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Kategorie: Spielebesprechung (Seite 18 von 21)

Assasins Creed: Valhalla (XBOX Series X)

Inhalt

Mit den Entscheidungen des Vaters nicht einverstanden, beschließt euer Freund ein eigenes Reich zu gründen und reist mit seiner Truppe gen Englaland. Der Spieler übernimmt die Rolle von Eivor, der als treuer Begleiter natürlich mit auf den Ausflug geht und beim Erobern neuer Ländereien maßgeblich behilflich ist…

Gameplay

Wer die letzten Teile der Reihe (Origins, Odyssey) gespielt hat, der muss sich auch beim aktuelle Aufguss nicht großartig umgewöhnen. Erneut rücken die ursprünglichen Tempelritter in den Hintergrund und der Spieler übernimmt eher außenstehende Figuren, deren Wege und Techniken sich mit den Ordensbrüdern nur hin und wieder kreuzen.

Gespielt wird aus der 3rd-Person Perspektive und die Steuerung ist wie bei den Vorgängern. Das Kampfsystem ist recht simpel, aber durchaus spaßig. Neben Nahkampfwaffen stehen beispielsweise auch Bögen zur Auswahl – was so manche Eroberung deutlich erleichtert und viele Widersacher aus der Ferne (und idealerweise unbemerkt) ausgeschaltet werden können.

Auch bei „Valhalla“ begeben wir uns in eine große „Open-World“, bei der es allerlei zu erkunden gibt. Neben der Hauptquest gibt es viele Nebenmissionen, bei denen es besondere Gegenstände oder schlicht Erfahrungspunkte zu sammeln gilt. Ähnlich wie bei einem Rollenspiel legt man hier den Fokus deutlicher auf das Spezialisieren seiner Figur und kann diverse Werte (Ausdauer, Gesundheit, Stärke, etc.) in einer Art „Talentbaum“ einteilen. Das macht sich spielerisch durchaus bemerkbar und sorgt für gezieltes „Aufpumpen“ der Figur.

Die Spielzeit wird mit rund 30-40 Stunden angegeben, was ich als durchaus realistisch empfinde. Ich habe das Spiel zum Zeitpunkt dieser Besprechung fast durch und eine ähnliche Zeitangabe in meinem Speicherstand. Dabei wurde hauptsächlich die Story verfolgt, doch mit ausgiebigeren Nebenaufgaben sind sicherlich weitere 10-20 Stunden drin.

Präsentation

Erwartungsgemäß ist das aktuellste „Assassins Creed“ auch immer das jeweils Hübscheste und das trifft hier absolut zu. Zwar halten sich die „Aha“-Effekte auf der „Series X“ noch arg in Grenzen, aber immerhin läuft der schicke Titel jederzeit flüssig und ohne störende Ruckler.

Die Weitsicht ist beeindruckend und so manch Aussicht durchaus Postkartenverdächtig. Die Charaktermodelle sind okay, aber manchmal unfreiwillig komisch vom Design her gestaltet. Besonders bei den Haaren und Bärten taten sich die Grafiker wohl schwer – denn diese wirken oft wie angeklebte Fremdkörper und haben ein seltsames Eigenleben. Insgesamt ist sowohl Stil, als auch Optik recht gut – was gerade bei solch großen „Open-World“-Werken nicht immer selbstverständlich ist und Leistung kostet.

Die deutsche Synchro ist weitestgehend gelungen und gibt keinen Grund zur Klage. Die umfangreiche Dialoge sind allesamt vertont und einigermaßen fehlerfreie Untertitel optional zuschaltbar.

Positiv:

  • hübsche Grafik
  • ansprechendes Setting
  • interessante Charaktere
  • tolle Atmosphäre
  • spaßige Feldzüge

Neutral:

  • langweiliger Siedlungsbau
  • teils gewöhnungsbedürftiger Humor
  • einige Missionen sind Fleißaufgaben

Negativ:

  • Wegfindung nicht immer optimal
  • gelegentlich KI-Aussetzer
  • nerviges Bugs

Bugs (Stand: 26.11.2020)

  • Spieler bleibt gelegentlich an Wänden hängen und der Energiebalken entlädt sich ohne fremde Einwirkung – was nach kurzer Zeit den Tod zur Folge hat.
  • mitten im Sprinten plötzlich woanders „respawnen“, was teils auch den Tod zur Folge hatte. Beispiel: Eivor rannte normal auf der Straße und zack lag ich in einer Feuerschale am Rand und war kurz darauf kaputt.
  • Gegner blieben in Wänden stecken und waren leichte Beute
  • Gegner schlugen in die falsche Richtung, registrierten den Spieler nicht richtig und waren ebenfalls leichte Beute
  • hin und wieder werden in hitzigen Gefechten die Controller-Eingaben (Ausweichen!) nicht vollständig interpretiert
  • eine Handlungsmission hängt, weil der „Trigger“ für den Fortgang (z.B. das Weitergehen eines befreundeten Charakters) nicht funktioniert hat. Manchmal hilft „um den Block rennen“ oder eben Neustart der Aufgabe

Fazit

Ich habe seinerzeit mit dem ersten „Assassins Creed“ auf der Playstation 3 angefangen und mochte grundsätzlich alle Teile. Ich bin froh, dass sich „Valhalla“ stark an den letzten Ablegern orientiert und in Sachen Story etwas dichter daher kommt. Die Bugs sind zwar extrem nervig, doch keine echten Showstopper. Alle Serienableger hatten anfangs mit krassen Fehlern zu kämpfen und hier fiel es aufgrund der genaueren Betrachtung durch die neue XBOX eben mal deutlicher ins Auge.

Das Spiel braucht ein wenig um in Fahrt zu kommen, aber mit Beginn der Beutezüge zaubert es oftmals ein Lächeln ins Gesicht und der Spaßfaktor ist hoch. Die Kämpfe sind nicht immer ultra-taktisch, gehen aber gut von der Hand und machen Laune. Die Story läuft so nebenbei mit und geht in Ordnung. Es war klar, dass hier viel gestreckt wurde, um eine ordentliche Spielzeit zu erreichen und ständige Wendungen nicht immer an der Tagesordnung sind.

