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Schlagwort: PC (Seite 2 von 10)

Nobody Wants To Die (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eine Ex-Cops, der für einen wichtigen Auftrag noch einmal seine Marke auf Probe zurück erhält. Mit einer neuen Partnerin soll er den vermeintlichen Selbstmord eines renommierten Mitgliedes der Gesellschaft untersuchen und stößt dabei auf eine weitreichende Verschwörung…

Gameplay

„Nobody Wants To Die“ ist eine Mischung aus „Walking Simulator“ und Detektiv-Spiel. Wir steuern unsere Hauptfigur aus der First-Person-Perspektive, besuchen diverse Schauplätze in fest vorgegebener Reihenfolge und dürfen dort kleine Rätsel zur Fortgang der Handlung lösen.

Durch seine cineastische Inszenierung fühlt sich das Geschehen dabei wie ein interaktiver Film an – zumal wir weder sterben, noch uns großartig verlaufen können. Die Rätsel waren ebenfalls eher simpel – manchmal reichte ein wildes Herumgeklickte, um Beweisketten zu rekonstruieren.

Ein großen Teil der Spielzeit nahm die Untersuchung der Tatorte ein. Wir konnten dabei die Zeit manipulieren und die Umgebung nach Auffälligkeiten untersuchen. Hier gab es jedoch auch immer ausreichende Hilfestellungen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Hat die Mechanik zu Beginn mit leicht überfrachteter Steuerung noch nicht so viel Spaß bereitet, ging es irgendwann ganz gut von der Hand und hat sogar Laune gemacht.

Spielzeit

In kleineren Etappen verteilt habe ich zirka 4 bis 5 Stunden mit dem Titel verbracht.

Präsentation

Optisch war „Nobody Wants To Die“ stellenweise ganz großes Kino. Gerade in den verregneten Außenbereichen bin ich ab und zu einfach stehengeblieben und habe die über mir herumfliegenden Fahrzeuge betrachtet. Dank aktueller „Unreal“-Engine sah das Gebotene stellenweise fast fotorealistisch aus – doch leider konnte ich das Spiel mit einer Hardware maximal in Full-HD (aber mit „epischen Details“) erleben. Schade, dass die Figuren jedoch nicht ganz mit den teils grandiosen Kulissen mithalten konnten und stets etwas comichaft wirkten.

Akustisch gab es nichts zu Mäkeln. Der Soundtrack war eher unauffällig, die Figuren hingegen wurden sehr professionell (in englisch) vertont.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre, die an „Blade Runner“ erinnerte
  • stellenweise atemberaubende Grafik
  • interessante Geschichte
  • eingängiges Gameplay

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • ständig wiederholende Spielmechaniken

Negativ

  • Erstellen von Hinweisketten etwas nervig

Fazit

Allein wegen seiner stimmigen Atmosphäre hat mich „Nobody Wants To Die“ recht früh abgeholt und trotz einiger Macken bis zum Ende an den Schirm gefesselt.

Nachdem die technischen Hürden überwunden (habe zwischenzeitlich meinen Prozessor getauscht) waren und das Ding dann endlich zufriedenstellend lief, bin ich voll und ganz als Ermittler abgetaucht und konnte die interessante Handlung vollends genießen.

Klar, waren die Mechaniken repetitiv und eine richtig große Überraschung bezüglich der Geschichte blieb am Ende aus, dennoch kann es für Fans der Thematik bzw. Filmen im Stil von „Blade Runner“ eigentlich nur eine warme Empfehlung geben.

Fotocopyright: Critical Hit Games

The Black Within (PC)

Inhalt

Um als erfolgreiche Sängerin durchzustarten, verkauft eine junge Dame wortwörtliche ihre Seele an den Teufel. Sie fährt zu ihrem Manager, um eine Unterschrift zu leisten und wird bereits im Vorfeld von sonderbaren Visionen heimgesucht…

Gameplay & Spielzeit

„The Black Within“ mag zwar ein Gruselspiel sein, erinnert von seiner Mechanik allerdings an einen Mix aus „Walking Simulator“ und auch ein wenig an ein „Wimmelbild“-Spiel. Es gab keine Feinde, dafür fest abgesteckte Areale, an denen wir stets Gegenstände (z.B. Schlüssel) finden müssen, um neue Bereiche zu öffnen. Dort finden wir dann wiederum Etwas, was wir dann an anderer Stelle zum Vorankommen benötigen.

Hin und wieder dürfen wir uns kleine Texte zur Handlungsbildung durchlesen und hin und wieder erwarten uns bei unserem gemächlichen Wandern auch dezente Jumpscares, die tatsächlich mal kurz für kleine Schreckmomente sorgten. Ansonsten verliefen die knapp 1,5 bis 2 Stunden Spielzeit eher gemächlich, aber keineswegs langweilig. Man behielt immer hervorragend die Orientierung und die Aufgabenstellungen der „Suchaufträge“ waren absolut verständlich gestaltet.

Präsentation

Optisch mag „The Black Within“ nicht zur Spitzengruppe gehören, dennoch war der Grafikstil sehr stimmig und zum Abtauchen vollkommen ausreichend. Natürlich sah man an den sich teilweise wiederholenden Assets, dass das Entwicklerteam nicht sehr groß gewesen sein muss, aber negativ fiel dies nicht ins Gewicht.

Die Soundkulisse war einfach, aber effektiv. Es gab überraschenderweise ein paar richtig gute Tracks mit Gesangseinlagen, die unter die Haut gingen – ansonsten eine atmosphärische Untermalung der düsteren Bilder.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre
  • interessante Geschichte
  • einfaches Gameplay / schneller Einstieg
  • ordentliche Technik

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • simples Rätseldesign

Negativ

  • nicht alle Jumpscars überzeugend
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

Mit großen Blockbustern sollte der Titel nicht verglichen werden, aber verstecken muss sich „The Black Within“ auf keinen Fall. Sicherlich mögen Spielmechanik simpel und die Spielzeit kurz ausgefallen sein, doch ich habe mich beim Erkunden der düsteren Anwesen prächtig amüsiert und tatsächlich auch mal freudig zusammengezuckt. Dieses kurze Vergnügen hat Appetit auf Mehr gemacht und ich hoffe, die Macher werden auch weiterhin abliefern. Einen kurzen Teaser zu einem weiteren Titel gab es jedenfalls nach dem Abspann und ich wäre da sofort wieder dabei. Für Zwischendurch war dieses Spiel ein toller Snack und wird sicherlich irgendwann noch einmal auf der Platte landen.

Fotocopyright: Waleedzo

Horror Tales: The Beggar (PC)

Inhalt

Wir schlüpfen in die Haut eines Bettlers, der in einer völlig heruntergekommen Welt zu sich kommt und von einer Drohne geleitet wird. Auf dem Weg zu unseren vermeintlichen Rettern lernen wir außergewöhnliche Fähigkeiten und müssen feststellen, dass schauderhafte Kreaturen hinter uns her sind…

Gameplay

„The Beggar“ ist ein Horror-Adventure aus der First-Person-Perspektive – dass die meiste Zeit allerdings eher den Fokus auf kleinere Puzzles oder Geschicklichkeitseinlagen, statt auf nervenaufreibenden Grusel legt. Es gibt zwar kleinere (kompliziert zu steuernde) Gefechte, doch zumeist schlagen wir uns mit relativ gut designten Umgebungsrätseln herum.

Neben den üblichen Dingen (einen Ausweg finden, Kabel verfolgen, Stromversorgung wieder herstellen, etc.), nutzen wir auch Sonderfähigkeiten wie das Manipulieren von Zeit oder Wetter – was für ein paar erfrischende Aufgabenstellungen sorgt und immer wieder neue Auswege liefert.

Die Story wird zum Teil über die begleitende Drohne, zum größten Teil jedoch über gefundene Textfetzen erzählt. Die Handlung ist etwas abgedreht, geht aber in Ordnung.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug etwa 3 bis 4 Stunden.

Präsentation

Optisch hat mich der Titel hin und her gerissen. Stellenweise sah das Teil etwas trostlos aus und präsentierte uns niedrig aufgelöste Texturen, an anderer Stelle gefielen weitläufige Ausblicke und stimmige Lichteffekte. Das Ganze schaut nicht nach einem großen Team aus – wofür es wiederum ganz beachtlich ist.

Der Sound ist eher zurückhaltend, aber stimmig. Effekte und Sprachausgabe waren hochwertig. Die Performance (gespielt auf dem Legion Go in 1080p bei hohen Details) erstklassig.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • stellenweise sehr ansprechende Grafik
  • nette Rätseleinlagen
  • Optionen zur Barrierefreiheit

Neutral

  • recht gradlinig gestaltet
  • Grafik stellenweise altbacken / wenig detailliert

Negativ

  • etwas überladene und zickige Steuerung
  • Kampfsystem unausgegoren

Fazit

Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich „Walking Simulatoren“ liebe und eine kleine Schwäche für stimmige Gruselspiele habe – was in diesem Fall eigentlich recht gute Voraussetzungen waren. „Horror Tales“ war dann auch kein schlechtes Spiel, jedoch sollte man mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangehen. Das kleine Team von Carlos Coronado präsentierte uns hier keinen auf Hochglanz getrimmten Blockbuster, sondern ein Produkt mit kleineren Ecken und Kanten.

Abgesehen von ein paar hakeligen Kämpfen machte das Ding aber Laune und hielt mit ein paar interessanten Umgebungsrätseln bei Laune. Der Umfang war genau richtig, so dass sich die Mechaniken auch nicht abgenutzt haben. Wer mit den richtigen Erwartungen an die Sache heran geht, darf also gerne mal ein paar unterhaltsame Stündchen investieren.

Fotocopyright: Carlos Coronado, JanduSoft

The Park (PC, Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut einer alleinerziehenden Mutter, die in einem geschlossenen Vergnügungspark verzweifelt nach ihren kleinen Sohn sucht und dabei alle Phasen einer Psychose durchwandert…

Gameplay

„The Park“ ist ein klassischer „Walking Simulator“ in bester Genre-Tradition. Der Spieler steuert die Hauptfigur aus der Ich-Perspektive und erkundet den verlassenen Park im eigenen Tempo. Wir können dabei weder sterben, noch uns großartig dabei verlaufen. Die relativ stark vorgegebenen Wege und beschränkten Interaktionsmöglichkeiten erlauben einen flüssigen Spielablauf, stellen uns vor keinerlei größere Herausforderung.

Die Macher setzten auf eine dichte Atmosphäre, die von den Selbstgesprächen der Hauptfigur und von gefundenen Textfetzen auf Briefen oder Gegenständen lebt. Hin und wieder gibt es kleinere Jumpscares, doch der Grusel bleibt in einem angenehmen und niemals hektischen Rahmen.

Spielzeit

Die Spielzeit ist ein großer Kritikpunkt an diesem Programm. Ich habe alle gesehenen Fahrgeschäfte ausprobiert, alle gefundenen Gegenstände angeschaut und den Abspann nach deutlich unter zwei Stunden über den Bildschirm flackern gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass man den Park auch in rund einer Stunde durchqueren kann.

Präsentation

Ich habe das Spiel auf der Switch angefangen und bin dann relativ schnell zum PC gewechselt. Die Grafik auf der betagten Nintendo-Konsole war recht pixelig, Detailarm und leider auch ziemlich ruckelig. Auf dem Computer spielt der Vorgänger der aktuellen Unreal-Engine jedoch seine Stärken aus und präsentiert uns stimmige fast schon realitätsnahe Kulissen mit tollen Beleuchtungseffekten.

Schwächen leistete sich das Spiel nur bei der Darstellung seiner Figuren, die in Spiegeln oder kurzen Zwischensequenzen mit ihrer seltsamen Darstellung arg an der Immersion nagten. Sie schienen fast aus Render-Sequenzen alter Playstation 1 oder 2 Spielen entsprungen zu sein.

Beim Ton leistete man sich jedoch keine Patzer, verwöhnte uns mit professionellen Sprechern und einer stimmigen Klangkulisse. Die Geräusche des vermissten Jungen waren klar zu verorten und führten uns zielgerichtet durch den Park.

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • spannende Atmosphäre
  • frisches Setting

Neutral

  • recht gradlinig
  • wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • verwendet altbekannte Erzähl-Mechaniken

Negativ

  • sehr kurze Spielzeit
  • Geschichte lässt zu viel Interpretationsfreiraum

Fazit

Ich liebe „Walking Simulatoren“ und konnte auch „The Park“ so Einiges abgewinnen. Das Szenario hat gefallen, die Grafik (bis auf die merkwürdigen Figuren) absolut überzeugt und der Sound war mit hochwertigen Kopfhörern ebenfalls sehr gelungen. Schade jedoch die extrem kurze Spielzeit und die relativ unaufgeregte Geschichte. Auf der einen Seite gab sich die Handlung wenig überraschend, auf der anderen Seite blieben zum detaillierten Ablauf dennoch einige Fragen zurück. Ich habe den Titel trotzdem genossen, kann jedoch nur eine eingeschränkte Empfehlung für alle Gleichgesinnten abgeben. Schaut euch bei Interesse nach Angeboten um (ich glaube im eShop nur etwa 1-2 Euro bezahlt zu haben), denn richtig viel Kohle ist der winzige Snack trotz hochwertiger Technik einfach nicht wert.

Fotocopyright: Funcom

Still Wakes the Deep (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut von Caz McLear, der vor privaten Problemen wegrennt und auf einer Bohrplattform als Elektriker untergekommen ist. Kurz nachdem er von seinem cholerischen Chef gefeuert wurde, spielen sich seltsame Dinge auf dem ungewöhnlichen Arbeitsplatz im Meer ab…

Gameplay

Die Programmierer von The Chinese Room haben mit der „Anmesia“-Reihe bereits Erfahrungen gesammelt und sind dem Genre treu geblieben. „Still Wakes the Deep“ ist ein Horror-Adventure aus der Ego-Perspektive und setzt in erster Linie auf eine beklemmende Atmosphäre, denn auf Kämpfe oder gar lautes Geballer.

Wir bewegen unsere Spielfigur durch verschiedene Abschnitte der Bohrinsel, versuchen dabei anderen Kollegen zu helfen und irgendwie eine Fluchtmöglichkeit zu finden. Das Gameplay ist dabei sehr gradlinige gestaltet und gibt uns auf Knopfdruck sogar eine Navigationshilfe, die uns die schnell das nächste Ziel finden lässt.

Manche Wege sind nicht direkt passierbar, doch ein passender Feuerlöscher oder eine gut erkennbare Möglichkeit zum beherzten Sprung sind rasch gefunden. Allerdings gestaltet sich die Steuerung bei diesen Parcours-Einlagen als etwas hakelig und lässt uns einige Tode sterben.

Spielzeit

Auf einfachem „Story“-Schwierigkeitsgrad habe ich ungefähr 4 Stunden in das Programm investiert.

Präsentation

Schon die ersten Trailer versprachen ein Fest und das finale Produkt konnte diesen Erwartungen zum Glück Stand halten. Auch hier setzt man wieder auf die aktuelle Unreal-Engine und verwöhnt den Spieler mit realistischer Optik, tollen Lichteffekten und Texturen, vor allem aber atemberaubend gut animierter Charaktere. Das Setting auf der Bohrinsel wurde (soweit ich das beurteilen kann) realistisch dargestellt und lud mit stimmigen Design zum Abtauchen ein.

Die Sprachausgabe war zwar nur auf englisch (mit deutschen Untertiteln), mit seinen schottischen Akzenten aber sehr gut gelungen.

Positiv

  • frisches Setting
  • tolle Präsentation
  • stimmige Atmosphäre
  • entspannter Storymodus
  • kultige Sprachausgabe

Neutral

  • sehr gradlinig gestaltet
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • ein paar hakelige Sprungpassagen
  • manchmal etwas zu düster
  • fühlt sich trotz kompakter Spielzeit manchmal ein wenig gestreckt an

Fazit

Schon einige Wochen habe ich mich auf diesen Titel gefreut und konnte das Anspielen nach dem letzten Trailer kaum mehr auf die lange Bank schieben.

Im Grunde habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe – vielleicht aber auch einen Ticken weniger. Das Spiel begann launig, gefiel mit toller Grafik und unverbrauchtem Setting, doch mit laufender Spielzeit trat die Ernüchterung ein.

Sicherlich degradiert der Storymodus-Schwierigkeitsgrad das Geschehen zu einem simplen Walking-Simulator, doch das ist mir eigentlich recht gelegen gekommen. Schlimmer ist, dass sich die Spielmechaniken schnell abgenutzt haben und das Programm trotz kurzer Spielzeit etwas in die Länge zog.

Es galt immer die gleichen Steuerräder zu betätigen, wieder einen Feuerlöscher zu suchen oder sich mit wagemutigen Sprüngen und hakeliger Steuerung zum Festhalten an Leitern zu beschäftigen. Das hat mich mit der Zeit leicht genervt und die angenehm entspannte Immersion immer wieder gebrochen.

Auch kam die Story nach verheißungsvollem Start kaum in die Gänge. Den Dialogfetzen mit den Kollegen hat man irgendwann kaum noch gelauscht und so richtig ausgefeilt erschien mir das ganze Vehikel am Ende überhaupt nicht. Es wurde nicht nur wenig erklärt, selbst die mit Bildsprache dargestellten Eindrücke haben nicht wirklich für Erheiterung gesorgt.

„Still Wakes the Deep“ hätte tatsächlich eines meiner Spieles des Jahres werden können, doch am Ende war ich nicht nur von der Handlung, sondern vom reinen Gameplay her ziemlich enttäuscht worden. Als Snack geht das Ding für Genreliebhaber zwar durchaus in Ordnung, doch im Grunde handelt es sich hier wirklich um einen reinen Gamepass-Titel, bei dem ich keineswegs großes Geld investieren und ihn im Zuge eines Abos mal schnell durchzocken würde. Das mag Schade für die Entwickler sein, aber so richtig umgehauen hat mich das gute Stück leider nicht.

Fotocopyright: The Chinese Room/Secret Mode

Titanfall 2 (XBOX One/PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut von Jack Cooper, der als einfacher Soldat im Krieg von großen Konzernen verwickelt wird und inmitten der Gefechte auf den Mech BT stößt und unverhofft zu dessen Piloten wird…

Gameplay

War der erste Teil noch ein reiner Multiplayer-Shooter, hat man den zweiten Teil um eine tolle Singleplayer-Kampagne erweitert, die ich in diesem Review etwas genauer besprechen möchte.

Wie schon beim Erstling handelt es sich auch beim Nachfolger um einen First-Person-Shooter, der nicht nur zu Fuß, sondern auch innerhalb eines Mechs bestritten werden kann. Neben heftigen Gefechten stehen aber auch kleinere Geschicklichkeitstests wie wilde Sprungpassagen oder dem Hantieren mit kleineren Zeitreisen auf der Tagesordnung.

Viele Areale können nur mit gezielten Sprüngen (inklusive dem Laufen an Wänden) durchquert werden, manchmal sind sogar zusätzliche Aktionen wie das Umleitung von Windströmen dafür erforderlich. Das Ganze fordert hin und wieder kurze Denkarbeit, hält aber nur so lange wie nötig auf und gestaltete sich eigentlich nie als lästig.

Die Steuerung orientiert sich dabei an den Genre-Standards und erfordert keine größere Einarbeitung. Auf Wunsch kann eine Projektion eingeblendet werden, die uns die Orientierung erleichtert bzw. die zuweilen etwas kniffeligen Sprünge besser visualisiert.

Ein interessanter Kniff haben die Programmierer mit den Zeitsprüngen eingebaut. So ist gelegentlich ein Wechsel in eine andere Zeitebene erforderlich, um Räume betreten oder Schalter aktivieren zu können. Dies gab dem Spiel zusätzliche Tiefe, aber ohne uns dabei allzu stark zu verwirren. Visuell wurde das Ganze sehr stark in Szene gesetzt und hat immer mal wieder für kleineres Staunen gesorgt.

Spielzeit

Ich habe den Titel zu Release auf der XBOX One durchgespielt und ihn nun noch einmal erfolgreich auf dem PC absolviert – die genaue Zeit dabei aber nicht gestoppt. Ich würde den Umfang auf zirka 5 bis 6 Stunden beziffern (nur Single-Player).

Präsentation

Optisch macht „Titanfall 2“ noch immer eine hervorragende Figur und überzeugt mit toller Performance. Ich habe das Spiel auf dem Legion Go in Full-HD und vollen Details jederzeit flüssig wiedergeben können und war erstaunt wie detailreich die Grafik noch immer ist und welch geniale Lichteffekte zu vernehmen waren. Umgebungen, Figuren und vor allem die Mechs waren beeindruckend gestaltet und der wuchtige Sound (am besten mit Headset!) ließ eine atemberaubende Immersion aufkommen.

