Inhalt
Eine Legende besagt, dass zu Unrecht Verstorbene unter besonderen Umständen eine zweite Chance zur Rettung ihrer Seelen erhalten können und dieses Schicksal wird auch Eric Draven zu Teil. Ein Jahr nach dem Mord an ihm und seiner Freundin, steigt er aus dem Grabe empor und geht geleitet von einer Krähe auf einen gnadenlosen Rachefeldzug…
Fazit
Seinerzeit erntete „The Crow“ durch den Tod von Branden Lee leider ein ziemlich tragisches Echo. Ein gewisser Beigeschmack und seltsame Gefühle waren bei der Erstsichtung dann die Folge, doch immerhin konnte der Darsteller auch nicht zuletzt durch die gute Qualität des Filmes mehr als würdig in Erinnerung eingebrannt werden.
„The Crow“ verfolgt ein so simples, wie effektives Konzept, lebt hauptsächlich durch seine starke Atmosphäre. Die dunklen Straßen, der Dauerregen und das leicht abgefuckte Figurendesign sprechen eine klare Sprache und heben sich angenehm vom Einheitsbrei ab. Sicherlich wird früh klar wie der Hase läuft, doch der Weg ist hier schließlich das Ziel und die Inszenierung dorthin absolut gelungen.
Einen großen Teil zum Gelingen tragen nicht nur die gut agierenden Darsteller, sondern auf die fetzige Musikuntermalung bei. Die rockigen Gitarrenklänge passen wunderbar zu den düsteren Bildern und verstärken den traurigen, gar melancholischen Gesamteindruck, den dieser Streifen einfach ausmacht. Gefühlt ist alles deprimierend, doch der gebotene Rachefeldzug einfach der Hoffnungsschimmer in dieser tragischen Welt.
Einzig die Technik reißt ein wenig aus der tollen Immersion. Die CGI-Effekte wirken leider nicht mehr taufrisch und brechen besonders auf der großen Leinwand mit dem restlichen Stil. Da ich gegen die nachtägliche Bearbeitung alter Filme bin, muss das einfach so akzeptiert werden und Abzüge gibt es hierfür sicherlich nicht. Damals ging es einfach nicht besser, Budget hin oder her.
„The Crow“ hat die Filmlandschaft durchaus etwas geprägt und zumindest eine ikonische Figur präsentiert, weshalb der Streifen durchaus in der gut sortierten Sammlung auch nicht fehlen sollte. Er schaut sich immer wieder prima weg, gefällt mit seinem kompletten Design und Inszenierung – doch so richtig übertrieben genial war er in meinen Augen noch nie. Es wurde durch seine tragische Figur ein wenig „overhypt“, trotzdem möchte ich dessen Qualitäten herausstellen und eine klare Empfehlung aussprechen.
8/10
Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH