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Schlagwort: Stephen King (Seite 3 von 3)

Stephen King: Der Hometrainer

Inhalt

Als Sifkitz seine Cholesterinwerte beim Arzt erfährt, setzt ein rasches Umdenken im Kopf des Werbezeichners ein. Er beschließt nicht nur seine Ernährung umzustellen, sondern sich auch einen geeigneten Hometrainer anzuschaffen und die überfälligen Kilos abzuarbeiten. Es dauert also nicht lange, bis er jeden Tag auf dem Fahrrad in seinem Keller zubringt und sich dabei die wildesten Geschichten in den Kopf pflanzt…

Fazit

Noch immer beschäftigen mich die Kurzgeschichten von Meister King. Sie sind so fantasievoll, wie zahlreich und immer perfekt für das Lesen im Bus oder der Mittagspause geeignet. Mittlerweile wähle ich schon per Zufallsprinzip (Augen zu und Fingertipp) aus und diesmal schlug mir das Kindle die Novelle mit dem klangvollen Namen „Der Hometrainer“ vor.

Ehrlich gesagt konnte ich mir unter diesem Titel nichts vorstellen – doch der Autor wusste schon, wie er daraus eine witzige Handlung konstruiert und den Leser über knappe 60 Seiten bei Laune hält. Zwar nicht unbedingt extrem genial, aber immerhin ganz humorvoll und auf jeden Fall sehr ungewöhnlich.

Das Gute an dieser verqueren Geschichte ist sicherlich die mangelnde Vorhersehbarkeit, welche die Spannungskurve sichtlich nach Oben treibt und das Finale quasi bis zum Ende im Ungewissen lässt. Zwar konnte man sich einige Dinge im Verlauf durchaus zusammenreimen, so wirklich sicher war man sich aber nicht.

Schade jedoch, dass alles im Grunde doch recht simpel zu Ende gestrickt wurde und kein so richtig neuer Ansatz zum Tragen kam. Auf der anderen Seite jedoch besser, als einfach einen offenen Ausgang (wie in so vielen seiner Kurzgeschichten) zu präsentieren.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und obgleich eine Art von Tagträumen vorlag nicht unbedingt zu komplex geraten. Man weiß eigentlich immer direkt, welche Ereignisse wie einzunorden sind und die Übersicht geht nie verloren. Vielleicht musste man hin und wieder einen Satz doppelt lesen, aber das war in Ordnung und kein Beinbruch.

Es ist nicht leicht bei einer Kritik zu einer solch kurzen Story spoilerfrei zu bleiben und nicht das halbe Geschehen durch Genörgel zu verraten. „Der Hometrainer“ war leicht schräg, leicht witzig und irgendwie leicht seltsam, aber so richtig sprang der Funke trotz seiner netten Voraussetzungen nicht über. Die investierte Zeit war sicherlich nicht total verschwendet, aber der richtige Kick für eine uneingeschränkte Empfehlung blieb schlichtweg aus.

6/10

Stephen King: Rita Hayworth and the Shawshank Redemption (Die Verurteilten)

Inhalt

„Red“ ist schon länger Insasse im berüchtigten Shawshank Gefängnis und weiß viel zu berichten. Durch seine Tauschgeschäfte und Besorgungen kam er seinerzeit mit Neuankömmling Andy Dufrense in Kontakt und eine zaghafte Freundschaft entstand. Andy saß wegen dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber ein, war aber im Grunde gar nicht der Typ dazu. Die Beiden haben fortan nicht nur viele Wachmänner und Direktoren kommen und gehen gesehen…

Fazit

„Die Verurteilten“ gilt nicht nur als eine der besten King-Adaptionen, sondern auch allgemein zu den besten Filmen aller Zeiten. Die Kritiken sind allerorts überragend und auch ich konnte diesem Titel immer wieder etwas abgewinnen. Da Buchvorlagen meist noch etwas toller als deren Umsetzungen sind, kam ich zuletzt nicht um dieses Werk herum und möchte hiermit ein paar Zeilen zum Besten geben.

Auch bei den „Verurteilten“ handelt es sich um eine mehr oder weniger kurze Geschichte, die ungefähr 170 Seiten umfasst. Erwartungsgemäß ist diese überschaubare Anzahl recht schnell abgearbeitet und haben sich äußerst angenehm heruntergelesen. Wer den Film kennt, hat bereits einige Bilder im Kopf – die u. A. bei der Illusion helfen, da King die Figuren allenfalls nur rudimentär umschreibt.

Dank seiner ungewöhnlichen Perspektive spricht das Geschehen den Leser auf seine eigene Weise an und lässt uns schon fast denken, ein guter Kumpel von Red zu sein. Der Erzähler kennt – nach eigenen Angaben – viele Informationen nur aus dritter Hand und dadurch gibt es die wildesten Theorien zum Ablauf selbiger. Dies verleiht dem Ganzen nicht nur einen gewaltigen Charme, sondern trägt unglaublich zur Immersion bzw. zum Hineinversetzen in die Figuren bei.

Im Knast mag es rau zugehen, doch Kings Schreibstil ist hier fast schon ungewöhnlich gesittet und jugendfrei. „Vernünftige“ Dialoge stehen klar im Vordergrund und das war absolut in Ordnung so. Er wirft recht viel mit Jahreszahlen um sich, was zum Glück nur bedingt verwirrt und eher den authentischen Touch und den langjährigen Verlauf der Handlung trefflich unterstreicht. In Konversationen geht in der Regel klar hervor, wer gerade am Zuge ist und durch seine eher geringe Anzahl an Ebenen geht die Übersicht nicht verloren.

„Die Verurteilten“ is ein genialer Film und das Buch steht dem Spektakel erwartungsgemäß nicht nach. Eine Verfilmung bot sich aufgrund seiner witzigen Handlung und seiner kumpelhaften Erzählweise offenkundig an und die minimalen Änderungen verwässerten Nichts. Im Grunde wurden nur ein paar unwichtige Details weggelassen, aber keinerlei entscheidende Stränge umgeschrieben. Fans des Blockbusters dürfen also gerne erneut in die Welt von Red und Andy abtauchen – alle Neulingen sei es überlassen, mit welchem Medium sie beginnen möchten. Gesagt sei nur: es lohnt sich in beiden Fällen!

8,5/10

Stephen King: Mrs. Todds Abkürzung

Inhalt

Zwei alte Freunde sitzen auf einer Bank und sinnieren über das Leben. Als plötzlich ein bekanntes Fahrzeug an ihnen vorbei rauscht, erinnern sie sich an dessen Erstbesitzern zurück. Es handelte sich um Mr. Todd, die eines Tages spurlos verschwand…

Fazit

Noch immer nehmen die Sichtungen der Kurzgeschichten von Horrormeister King kein Ende und diesmal war der ungewöhnlich klingende Titel „Mrs. Todds Abkürzung“ an der Reihe.

Man sollte von diesem Stück kein Gruselmeisterwerk oder Ähnliches erwarten. Es handelt sich mehr oder weniger um den Dialog zweier Herren und weder Inhalt, noch Finale weisen einen größere Tiefe auf. Das mag ungewöhnlich klingen, liest sich aber flott herunter und belastet nach der Sichtung auf keine Weise.

Der Schreibstil ist gewohnt verständlich und während den Dialogen gibt es keine Probleme mit der Zuordnung. Wiedermal werden eher belanglose Dinge recht interessant aufbereitet und der Leser bleibt bis zum charmanten Ende am Ball.

Besonders gut hat mir die Einflechtung vieler Ortschaften gefallen, die King bereits in anderen Werken etabliert hat. So beschäftigt sich die namensgebende Mr. Todd mit allerlei Strecken rund um „Castle Rock“ und prägt den Titel der Geschichte auf eigene Weise. Das lädt zum Schmunzeln ein.

„Mrs. Todds Abkürzung“ ist kurz und einigermaßen knackig. Irgendwie habe ich immer auf den großen Knall gehofft, doch leider verlief das Ganze eher unspektakulär. Da das Lesen jedoch gut von der Hand ging und keine endlosen Stunden in Anspruch nahm, vergebe ich eine milde Bewertung. Sympathisch war das Stück ja schon irgendwo und King hat immer einen Stein im Brett.

6/10

Stephen King: Lunch im Gotham Café

Inhalt

Ein Mann kommt eines Abend von der Arbeit nach Hause und findet statt seiner geliebten Ehefrau nur einen Zettel mit der Information über eine beabsichtigte Scheidung vor. Er kontert Schreiben ihres Anwaltes mit Antworten seines Rechtsbeistandes und hat kaum mehr Hoffnung auf eine versöhnliche Wiedervereinigung. Ein gemeinsames Treffen im Gotham Café verleiht ihm aber neuen Mut…

Fazit

In den letzten Tagen komme ich von den spannenden Kurzgeschichten von Horrormeister King kaum noch weg und verbringe nicht nur meine Fahrten zur Arbeitsstelle, sondern auch Teile der wertvollen Mittagspausen mit dem Lesen selbiger. Als Letztes musste „Lunch im Gotham Café“ dran glauben und ich habe trotz verqueren Finale wieder mal keine Sekunde bereut.

Auch wenn diese Geschichte mit erneut knapp 60 Seiten sehr überschaubar ausfiel, benötigt die Handlung einige Zeit, um so richtig in die Gänge zu kommen. Vielmehr sei gesagt, dass sich der Großteil recht unspektakulär liest und mit relativ bodenständigen Themen daher kommt. Durch seinen charmanten Schreibstil hält King den Leser aber trotzdem bei Laune und baut mit einfachen, gar alltäglichen Mitteln eine gewisse Spannungskurve auf.

Man kann sich gut in die Lage der Hauptperson hineinversetzen und seine Gedanken mit ihm teilen. Das Scheidungs-Grundgerüst ist greifbar und verständlich in Szene gesetzt. Alles mag zwar nach bewährtem System verlaufen und dennoch möchte man erfahren, wie die Sache ausgehen wird – schließlich entsprang die Handlung der Feder eines fantasievollen Autors, der die Katze sicherlich irgendwann aus dem Sack holt.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und die Story liest sich angenehm runter. Auch wenn die Handlung prinzipiell auf einen Bierdeckel passt und viel zu großzügig umschrieben ist, nimmt man es dem Autoren nicht krumm. Das Finale beinhaltet wieder jede Menge Interpretationsfreiraum und lässt leider mit Fragen zurück. Für den Einen mag dies durchaus annehmbar sein, mir fehlte es wieder ein bisschen an Hintergründen und Motiven.

„Lunch in Gotham Café“ war klein, aber fein und folgt den Spuren der zuletzt von mir besprochenen Kurzgeschichten. King baut seine kleine Erzählung langsam auf, um dem Zuschauer dann mit einem Knall zurückzulassen und eigene Gedankengänge entwickeln zu lassen. Das hat soweit Spaß gemacht, aber eine höhere Bewertung ist in dieser Form beim besten Willen nicht drin. Macht euch bei Interesse selbst ein Bild – viel Zeit ist ja glücklicherweise nicht verschwendet.

6/10

Stephen King: Raststätte Mile 81

Inhalt

Die Raststätte an der Mile 81 ist verlassen und leer. Außer ein paar Jugendlichen, verirrt sich kaum noch eine Seele an diesen trostlosen Ort. Einer von den seltenen Besuchern ist der kleine Pete, der eigentlich nur vor seinen Freunden prahlen möchte und auf der Suche nach brauchbaren Gegenständen dafür ist. Neben einer Wodkaflasche findet beziehungsweise beobachtet er allerdings Mehr als ihm lieb ist…

Fazit

Nach zwei unterhaltsamen Kurzgeschichten von Altmeister King war ich guten Mutes und habe zuletzt „Raststätte Mile 81“ durchgeackert und bin gespaltener Gefühle.

Der Spannungsaufbau war wirklich gut. Man konnte sich prima mit dem kleinen Pete identifizieren und seine Neugierde verstehen. Sein Besuch der verlassenen Örtlichkeit versprach viel, aber ab einem gewissen Punkt wurde der Verlauf äußerst abstrakt.

Da ich als geübter Filmschauer so manch merkwürdigen Handlungsstrang gewohnt bin, habe ich mir aus dem präsentierten „Bösewicht“ zunächst nicht viel gemacht und ließ mich einfach mal fallen. Dies hat weitestgehend gut geklappt – bis auf das abrupte und vergleichsweise lächerliche Finale, welches einfach nicht zum sorgfältigen Aufbau zuvor passen wollte. Ähnlich wie beim „Haus an der Maple Street“ überlässt der Autor zu viel dem Betrachter und bringt höchstens äußerst simple konstruierte Lösungsvorschläge ins Spiel.

Der Schreibstil ist wie gewohnt und locker lesbar. Mit derberen Passagen bzw. Kraftausdrücken wurde sich zurückgehalten und Anspielungen auf frühere Werke laden zum Schmunzeln ein. Beispielsweise zitiert King sein „Christine“ genau an der Stelle, bei der es mir auch in den Sinn gekommen ist.

Kurzgeschichten nehmen nicht viel Zeit in Anspruch und genau deshalb möchte ich „Raststätte Mile 81“ nicht allzu sehr kritisieren. Im Großen und Ganzen hatte ich meinen Spaß, obwohl das Ende dem Rest keineswegs gerecht wurde. Fans lesen das Teil schnell weg, alle Anderen sollten lieber zu anderen Werken greifen. Ich mag Dinge, bei denen die eigene Fantasie nicht vernachlässigt wird – aber hier hätte ich etwas mehr Hilfestellung bei der Aufklärung erhofft.

5,5/10

Stephen King: Nona

Inhalt

Ein frisch von der Uni geflogener Tramper kehrt in einer Kneipe in Hinterland ein. Dort lernt er nicht nur die hübsche Nona, sondern eine neue, nicht gerade harmlose Seite seiner Persönlichkeit kennen…

Fazit

Wieder Stephen King, wieder eine Kurzgeschichte mit rund 60 Seiten und wieder ein positives Resümee. „Nona“ ist im Gegensatz zur letzten Lesung (Das Haus an der Maple Street) eher für ein reiferes Publikum geeignet, aber genau Das sind wir ja von King auch irgendwo gewohnt.

Die kompakte Geschichte liest sich erwartungsgemäß schnell herunter und ist einfach verständlich. Die hin und wieder angedeuteten Selbstgespräche der Hauptfigur bzw. des Erzählers sind eindeutig von „richtigen“ Dialogen zu unterscheiden und geben der Handlung mit simplen Kommentaren etwas mehr Tiefe. Witzigerweise spricht der Protagonist auch direkt zum Leser und verschiebt die Perspektive. King will damit seine Zweifel und seine Erklärungsnot verstärken – was recht gut gelang und zu einer untypischen Ansicht der Dinge führt.

Das Geschehen an sich strotzt zwar nicht unbedingt vor Kreativität, ist aber spannend aufgebaut. Direkt zu Beginn spürt der Leser eine dramatische Ausgangslage, kann sie aber noch nicht greifen. Immerhin dauert es nicht lange, bis sich die Ereignisse zuspitzen und die Lektüre angenehm an Fahrt aufnimmt. Zwar bedient sich der Autor wieder gängiger Figurenzeichnung und Szenarien (Castle Rock), aber das passt soweit und hält bei Laune.

Und wieder gilt: er nur wenig Zeit aufbringen und dennoch eine gute Story genießen möchte, macht bei „Nona“ nicht viel falsch. Einen Preis für besondere Originalität gibt es zwar nicht, dafür ein Lob für den guten Leseflow.

7,5/10

Stephen King: Das Haus der Maple Street

Inhalt

Gemeinsam mit mit dem neuen Lebensgefährten der Mutter, leben ein paar Kinder in einem Häuschen in der Maple Street. Eigentlich steht bald ein Umzug an, doch das alte Gebäude weckt noch einmal das Interesse seiner jungen Bewohner. Plötzlich entstehen Risse an den Wänden und an verschiedensten Stellen drückt sich seltsames Metall durch das Gemäuer. Noch ahnen die Eltern davon nichts, doch die Kids wollen der Veränderung auf den Grund gehen…

Fazit

Nach zwei kompletten (aber im Grunde nicht allzu umfangreichen) Büchern von Clive Barker, hatte ich mal wieder Lust auf etwas – zumindest für mich – Neues von Meister King und habe spontan zu einer seiner vielen Kurzgeschichten gegriffen.

Was soll man zu King noch großartig sagen? Die Geschichte liest sich angenehm flüssig herunter und ist dank knapp 60 Seiten auch keine langwierige Herausforderung. Es bedarf keinen langen Vorlauf und der Leser wird direkt ins Geschehen geworfen. Für einen kurzen Moment sind die ersten Dialoge ein klein wenig unübersichtlich, doch mit etwas Konzentration stellt dies keine weitere Hürde dar. Irgendwann ist man im Flow und kann dem Treiben uneingeschränkt beiwohnen.

Die Handlung ist so ungewöhnlich, wie spannend. Die seltsame Ausgangslage lädt bestenfalls zu Fantasien, nicht aber zu echtem Ergründen der Vorfälle ein – und genau damit hat King den Leser letztlich am Haken. Die Spannungskurve ist hoch und bleibt dank des kompakten Formates auch bis zum Ende ohne Durchgänger erhalten. Einzig beim Finale muss man Kompromisse eingehen – sagen wir es so, auch hier ist Vorstellungskraft gefragt.

Die Schilderung aus Sicht der jungen Figuren erlaubt abermals andere Blickwinkel – und Vorangehensweisen. Die Charaktere an sich sind optisch (wie sollte es auch anders sein) relativ wenig umschrieben und laden somit zu eigenen Interpretationen ein. Die Dialoge sind – fast schon untypisch – frei von Kraftausdrücken oder Ähnlichen – was wohl ebenfalls dem jungen Alter der im Fokus stehenden Kinder geschuldet ist.

Wer nichts gegen Kurzgeschichten und erst recht nichts gegen die verrückten Ergüsse von King hat, darf sich „Das Haus der Maple Street“ gerne einmal zu Gemüte führen. Das Ganze mag weit weniger brutal und pervers als andere seiner großartigen Werke daher kommen, ist aber keineswegs übel gemacht und seine Handschrift leuchtet schon irgendwo durch. Für Zwischendurch keine große Zeitverschwendung und auf jeden Fall recht kreativ.

7/10

Geschichten aus der Schattenwelt

Inhalt

Der kleine Timmy wird von einer Hexe gefangen gehalten und soll alsbald in den Ofen geschoben werden. Mit drei spannenden Kurzgeschichten hält er jedoch seine Peinigerin hin und hofft hierdurch auf geschickte Ablenkung für seine Flucht…

Fazit

Dreimal King und dreimal gute bis sehr gute Unterhaltung. Das Niveau der Kurzgeschichten ist angenehm hoch und steigert sich von Episode zu Episode. Im einzelnen kurz erwähnt:

Lot 249
Eine witzige Geschichte rund um eine erwachte Mumie, die auf die Jagd nach den Zielen des Meisters ist. Gut gespielt (Christian Slatter, Julian Moore), insgesamt recht kurzweilig und mit gelungenen Abschluss.

Die Höllenkatze
Technisch tolle und vor allem mit recht derben Splattereffekten bestückte Novelle. Höchst unterhaltsam und bitterböse.

Der Schwur der Liebenden
Mein persönliches Highlight inmitten dieser gelungenen Sammlung. Tolle Darsteller, grandiose handgemachte Effekte und Kreaturen, bitterböses Finale. Rundum hervorragend gemacht und im knappen Korsett einer Kurzgeschichte absolut brillant umgesetzt.

Wer King liebt, kommt bei „Tales from the Darkside: The Movie“ definitiv auf seine Kosten. Alle Geschichten bieten erstklassige und vor allem erstaunlich blutige Unterhaltung, die sich mit laufender Spielzeit qualitativ immer weiter steigert. Der Rahmen rund um den kleinen Timmy ist nett, aber nicht der Rede wert. Unterm Strich eine der besseren Adaptionen des Meisters und ein Must-See für seine Anhänger.

8/10

Fotocopyright: Rough Trade Distribution GmbH / e-m-s

1922

Inhalt

Im Jahr 1922 erlebt ein Farmer die Höhen und Tiefen seines Lebens. Gemeinsam mit seinem Sohn, bringt er seine quengelnde Frau um und damit beginnt sein Höllentrip. Sie verscharren die Leiche im Brunnen neben dem Haus, doch ihr Geist scheint den Beiden anzuhaften…

Fazit

Basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King, präsentiert uns Netflix seit einigen Monaten schon diesen kleinen Titel und endlich habe ich die Zeit zur Sichtung gefunden.

In erster Linie überzeugt ein großartiger Thomas Jane, der bereits bei „Der Nebel“ oder „Dreamcatcher“ des gleichen Autos überzeugen konnte. Er lebt den schwitzenden, eigenwilligen Farmer – der beim Reden kaum die Zähne auseinander bekommt.

Ein überragender Schauspieler ist auch bitter nötig, trägt er doch die Handlung in weiten Teilen von Allein. Es passiert – fast schon Genre-typisch – relativ wenig und oft betrachtet der Zuschauer nur die Hauptfigur, die sichtlich am Abdrehen ist. Man spürt schon, das eine Novelle zu Grunde liegt, denn so richtig umfangreich fühlt sich die Gesichte leider nicht an – ist neben Jane aber glücklicherweise auch in einem ansprechenden Setting präsentiert.

Im Großen und Ganzen würde ich behaupten, dass der Erzählfluss recht ausgewogen ist. Manchmal driftet das Geschehen fast ins Langatmige ab, fängt sich davor aber immer wieder und verkommt nicht zur Einschlafhilfe. Man setzt die kleinen Highlights gezielt ein und hält hierdurch immer wieder bei Laune. Vor der Abflachung erfolgt noch immer etwas aufregendes und man bleibt mit neuer Spannung am Ball.

Ich liebe die Romane des Meister und habe durchaus Gefallen an einigen seiner Filmadaptionen, die mich seit Klein auf begleiteten. „1922“ ist kein großer Big-Budget-Titel und kann seine Kurzgeschichtenherkunft nicht verleugnen, überzeugt dennoch auf ganzer Linie und sei Fans damit ans Herz gelegt. Es gibt bessere, aber auch wesentlich schlechtere Interpretationen – und diese hier gehört definitiv zum oberen Bereich. Seit allerdings für etwas ruhigeres in der Laune, sonst klappt das Erlebnis vielleicht nicht.

7/10

Fotocopyright: Netflix

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