Positiv

  • hervorragende Grafik
  • brachialer Sound
  • tolles Setting
  • Mech-Passagen fühlen sich wuchtig an
  • vergleichsweise abwechslungsreiche Missionen
  • Kampange dreht spielerisch im letzten Drittel richtig auf

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Story plätschert vor sich hin

Negativ

  • unspektakulärer Endkampf
  • manchmal leichte Orientierungsprobleme

Fazit

Den Vorgänger habe ich eigentlich nur wegen seiner gigantischen Collectors Edition im Regal stehen. Spielerisch war der reine Multiplayer-Titel eher so lala und eine echte Kampagne hätte ich mir schon hierfür sehnlichst erhofft. Mit Teil 2 kamen die Entwickler diesem Wunsch zum Glück nach und haben in meinen Augen auch mehr als beachtlich abgeliefert.

Der Einzelspieler-Part war recht kurz, dafür aber angenehm knackig. Es gab keine nennenswerten Leerläufe und Abwechslung wurde groß geschrieben. Neben deftigen Ballereinlagen fügten sich die Parcours-Elemente gut ein und das Umherwandern mit den Mechs machte sowieso mächtig Laune. Vor allem gegen Ende hat das Geschehen so richtig aufgedreht und dank toll inszenierter Dauer-Action für Begeisterung gesorgt. Elemente wie das Erstürmen einer feindlichen Basis oder das Kapern von Luftschiffen sind nachhaltig in Erinnerung geblieben.

Schade, dass der Endkampf vergleichsweise unspektakulär und wie ein normales Gefecht mit einen Standardgegner ausgeschaut hat. Hier hätte man die Reise viel aufregender abschließen können – schließlich waren wir durch die vorherigen Kapitel noch voller Adrenalin und hätten gerne im hohem Tempo und abgedrehten Ideen weitergemacht.

Für Einzelspieler ist „Titanfall 2“ unterm Strich ein großartiges Erlebnis, das sich vor allem technisch noch immer nicht vor der aktuellen Konkurrenz verstecken muss. Die launige Kampagne enthielt viel frischen Wind und die kurze Spielzeit ist grade in der heutigen Zeit (zu viele Games, zu wenig Zeit) eher als Positiv anzusehen.

Kurzum: wer Shooter mag und ein Faible für Mechs und ein Sci-Fi-Setting mitbringt, erhält mit „Titanfall 2“ einen tollen Genrevertreter – der heutzutage immer mal wieder für kleines Geld zu haben ist und garantiert kein Fehlkauf darstellt. Ich habe den damaligen Vollpreis (rein für den Einzelspieler-Part!) nicht bereut.

Fotocopyright: EA/Respawn Entertainment, LLC

Senua’s Saga: Hellblade 2 (PC)

Inhalt

Wikingerkriegerin Senua wird verschleppt, doch das Boot der Entführer zerschellt an den Klippen und ihr gelingt die Flucht. Gemeinsam mit den Stimmen in ihrem Kopf versucht sie herauszufinden, wer die bösen Schergen sind und welche Ziele sie mit ihrern Untaten verfolgen…

Gameplay

Wie im Vorgänger schlüpfen wir in die Haut von Senua und steuern unsere Protagonistin aus der Third-Person-Perspektive durch die Gegend. Die Schauplätze besitzen abermals recht überschaubare Ausmaße und wirken sehr schlauchförmig gestaltet. Wir verzetteln uns nur selten, werden hin und wieder mit Kämpfen oder kleineren (Umgebungs-)Rätseln aufgehalten.

Längere Laufwege werden genutzt, um die Geschichte (überwiegend mit Stimmen aus dem Kopf von Senua) zu erzählen und uns besser im Geschehen abtauchen zu lassen. Manchmal dürfen wir auch unser Schwert einsetzen, doch die Kämpfe sind relativ simpel gestrickt und mit wenigen Tasten (Block, Ausweichen, Angriff) halbwegs gut beherrschbar. In den Optionen können wir sogar eine Funktion aktivieren, die uns die Duelle quasi komplett übernimmt und so Niemand gefrustet ins Gamepad beißen muss.

