und abwechslungsreiche Architektur, die man so in einem großen Open-World-Spiel so noch nicht gesehen hat. Die Sichtweite war enorm, die Details (Texturen auf der Kleidung, Ausstattung der Landschaft etc.) richtig spektakulär. Selten sahen Objekte oder Kulissen so echt aus.
Gezockt habe ich übrigens fast ausschließlich auf meinem Lenovo Legion Go bei 720p und mittleren Details – weshalb ich gar nicht so viel von der „Protz-Grafik“ hatte und dennoch wieder einen tollen Eindruck der Engine hatte.
Akustisch war der Titel in Ordnung. Fahrzeuge, Waffen, Umgebungsgeräusche klangen sehr gut, die (englischen Dialoge) professionell und mit gewohnten Sprechern vertont. Von der zuweilen recht gefälligen Musik hätte ich gerne noch etwas mehr gehört. Die Abmischung (am besten mit offenen Kopfhörern) war echt super.
Positiv
tolle Präsentation
aktueller Patch-Stand (11/23): wenig Bugs, kaum Abstürze
wieder mal packende Atmosphäre
gute Geschichte
spaßiges Gunplay
halbwegs abwechslungsreiche Missionen
Keanu Reeves
Neutral
nur englische Sprachausgabe
schwierige Boss-Gegner
Hacken so lala umgesetzt
Negativ
ohne Patch bis dato unspielbar
hin und wieder Abstürze
Steuerung der Fahrzeuge ein Krampf
langes erneutes Anschauen von Zwischensequenzen nach Ableben
Fazit
Kein Spiel wurde von mir in diesem Jahr heißer herbeiersehnt, als dieses. Zum Release war die Ernüchterung allerdings noch sehr groß (siehe hier), aber endlich ist das gute Stück dank einiger Patches spielbar geworden und stürzte nur noch selten ab.
Was hat man letztlich bekommen? Neben dem umfangreichen Updates für das eigentliche Hauptprogramm, haben die Macher mit „Phantom Liberty“ ein komplett neues Areal eingebaut, dessen Erkundung erneut einen großen Spaß gemacht hat und mit einer soliden Handlung für Motivation sorgte.
Für mich war die Ähnlichkeit zum Hauptspiel allerdings so groß, dass ich ein wenig resigniert zurückbliebe. Versteht mich dabei aber nicht falsch. Ich habe „Cyberpunk 2077“ trotz seiner Macken vom allerersten Release-Tag an geliebt und auch zweimal komplett durchgeprügelt, aber so echte Innovationen haben mir hier irgendwie gefehlt.
Es gab mehr vom Bekannten, aber wenig an wirklich Neuem. Man hatte zwar erneut großen Spaß (mehr als bei manch anderem Vollpreis-Titel), aber bahnrechende Neuerungen blieben Fehlanzeige. Es ist halt nur eine Erweiterung und keine Revolution. An die genialen Addons von „The Witcher 3“ kamen die Macher leider auch nicht ganz heran.
Unterm Strich hatte ich wieder ein paar launige Stunden in „Night City“, aber alles fühlte sich ein wenig nach Stagnation auf hohem Niveau an und enttäuschte mich insgeheim ein bisschen. Wer schon alles vom Hauptspiel gesehen hat und noch immer nicht satt ist, bekommt hier trotz kleiner Resignation eine hervorragende Erweiterung, die trotzdem viele Konkurrenten in ihre Schranken weißt.
Einst war Peter Devereaux ein echter Top-Agent der CIA und machte bei seinen kaltblütigen Einsätzen keine Gefangenen. Nun lebt er zurückgezogen in der Schweiz und genießt den Ruhestand. Eines Tages jedoch taucht ein alter Freund auf und bittet den „November Man“ noch einmal um seine Hilfe. Eine Kollegin muss dringend evakuiert werden und Peter wäre die erste Wahl für diese Mission…
Fazit
Ich weiß nicht genau in welcher Stimmungslage ich damals war, doch vor einigen Jahren habe ich noch keinen großen Gefallen an „The November Man“ gefunden und eine dementsprechend schlechte Bewertung auf der alten Seite hinterlassen. Große Teile der Handlung waren mittlerweile aber vergessen und die Sichtung am gestrigen Abend fast wie eine erneute Premiere – diesmal aber mit einem äußerst zufriedenen Eindruck.
In seinen starken Momenten erinnert „The November Man“ einen klassischen Agentenfilm alter Schule, wofür sich sicherlich auch ein gut aufgelegter Pierce Brosnan verantwortlich zeichnen darf. Ihm stand die Rolle des gealterten Spezialisten jedenfalls sehr gut und seine zuweilen recht raue und brutale Art brach nicht mit seinem gewohnt eleganten Erscheinungsbild.
Die Handlung bemühte sich vieler Klischees und wirkte zuweilen etwas arg konstruiert, hielt aber bei Laune. Durch einen kurzweiligen Erzählfluss kamen eigentlich keinerlei Längen auf und der Zuschauer blieb kontinuierlich am Ball. Man hat zwar alles irgendwo schon einmal gesehen, doch gute Darsteller Abseits von Brosnan und zuweilen flotte Schusswechsel oder wilde Verfolgungsjagden kaschieren dies problemlos. Die Handlung war trotzdem spannend und halbwegs schlüssig (ich sage nicht zu hundertprozentig glaubhaft) konstruiert.
Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und das allgemeine Tempo hübsch ausgelotet. Ruhigere Passagen trieben die Geschichte voran, schnell geschnittene Action rette vorm Einnicken. Das war alles hervorragend gefilmt und auch akustisch stellenweise beeindruckend umgesetzt. Die Kamera hielt stets gut drauf und die Kloppereien fühlten sich mitunter sehr schmerzhaft und keineswegs weichgespült an. Dies hatte mich beispielsweise bei „GoldenEye“ etwas gestört – scheinbar musste hier unbedingt auf eine 12er Freigabe abgezielt werden, hier aber glücklicherweise nicht.
„The November Man“ fühlt sich über wiete Teile angenehm „oldschoolig“ an und gefiel zugleich mit zeitgemäßer Inszenierung, coolen (und vergleichsweise harten) Actionszenen und natürlich einem Hauptdarsteller, der heftige „Bond-Vibes“ ins Geschehen brachte. Unterm Strich ein rundes Gesamtpaket mit hohem Unterhaltungswert und aufgrund seiner nicht allzu großen Bekanntheit (kommt mir jedenfalls so vor) schon fast ein kleiner Geheimtipp. Keine Ahnung, was mich damals ritt – ich finde diesen Streifen mittlerweile echt klasse.
In einem Gefängnis lernt ein Gangster die geheimen Künste des Voodoo und nutzt diese sogleich für seine Gespräche vor der Bewährungskommission. Endlich wieder auf freien Fuß plant er damit sogleich die nächsten Schritte für einen perfiden Racheplan…
Fazit
Ich würde mich selbst als recht bewanderten Filmfan bezeichnen, doch „Voodoo Dawn“ war mir bisher noch nicht bekannt. Da ich Michael Madson aber grundsätzlich recht symphytisch finde, habe ich den Euro auf dem Flohmarkt investiert und das gute Stück auf DVD mal ohne große Erwartung mit nach Hause genommen.
Die Inhaltsangabe versprach launige und vielleicht auch recht trashige Kost rund ums Thema „Voodoo“ und guter Dinge ging ich dann an die Sache heran. Was sich allerdings auf dem Schirm geboten hat, war schwierig in Worte zu fassen und selbst das Verfassen der Inhaltsangabe fiel mir nicht leicht.
Dem Streifen eine verworrene Struktur vorzuwerfen wäre wohl noch extrem geschmeichelt. Irgendwie laufen mehrere Handlungsstränge (auf scheinbar unterschiedlichen Zeitebenen?) im munteren Wechsel nebeneinander ab und die Übersicht ging bereits nach wenigen Minuten vollends verloren.