Aufgrund seiner starken Momente ist „Valhalla“ das für mich beste „Assassins Creed“ und absolut kein Fehlkauf. Es erfindet zwar das Rad nicht neu, rundet aber de zuletzt eingeführten Elemente angenehm ab. Sicherlich muss einem das Setting schon irgendwo gefallen, aber ansonsten gibt es keinen driftigen Grund dieses Erlebnis auszulassen. Vielleicht könnte man bei einem Nachfolger mal das „Cherusker“-Szenario ins Auge fassen und darin einen vermeintlichen Barbaren gegen römische Schergen in die Schlacht schicken…

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Ubisoft

XBOX, Series X, Playstation, etc. sind eingetragene Marken.

Marvel’s Spider-Man: Miles Morales (PlayStation 5)

Inhalt

Der echte Spidy gönnt sich einen Forschungsurlaub in Europa und nun muss sein Kumpel Miles den Laden allein schmeisen. Der Spieler schlüpft in das Kostüm des zweiten Spinnenmanns und hat alle Hände voll zu tun, damit es in New York friedlich bleibt…

Spielzeit, Gameplay und Steuerung

Die Spielzeit für die Hauptgeschichte von „Miles Morales“ betrug etwa 10 Stunden, was bei einem Anschaffungspreis von knapp 50 Euro ein eher schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis liefert. Man muss jedoch bedenken, dass es sich eigentlich nur um ein (allein lauffähiges) Addon zu Spiderman von der PS4 handelt und auch nicht von Grunde auf neu entwickelt wurde.

Das Gameplay ist somit fast identisch zum Hauptspiel – und erbt dessen Stärken und leider auch die kleinen Schwächen. Das Schwingen durch die Häuserschluchten fühlt sich erneut genial an, doch zuweilen trübt die hakelige Steuerung gehörig den Spielspass. So wird präzises Steuern von Miles manchmal zur Glückssache und artet besonders unter Zeitdruck in purem Streß aus. Zum Glück sind diese Passagen überschaubar und meist irgendwie doch auf Anhieb zu meistern.

Das Kampfsystem mag auf den ersten Blick recht simpel wirken (Schlagen und Ausweichen), wird aber im Laufe der Zeit immer komplexer. Mit etwas Übung gelingen die tollsten Kombinationen, die entsprechend belohnend in Szene gesetzt wurden.

Ansonsten gibt es eine riesige Stadt zu erkunden und auf dem Weg durch die Hauptmission auch viele kleine Nebenziele abzuarbeiten. Entweder schaut man regelmäßig nach Aufträgen in der Spidy-App, sucht nach Erinnerungskapseln oder Bauteile zum Upgraden der Ausrütung – oder ihr verhindert spontane Überfälle auf unbescholltene Bürger. Alles spielt sich angenehm dymanisch und meistens absolut filmreif.

Präsentation

Grafisch konnte der Titel bereits auf der PlayStation 4 vollkommen überzeugen, doch auf der neuen Konsolengernation wird noch einmal eine Schippe draufgelegt. Der Spieler hangelt sich nicht nur butterweich und mit extremer Weitsicht durch die bevölkerten Straßen, sondern wird mit allerlei Details wie Reflektionen oder Blick in die Gebäude verwöhnt.

Besonders in den Nahaufnahmen schauen die Charaktere echt bemerkenswert aus und würden einem Animationsfilm zur Ehre reichen. Das leichte Filmkorn verstärkt den cineastischen Eindruck zusätzlich und nimmt dem Titel etwas seinen künstlichen Touch.

Die komplett deutsche Synchronisation gehört ebenfalls zum Besten, was derzeit auf dem Markt ist. Weniger die guten und eingermaßen lippensychronen Sprecher, sondern insbesondere die Anzahl der vertonten Personen. Ob im Radio oder die Passanten auf der Straße – hier gibt es reichhaltige, wirklich gut gesprochene Dialoge und Kommentare.

Positiv:

  • beeindruckende Grafik
  • erstklassige Vertonung
  • filmreife Inszenierung
  • flottes Kampfsystem
  • schnelle Ladezeiten
  • Sympathische Figuren

Neutral:

  • relativ kurze Spielzeit (Hauptstory)
  • Übersicht in hektischen Passagen

Negativ:

  • hakelige Steuerung
  • wenig Innovation im Vergleich zum Hauptspiel

Fazit

„Miles Morales“ bietet mehr vom Altbekannten und legt überall eine kleine Schippe drauf. Ich habe das Hauptspiel auf der PS4 geliebt und wurde entgegen aller Zweifel (wenig Innovation) wieder in den Bann gezogen.

Nicht selten habe ich aufgrund der famosen Grafik gestaunt und fühlte mich – im Gegensatz zu anderen Titeln – wirklich wie in einem spielbaren Film. Zwar ist das Handling manchmal etwas hakelig, aber das Programm ist in den meisten Fällen sehr gutmütig und interpretiert die hektischen Eingaben korrekt.

Dieser „Spider-Man“ zeigt, wohin die Reise auf der PlayStation 5 hingehen kann und liefert bis dato eines der besten „Next-Gen“-Erlebnisse überhaupt. Ich hoffe zudem, dass sich die Hersteller künftig weiterhin so eine Mühe bei der umfangreichen Vertonung geben – und dann kann der geeignete Käufer evtl. über die erhöhten Verkaufspreise hinwegsehen.

Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment

Sony, PS4, PS5, Playstation, etc. sind eingetragene Marken.

Call of Duty: Ghosts (XBOX One / Series X)

Inhalt

Die „Ghosts“ sind eine Spezialeinheit, die im Verborgenen operiert. Einer ihrer Mitglieder wird der Truppe jedoch untreu und schmiedet finstere Pläne. Der Spieler übernimmt einen Soldaten und versucht in allerlei actiongeladenen Missionen den Abtrünnigen aufzuhalten…

Gameplay

In gewohnter Manier findet das Geschehen von „Call of Duty“ überwiegend in der Ego-Perspektive statt und man ballert auf alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Wie beim letzten Serienableger geht es dabei recht abwechslungsreich zur Sache. Überwiegend marschiert man zu Fuß durch die vielfältigen Locations, doch hin und wieder dürfen wir dabei schleichen, schwimmen, Fahrzeuge steuern oder sogar bewaffnet im Weltall umherschweben und spannende Duelle meistern. Das steuert sich meist ganz ausgezeichnet und fühlt sich angenehm unterschiedlich an.

