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Schlagwort: Alien

Alien – Die Wiedergeburt

Inhalt

Ein mehr oder weniger legales Labor auf einem Raumschiff hat Überreste der verstorbenen Ripley genommen und einen Klon von ihr erstellt. Das Alien-Baby im Inneren haben sie natürlich entnommen und mit der Züchtung begonnen…

Fazit

Auch ein Jean-Pierre Jeunet ist kein James Cameron und sein „Alien 4“ ist kein zweites „Aliens“. Nachdem aber Fincher die Reihe mit seinem Ausfall fast zu Grabe getragen hat, versöhnt uns hier der Franzose wieder ein wenig mit der Materie.

Erneut war die Handlung sehr überschaubar und orientiert sich in Grundzügen wieder auf den Erstling. Statt jedoch mit einer unheilvollen Atmosphäre zu punkten, wurden Ekelfaktor und Actionanteil spürbar nach Oben geschraubt. Es gab wieder ordentlich Geballer und sogar eine Prise Humor obendrein.

Inhaltlich ging das Werk in Ordnung. Man erfand der Rad nicht neu, lieferte immerhin eine verständliche Erklärung für das erneute Auftreten von Sigourney Weaver – die diesmal als Alien-Mischling wieder weit mehr als noch beim letzten Mal von sich überzeugen konnte. Man verpasste ihrer Rolle ein paar interessante Details, die der angespannten Stimmung sehr zu Gute kamen und frischen Wind in die Sache brachte.

Technisch bot sich uns eine Mischung aus handgefertigten Wesen und dem vergleichsweise gemäßigten Einsatz von Computereffekten. Dieser Titel ist hierdurch optisch weniger schlecht gealtert als sein Vorgänger, reicht jedoch nicht an die imposanten Aufnahmen der Erstlinge heran. Besonders bei den Außenaufnahmen waren die Raumschiffe klar als Modelle zu erkennen, aber das war mir lieber als das durchweg schlechte CGI aus „Alien 3“.

„Die Wiedergeburt“ fühlt sich zwar nicht mehr nach einem echten „Alien“ an, hatte aber durchaus seine starken und äußerst sehenswerten Momente (u.A. die Verfolgungsjagd unter Wasser). Wer schnörkellose Sci-Fi-Action mag, kommt also auf seine Kosten und wer die Reihe sowieso liebt, der erhält ein paar lobenswerte neue Ideen präsentiert. Reicht für mich nicht an 1 und 2 heran, ist aber deutlich besser als der langatmige dritte Ableger.

Fotocopyright: 20th Century Fox

Alien 3

Inhalt

Die Rettungskapsel der Überlebenden von Planeten LV-521 hat eine Fehlfunktion und stürzt auf einem düsteren Gefängnisplaneten ab. Wie sich alsbald herausstellt, hat nur Ripley diesen Zwischenfall überstanden und soll von der Weyland Kooperation in Kürze abgeholt werden. Scheinbar hatte sich an Board allerdings auch ein blinder Passagier versteckt, der sich nun inmitten der Sträflinge austobt…

Fazit

„Alien“-Fans mussten anno 1992 stark sein. Nachdem James Cameron mit „Aliens“ einen Geniestreich für die Ewigkeit abgeliefert hat, holte uns David Fincher mit dessen Fortsetzung wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Eigentlich habe ich gedacht, dass „Alien 3“ über die Jahre vielleicht etwas reifen konnte – doch am gestriegen Abend stellte sich leider das traurige Gegenteil heraus.

„Alien 3“ hat viele Baustellen und die mittlerweile extrem angestaubte Technik macht es da nicht unbedingt leichter. Konnte Teil 2 noch mit tollen handgefertigten Monstern und Kulissen glänzen, setzte Fincher bereits früh auf Computereffekte – die eben noch etwas in den Kinderschuhen stecken und sich nun wie unliebsame Fremdkörper anfühlen. Obendrein kam eine Kameraführung (u.A. zeitweise wie aus Sicht des Alien), die eher nervte, statt für die Stimmung zuträglich war.

Im Prinzip hat das Setting gefallen. Die unheilvolle Sträflingskolonie bot Potential und lieferte eine passende Kulisse für das düstere Alien-Franchise, doch die Macher haben zu wenig daraus gemacht. Man orientierte sich handlungsmäßig stark am Erstling, aber diesmal war das Areal zu weitläufig und das Geschehen zu langatmig erzählt, um irgendwelche beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Alles wirkte zu beliebig und die neuen Ansätze (u.A. andere Form des Alien) nicht vollends überzeugend genug.

Zu oft verlor man sich in zu langen/langsamen Aufnahmen und eher unnötig pseudo-tiefgründigen Dialogen, die das Treiben einfach nicht voran brachten. Ähnliches sollte später auch bei „Alien Covenant“ für Unmut sorgen, doch dessen Ansätze um philosophische Tiefe waren weit gelungener als hier. Man konnte das wohlig-schaurige Feeling der Saga nur selten reichen – und dann rissen wieder schlechte CGI-Effekte aus der beginnenden Immersion. Allein der viel zu lange Schlusspart in der Gießerei hätte man deutlich straffen müssen.

Beim Cast gab es ein paar durchaus bekannte Gesichter, die ihre Sache allesamt ordentlich, aber nicht überragend absolvierten. Weaver schien bereits etwas müde, trug das Geschehen leider nicht mehr komplett von allein. Sie ist etwas mehr zur verbitterten Powerfrau geworden und nicht mehr eine so vielschichte Figur wie zuvor, zudem mangelnde es an charismatischen Sidekicks. Wahrscheinlich hat man es grade auf das ungemütliche Setting, mitsamt schräger Typen abgesehen, doch ich wurde damit nicht warm.

Ich bin großer Fan der Alien-Reihe und hielt Fincher („Sieben“, „Fight Club“) immer für einen begabten Regisseur, doch mit „Alien 3“ hat er sich irgendwie überhoben und einen unausgegorenen Titel auf die Leinwand gezaubert. Sicherlich galt es nach so einem heftigen Vorgänger in große Fußtapfen zu treten, doch selbst mit angepassten Erwartungen wurde das Werk im Laufe der Zeit nicht besser. Weder als Kammerspiel, noch als reinrassiger Actionstreifen funktioniert der Streifen und seine religiösen Bestandteile oder ellenlangen Konversationen wirken aufgesetzt und unnötig. Ein trauriger Tiefpunkt des Franchise, aber glücklicherweise kein Sargnagel zum Verhindern weiterer Fortsetzungen.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Aliens – Die Rückkehr

Inhalt

Knapp 60 Jahre lag Ripley im Kälteschlaf und Keiner wollte ihre Geschichte um die Begegnung mit einem außerirdischen Wesen glauben. Als dann plötzlich der Funkkontakt zum mittlerweile besiedelten Planeten LV-426 abbricht, soll sie dennoch als Beraterin für das eingesetzte Militärs fungieren und sich noch einmal ihren Ängsten stellen…

Fazit

Was James Cameron seinerzeit mit „Aliens“ abgeliefert hatte, gehört auch noch heute zur unbestrittenen Speerspitze des Genres. Konsequent hat er an die Handlung des damaligen Achtungserfolges angeknüpft und ihn in wirklichen allen Belangen übertreffen können.

Auch wenn es erneut eine Stunde bis zur ersten Alien-Konfrontation dauert, wurde es nicht langweilig in der Bude. Die Story war richtig gut ausgearbeitet und bis zum Ende extrem spannend und actionreich umgesetzt. Erneut packte uns wieder die geliebte „Alien-Atmosphäre“ und trotz nunmehr wilderer Kampfspektakel ließ der Grusel nicht nach.

Das Pacing war perfekt und in den knapp 2,5 Stunden gab es keine Langeweile und keinerlei Durchhänger. Alle Passagen waren ausgezogen und der relativ späte Einsatz vom Ballerei war kein Showstopper. Die Handlung war stark genug, um Vorfreude zu entfachen und bis zum Waffeneinsatz bei Laune zu halten – und spätesten dann dann kein Auge mehr trocken.

Furiose Schlachten, perfekt geschnitten und elegant inszeniert. Nicht nur das Planet LV-426 fühlte sich glaubhaft umgesetzt an, auch die Maße der Außerirdischen schien gigantisch. Auch wenn man immer nur einige Viecher gleichzeitig zu Gesicht bekam, war die Immersion perfekt, die Panik der vermeintlichen Retter absolut greifbar.

Neben Weaver überzeugten andere namhafte Darsteller (u.A. Michael Biehn, Lance Henriksen oder Bill Paxton) und vor allem ein genial-böser Paul Reiser sorgte in seiner ungewohnten Rolle für wohlige Schauer. Auch hier schienen alle Zahnrädchen wunderbar ineinander zu greifen, auch wenn die Umstände (siehe Wikipedia/Audiokommentare) nicht immer einfach waren, die Besetzung teilweise während des Drehs wechselte.