Manchmal wusste man gar nicht, ob komplett neue Figuren eingeführt oder jüngere Varianten bekannter Charaktere (evtl. weil es vielleicht eine Rückblende gewesen sein könnte) abgelichtet wurden. Zu groß die Ähnlichkeit der Darsteller und zu zerfahren die Erzählung der Handlung – die so nebenbei bemerkt kein klar definiertes Ziel verfolgte und dann irgendwann einfach zu Ende war. Zwar mit einem Knall, aber selbst dessen Herleitung war nicht unbedingt die Ausgeburt an guten Ideen.
Optisch machte die betagte DVD kein überragendes Bild, doch wäre dies für mich kein K.O.-Kriterium gewesen. Die dunklen Aufnahmen und die dunklen Kontraste hätten prima zu seiner düsteren und unheimlichen Thematik gepasst – von der hier allerdings keine Spur zu vernehmen war. Das Geschehen fühlte sich aufgrund der schwachen Darstellerleistungen oder dem schlechten Drehbuch gruselig an, nicht aber wegen seiner mysteriösen Voodoo-Einflüsse oder der passenden Umsetzung selbiger.
Ich habe sicherlich kein zweites „Angel Heart“ erwartet, doch diese Vorstellung hatte nicht wirklich etwas mit Voodoo zu tun und Horror war allein die unübersichtliche Inszenierung, die viele Fragezeichen hinterließ. Manchmal rafft man einen komplexen Streifen aufgrund der eigenen Müdigkeit nicht in vollen Zügen, doch hier half selbst meine ungeteilte Aufmerksamkeit nicht weiter – am Ende habe ich hier irgendwas gesehen, aber wie gesagt, selbst das Herleiten einer wagen Inhaltsangabe war kein Kinderspiel. Von Madson sind wir eigentlich Trash gewohnt – meist jedoch in wesentlich unterhaltsamerer Form als hier. „Voodoo Dawn“ war ein Film zu Vergessen und für mich immerhin kein allzu kostspieliger Fehlkauf.
Eigentlich war James nur auf dem Weg ins Krankenhaus zu seiner hochschwangeren Frau, als plötzlich ein Fremder in sein Fahrzeug einsteigt und ihm eine Waffe vor das Gesicht hält. Er zwingt den werdenden Vater zu einer ungewöhnlichen Spritztour durch Las Vegas und zu einem fragwürdigen Spiel…
Fazit
Für mich schien es fast so, als habe Cage seine schauspielerische Kriese überwunden und vermehrt eine Beteilung an recht guten Filmen (Pig, Massive Talent) bewiesen, doch leider gibt es für den Fan immer wieder kleinere Rückschläge – zu denen ich diesen Titel leider auch zählen möchte.
Das Spiel von Cage war gar nicht mal so schlecht und ließ stellenweise durchblitzen, dass er eigentlich ein talentierter Mann und Idealbesetzung für solche Rollen ist. Auch die Handlung an sich war erstmal Ordnung, ließ aber früh auf ein Kammerspiel mit unterhaltungstechnisch eher unvorhersehbaren Ausgang hoffen und am Ende kam genau dies dabei heraus.
Nach einigen launigen Start sank das Niveau und der Streifen plätscherte gnadenlos vor sich hin. Die Dialoge zwischen den beiden Hauptcharakteren waren nur selten interessant, meist jedoch völlig langweilig und nie auf dem Punkt. Cage konnte das Gesicht dabei verziehen wie er wollte, das Szenario wurde nie packend, nie spannend und war weitaus davon entfernt, irgendwelche Emotionen (außer dem Gähnen) zu wecken.
Man hatte Alles irgendwo schon einmal gesehen – und zumeist einfach auch in einer besseren Form. Sei es nun ein „Hitcher“ oder in Filmen mit ähnlicher Thematik. Wo bei der Konkurrenz durchaus Gänsehaut oder ungute Gefühle aufkamen, machte sich hier die Leere breit und der Ausgang war schlichtweg nicht mehr von Bedeutung. Selbst die Suche nach einem tieferen Sinn oder zumindest einer schlüssigen Begründung für die Ereignisse waren irgendwann nur noch egal.
Punkte konnte das Werk für eine überdurchschnittliche Inszenierung und einem zuweilen recht brauchbaren Soundtrack einfahren. Die Bilder waren insbesondere in dunklen Momenten schön scharf in Szene gesetzt und auch bei der Kameraarbeit ließ man hin und wieder Können durchblitzen.
Man kann nicht immer abliefern und bei Cage verkommt diese Phrase mal wieder wieder Tagesordnung. Nach ein paar brauchbaren Filmen, gibts mit „Sympathy for the Devil“ ein ganz langweiliges Paket mit keinerlei nennenswerten Highlights oder richtig starken Momenten. Die vergleichsweise wenig innovative Story wäre bei kurzweiliger Umsetzung sicherlich noch zu verkraften gewesen, doch auch hier kann nichts Positives vermeldet werden. Der Streifen ist ein Langweiler auf ganzer Linie und für mich keinerlei Empfehlung wert – nicht einmal für eingefleischte Fans des Künstlers.
Die Welt steht kurz vor einem erneuten Weltkrieg und ein Wettrüsten um neue Technologien beginnt. Die Regierung wendet sich an den renommierten Wissenschaftler Oppenheimer und stellt ihm quasi alle Mittel zur Erschaffung einer ultimativen Waffe zur Verfügung…
Fazit
Über diesen Film wurde im Vorfeld viel berichtet und nicht alle Aussagen oder Kritiken dazu waren in meinen Augen korrekt. Sicherlich dreht es sich hier hauptsächlich um namensgebende die Person „Oppenheimer“, doch die Macher fokussierten sich nicht nur auf sein Privatleben, sondern zeigten genügend Bilder um den Bau seiner vermeintlichen Wunderwaffe und verschafften einen guten Eindruck von der Stimmung zur damaligen Zeit.
In einem Review wurde ein Vergleich zu Oliver Stones „JFK“ gezogen, was ich so uneingeschränkt unterschreiben würde. „Oppenheimer“ ist ebenfalls recht lang (drei Stunden), äußerst politisch, enorm dialoglastig und ähnlich von der Struktur aufgebaut. Wem also das Werk von Stone gefiel, dürfte hier freilich seine Freude haben und trotz vielleicht im Vorfeld bekannten Storyverlauf bestens bei Laune gehalten werden.
Es wird viel geredet und die Laufzeit war nicht von Pappe, aber ich habe mich ehrlich gesagt zu keiner Sekunde gelangweilt und hing an den Lippen der hervorragenden Schauspieler. Natürlich stach Cillian Murphy als Robert Oppenheimer am ehesten hervor, doch der Rest des namhaften Casts (u.A. Robert Downey Jr., Matt Damon, Emily Blunt oder Florence Pugh) machte seine Sache mehr als großartig. Jede kleinste Rolle wurde perfekt und mit Bedacht besetzt, die Harmonie untereinander war jederzeit gegeben.
Der Film bot eine ausgezeichnete Mischung aus reichhaltigen Informationsgehalt und trotzdem vergleichsweise leichtgängiger Unterhaltung. Trotz der vielen Namen und Zeitsprüngen behielt man stets den Überblick, konnte Aussagen und Feststellungen gut einordnen, fühlte sich stets umfassend mitgenommen und stets in der Geschichte >drin<. Man konnte die Emotionen bzw. Gewissensbisse unserer Figuren begreifen und deren Entwicklung im Laufe der Zeit äußerst gut verstehen. Besonders die inneren Konflikte des erst so fanatischen Oppenheimers kamen dank der hervorragenden Erzählung prima zur Geltung.
Die Inszenierung war hochwertig und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Dank IMAX-Aufnahmen variierte der Bildausschnitt mitunter im Sekundentakt, doch das kennen wir bereits aus anderen Werken von Nolan und gehört bei ihm irgendwo dazu. Ansonsten waren die Rückblenden (teils in schwarz-weiß) und Zeitsprünge wie bereits erwähnt sehr übersichtlich und brachen mit einem allzu chronologischen Stil, was zusätzlich für Aufmerksamkeit, aber keineswegs Überlastung sorgte.
Die Erwartungen waren hoch und Nolan hat erneut abgeliefert. „Oppenheimer“ war höchst unterhaltsamer Geschichtsunterricht mit brillanten Darstellern und jeder Menge intelligenter Dialoge und Ansichten. Er fesselte satte drei Stunden vor die Leinwand und überfrachtete den selbst relativ unbedarften Zuschauer nicht. Natürlich ist ein gewisses Interesse an der Grundthematik zum Gelingen nicht verkehrt, dennoch gibt es von mir für alle Filmfreunde eine mehr als heiße Empfehlung für dieses Meisterwerk. Den Gang ins Kino habe ich mir gespart, aber spätestens jetzt daheim mit entsprechenden kleinen Pausen steht der Sichtung nicht mehr im Wege – und dies wird in den nächsten Wochen sicherlich noch einmal der Fall sein!
Als großer Filmfan und Gamer habe ich schon immer großen Wert auf gutes Bild und natürlich auch entsprechenden Sound gelegt. Nachdem ich mir im letzten Jahr neben meinem mächtigen AV-Receiver auch mal ein paar Soundbars (Sony HT-X8500, Bose 900) angeschaut hatte, hat mich das Thema irgendwie nicht mehr losgelassen. Bisher war ich eigentlich mit dem Klang der Standlautsprecher zufrieden, doch – vielleicht liegt es auch am Alter und Stil-Bewusstsein – wollte ich die Trümmer am liebsten gänzlich ablösen. Ob es nun endlich mal geklappt hat, lest ihr hier.
Die Soundbar
Die Samsung Q900 ist eine Soundbar mit 7.1.2-Kanälen und umfangreicher Formatunterstützung (u.A. DTS, Atmos). Sie ist nicht gerade klein (knapp 120cm), macht durch ihre optische Präsenz aber Einiges her. Sie wirkt nicht so elegant wie ihre Gegenstücke von beispielsweise „Bose“, fügt sich trotzdem gut im Wohnzimmer ein und verspricht durch ihre Größe sogar auch für meine Besucher auf den ersten Blick einen mächtigen Klang.
Anschluss
Wichtiges Kaufkriterium waren für mich die Anschlüsse. Die Bar verfügt über einen optischen Anschluss, 2 HDMI Eingänge und einen HDMI Ausgang.
Meine Konstellation:
Optischer Eingang – TV
HDMI 1 – HDMI-Verteiler mit 5 Geräten (Playstation 5, XBOX Series X, Switch, Blu-Ray-Player, Orbsmart-Media-Player)
HDMI 2 – HDMI-Verteiler mit 3 Geräten (Wii U, Playstation 3, USB-C-Dock für SteamDeck oder Legion Go)
HDMI Out – Splitter an TV und Beamer (manuelle Umschaltung)
Die Umschaltung der HDMI-Eingänge an der Soundbar, sowie an den dort angeschlossenen Switchen erfolgt automatisch.
Einrichtung
Das Setup gestaltet sich als relativ einfach und problemlos. Nachdem die Verkabelung an der Soundbar erfolgt ist, muss lediglich Strom an selbige und den mitgelieferten Subwoofer angeschlossen werden. Die Geräte haben sich nach dem Einschalten (dem Anschalten der Steckdosenleiste) automatisch gekoppelt.
Im Grunde steht dem Klangerlebnis nichts mehr im Wege und alle Einstellungen können nun an der Fernbedienung durchgeführt werden. Idealerweise kann man sich aber auch die App „Smart Things“ auf sein Handy laden und dort beispielsweise noch die Internetanbindung (für Updates oder Streamingdienste) vornehmen. Leider ist der Funktionsumfang der App stark begrenzt und bei wichtigen Konfigurationen (z.B. Lautstärke der einzelnen Lautsprecher) ist die normale Fernbedienung (und das leider ziemlich kleine Display oberhalb der Soundbar) unabdingbar.
Bei mir wurden von zwei 4k Blu-Ray Playern (Sony UBP-X800M2 und Sony UBP-X700) kein 4k Bild an den Beamer durchgeschleift.
Auf dem TV kam das Signal an, die Leinwand blieb dagegen schwarz. Erst nachdem ich die Player auf Full-HD heruntergeschraubt habe kam eine Ausgabe zustande. Natürlich habe ich dabei auch mit diversen Einstellungen (u.A. Farbformate, „Deep Color“, etc. gespielt), aber vergebens. Bei Full-HD alles prima, bei 4k nur eine schwarze Leinwand.
Der Beamer (Optoma) ist grundsätzlich 4k-fähig und vorher mit dem alten AVR war die Ausgabe auch kein Problem. Interessanterweise kommt das 4k-Signal von Playstation 5, XBOX Series X oder Orbsmart Media Player einwandfrei mit 60Hz und HDR durch. Nur die Stand-Alone Abspielgeräte streichen die Segel. So muss ich bei 4k-Scheiben (sofern man diese nicht auf Full-HD runterskalieren möchte) auf die Konsolen als Zuspieler ausweichen.
Kabel wurden mehrfach hin und her getauscht, zum Teil komplett durch zumindest haptisch hochwertigeren Variante ersetzt. Vermutlich liegt hier ein Kommunikationsproblem zwischen den Protokollen der einzelnen Herstellern vor. Selbst eine relativ direkte Verkabelung (Player ohne Switch an die Soundbar, Beamer ohne Splitter direkt an den HDMI-Ausgang) brachte keine Veränderung. Ohne Soundbar steht das Bild.
Der Klang
Das wichtigste Argument für diese Soundbar ist der Klang. Wegen der mächtigen Dimensionen waren die Erwartungen hoch und konnten bereits nach den ersten Tests (Atmos-Demo-Discs, ein paar Filme) noch mehr als getoppt werden. Der Sound war angenehm räumlich, der Subwoofer wirklich brutal und klar zugleich.
Die Q900 misst sich auf Knopfdrück automatisch ein und benötigt keinerlei manuelle Eingriffe oder Angaben. Im Gegensatz zu anderen Systemen müssen keine Lautsprechergrößen oder Sitzabstände hinterlegt (oder gemessen) werden – es werden lediglich Testgeräusche abgespielt und so die Informationen über den Raum gesammelt.
Es können diverse Sound-Modi (Standard, Gaming, Surround und Adaptiver Sound) gewählt werden, wobei ich hier meist „Surround“ verwende. Dieser Modus verteilt das Eingangssignal über alle Lautsprecher und fügt einen kleinen, aber durchaus spürbaren und keinen allzu „halligen“ Raumklang hinzu. Dieser Effekt gefiel mir ganz gut, brachte in den meisten Filmen mehr Wucht als die sonst empfohlene „Adaptive“-Variante, die für mich nicht genügend „3D“ aufweist.
Leider steht nur im „Standard“-Modus ein vollwertiger Equalizer zur Verfügung, bei den anderen Optionen kann lediglich die Stärke des Subwoofers oder die Angabe der Höhen geregelt werden. Immerhin können (aufgrund des kleinen Displays etwas umständlich) die Lautstärken der einzelnen Kanäle (Center, Rear, etc.) justiert werden. In der App fehlt diese Option bedauerlicherweise gänzlich.
Meine alten Subwoofer klangen „matschiger“, „brummender“ und weniger „exakt“. Hier hört sich ein Schuss auch sauber und kraftvoll an, wird nicht mit einem zusätzlichen rauschen begleitet. Der Sub lässt sich auf einer Skala von -6 bis +6 einstellen, wobei ich in meinem frei stehenden Hause meist auf +5 oder +6 gehe und die volle Wucht mit breitem Grinsen genieße.
Die Lautstärke der Dialoge war bei meinem vorherigen Setup ein Problem. Ich musste dort stets diverse Dynamik-Anpassungen („Dynamic Volume“) vornehmen, um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten, doch bei der Samsung Soundbar war dies von Anfang an kein großes Thema. Ich hatte bei etlichen Filmen vielleicht 2-3 ältere Titel (klassisch Dolby Surround oder gar Stereo) dabei wo ich vom Surround-Modus auf „Standard“ wechselte und die Sprachverstärkung (App) aktiviert habe. Bei anderen Streifen hebt diese Verstärkung den Center-Kanal aber dermaßen unnatürlich an (und senkt wahrscheinlich auch Raumklang-Effekte), dass ich diese Funktion nicht verwende. Stimmen klangen sehr künstlich und deren Lautstärke variierte mitunter ständig.
Enttäuscht war ich eigentlich nur bei der reinen Musikwiedergabe bzw. dem Abspielen von Konzert-DVDs oder Blu-Rays. Hier wirkte der Raumklang störend (Hallen) und die Dialoge/Gesänge waren leise und schlecht verständlich. Überhaupt wiesen die Tracks keine echte Dynamik (Bass, Höhen) auf und selbst meine kleine Bluetooth-Box für unterwegs hat da mehr Pepp zu bieten. Interessanteweise war der Ton von Musik-Streifen absolut in Ordnung. Hier waren die Dolby Digital bzw. DTS-Spuren deutlich besser für das Heimkino optimiert und der Klang so toll wie bei normalen Spielfilmen. Achja, die Konzertaufnahmen waren grundsätzlich in Ordnung, auf dem alten AVR konnten sie stellenweise sogar für Gänsehaut sorgen – bei der Soundbar blieb nur ein laues Lüftchen.
Positiv
herausragender Klang bei Filmen und Spielen
gute Sprachverständlichkeit auch ohne extra Dialogverstärkung
brachialer Bass, der das Wohnzimmer zum Beben bringt
Durchschleifen von 4k bei 60Hz und HDR kein Problem (außer bei zwei 4k Blu-Ray Playern an den Beamer)
einfacher Aufbau
nette Design mit Stoffüberzug
vergleichsweise viele Anschlüsse (2x HDMI-In!)
einfache Einmessung per App
einfache Bedienung der Grundfunktionen
problemlose Verwendung von Universalfernbedienungen
Neutral
Klang bei Musik nur okay
Dialogverstärkung sorgt für unnatürliche Tonwiedergabe
Display zeigt nicht immer den aktuellen Signalmodus (DTS, Atmos, etc.) an
App zeigt auch nicht den aktuellen Signalmodus an (nur die abspielende Quelle, wie z.B. HDMI1)
Q-Symphony (Zuhilfenahme der TV-Lautsprecher) funktioniert nur mit kompatiblen Samsung-Fernsehern
schleift im ausgeschalten Zustand keine Signale durch (also bleibt die Bar auch beim Gaming mit dem Headset eingeschaltet, damit es ein Bild auf dem Schirm gibt)
Negativ
bei mir: kein durchgeschleiftes 4k-Bild von zwei Playern an den Beamer
Display am Gerät viel zu klein
kein OnScreen-Display auf dem TV
in der APP fehlen viele Einstellmöglichkeiten
Einstellmöglichkeiten (u.A. Equalizer) grundsätzlich sehr gering
Stoffbezug sehr schmutzanfällig
Subwoofer sehr kratzanfällig
bei mir: schaltet sich beim TV-schauen (optischer Eingang) in unregelmäßigen Abständen (ca. 15-20 Minuten) hin und wieder einfach aus
Fazit
Nach rund einem Jahr bin ich trotz einiger Mängel durchaus zufrieden mit dieser Soundbar. Sie klang im Auslieferungszustand (nur Bar und Subwoofer) bereits sehr gut, doch nachdem ich mit knirschenden Zähnen in die rückseitigen Lautsprecher (immerhin noch einmal knapp 250 Euro on-Top) investiert habe, war der alte AVR nach kurzer Zeit endgültig Geschichte.
In voller Ausbaustufe (also Bar, Sub und Rear-Lautsprecher) mutiert das System zu einem beachtlichen Konkurrenten für ausgewachsene Setups und stellt selbst den gehobenen Anspruch (wie bei mir) zufrieden. Der Sound ist erstklassig, die Räumlichkeit (nur dank der enorm wichtigen hintern Lautsprecher) deutlich zu vernehmen.
Zwar bin ich nicht wirklich audiophil, kenne mich mit Fachbegriffen, dem Einmessen von Räumen und dem Trennen von Frequenzen nur oberflächlich aus – aber das ist hier bei der Q900 sowieso kein Thema mehr. Sicherlich sind die Einstellmöglichkeiten arg beschränkt, doch rasch gewöhnt sich der langjährige AVR-User an den neuen Minimalismus und muss sich aufgrund der Soundqualität zum Glück keinen Kopf zerbrechen.
Die Soundbar spielt bei Filmen und Spielen so richtig auf, begeistert mit gewaltigen Bass und einem tollen Mittendrin-Gefühl sofern die hinteren Lautsprecher installiert wurden. Manchmal fehlt mir zwar der Klang von Oben (altes Setup mit Atmos-Lausprechern), doch um ehrlich zu sein gab es damals nur wenig Quellmaterial, die dies auch konsequent ausgenutzt/umgesetzt hat und fast immer eine entsprechende Automatik laufen musste. Ansonsten erschrecke ich mich (grade beim Gaming) hin und wieder über Geräusche, die von den Wänden abprallen und tatsächlich von dem Seiten des Wohnzimmers zu verorten sind.
Da ich extrem wenig Musik im Wohnzimmer höre, ist die hier eher mittelprächtige Wiedergabe kein großer Minuspunkt. Ich habe mich bei der ein oder anderen Konzert-DVD/Blu-Ray („Ärzte“, „Rammstein“, „Onkelz“) schon ein wenig geärgert, aber immerhin ist ja der Sound bei den Filmen (da auch Musicals wie „Evita“ oder „Das Phantom der Oper“) ziemlich genial. Sind wohl doch ganz andere Abmischungen und somit ein Unterschied wie Tag und Nacht. Alexa und Co. setze ich nicht ein, kann daher auch nichts zu deren Zuverlässigkeit (hier soll es ja Probleme geben) sagen.
Jedes System hat Stärken und Schwächen. Für mich haben Soundbars im Laufe der letzten Jahre unerwartet viel an Klang und simulierter Räumlichkeit zugelegt, im Zusammenspiel mit rückseitigen Lautsprechern nun tatsächlich mein vorheriges 9.1 Setup komplett abgelöst. Zwar fehlt mir manchmal die heftigere Immersion, doch um ehrlich zu sein hat mich das „Grundrauschen“ von allen Seiten vorher auch manchmal etwas gestört. Gerade bei ruhigeren Filmen waren die Hintergrundgeräusche (Rascheln von Blättern, Wind, Regen etc.) durchaus anstrengend – was nicht heißt, dass die Q900 diese Räumlichkeit nicht sehr gut darstellen kann. Sie ist nur anders. Weniger präsent, aber irgendwie exakter wo es drauf ankommt und nicht ständig im „Rausch-Modus“. Die Samsung performt hier viel angenehmer und klarer – was besonders auch auf den Bass zutrifft. So fein und exakt konnte ich einen Subwoofer bisher noch nie einstellen und auch die allgemeine Sprachverständlichkeit ist gegenüber meinen vorherigen Boliden (und unterschiedlichen Center-Lautsprechern) viel besser geworden.
Nach einigen Fehlversuchen (bei denen es vor allem bei Bass und rückwertigen Klang gefehlt hat), bin ich mit der Samsung Q900 endlich glücklich geworden. Die Abstriche (Musik, wenig Anpassungsmöglichkeiten) sind für mich in Ordnung, auch wenn sie für andere User echte vielleicht Show-Stopper sind. Filme (natürlich auch Serien) und Gaming machen mit der Soundbar wirklich Spaß und vor allem der grandiose „Bumms“ sorgt immer wieder für ein breites Grinsen im Gesicht. Ohne Rear-Lautsprecher war das Setup gut, mit der zusätzlichen Anschaffung dann auch eine richtige Empfehlung wert.
Das Wohnzimmer ist übrigens zirka 3,5 auf 5 Meter groß – so als Orientierung für Raumabdeckung des Systems.
Experiment gelungen! Mit Subwoofer und Rear-Lautsprechern wurde die Soundbar ein vollwertiger Ersatz für den dicken AV-Receiver mitsamt seiner großen Anzahl an sperrigen Boxen. Der Sound ist toll und die aufgeräumte Optik im Wohnzimmer zugleich eine echte Wohltat.