Neben diversen Waffen mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen (Gewicht, Nachladedauer, Munitionskapazität, etc.) steht in einigen Abschnitten sogar ein Hund zur Verfügung. Dieser kann per Knopfdruck auf die Gegner gehetzt werden – und extrem innovativ – teilweise sogar selbst aus seiner Perspektive gesteuert werden.

Diese und andere ungewöhnliche Passagen stehen für echte Innovation im seit Jahren stagnierenden Genre.

Spielzeit

Wiedermal habe ich nur die Single-Player Kampagne gespielt (2x) und hierfür jeweils rund 4-5 Stunden gebraucht – ohne genau nachzumessen. Das klingt nach wenig, ist aber so vollgepackt und kurzweilig, dass ich hier nichts monieren möchte. Andere Titel sind länger – und haben dafür auch ihre Längen, die man bei „Ghosts“ vergeblich sucht.

Präsentation

„Ghosts“ war ein Titel für die klassische XBOX One und wurde damals auf dieser und nun auf der „Series X“ erneut durchgespielt. Auf dem großen 4K-Bildschirm ist die niedrige Auflösung (wahrscheinlich Full-HD oder geringer) durch ein paar unschöne Treppchen an Gebäuden oder kleineren Details bemerkbar, doch ändert dies nichts am hervorragenden optischen Eindruck. Das Spiel begeistert mit atemberaubenden Umgebungen (besonders im All) und tollen Figurenmodellen. Die Explosionen schauen erstklassig aus und extrem viele Kleinigkeiten springen erst bei genauerem Hinschauen ins Auge. Alles wirkt einfach stimmig und macht die Immersion so gut wie perfekt.

Die deutsche Synchro kommt mit einigen bekannten Sprechern daher (u. A. Thomas Kretschmann oder der Stimme von Mark Wahlberg) und ist rundherum gut gelungen. Eine zuweilen dramatische und an derer Stelle packend epische Musik tut ihren Rest zur filmreifen Inszenierung – und die Schussgeräusche hämmern mit einem hochwertigen Headset so richtig auf die Ohren.

Positiv:

  • tolle Grafik
  • erstklassige Soundkulisse
  • rasante und abwechslungsreiche Inszenierung
  • griffige Steuerung
  • interessante Perspektiven

Neutral:

  • relativ kurze Spielzeit
  • stellenweise schwache Gegner-KI
  • durchschnittliche Story

Negativ:

  • damaliges Preis-/Leistungsverhältnis (Singleplayer)

Fazit

Fast hätte ich vergessen, wie gut „Ghosts“ eigentlich war und ich bin froh, den Titel erneut auf der aktuellen XBOX eingelegt zu haben. Zwar ist die Kampagne gewohnt kompakt, jedoch so abwechslungsreich, dass es für mehrere Spiele gereicht hätte. Der Spaßfaktor war jederzeit extrem hoch und die tolle Inszenierung ließ locker über manch inhaltliche Schwäche hinwegschauen. Der finale „Endkampf“ konnte nicht ganz mit dem brachialen Rest mithalten, aber Schwamm drüber.

Weder der genial aufbereitete und extrem durchgescriptete Action mag, sollte „Ghosts“ unbedingt mal antesten. Mittlerweile sollte der Titel für kleines Geld erhältlich sein und damit seinen größten Minuspunkt (eben das Preis-/Leistungs-, bzw. Spieldauerverhältnis) ausradieren. „Call of Duty“ bewies erneut Blockbuster-Qualitäten und und insbesondere „die Geister“ können auch heute noch technisch mit aktuellen Produktionen mithalten.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Activision Inc.

Call of Duty: Black Ops Cold War (XBOX Series X)

Inhalt

Wir schreiben die 80iger und die Zeiten des Kalten Krieges. Der Spieler übernimmt die Rolle eines amerikanischen Agenten und muss sich durch verschiedene Schauplätze, wie beispielsweise die DDR, Russland oder Vietnam schlagen. Ziel ist die Verhinderung eines möglicherweise geplanten Anschlags mit Atomwaffen…

Gameplay

Wer „Call of Duty“ kennt, dem muss man zum Gameplay an sich nicht viel erzählen. „Cold War“ reiht sich nahtlos in die bisherige Reihe ein und Bedarf für Veteranen keine große Einarbeitung. Die Steuerung ist genretypisch simpel und selbst nach etwas Abstinenz wieder schnell im Griff.

Hoch anrechnen möchte ich die vergleichweise krasse Abwechslung, die man bei solcher Art von Shootern nur selten findet. Neben dem stumpfen Ballern gibt es Schleich- und Fahreinlagen, dazwischen die Kontrolle über Hubschrauber oder das Hantieren mit ferngesteuerten Bomben. Dies geht alles easy von der Hand und sorgt dank jeweils kompakter Abschnittslänge für enorme Kurzweil. Bei früheren Serienteilen habe ich mich durch einige Szenen gequält, doch hier hat rundum alles Spaß bereitet.

Spielzeit

Da ich ausschließlich „Offline-Spieler“ bin, habe ich mich erneut auf die Geschichte konzentriert und konnte die packende Handlung in rund fünf Stunden hinter mir lassen. Das ist im Anbetracht des Preis-/Leistungsverhältnis (immerhin kosten die Titel für die neuen Konsolen rund 70-80 Euro) nicht gerade erbaulich und hinterlässt einen kleinen Beigeschmack. Jedoch muss ich sagen, dass ich in letzter Zeit selten so viel Spaß mit einem Spiel hatte und die wenigen Stunden ohne Längen daher kamen. Der Wiederspielwert ist insofern gegeben, da der Spaßfaktor so hoch war und es schließlich noch kleinere Entscheidungen gab, die den Verlauf etwas verändern.

Präsentation

Nachdem mich „Assassin’s Creed Valhalla“ und „Watch Dogs 3“ noch nicht richtig von der Leistung meiner neuen „Series X“ überzeugen konnten, bietet das neue „Call of Duty“ immerhin einen Hauch von „Next-Gen-Feeling“. Die 4k-Grafik ist detailreich, toll beleuchtet und bietet grandiose Effekte wie Mündungsfeuer oder umherfliegende Gegenstände bei den Gefechten. Hin und wieder schleichen sich grob texturierte Objekte ins Bild, doch sind die aufgrund ihrer Seltenheit nicht der Rede wert.

Die Gesichter und Haare unserer Protagonisten wirken etwas puppenhaft seltsam, doch ich hoffe, dass es hier im Laufe der Zeit weitere Verbesserung bei den Nachfolgern gibt. Insgesamt wirken Figuren und Settings aber glaubwürdig und filmreif in Szene gesetzt.

Die Soundkulisse war ebenfalls sehr gut. Tolle Waffengeräusche und teilweise epische Musikstücke haben mehr als einmal für Gänsehaut gesorgt. Dazu paart sich eine solide deutsche Synchronisation, die ein Umstellen der Sprache nicht nötig macht und durchwegs gefiel.

Positiv:

  • spannende Handlung
  • tolle Inszenierung
  • hübsche Grafik mit tollen Lichteffekten
  • flottes Gameplay
  • Gefechte gehen super von der Hand

Neutral:

  • Series X kommt nicht ohne Ladezeiten und ein paar grobe Texturen aus
  • Story-Twist relativ vorhersehbar

Negativ:

  • Kampagne extrem kurz
  • gelegentliche Abstürze in den Ladescreens
  • Preis-/Leistungsverhältnis fragwürdig

Fazit

Weg von den Weltkriegen und rein in andere Schlachten. Waren die bisherigen Vertreter der beliebten Reihe eigentlich schon immer recht gut, legt „Cold War“ nicht nur dank der neuen Konsolengeneration eine kleine Schippe drauf. Die Handlung war aufregend erzählt und bot einige wirklich erinnerungswürdigen Momente parat. Die Mischung aus ruhigeren Passagen und wilder Action war perfekt ausbalanciert und oftmals fühlte ich mich wie in einem waschechten Agentenfilm. Selten waren Sniper-Missionen interessanter und selten fühlten sich tobende Häuserschlachten so toll beherrschbar wie hier an. Das Spiel entfachte einen gewaltigen Sog und musste in gerade einmal zwei Sessions durchgesuchtet werden.

Genrefreunde sollten unbedingt reinschauen, auch wenn die Singeplayer-Spielzeit in einer eher schlechten Relation zum hohen Kaufpreis steht. „Cold War“ ist diesbezüglich aber mein bisher liebster Titel und da drücke ich gerne ein Auge zu. Bei nächster Gelegenheit wird die Kampagne einfach nochmal gezockt und die verschiedenen Abzweigungen ausgetestet. Ausnahmsweise würde ich mir mehr Story-DLCs wünschen, um mit der hochwertigen Technik noch einmal ins wilde Geschehen abzutauchen. Nun bin ich gespannt, was uns in der Zukunft noch alles im Shooter-Genre erwartet und freue mich über diesen mehr als gelungenen Einstieg.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Activision

Maid of Sker (PC/PS4)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle von Thomas, der im Sker Hotel nach seiner Verlobten sucht. Am Zielort angekommen, findet er jedoch ein verlassenes Gebäude vor – in dem es scheinbar nicht mit rechten Dingen zugeht…

Gameplay

„Maid of Sker“ ist ein Gruselspiel aus der Ego-Perspektive und paart „Walking-Simulator“-Bestandteile mit Schleichaktionen. Zwar findet die Hauptfigur hin und wieder nutzliche Gegenstände, um etwa Gegner kurzfristig in die Flucht zu schlagen, jedoch steht das leise Vorgehen und einfaches Rätseln im Vordergrund.

Im Gegensatz zu anderen Kollegen wurde auf die sogenannten „Quicktime-Events“ löblicherweise verzichtet, jedoch ist es unabdingbar in den richtigen Momenten per Tastendruck die Luft anzuhalten, um nicht Opfer der Widersacher zu werden.

Die Rätsel beschränkten sich auf das Finden von Schlüsseln oder dem Betätigen von Schaltern in der richtigen Reihenfolge. Nichts davon ist eine echte Herausforderung, aber das hemmt das Vorankommen wenigstens zu keiner Zeit.

Gespeichert wird an Gramophonen, die eingermaßen gut verteilt überall zu finden sind. Speicherräume sind zudem durch spezielle Türen erkennbar, was die Orientierung erleichert. Apropo Orientierung: eine zuschaltbare Karte deckt sich nach und nach auf (bzw. können auch vorab eine Kartenteile gefunden werden), aber so wirklich gebraucht habe ich sie nicht. Die Navigation im Haus ist einigermaßen logisch und übersichtlich – was nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Spielzeit & Schwierigkeitsgrad

Die Spielzeit beträgt in etwa fünf Stunden und weißt trotz dieser kompakten Dauer kleinere Durchänger – resultierend aus teils wiederholenden Laufwegen auf. Interessanterweise gibt es einen leichten Schwierigkeitsgrad, der ohne Gegner auskommt und somit die ein oder andere langwierige Schleichpassage aushebelt. So kann sich der Spieler rein auf das Erkunden fokusieren und erspart sich so manch nervige Flucht. Dies fand ich wirklich nicht übel – denn trotz aller Entspanntheit, blieb die gruslige Grundstimmung erhalten.

Präsentation

Grafisch gibt sich „Maid of Sker“ keine Blöße und überzeugt mit einer tollen Grafik, die Gebäude, Friedhöfe und Gärten in schöner Pracht erstrahlen lässt. Hin und wieder gibt es trotz aller Eleganz ein paar grobe Texturen, die den guten Eindruck nicht merklich mindern. Die Räume waren stimmig designt und boten einen hohen Wiedererkennungswert, was der allgemeinen Orientierung unglaublich zuträglich war.

Akustisch begeistern schöne Klänge und eine zuweilen angenehm düstere Geräuschkulisse. Die Sprachausgabe ist gut, aber leider nur auf Englisch (mit deutschen Untertiteln) verfügbar. Das Englisch war immerhin leicht verständlich.

Positiv:

  • schöne Grafik
  • stimmige Atmosphäre
  • entspannter Schwierigkeitsgrad

Neutral:

  • hakelige Steuerung
  • simple Spielmechanik
  • simple Rätsel
  • kleinere Motivationsdurchhänger

Negativ:

  • nur englische Sprachausgabe
  • nervige Schleichpassagen (zum Glück auch ohne spielbar)
  • kein freies Speichern
  • schwache Jumpscars

Fazit

„Maid of Sker“ gefällt vor allem mit seiner audiovisuellen Gestaltung, die im Kern aber nur ein überdurchschnittliches Spiel beeinhaltet. Einfache Rätsel und ein moderater Schwierigkeitsgrad sorgen für wenig Frust und dennoch fehlt der gewisse Kick. Keiner der Jumpscars hat funktioniert und Gruseln wich irgendwann dem lästigen Abklappern von altbekannten Kulissen. Das Finale konnte ebenfalls keine Glanzpunkte setzten und belohnte nur mäßig für die vorangegangenen Strapazen.

Trotz besagter Kritik hat mich der Titel zwar schon irgendwo passabel unterhalten, aber dennoch vermag ich nur eingefleischten Genrefreunden eine kleine Empfehlung abzugeben.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Wales Interactive

The Dark Pictures: Little Hope (PC)

Inhalt

Ein Bus mit einen Lehrer und vier seiner Schüler muss am späten Abend einen Umweg nehmen und gerät durch ein waghalsiges Ausweichmanöver von der Straße ab. Ohne den Fahrer stehen die leicht angeschlagenen Fahrgäste nun im gruseligen Hinterland und stehen nach kurzer Wegstrecke vor dem Örtchen „Little Hope“ – welches alles anders, als einen hoffnungsvollen Eindruck macht…

Gameplay

Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rollen der Gestrandeten. Die Darstellung erfolgt dabei in der 3rd Person-Ansicht und die Kameraeinstellungen sind fest vorgegeben. Die Mechanik ist dabei wie bei den Vorgängern „Man of Medan“ oder „Until Dawn“ – was bedeutet, dass die Interaktionsmöglichkeiten sehr beschränkt sind und sich außer vielem Laufen hauptsächlich auf „Quicktime-Events“ beschränkt.

Neuerdings werden besagte Events durch kleine Symboleinblendungen im Vorfeld angekündigt und kommen nicht mehr so ganz aus weiterem Himmel. Dies ist zwar lobenswert, vereinfacht den eh schon leichten Schwierigkeitsgrad enorm.

Spielzeit

Für den ersten Durchgang habe ich zirka 4 Stunden benötigt und habe dabei recht viele Gegenstände erforscht und mich stets ausführlich in den Lokationen umgeschaut. Die Entscheidungen waren dabei sicherlich nicht immer die Klügsten, aber wie beim Vorgänger sind die direkten Konsequenzen nicht immer direkt ersichtlich und somit oftmals glückssache.

Präsentation

Technisch ist „Little Hoppe“ (hier gespielt auf dem PC in 4K mit maximalen Details) der beste Titel der Reihe. Es gibt zwar noch ein paar grobe Texturen, doch vormals bemängelter „Schluckauf“ ist verschwunden und das späte Einblenden von Objekten weitestgehend verschwunden.

Die deutsche Synchro ist zwar bestenfalls mittelmäßig und nicht immer lippengenau, geht aber vollkommen in Ordnung. Vermutlich behebt ein Patch die Problematik, dass die Darsteller hin und wieder einen englischen Satz von sich geben – obwohl die Sprache grundsätzlich auf deutsch eingestellt war. Nicht weiter tragisch.

Positiv:
– tolle Grafik
– stimmiges Setting
– kompakte Spielzeit für einen Spieleabend
– Mehrspieler-Option (abwechselnd)

Neutral:
– kleinere Soundbugs
– hakelige Steuerung
– eher unsympathische Figuren

Negativ:
– sehr einfach
– wenig Interaktionsmöglichkeiten
– schwache Jumpscares

Fazit

„Little Hope“ bietet mehr vom Altbekannten und verfeinert seine Technik behutsam. Das Setting war ansprechend, aber insgesamt zu wenig erschreckend inszeniert. Als launiger Zeitvertreib für einen Halloween-Abend durchaus geeignet – aber dann tatsächlich eher was für Fans der bisherigen Reihe und nicht unbedingt für Neueinsteiger.

„Until Dawn“ bleibt immer noch die Referenz, aber „Little Hope“ geht insgesamt in Ordnung und erfüllte die Erwartungen. Ich bleibe der „Dark Pictures“-Serie jedenfalls weiterhin treu und freue mich auf den nächsten Titel – der wieder mal per kleinem Trailer am Ende angespoilert wurde und einen hervorragenden Eindruck macht.

Grafik: 9/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Supermassive Games

Pineview Drive (PS4)

Inhalt

Der Spieler ist auf der Suche nach seiner vor 20 Jahren verschollenen Frau. Dazu begibt er sich in ein mächtiges Anwesen am Rande der Küste, wo er die letzten Tage vor ihrem Verschwinden mit ihr verbrachte. Eine Legende besagt, dass es dort Niemand mehr als 30 Tage durchgehalten hat…


Einleitung

Auf der Suche nach einem günstigen Horrorsnack als Einstimmung für das kommende Halloweenfest (auch wenn man in diesem Jahr nicht wirklich von einem Fest sprechen kann), bin ich irgendwie bei „Pineview Drive“ gelandet und habe nach einigen guten (und immens schlechten) Kritiken einfach mal zugeschlagen. Erwartet habe ich nicht viel – und das war vielleicht auch ganz gut so.


Gameplay

Ähnlich wie das zuletzt besprochene „The Town of Light“ (Link) ist „Pineview Drive“ einem „Walking Simulator“ sehr ähnlich. Der Spieler durchstöbert die große Villa aus der Ego-Perspektive und seine Möglichkeiten zur Interaktiven mit der Umgebung sind arg begrenzt. Ein Kampfsystem oder großartiges Hantieren mit Gegenständen (bis auf Türen, Kerzen, Schriftstücke) gibt es nicht. Die verwendbaren Objekte werden beim Draufschauen zwar farblich hervorgehoben, dennoch sind sie oft gut in der tristen Umgebung versteckt.

Das Spiel ist in 30 Tage von variabler Länge unterteilt. Im Grunde muss man immer irgendwo einen Schlüssel auftreiben, die passende Tür dazu finden und dann ein Schriftstück zum beenden des Kapitels lesen – und diesen Vorgänge etliche Male (an beinahe jedem Tag) wiederholen. Die teils langen Laufwege und das stumpfe Abklappern von mehr oder weniger hübsch designten Räumen ist zuweilen sehr monoton und wird durch kleinere Schreckeinlagen (herumlaufende Katze, plötzlich entflammende Kerzen, etc.) immer wieder aufgeklockert. Echte Hinweise gibt es leider nur selten (der Spieler spricht gelegentlich mit sich selbst) und eine Ableitung aus vorherigen Tagen war nicht immer möglich.

Das Erkunden findet überwiegend bei Nacht statt und beschränkt sich auf das Landhaus mitsamt Hof und kleinem Gelände hinter dem Gebäude. Die Flügel eröffnen sich anhand der gefundenen Schlüssel erst nach und nach – und bis dorthin hat man die bekannten Abschnitte schon recht gut auswendig gelenrt.Gebraucht habe ich in etwa 6-7 Stunden (ohne genau nachgemessen zu haben) und gestorben dabei kein einziges Mal. Der Spieler besitzt eine Art „Panikanzeige“, deren Kraft nach einigen Schreckmomenten nachgibt und sich nur langsam erholt. Sinkt diese Anzeige auf Null, so ist das Spiel zu Ende. Wie genau die Werte hierzu ermittelt werden, blieb mir jedoch schleierhaft. Man konnte nicht per se sagen, ob es mit der Musik oder bedrohlichen Visionen zu tun hatte – oder womöglich das Zittern des Gamepads auf irgendeine Weise gemessen wurde.


Präsentation

Audiovisuell hinterließ „Pineview Drive“ einen zwiespältigen Eindruck. Von einer Grafik aus Playstation 2-Zeiten (so einige Kritiker) zu sprechen ist schon verwegen und nicht unbedingt zutreffend – doch viele matschige Texturen, schwache Grafiksets und hässliche Flackerer sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Klobige Gegenstände und wiederholende Texturen, wechseln sich jedoch mit einem grundsätzlich gefälligen Artdesign und einigen überraschend hübschen Elementen ab. So gibt es trotz steriler und wenig detailreicher Optik ein paar echt nette Lichteffekte und stimmig eingerichtete Räumlichkeiten mit Wiedererkennungswert. Irgendwann gewöhnt man sich auch an die leichten Ruckeleinlagen (besonders bei Gewitter) oder die merkwürdige Darstellung von Regentropfen und akzeptiert die trashige Optik.

Bei der Soundgestaltung blieb man immerhin ähnlich konsequent und mischte nervige Musik mit zuweilen wirklich gruseligen Geräuschen ab. Mit guten Kopfhörern musste man sich hin und wieder schon in den virtuellen Umgebungen umdrehen und nach Gefahren Ausschau halten. Auf der anderen Seite jedoch setzte man bedrohliche Effekte zuweilen recht wahrlos ein und wollten den Spieler wohl einfach nur ein bißchen nerven – sprich überhaupt keine Auffälligkeiten in Sicht waren.


Positiv:
– stimmige Atmosphäre
– zuweilen ordentliche Grafik
– moderater Schwierigkeitsgrad
– gute Gedächtnisübung (Orientierung im Haus)
– witzige Soundrätsel (Nachverfolgung von Stimmen, Telefongeräuschen, etc.)

Neutral:
– hakelige Steuerung
– wenig Interationsmöglickeiten
– einfaches Inventarsystem
– kein Zwischenspeichern

Negativ:
– stark schwankende Grafik- und Soundqualität
– Ruckler
– insgesamt sehr monoton und simpel
– Schreckeffekte größtenteils eher unspektakulär
– unbeantwortete Fragen nach dem Abspann


Fazit

Wenn ich ehrlich bin, dann ist „Pineview Drive“ eigentlich kein Titel, den ich wirklich mit gutem Gewissen empfehlen würde. Die Entwickler präsentieren uns hier einen technisch durchwachsenen und vom Inhalt her sehr dürftigen Gruseltrip – der mir trotz seiner vorher bekannten Mankos absurderweise irgendwie Spaß gemacht hat. Trotz oder vielleicht seiner Macken wegen hat mich das Teil unerwartet in seinen Bann gezogen und die simple Vorgehensweise war irgendwann selbstregend akzeptiert und zur Routine übergegangen. Ich habe mich zwar nie so wirklich erschreckt und hatte gelegentlich mit kleineren Motivations-Durchhängern zu kämpfen, doch unterm Strich wollte ich das Spiel dennoch „abhaken“ und somit durchgezockt ins Regal zurückstellen.

Schaut am besten mal selbst in diverse YouTube-Videos rein und macht euch ein eigenes Bild. Ich weiß, dass die Technik und die merkwürdige Mechanik auf den ersten Blick nicht unbedingt sonderlich ansprechend wirken – aber vielleicht könnt ihr dennoch auf ähnliche Weise abtauchen und dem Werk eine Chance geben. Vermutlich stammt der Titel von keinem großen Team und kann sich nicht mit kostspieligen Blockbustern messen, doch unter der schroffen Fassade steckt ein eigensinniges und dennoch unterhaltsames Ereignis – welches man für kleines Geld gerne mal für Zwischendurch mitnimmt. Erwartet auch kein größeres Blutvergießen – das Spiel ist ab 12 und dementsprechend auf kleinere, harmlosere Jumpscars beschränkt.

Grafik: 5,5/10
Sound: 6/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: UIG

Ryse: Son of Rome (PC, XBOX One)

Inhalt

Die Barbaren sind im mächtigen Rome einmarschiert und sorgen für Ärger. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Legionär Marius Titus und muss die Ordnung in seiner Heimat wieder herstellen…

EInleitung

„Ryse“ war einer der Release-Titel, die ich mir damals zu meiner brandneuen XBOX One am allerersten Tag der Veröffentlichung zugelegt und trotz durchwachsener Kritiken (und mangels Alternativen) bis zum bitteren Ende durchgezockt habe. Jahre später habe ich dann auch die PC-Variante günstig in einem Sale erworben – und mich nun aufgrund der genialen „Barbaren“-Serie auf Netflix (Link) zu einem verspäteten Review überredet. Ich weiß, dass der Titel aufgrund seines einfachen Kernes teilweise vernichtende Kommentare erntete, doch letztlich ist das Ding gar nicht mal so übel.


Gameplay

Für ein damals großes „Next-Gen“-Spiel war das Gameplay von „Ryse“ im Grunde äußerst simpel. Der Spieler steuert seinen römischen Recken aus der 3rd Person-Perspektive ud schlägt per simplen Tastendruck zu oder rollt sich in Deckung. Man wandert durch schlauchartig aufgebaute Level und bekommt dabei nur wenig Erkundungsfreiheit oder komplexe Rätsel zugesprochen. In der Regel reduziert sich alles auf das simple Ausmerzen von Gegnern und dem Erreichen eines neuen Abschnitts. Beste „Brawler“-Manier also.

Etwas Tiefe bringen allerdings die taktisch angehauchten Elemente, wie Ausweichen oder Blocken – was zumeist durch farbliche Markierung der Feinde signalisiert wird. Sprich, wird der Gegner grün rumrandet, gilt es möglicht schnell die passende Taste auf dem Gamepad zu drücken und so idealerweise eine Kette auszulösen. Bei vielen Kämpfen (und vor allem den größeren Zwischengegnern) ist diese Vorgehensweise unabdinglich. Dumpfes Draufkloppen führt dann nur selten zum Erfolg.Eigentlich sind die Gefechte schon irgendwo als „Quicktime-Events“ zu verbuchen, aber gelegentlich (besonders beim Finale) gibt es richtige „rechtzeitiges Drücken der Taste“-Aktionen, bei denen Übung unabdingbar ist. Während ich mit dem Kampfsystem nach kurzer Zeit prima zurechtkam, wirkten diese echten Geschicklichkeitstests extrem nervig.

Die Spielzeit betrug etwa 6 Stunden, die trotz angespochener Monotonie durch abwechslungsreiche Levels und filmreife Inszenierung nie wirklich langweilig erschien.


Präsentation

Die Präsentation ist sicherlich die allergrößte Stärke von „Ryse“. Audiovisuell wurde die neue Konsolengeneration prachtvoll eingeleitet und macht auch heutige (insbesondere auf dem PC in 4k) noch Einiges her. Die Figuren schauen fantastisch aus und manch Kulisse lädt zum ausgiebigen Bestaunen ein. Detailreiche Hintergründe (besonders in Rom) sorgen für offene Münder und waren damals ein tolles Mittel, um Kollegen von der Power der XBOX zu überzeugen. Die wechselnden Wetterlagen vermittelten zudem ein großartiges Gefühl für kalte Wälder oder mächtige Städte.

Der Sound leistete sich ebenfalls keine Patzer und kommt mit gefälligen Kampfgeräuschen und eingängigen Stücken daher. Besonders die Untermalung in der Arena war äußerst stimmig.


Positiv:
– audiovisuell noch immer beeindruckend
– filmreife Inszenierung
– eingängige Steuerung, guter Flow im Kampf
– abwechslunsgreiche Kulissen
– witziges Figurendesign
– Detailreich ohne Ende


Neutral:
– Mechanik sehr simpel
– viele Zeitlupenmomente
– wenig Erkundungsmöglichkeiten
– vereinzelt knifflige Auseinandersetzungen


Negativ:
– „Quicktime“-Event-Finale
– Schlauchlevels
– mangelde Abwechslung beim Gameplay
– überschaubare Spielzeit
– oft wiederholende Gegenertypen


Fazit

Rein technisch war „Ryse“ für mich seinerzeit ein Fehlkauf und über das simple Gameplay war ich bereits im Vorfeld informiert. Man könnte den Titel durchaus als Blender bezeichnen, aber ich hatte wirklich meinen kurzweiligen Spaß an den optisch eindrucksvollen Schlachten und blieb bis zum opulenten Finale bei der Stange. Ich mochte schon immer derartige Genrevertreter und habe mich schnell mit dem schlichten Kern der Sache abgefunden. Ähnlich tickende Spieler werden sicherlich auch ihre Freude an diesem denkwürdig inszenierten Spektakel haben und mit den passenden Erwartungen nicht allzu enttäuscht werden. Klar hatte man bei Release vielleicht etwas Komplexeres erhofft, doch unterm Strich gab es einen kurzweiligen Trip ins alte Rom – welcher in vielerlei Hinsicht im Gedächtnis blieb.

Grafik: 9,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Crytek

Microsoft und XBOX One sind eingetragene Marken.

The Town of Light (PC/PS4/Switch)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle einer Frau, die nach etlichen Jahren in eine mittlerweile geschlossene und verlassene Nervenheilanstalt zurückkehrt. Bei ihrem Stöbern in den Ruinen durchlebt sie Visionen aus dunkler Zeit – über all die schrecklichen Taten, die sich in diesen Gemäuern abspielten…

Gameplay

Der Titel gehört eindeutig in die Kategorie „Walking Simulator“. Der Spieler erkundet seine Umgebung aus der Ego-Perspektive und baut sich anhand von gefundenen Gegenständen und Schriftstücken die Handlung zusammen.

Das Spiel unterteilt sich in mehrere, mehr oder weniger kurze Kapitel, die fließend ineinander übergehen und meist durch dezente Texteinblendungen angekündigt werden. Die Spielzeit beträgt etwa 4-4,5 Stunden, wobei man wirklich die meiste Zeit mit dem ruhigen Durchstöbern der Umgebung verbringt und nur vereinzelt mal eine Art Zwischensequenz (mit anderen Figuren) erlebt.

Sterben kann man dabei nicht, was den Entspannungs- und Abtauchfaktor durchaus erhöht. So eignet sich der Titel auch für Gelegenheitsspieler – die möglicherweise auch nicht ewig viel Zeit in ein Game investieren wollen.

Präsentation

Grafisch schwangt der Titel zwischen akzeptabel und sehr stimmungsvoll. Die Umgebungen sind toll designt und laden zum Erkunden ein, leichte Ruckler (auf allen Systemen) und hässliche Matsch-Texturen nagen an der Immensität.

Beim Sound gibt es hingegen wenig zu bemängeln. Die deutsche Sprachausgabe ist so gefühlvoll, wie angenehm, die Geräuschkulisse sorgt oftmals für Gänsehaut. Auch diesen Titel spielt man am besten mit einem ordentlichen Headset bzw. guten Kopfhörern – und im Dunkeln.

Positiv:
– tolle Atmosphäre
– bewegende Geschichte
– stellenweise hübsche Grafik
– angemessene Spielzeit

Neutral:
– teils schwache Grafik/Texturen
– sehr lauf-lastig

Negativ:
– wenig Interaktionsmöglichkeiten
– teils schwammige Steuerung
– leichte Ruckler

Fazit

Technisch gibt sich der Titel zwar durchwachsen und seine Möglichkeit zur Interaktion mit der Umgebung sind sehr eingeschränkt, doch seine interessante Geschichte tröstet über diese und weitere Mankos hinweg und lädt zum Versinken ein.

Habe ich anfangs mit einem größeren Horroranteil gerechnet, war ich doch erstaunt, wie spuklos und nüchtern es zugeht. Dies war nicht unbedingt übel, denn langsam, aber sicher entfaltete sich eine ergreifende Handlung – die mit ihrer Bodenständigkeit viel erschütternder als jeder Grusel daher kam.

Wer kein Problem mit viel Herumgelaufe hat und beim Zocken nicht unbedingt auf laute Action angewiesen ist, erhält für einen moderaten Preis (~20 Euro) einen tollen „Spaziergang“, der nicht allzu viel kostbare Zeit in Anspruch nimmt. Für mich definitiv ein Kleinod, welches für Zwischendurch prima von jedem „Call of Duty“ oder „Battlefield“ ablenkt.

Grafik: 7/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: LKA Studios

Switch, Playstation/PS4, „Call of Duty“, „Battlefield“ sind eingetragene Marken.

What Remains of Edith Finch (PC/PS4/Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Edith Finch, die nach Jahren wieder in das alte und mittlerweile verlassene Elternhaus zurückkehrt. Sie klappert die einzelnen Zimmer ab und taucht bei jedem Raum in ein neues, kleines Abenteuer ab…

Einleitung

Ich habe das Spiel kurz nach seiner Veröffentlichung bereits auf dem PC und vor einigen Wochen noch einmal auf der Switch beendet. Anfangs war ich aufgrund der zum Teil übertrieben guten Bewertungen etwas skeptisch, doch nach kürzester Zeit hatte der Titel voll auf seiner Seite und verdient unbedingt eine Erwähnung auf dieser Seite.

Gameplay

Das Spiel findet in der Ego-Perspektive statt und weißt eine typische Steuerung – wie beispielsweise aus Shootern bekannt – auf. Das Gameplay verzichtet allerdings komplett auf Ballereinlagen und lässt sich prima mit dem Wort „Walking Simulator“ betiteln.

Die Interaktion hält sich in Grenzen und der Spieler wird nie vollends gefordert – und trotzdem reizt das Geschehen. Das viele Herumgelaufen ist entspannend und die vielen tollen Details zaubern immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Man wird förmlich gebannt und freut sich über ein frustfreies Erlebnis, welches auch ungeübte Zocker auf jeden Fall locker beenden können.

Spielzeit

Die Spielzeit beträgt lediglich 2,5 bis 3 Stunden – was zunächst nach einem echten Showstopper und einem schlechten Preis-/Leistungsverhältnis klingt. Da die kurze Zeit jedoch so fantasievoll, kreativ, entspannend und trotzdem aufregend vollgepackt wurde, ist das kein Problem. Ein Wiederspielwert ist überaus gegeben.

Präsentation

Bei Veröffentlichung war die audiovisuelle Präsentation hervorragend und nach all den Jahren immer noch recht anschaubar. Das Design ist erstklassig und die verrückten Ideen der einzelnen Minispiele sowieso. Die englische Sprachausgabe ist mitreißend und die übersetzten deutschen Texte einwandfrei.

Optisch kommt die Switch-Variante leider nicht an die Kollegen heran und kleinere Ruckeln drüben das Bild. Trotzdem entfaltet der Titel seine Stärken – denn das geniale Gameplay ist nahezu unkaputbar.

Positiv:
– Kreativität ohne Ende
– packende Handlung
– schöne Präsentation
– geniales Art-Design
– abwechslungsreiche Mini-Games
– hervorragende Vertonung

Neutral:
– extrem gradlinig
– wenig Interaktionsmöglichkeiten
– Switch-Variante leicht ruckelig

Negativ:
– kurze Spielzeit
– hoher Preis (physische Version für die PS4)

Fazit

„What Remains of Edith Finch“ ist ein kleines Meisterwerk und sticht viele seiner Genrekollegen mit Leichtigkeit aus!

Die kurze Spielzeit ist für mich die größte Stärke – denn so kann der Titel ohne Unterbrechung an einem Stück durchgezogen werden und kann so sein volles Potential entfalten. Es gab keinerlei Längen und stets kreative Ideen auf höchstem Niveau. Das schafft so stimmig kaum ein Konkurrent.

Die Geschichte ist so traurig-schön, dass sie nachhaltig im Gedächtnis bleibt und zu neuen Durchgängen animiert. Selten konnte ein Spiel so faszinieren und so in seinen Bann ziehen. Ich würde es sogar als kleines Kunstwerk bezeichnen und sogar allen Gelegenheits- oder Nicht- Gamern wärmstens. ans Herz legen.

Verzichtete einfach mal auf einen Spielfilm und führt euch an einem ruhigen Abend dieses Spiel komplett zu Gemüte.

Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Gameplay: 9/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Giant Sparrow SCE Santa Monica Studio

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