Die vielen Details und Anspielungen würden hier den Rahmen sprengen. Man spürt, dass sich die Macher viel Mühe gaben und ein großes Ganzes (was für die Fortsetzung der Reihe und deren Spin-Offs sehr wichtig war) ausgearbeitet haben. So gab es bereits Anspielungen auf den umspannenden Weyland-Konzern und viele Elemente, die später noch deutlicher von Relevanz wurden. Der „Alien-Kosmos“ wirkte jederzeit in sich stimmig und irgendwo perfekt greifbar.

Höher, schneller und weiter. James Cameron hat 1986 gezeigt, wie eine gelungene Fortsetzung ausschauen muss und stellte den sowieso schon bemerkenswerten Erstling deutlich in den Schatten. Sicherlich mag der Umgangston ein anderer geworden sein, doch von seiner genialen Grundstimmung hat man nicht eingebüßt und die Spannungskurve war trotz vieler Ballereien nicht zusammengekracht. Audiovisuell kann sich das Teil auch heute noch absolut sehen lassen, wobei es beim Sound schon ein wenig mehr im Heimkino fetzen dürfte – doch im Anbetracht des Alters geht das schon in Ordnung. „Aliens“ ist und bleibt Referenz in seinem Genre. Punkt.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Alien

Inhalt

Ein Notruf weckt die Passagiere der „Nostromo“ frühzeitig aus dem Kälteschlaf. Sie gehen dem unbekannten Signal nach und landen auf einem kleinen Planeten. Dort finden sie die Überreste eines seltsamen Raumschiffes und machen alsbald Bekanntschaft mit einer fremden Spezies…

Fazit

„Alien“ ist und bleibt ein Klassiker. Auch wenn die Handlung im Grunde recht dünn daher kommt und wir erst nach rund einer Stunde das erste richtige Alien erblicken, so unterhaltsam ist dieser Streifen doch nach dutzendfacher Sichtung noch immer.

Der Film lebt von seiner gnadenlos spannenden Atmosphäre, die ab der ersten Minute in ihren Bann zieht und bis zum bitteren Ende einfach nicht mehr vom Haken lässt. Wir kleben förmlich am Schirm, saugen die unheilvolle Stimmung auf und fiebern mit unseren Akteuren.

Für Actionfreunde mag zwar relativ wenig geboten sein, doch für mich machte diese „One-Alien-Show“ den größten Reiz an der ganzen Sache. Grade weil nicht alle zwei Minuten ein Monster über den Schirm rennt oder in gefühlt minutenlangen Einstellungen zu sehen ist, wirkt der Grusel so greifbar und die Lage so bedrohlich. Man hat fühlt, sie sehr die Akteure in einer Opferrolle stecken und wie ausweglos der Kampf gegen die schlaue und starke Bestie wohl sein mag.

Für Sigourney Weaver war „Alien“ der absolute Durchbruch. Sicherlich hat die begabte Schauspielerin schon viele Rolle verkörpert, doch in erster Linie wird sie bei mir immer Ripley sein. Sie hat ihre Sache absolut sehenswert gemacht, verlieh ihrer Figur mit unterschiedlichen Gefühlslagen viel Kontur und trug das Geschehen über weite Bereiche fast von selbst. Sie zeigte verwundbare, aber auch richtig starke Seiten – was im Gesamtkontext stets gut begründet und keineswegs unglaubwürdig erschien.

Das Design des Streifens – angefangen von den markanten Gängen und Computern an Board des Schiffes, bis hin zur Gestaltung der Eier und Kreaturen – ist nachwievor über alle Zweifel erhaben. Es war gut, dass CGI damals noch keine Rolle gespielt hat, Kulissen und Alien per Handarbeit zum Leben erweckt wurden und heute (selbst im brillanten 4k) noch immer so phantastisch ausschauen. Wo viele Mitstreiter mittlerweile zu echten Lachnummern geworden sind, hält „Alien“ noch immer die Krone in Sachen Präsentation.

Der erste „Alien“ war ein Meilenstein und hat quasi ein bereits damals gut besetztes Genre neu definiert. Ridley Scott festigte seinen Ruf als meisterhafter Regisseur und hat mit vergleichsweise einfachen Mitteln etwas großartiges erschaffen – was sich anno 2024 noch immer problemlos bestaunen lässt. Auch wenn sich die Fortsetzung „Aliens“ noch mehr im Gedächtnis eingebrannt hat, bleibt dieser Schocker nicht vergessen und markiert noch immer eine feste Größe in seinem Fach.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE