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Schlagwort: Musik

A Complete Unknown

Inhalt

Die USA in den frühen 1960iger Jahren. Den jungen Robert Zimmermann verschlägt es in das Künstler-Milieu von New York, wo er mit seiner Gitarre, seinem Gesang und vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Texte schnell Aufmerksamkeit erhält. Unter dem Pseudonym Bob Dylan nimmt er bald seine erste Platte auf und die Kariere läuft an…

Fazit

Eine gute Biografie steht und fällt vor allem mit ihren Darstellern und hier konnte mich „A Complete Unknown“ absolut begeistern. Timothée Chalamet verkörpert den jungen Bob Dylan nicht nur mit extremer Hingabe, sondern punktet vor allem mit der immensen optischen Ähnlichkeit zu seiner Figur. Wo hier andere Werke patzen, zog dieser Titel ab der ersten Sekunde seine volle Aufmerksamkeit auf sich und hielt seine Anziehungskraft bis zum bitteren Ende bei.

Natürlich sollte man schon ein Faible für das Folk-Musikgenre bzw. in besondere auch die Werke von Dylan haben, da man sich sonst vielleicht nicht so gut mit dem Geschehen anfreunden kann. Mir als Fan des Ausnahmekünstlers wurden (nicht nur wegen dem grandiosen Darsteller, auch selbstverständlich wegen der sagenhaft performten Stücke) sämtliche offene Türen eingerannt und ich konnte für knappe 2,5 Stunden vollends im Treiben versinken.

Das Pacing war hervorragend und exakt. Der recht ruhig, dialoglastige und überhaupt sehr kleinlaute Film (im Bezug auf Wendungen, unnötige Effekthascherei, etc.) zog fast schon hypnotisierend in seinen Bann und schilderte die wahre (Anfangs-)Geschichte von Dylan hervorragend, leicht verständlich und trotz seltsamer Anwandlungen seiner Hauptfigur sehr greifbar.

Man konnte sich gut in den Kopf des jungen Mannes hineindenken, seine Motivationen (im positiven, wie im negativen Sinne) vollends verstehen – wo ja grade bei seinen Texten nicht immer eindeutige Aussagen zum Besten gegeben werden. Es wurde außerdem recht verständlich geschildert, wie einige seiner berühmten Werke entstanden sind und in welchem Kontext sie zum ersten Mal vorgetragen wurden.

Optisch wirkte der Film herrlich altbacken und trotzdem irgendwie auch modern. Der Look entsprach seiner dargestellten Epoche und kam dennoch recht edel und „teuer“ daher. Bekannte Ansichten (z.B. bei Fotoshootings für Cover bekannter Alben) und ikonische Kostüme bauten eine gelungene Immersion auf, ließen keinen Zweifel an der Handwerkskunst von James Mangold und seinem Team.

Wie Eingangs erwähnt, stach Timothée Chalamet mit seiner grandiosen, teils schon gänsehauterregenden Darstellung hervor, doch auch der Rest vom Cast musste sich nicht hinter seinem Glanzauftritt verstecken. Sei es nun eine tolle Monica Barbaro, die als Joan Baez ebenso überzeugte oder ein Edward Norton, den ich tatsächlich erst beim dritten Hinschauen erkannt habe.

„A Complete Unknown“ beleuchtete nur einen recht überschaubaren Lebensabschnitt seines Hauptprotagonisten, gab sich dabei aber in vielerlei Hinsicht große Mühe und brachte die wesentlichen Dinge auf den Punkt. Wer sich auch nur ansatzweise für Dylan oder zumindest für gut gemachte Biografien interessiert, sollte hier auf jeden Fall einen Blick wagen. Für mich war der Streifen eine packende, unterhaltsame und zuweilen zum Staunen animierende Angelegenheit, die bei nachträglichen Denken an die großartigen Songs mal wieder für Schauer auf dem Rücken sorgt. Großartiges Kino mit einem noch großartigeren Hauptdarsteller!

Fotocopyright: Searchlight Pictures

FCK 2020

Inhalt

Scooter-Frontmann H.P. Bexxter wurde zwei Jahre lang mit der Kamera begleitet – und das ausgerechnet, als sich die Coronakrise auf ihrem Höhepunkt befand. Wir erleben allerdings nicht nur den Umgang mit diesen schweren Zeiten, sondern lernen auch de Geschichte rund um die Entstehung seiner Bands kennen…

Fazit

Eine Dokumentation oder besser gesagt, deren Inhalt zu beurteilen ist relativ schwer. Ich selbst würde mich jetzt nicht unbedingt als den größten Fan von „Scooter“ betrachten, hatte aber irgendwie Bock auf diese Produktion und wurde für knappe zwei Stunden wirklich hervorragend unterhalten.

Die Macher haben ihr ein gutes Maß gefunden und das Ganze nie in Beweihräucherung der Band ausarten lassen. Sachlich und trotzdem angenehm menschlich werden die Figuren hier präsentiert und jeder hatte eigentlich immer etwas konstruktives zum Verlauf beizutragen. Zwar hielt man sich mit arg kritischen Worten zurück, aber dafür lief es im Leben der Beteiligten auch wohl zu glatt – so dass negative Vibes keine große Rolle spielten.

Das Informationsgehalt war ausreichend und man fühlte sich am Ende gut über die Stationen der Band informiert. Weitere Rückfragen gab es eigentlich nicht und man schaltete mit einem guten Gefühl den Fernseher ab. Es gab keine Längen, keine doofen Momente oder sonst wie störende Faktoren. Technisch präsentierte sich alles auf Hochglanz getrimmt, wobei die Rückblicke mit alten Fotos und eher günstig produzierten Musikvideos einen schönen Kontrast darstellten.

Wer sich für Scooter und insbesondere deren Frontman interessiert, macht hier absolut nichts falsch. „FCK 2020“ lieferte uns keine unerwarteten oder gar skandalösen Einblicke zu den Hintergründen einer Ausnahmeerscheinung, hielt aber mit sehr symphytisch wirkenden Beteiligten und einem ausgezeichneten Flow hervorragend bei Laune. Ich habe mich als etwas Außenstehender jedenfalls nicht großartig gelangweilt und gebe eine heiße Empfehlung für alle Interessierten ab. Schaut bei Interesse rein, solange das Ding noch in der Mediathek ist.

Fotocopyright: NDR

Elvis

Inhalt

Manager Colonel Tom Parker liegt im Sterben und blickt noch einmal auf sein ereignisreiches Leben zurück. Er hatte einige Künstler unter Vertrag, doch Keiner war mit dem Star aus Memphis vergleichbar. Schon früh erkannte er das Talent von Elvis Presley und schon früh begann eine Geschäftsbeziehung, die auf gegenseitigem Geben und Nehmen basierte…

Fazit

Das Phänomen Elvis Presley hat mich schon in frühen Jahren fasziniert. Ich würde mich zwar nicht als größten Fan des Künstlers bezeichnen, doch seine Werke sind tief im Bewusstsein eingebrannt. Als ich das erste Mal von diesem Filmprojekt und vor allem von seinem Macher erfuhr, war ich hellauf begeistert und konnte eine Sichtung kaum abwarten. Was frühere Werke von Baz Luhrmann und auch der erste Trailer versprachen, konnte allerdings nur bedingt gehalten werden. Erwartet habe ich nämlich ein knallbuntes Musical – erhalten hat man letztlich eine vergleichsweise bodenständige Biografie, bei der Musik fast nur am Rande Erwähnung fand.

Statt greller Tänze und jeder Menge bunter Show, konzentrierte sich Luhrmann auf den Menschen hinter der perfekt gestylten Fassade. Wir erhalten tiefe Einblicke in das Familienleben und lernen die Motivationen der Figuren kennen. Dies ist zwar recht interessant, dürfte beinharten Fans aber wenig Neues bieten. Man beruft sich bei der Darstellung auf Fakten, die durch frühere Verfilmungen und Dokumentation bereits bekannt sein dürften. Ansatzweise neu ist höchstens die Darstellung des Colonel Tom Parker, der hier auch freundlicherweise als Erzähler der Handlung auftrat. Man versuchte seine zweifelhafte Figur etwas mystischer auszulegen – und ihm vielleicht mehr Geheimnis andichten wollte, als es die wahren Ereignisse tatsächlich hergaben.

Tom Hanks war dennoch ganz fantastisch in seiner Rolle und vor allem Austin Butler konnte als Elvis im Wandel über die Jahre prima gefallen. Zwar konnte sein Auftritt nicht ganz die Gänsehaut eines Rami Malek in „Bohemian Rhapsody“ erzeugen, doch großes Lob verdient er sich auf jeden Fall. Der Ausnahmekünstler wurde optisch immer gut getroffen und der legendäre Hüftschwung kam ebenfalls ordentlich rüber. Der Soundtrack hingegen überraschte mit überwiegend „kleineren“ (und dennoch recht bekannten) Songs und trumpfte erst gen Ende mit richtigen Krachern auf – wobei mir hier viele Titel in der Playlist gefehlt haben.

Optisch orientierte sich der Streifen klar an Spielfilmen und weniger an Musikvideos, was man durchaus hätte erwarten können. Es gab vereinzelt ein paar wilde und verzerrte Kameraaufnahmen, insgesamt ging es aber „gesittet“ und konventionell zur Sache. Die knappen drei Stunden waren jedoch nicht immer frei von Längen und hätten zu Beginn ein wenig mehr Schwung verdient. Man verlor sich gelegentlich in eher unwichtigen Details, die gerne gegen mehr Musik eingetauscht hätte.

Auch wenn „Elvis“ am Ende nicht das erhoffte Feuerwerk an berauschenden Bildern geworden ist und insgesamt eher kleinlaut daher kam, war ich zufrieden. Zwar gab es aufgrund einiger Längen und der Musikauswahl zunächst etwas Frust, doch am Ende wusste Baz Luhrmann wieder die richtigen Trigger zu bedienen und mit berechnenden Mitteln eine gewisse Emotion beim Betrachter zu entfachen. Spätestens wenn der Abspann zu „In the Ghetto“ über den Schirm flackert, möchte man das Werk einfach in der Sammlung haben und über diverse Defizite hinwegschauen. Ein guter Film, der sicherlich noch einmal auf die heimische Leinwand projiziert wird.

7,5/10

Fotocopyright: Warner

CB4 – The Movie

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Albert träumt vom Leben als großer Star, doch bislang konnten die Auftritte von ihm und seinen Freunden nicht das Publikum begeistern. Kurzerhand ändert er das Image seiner Band und stiehlt mit seinen Texten die Identität von einem waschechten Gangster – der grade aus dem Knast entkommen ist und nun auf der Suche nach den mittlerweile recht erfolgreichen Räubern ist…

Fazit

„CB4“ ist ein Film, der besonders Fans von amerikanischem Rap ans Herz gelegt sei. Er bietet gute Musik, szenetypische Ausstattung und vor allem eine Menge an bekannten Gesichtern. Seine Erzählweise schwankt dabei zwischen Spielfilm und Dokumentation, was im Grunde recht gut gelungen ist und kurzweilig ordentlich bei Laune hielt.

Das Rad wurde sicherlich nicht neu erfunden und so richtig erinnerungswürdige Momente waren nicht zu verzeichnen, dennoch überwog bei dem lockeren Treiben die Kurzweil. Es ging stets spaßig voran, auch wenn nicht jeder platte Gag zum Lachen hinreißen konnte und nicht alle Aktion wirklich nachvollziehbar erschienen.

Die Story ist eher simpel und nicht immer rund gestaltet, aber negativ möchte ich dies nicht unbedingt ankreiden. Man lieferte einen zweckdienlichen Rahmen und das war im gebotenen Gesamtbild soweit okay. Man hat hier weder extrem autobiografische, noch sonst irgendwie wendungsreiche Ereignisse erwartet.

Als aktuelle Produktion hätte es „CB4“ definitiv schwer, doch mit jeder Menge an Retro-Charme im Koffer lässt sich umso leichter über kleinere Macken hinwegschauen und am Ende ließ sich das Ergebnis durchaus genießen. Die Darsteller (allen voran Chris Rock) gefielen mit coolem Auftreten und sorgten für gute Laune. Natürlich ist der Streifen keine ernsthafte Konkurrenz zu Schwergewichten ala „Straight Outta Compton“, aber ein nette Ergänzung für Zwischendurch.

6/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

The Doors

Inhalt

Jim Morrison ist ein eigenwilliger Typ und dabei unglaublich kreativ. Mit einigen Freunden gründet er „The Doors“ und startet innerhalb kürzester Zeit so richtig durch. Leider steigt ihm dieser Erfolg zu Kopf und der Drogenkonsum wird immer ungehemmter…

Fazit

Ich kenne einige Songs von „The Doors“ und mir war auch die Person Morrison im Vorfeld ein Begriff, doch zur Authentizität des Films vermag ich wenig zu sagen. Schon länger wollte ich mir den Titel von Kultregisseur Oliver Stone zu Gemüte führen – und am vergangenen Wochenende endlich mal die Stimmung hierzu gefunden.

Das Gezeigte zu beschreiben fällt mir nun ein wenig schwer. Wir haben hier eine Biografie vor uns, die zumindest den großen Glanz und Fall von Morrison recht ansehnlich skizziert. Wir erleben einen fantastischen Val Kilmer, der nicht nur optisch nah am Vorbild ist, sondern auch selbst hervorragend trällert. Die Inszenierung ist jedoch gelegentlich etwas psychodelisch und holprig erzählt.

Sicherlich drückt Stone den Geist der Epoche mit seinen Bildern tatkräftig aus, doch manche Passagen brachten den eigentlich soliden Erzählfluss für mich immer mal wieder ins Stocken. In einem Moment haben Abschnitte noch mächtig Laune gemacht, dann schwächelte man wieder ein wenig und sorget mit seltsamer Machart für Fragezeichen auf dem Gesicht. Die Aufmerksamkeit blieb zwar insgesamt irgendwo vorhanden, dennoch hätte ich mir gelegentlich eine übersichtlichere Gangart gewünscht.

Ansonsten macht der Film, was er soll und liefert keinen weiteren Grund zur Klage. Er zeigt beschaulich das Leben in Saus und Braus und vor allem des Abstiegs von Morrison. Verständlich wird sein Werdegang geschildert und bei manchen seiner Auftritte ist der Betrachter sogar eher peinlich berührt, statt lustig drauf – was definitiv so Absicht war und über seine Psyche schon Einiges auszusagen vermag.

Selbst wer mit der Band nichts anfangen kann, aber gute Filme und/oder Oliver Stone zu schätzen weiß, darf gerne mal einen Blick riskieren. Für mich reicht das Resultat nicht ganz an ähnlich gelagerte Werke heran, doch gefallen hat mir dieses Portrait über „The Doors“ im Allgemeinen und Morrison im Speziellen schon sehr gut.

7,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Mo‘ Better Blues

Inhalt

Bleek ist Trompetenspieler mit Herz und Seele. Zwar mussten ihn seine Eltern einst dazu drängen, doch mittlerweile hat er seine eigene Band und tritt regelmäßig in einem Klub auf. Seine Schwäche sind jedoch die Frauen, zwischen denen er sich nie so recht entscheiden vermag…

Fazit

Die Kombination Denzel Washington und Spike Lee lässt den Puls den Filmfans schon ein wenig in die Höhe schießen und entsprechend waren die Erwartungen an diesen Titel – den ich seinerzeit leider völlig ignoriert hatte. Ich muss zugeben, dass mich die Thematik an sich noch immer wenig reizt, dennoch wollte ich nun endlich mal ein Blick wagen.

Rein von seiner Machart her, ist die Handschrift von Lee unverkennbar. Auch wenn man es nicht genau beschreiben kann, die Kameraführung, die Weise wie Dialoge festgehalten wurden und nicht zuletzt das dezente Einbringen von nackten Tatsachen fühlen sich hier irgendwie angenehm vertraut an.

Der Regisseur spielt mit den Bildern und verleiht ihnen mit einfachen Mitteln (Verzerrungen, übersteuerte Farben, etc.) einen stellenweise fast schon surrealen Touch. Bei diesem Titel kam dann auch noch ein hypnotische Musik dazu, die dem Ganzen einen einzigartigen Stempel aufdrückte und es wie ein Kunstwerk erscheinen ließ.

Bei all der Begeisterung für die Technik, darf ich jedoch ein paar Schattenseiten nicht vergessen. Für mich hatte der Streifen schon ein paar kleinere Längen, durch die man sich durchbeißen musste und vor allem die deutsche Vertonung stach fortwährend unschön hervor. Es gab einige durchaus bekannte Stimmen, doch stets hatte man das Gefühl, dass die Sprecher vertauscht wurden. Dafür kann der Regisseur jedoch nichts.

Neben Washington erblicken wir auch Wesley Snipes, der seine Sache ebenfalls sehr gut gemacht hat. Überhaupt hat die Chemie aller Beteiligten gepasst und dieser ausgezeichnete Gesamteindruck wurde lediglich durch die bereits erwähnte Vertonung ein wenig getrübt. Hierdurch fühlte sich das Setting leicht befremdlich an – obwohl doch alle Darsteller im Grunde richtig gefällig und locker aufspielten. Sogar Spike Lee übernahm eine zentrale Rolle.

Für mich fällt „Mo‘ Better Blues“ schon beinahe in die Kategorie Arthouse und hinterließ insgesamt einen recht guten Eindruck. Trotz kleinerer Durchgänger hat das Geschehen dank seiner sympathischen Darsteller nett unterhalten und vor allem die eher ungewöhnliche Soundkulisse gefiel sehr. Ein netter kleiner Titel, den man sich durchaus mal Zwischendurch genehmigen kann – und bei Jazzliebhabern sogar noch den ein oder anderen Zusatzpunkt abstauben könnte.

7/10

Fotocopyright: Pandastorm (WVG)