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Schlagwort: Lovecraft

Last Threshold (Nintendo Switch)

Inhalt

Ein Erdbeben hat eine unterirdische Tempelanlage in der Arktis freigesetzt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern macht sich alsbald auf den Weg zur Erkundung…

Gameplay

„Last Threshold“ ist kein richtiges Spiel und auch kein simpler Walking-Simulator, sondern ein waschechtes Bilderbuch, bei dem es lediglich einzelne Screens durchzuklicken gilt. Wenige Male dürfen wir verschiedene Gesprächsoptionen auswählen, einmal ein paar Fotos in der richtigen Reihenfolge sortieren – und das war es an anspruchsvollen Elementen.

Spielzeit

Knapp unter einer Stunde habe ich mich mit dem Bilderbuch beschäftigt und dann flackerte der Abspann über den Schirm.

Präsentation

Geboten wurden nur hübsch gezeichnete Standbilder, die zumindest auf meiner getesteten Switch-Variante stellenweise etwas niedrig aufgelöst erschienen. Die Musik war minimalistisch und statt Sprachausgabe gab es nur ein paar Nebengeräusche und Laute.

Positiv

  • interessante Spielidee
  • gute Lovecraft-Atmosphäre
  • gut geschriebene Texte

Neutral

  • grafisch etwas Trist und pixelig

Negativ

  • extrem kurz
  • keine Sprachausgabe
  • kein Anspruch

Fazit

Für knapp 5 Euro kann man nicht viel verlangen und nach vorheriger Kurz-Recherche wusste ich bereits, was auf mich zukommt. Eigentlich war ich allerdings von einer Spielzeit von rund 1,5 Stunden ausgegangen und erschrocken, als der Abspann nach etwa 50 Minuten zu sehen war.

Die Spielidee (darf man das noch Spiel nennen?) war jedoch gut und lud zum Abschalten ein. Die Stimmung der Vorlage wurde schön getroffen und mir hat der Twist der Handlung durchaus gefallen. Fans des umstrittenen Autoren kommen also schon irgendwo auf ihre Kosten – der Rest sollte sich nach anderen Titel umschauen. „Last Threshold“ ist ein simples Bilderbuch, aber auf seine Weise absolut in Ordnung – gerne hätte ich nur mehr davon gesehen. Vielleicht kommen ja noch einige Episoden…

Grafik: 6/10
Sound: 4/10
Gameplay: 2/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Astrolabe Stories

Dagon: by H. P. Lovecraft (PC)

Einführung

Bei gog (externer Link, keine Haftung) gibt es zur Zeit die Anwendung „Dagon: by H. P. Lovecraft“ zum kostenfreien Download. Bewusst schreibe ich „Anwendung“ – denn ein echtes Spiel ist das Gebotene nicht. Trotzdem sollten Fans des Autors weiterlesen…

Gameplay & Spielzeit

„Dagon“ ist kein Spiel im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein interaktives „Büchlein“ rund ums Thema Lovecraft. In der zirka halbstündigen Erfahrung klicken wir uns durch einzelne Teilanimierte Bildschirme und erfahren mehr über die Grusel-Legende und vor allem wie er zu seinen fantastischen Geschichten inspiriert wurde.

Wir schlüpfen in die Haupt des Schreibers und erleben den aufsteigenden Wahnsinn am eigenen Leibe. Dabei reduzieret sich das eigentliche Gameplay auf das Anklicken von Gegenständen und dann geht die Handlung automatisch weiter. Man kann gar nicht feststecken, sterben oder irgendwie Einfluss auf die Ereignisse nehmen. Alles wie in eine Buch, dessen Verlauf man einfach folgt.

Präsentation

Optisch trifft das Geschehen ganz meine Vorstellungen von der „Cthulhu“-Thematik. Tolle Aufnahmen, wunderschöne Hieroglyphen und stimmige Settings. Alles wirkt wie aus einem Guss und keinen Grund zur Klage. Schade, dass alles etwas eingeschränkt wirkt – denn gerne hätte ich noch mehr der hübschen Kulissen erkundet.

Die – zum Teil gar nicht mal so einfachen – Texte wurden astrein ins deutsche übersetzt und der raue englische Sprecher sorgt für Atmosphäre. Bin froh, dass hier der Originalton beibehalten wurde – denn eine deutsche Lokalisation in ähnlicher Qualität wäre schwierig geworden.

Fazit

Der Autor mag umstritten und zum Teil fehlinterpretiert sein, doch seine Werke faszinieren noch heute. „Dagon“ war eine nette Bereicherung für seine Fans und eine außergewöhnliche Erfahrung – die ich in ähnlicher Form gerne wiederholen würde. Vielleicht werde ich noch die weiteren „DLC“ erwerben – denn somit unterstützt man die kreativen Köpfe hinter diesem Projekt. Lovecraft-Jünger schaut rein und supportet!

Empfehlenswert!

Link bei gog: Dagon: by H. P. Lovecraft

Fotocopyright: Bit Golem

Lovecraft Country – Staffel 1

Inhalt

Die 50iger Jahre. Kriegsheimkehrer Atticus Freeman  erhält einen mysteriösen Brief von seinem Vater und will sich auf die Spuren von selbigen machen. Es wurde von einem geheimen Erbe gesprochen – und das lässt auch andere Teile seiner Verwandtschaft nicht kalt. Kurzum unternehmen die Neugierigen einen unvergesslichen Ausflug nach Ardham…

Fazit

Bisher habe ich es immer elegant vermieden, großartige Worte zur Person von H.P. Lovecraft himself zu verlieren – aber hier werden nicht nur Elemente aus seinen Werken, sondern auch eine gewisse Haltung zu seiner Einstellung aufgegriffen.

Lovecraft gilt nicht nur als einer der größten Autoren fantastischer Literatur, sondern auch als schwieriger Mensch und übler Rassist. Viele Menschen boykottieren deshalb mittlerweile seine Werke, aber die Macher dieser Serie fassten den richtigen Ansatz.

So wurden fast alle Rollen mit Farbigen besetzt und das Thema Rassismus ziemlich präsent in den vom Autor gegebenen Rahmen eingeflochten. Das nimmt nicht nur die Angst vor dem umstrittenen Schöpfer, sondern zeigt wie man trotzdem mit seinen positiveren Ergüssen umgehen kann und überhaupt nichts verteufeln muss.

Als Fan der Materie (egal ob Computer-, Brettspiel, Film oder Roman) war ich vom Gedanken der Serienadaption sofort hin und weg. Ich habe der Produktion wirklich entgegengefiebert, doch blieb am Ende ein wenig ernüchtert zurück.

Die ersten 3-4 Episoden des bis dato 10teiligen Auftakts waren recht gut und äußerst vielversprechend, aber dann wurde das Treiben selbst für meine Auffassung viel zu absurd und schwierig nachvollziehbar. Man sprang nicht nur zwischen diversen Schauplätzen und Charakteren hinterher, sondern sprang irgendwann auch ungeniert zwischen diversen Zeiten hin- und her.

Dabei klärte man den Zuschauer wenig auf und verlange das Zusammenbauten der Versatzstücke in Eigenregie – was nicht immer zu hundertprozent gelang und einige Fragen offen ließ. Manche Szenen hat man sogar überhaupt nicht kapiert – und dann auch nicht die Lust zum weiteren sinnieren darüber gehabt.

Sicherlich hat das Geschehen wegen seiner starken politischen Einflüsse und der unentwegten Gesellschaftskritik sowieso eine extra Portion Aufmerksamkeit verdient, doch selbst mit dieser Einstellung fiel das Folgen oftmals schwer. Dazu gesellte sich ein optischer Überreiz, der kaum bei einmaligen Betrachten vollends verarbeitet werden konnte. Die Serie bot extrem starke, aber auch teils äußerst blutige Bilder, die nichts für schwache Nerven sind und so prima zum Setting passten.

Die Darsteller wurden gut ausgewählt und haben ihren Rollen ordentlich Profil. Sie spielten allesamt wirklich hervorragend und haben keinerlei Grund zum Klagen. Die Alltagsprobleme kamen glaubwürdig und schmerzlich nachvollziehbar rüber – der Grusel lag eher in den realistischen Momenten, denn in der Fantasie von Howard Phillips.

Die Idee ist genial, die Umsetzung zumindest technisch und audiovisuell vorzüglich und dennoch hält sich meinen Gesamtbegeisterung etwas in Grenzen. Seine verworrene Inszenierung gab mir immer wieder kleinere Dämpfer und so reicht es nicht für höhere Wertungsregionen. Ich wurde bis zu einem gewissen Grad erstklassig unterhalten, aber dann auch wieder mit verworrenen Strängen genervt. Eine Fortführung wurde ich auf jeden Fall begrüssen und würde dann auf eine übersichtlichere Struktur hoffen.

7/10

Fotocopyright: Sky/HBO

The Void – Es gibt eine Hölle. Dies hier ist schlimmer.

Inhalt

Für die nächtliche Notbesatzung in einem Krankenhaus beginnt der blanke Horror. Zuerst liefert der örtliche Sheriff einen Verletzten ein, dann macht eine furchtbare Kreatur den Laden unsicher. Zu allem Überfluss gibt es noch ein paar vermummte Typen, die das Gebäude umzingeln…

Fazit

Mir war von Anfang an klar, dass es sich bei diesem Titel um keine A-Produktion handelt, dennoch habe ich mich schon ein wenig auf die Sichtung gefreut. Das Cover erinnert stark an Lovecraft – doch auch ohne direkte Bezüge könnten dessen Fans auf Ihre Kosten kommen.

Für eine FSK 16 Freigabe geht es stellenweise recht grob zur Sache, was ordentlich Punkte auf das Wertungskonto spült. Bei Blutfontänen und bizarren Kreaturen lacht das Herz des Genreliebhabers und mittelprächtige Darsteller und schwach vertonte belanglos-Dialoge sind fast vergessen. Man setzt bei den deftigen Einlagen auf ordentliche Handarbeit und verdient hierdurch massig Lob.

Die Inszenierung hat ihren eigenen Charme und geht für einen wohl eher günstigeren Film vollkommen in Ordnung. Anfangs mögen die Bilder etwas nach Handy ausschauen und die Filter wenig prickelnd sein – mit der Zeit gewöhnt man sich dran und findet das Gesamtbild dennoch sehr stimmig und gar nicht mal so billig. Man behielt seinen Stil immerhin konsequent bei.

Auch wenn sich die Geschichte besonders zu ihrem Beginn sehr beliebig anfühlt, wird ein brauchbarer Spannungsbogen aufgebaut. Durch die düstere Atmosphäre bleibt man durchgehend am Ball und möchte die Auflösung nicht verpassen. Die zuweilen nervig-treibende Musik tut ihr Übriges zur merkwürdigen Faszination. Auf seine Art ist der Film stimmig und macht durchaus Spaß.

„The Void“ kann für Liebhaber durchaus ein kleiner Geheimtipp sein. In der breiten Masse der mittelprächtig-schwachen Direkt-to-Video Horror-Schinken, sticht er ein klein wenig hervor und hält brauchbar bei der Stange. Wer sich angesprochen fühlt schaut rein, ansonsten verpassen Genre-Verächter nicht wirklich viel. Ich fand den Titel sympathisch – nicht mehr und nicht weniger.

6/10

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

The Void – Es gibt eine Hölle. Dies hier ist schlimmer. – Uncut [Blu-ray]

Die Farbe aus dem All

Inhalt

Eine Familie wird durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. Nicht etwa, weil Ihr neues Anwesen einzustürzen droht, sondern ein Komet aus dem All auf dem Anwesen eingeschlagen ist. Zunächst denken die Bewohner sich nichts bei dem seltsamen Fundstück, doch vor allem Vater Nathan bemerkt schon bald die Verbreitung des Wahnsinns bei wirklich allen Beteiligten…

Fazit

Man kann von H.P. Lovecraft noch immer halten, was man will – aber ich verschlinge seine Bücher und freue mich über jede Adaption in Film- oder Videospielform. Als ich von diesem Werk hörte und dann auch noch die Beteiligung von Nicholas Cage vernahm, war es um mich geschehen.

Nach der Sichtung hielt sich meine Begeisterung jedoch in Grenzen. Nicht etwa, weil die Vorlage schlecht umgesetzt wurde, vielmehr weil ich mir einen höheren Unterhaltungswert versprochen habe. Alles plätscherte großenteils vor sich hin und bot kaum echte Highlights. Es wurde nie so richtig langweilig und man leistete sich keine gravierenden Fehler, aber irgendwie blieb der letzte Kick aus. Alles war schön konservativ und hochwertig inszeniert, jedoch hob sich zu wenig aus der breiten Masse hervor. Es hatte den Anschein, dass man sich langsam am die Materie heran tastete und den Zuschauer nicht mit zu wirren Hirngespinsten überfordern möchte. Spielraum hätte der Macher ja reichlich gegeben.

Cage hat hervorragend gefallen und stahl allen die Schau. Niemand gibt den verrückt gewordenen Familienvater so wie er. Die hervorstechenden Augen und seine passende Synchronstimmte ließen den Wahnsinn aus allen Poren triefen – und dem Zuschauer hin und wieder ein Grinsen auf die Lippen zaubern. Von ihm lebt die Handlung und dank ihm bleibt man überwiegend auch am Ball.

Wer keine Vorbehalte zum Autor hat und eine solide Umsetzung seiner Werke sucht, wird mit diesem Streifen wahrscheinlich halbwegs glücklich. „Die Farbe aus dem All“ bot einen sehenswerten Cage, eine makellose technische Präsentation und leistete sich keine nennenswerten Patzer. Mir fehlte trotz dieser vielversprechender Elemente irgendwie das gewisse Etwas und so kann ich für meinen Teil nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Fans schauen sowieso rein und machen sich ihr eigenes Bild – der Rest muss das Grusel-Genre an sich schon mögen. Ansonsten bleibt man lieber beim „Ding aus einer anderen Welt“ von Carpenter (oder auch dessen brauchbares Remake).

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Die Farbe aus dem All – Color Out of Space (Ultimate Edition, 4K Ultra HD+5 BRs+CD) [Blu-ray]

The Sinking City (PC)

Inhalt:

Von wirren Alpträumen geplagt, reist der Spieler als abgefrackter Detektiv nach Oakmont. Hier verspricht man ihm Abhilfe und verlangt dafür so einige Gefälligkeiten…

Fazit:

Beim meinen kleinen Review zu „Call Of Cthulhu“, ist mir in den Sinn gekommen, dass ich vergangen Jahr auch das großartige „The Sinking City“ auf der Platte hatte und innerhalb weniger Tage bis zum Ende durchgesuchtet hatte.

Erneut schlüpfen wir in die Rolle einen Privatschnüfflers und bewegen uns in einer von H.P. Lovecraft inspirierten Welt. Statt in der Ego-Perspektive, schaut man seiner Figur von hinten über die Schulter und statt schlauchigen Passagen gehts in eine echte Open World.

Das Setting ist dabei schön gestaltet und für meinen Geschmack genau richtig dimensioniert. Die titelgebende Stadt war groß genug zum ausgiebigen Erkunden, aber auch nicht zu riesig, um sich zu verlaufen. Man wußte stets, welches Ziel das nächste ist – und war dies nicht auf Anhieb der Fall half immer ein Blick ins Inventar. Hinweise konnten einfach kombiniert werden und dann ging’s zügig weiter.

Die Atmosphäre der Vorlage wurde perfekt eingefangen. Überall gab es witzige Details und viele Anspielungen auf die Romane. Den eigenen Vorstellung der Welt von Lovecraft wurde man vollkommen gerecht. Eine ausgezeichnete Synchronisation ließ zudem über hölzerne Animationen hinweg sehen und hielt die tolle Illusionen aufrecht. Neben jeder Menge Knobelarbeit gab es hin und wieder ein paar aufgesetzt wirkende Schusswechsel, die das Spiel aber nicht abwerten. Dank der besonders in diesen Szenen hakeligen Steuerung fühlten sich diese Momente erst nachträglich integriert an.

Viele Spieler beschwerten sich lautstark über Bugs – und dass, der Titel nahezu unspielbar sei. Ich habe den digitalen Download zum Release erworben, direkt finalisiert und dabei keine echten „Showstopper“ bemerkt. Klar hatte die hübsche Grafik ein paar Clipping-Fehler und einige Passanten auf der Straße zeigten merkwürdige Wegroutinen, aber flüssig spielbar war das Ding jederzeit. Auf sich wiederholende Texturen wurde nicht wirklich geachtet und von daher weiß ich davon wenig zu berichten – es war jedenfalls nicht so auffällig wie bei andren Titeln, wo man es tatsächlich negativ zur Kenntnis nahm.

Ich mochte die Sherlock-Adventures und hatte in Frogware schon ein gewisses Vertrauen aufgebaut. Auch wenn „The Sinking City“ technisch eher durchwachsen daher kommt, hat die krasse Handlung bis zum Ende gepackt und Schwächen verzeihen lassen. Nach dem richtig guten „Call Of Cthulhu“, war ich auch über diese Umsetzung entzückt und fühle mich als Fan des Autors endlich mit angemessenen Versoftungen versorgt. „The Sinking City“ ist ein echter Geheimtipp für Adventurefreunde, denen Substanz über Technik geht.

Grafik: 7,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8,5/10

Testsystem:
AMD Ryzen 7 2700 Eight-Core CPU
AMD Radeon RX Vega
16 GB RAM
Windows 10 (64 Bit)
SteelSeries »Arctis 9X« Gaming-Headset
Installation auf SSD-Festplatte

Fotocopyright: Frogware