Inhalt
Die „Ghosts“ sind eine Spezialeinheit, die im Verborgenen operiert. Einer ihrer Mitglieder wird der Truppe jedoch untreu und schmiedet finstere Pläne. Der Spieler übernimmt einen Soldaten und versucht in allerlei actiongeladenen Missionen den Abtrünnigen aufzuhalten…
Gameplay
In gewohnter Manier findet das Geschehen von „Call of Duty“ überwiegend in der Ego-Perspektive statt und man ballert auf alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Wie beim letzten Serienableger geht es dabei recht abwechslungsreich zur Sache. Überwiegend marschiert man zu Fuß durch die vielfältigen Locations, doch hin und wieder dürfen wir dabei schleichen, schwimmen, Fahrzeuge steuern oder sogar bewaffnet im Weltall umherschweben und spannende Duelle meistern. Das steuert sich meist ganz ausgezeichnet und fühlt sich angenehm unterschiedlich an.
Neben diversen Waffen mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen (Gewicht, Nachladedauer, Munitionskapazität, etc.) steht in einigen Abschnitten sogar ein Hund zur Verfügung. Dieser kann per Knopfdruck auf die Gegner gehetzt werden – und extrem innovativ – teilweise sogar selbst aus seiner Perspektive gesteuert werden.
Diese und andere ungewöhnliche Passagen stehen für echte Innovation im seit Jahren stagnierenden Genre.
Spielzeit
Wiedermal habe ich nur die Single-Player Kampagne gespielt (2x) und hierfür jeweils rund 4-5 Stunden gebraucht – ohne genau nachzumessen. Das klingt nach wenig, ist aber so vollgepackt und kurzweilig, dass ich hier nichts monieren möchte. Andere Titel sind länger – und haben dafür auch ihre Längen, die man bei „Ghosts“ vergeblich sucht.
Präsentation
„Ghosts“ war ein Titel für die klassische XBOX One und wurde damals auf dieser und nun auf der „Series X“ erneut durchgespielt. Auf dem großen 4K-Bildschirm ist die niedrige Auflösung (wahrscheinlich Full-HD oder geringer) durch ein paar unschöne Treppchen an Gebäuden oder kleineren Details bemerkbar, doch ändert dies nichts am hervorragenden optischen Eindruck. Das Spiel begeistert mit atemberaubenden Umgebungen (besonders im All) und tollen Figurenmodellen. Die Explosionen schauen erstklassig aus und extrem viele Kleinigkeiten springen erst bei genauerem Hinschauen ins Auge. Alles wirkt einfach stimmig und macht die Immersion so gut wie perfekt.
Die deutsche Synchro kommt mit einigen bekannten Sprechern daher (u. A. Thomas Kretschmann oder der Stimme von Mark Wahlberg) und ist rundherum gut gelungen. Eine zuweilen dramatische und an derer Stelle packend epische Musik tut ihren Rest zur filmreifen Inszenierung – und die Schussgeräusche hämmern mit einem hochwertigen Headset so richtig auf die Ohren.
Positiv:
- tolle Grafik
- erstklassige Soundkulisse
- rasante und abwechslungsreiche Inszenierung
- griffige Steuerung
- interessante Perspektiven
Neutral:
- relativ kurze Spielzeit
- stellenweise schwache Gegner-KI
- durchschnittliche Story
Negativ:
- damaliges Preis-/Leistungsverhältnis (Singleplayer)
Fazit
Fast hätte ich vergessen, wie gut „Ghosts“ eigentlich war und ich bin froh, den Titel erneut auf der aktuellen XBOX eingelegt zu haben. Zwar ist die Kampagne gewohnt kompakt, jedoch so abwechslungsreich, dass es für mehrere Spiele gereicht hätte. Der Spaßfaktor war jederzeit extrem hoch und die tolle Inszenierung ließ locker über manch inhaltliche Schwäche hinwegschauen. Der finale „Endkampf“ konnte nicht ganz mit dem brachialen Rest mithalten, aber Schwamm drüber.
Weder der genial aufbereitete und extrem durchgescriptete Action mag, sollte „Ghosts“ unbedingt mal antesten. Mittlerweile sollte der Titel für kleines Geld erhältlich sein und damit seinen größten Minuspunkt (eben das Preis-/Leistungs-, bzw. Spieldauerverhältnis) ausradieren. „Call of Duty“ bewies erneut Blockbuster-Qualitäten und und insbesondere „die Geister“ können auch heute noch technisch mit aktuellen Produktionen mithalten.
Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8,5/10
Fotocopyright: Activision Inc.