Die Rätsel sind ähnlich wie beim Vorgänger. Meist müssen wir Runensymbole finden, die wir mit einem Blick aus einer bestimmten Perspektive irgendwo in der Gegend erkennen. Dies ist zwar grundsätzlich simpel, bremst den Spielspaß allerdings auch etwas aus.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt. Ich habe immer mal wieder eine Runde auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause absolviert, würde die gesamte Reise auf ungefähr 6 bis 7 Stunden beziffern.

Präsentation

Die Präsentation ist sicherlich die größte Stärke von „Hellblade 2“. Die Unreal 5-Engine punktet nicht nur mit tollen Landschaften, enormen Weitsichten, grandiosen Licht- und Nebeleffekten, realistischen Figuren, sondern auch mit einer hierfür äußerst befriedigenden Performance.

Auf meinem Legion Go lief das Spiel in 720P bei mittleren bis hohen Details mit ca. 30 bis 40 FPS und sah dabei echt super aus. Als Maßstab möchte ich den Titel allerdings nicht hernehmen – die Areale wirkten (wie bereits beim Gameplay erwähnt) sehr klein und schlauchartig, waren nicht vergleichbar mit einem echten Opern-World-Erlebnis.

Der Soundtrack war sehr gut und hielt sich meist angenehm dezent im Hintergrund, die (englische) Sprachausgabe war beeindruckend räumlich und half enorm bei der Immersion.

Positiv

  • herausragende audiovisuelle Präsentation
  • cineastische Inszenierung (Kämpfe, Dialoganimationen, etc.)
  • gute Performance auch auf „kleinen“ Rechnern
  • ansprechendes Setting
  • sympathische Hauptfigur

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • einfache Rätsel
  • repetitive und eher langweilige Rätsel
  • vergleichsweise simples Kampfsystem

Negativ

  • oft viel zu dunkel
  • Trial & Error-Passagen
  • fühlt sich trotz kompakter Spielzeit manchmal enorm gestreckt an

Fazit

Auf der einen Seite als Nischentitel verrufen, auf der anderen Seite dennoch heiß erwartet. Nach dem grandiosen Erstling waren die Erwartungen an „Hellblade 2“ enorm und aus meiner Sicht konnte dem eigentlich nur die makellose technische Seite gerecht werden.

Das Spiel an sich war okay, aber keine Offenbarung wie einst sein Vorgänger. Man bekam hier zwar eine solide Weiterentwicklung von vielen Elementen, doch irgendwie kam das Ganze nicht mehr so frisch wie einst rüber. Die tolle Optik kaschiert das schwache Gameplay nur bedingt und an zu vielen Stellen hing das Geschehen trotz seiner kompakten Spielzeit irgendwie durch.

Gegen einen „Walking Simulator“ (ich liebe das Genre!) hätte ich nichts einzuwenden gehabt, doch dann hätten die Knobelaufgaben weniger repetitiv und die Story einen Hauch strammer und packender daherkommen dürfen. So bleibt für mich unterm Strich nur ein solider Demotitel, der leider nicht an seinen erinnerungswürdigen Vorgänger heran reicht und wohl schnell wieder vergessen sein dürfte. Im Grunde also ein typischer „Gamepass“-Titel, der schnell in einem Probemonat weggezockt wird und als Überbrückung für echte Blockbuster geeignet ist.

Fotocopyright: Ninja Theory/Xbox Game Studios

Ghost of Tsushima (Playstation 4, Playstation 5, PC)

Inhalt

Die Mongolen sind auf dem Vormarsch nach Japan und besetzten die Insel Tsushima. Die Regierenden werden gefangen genommen, viele Zivilisten getötet. Inmitten dieser Unruhen übernimmt der Spieler die Rolle von Samurai Jin, der alles unternimmt um den Wahnsinn zu beenden…

Gameplay

„Ghost of Tsushima“ ist ein klassisches „Open-World“-Spiel, welches sich am einfachsten mit der „Assassins Creed“-Reihe oder beispielsweise „The Witcher 3“ vergleichen lässt. Gesteuert wird die Hauptfigur aus der Third-Person-Perspektive und abgeklappert werden diverse Ziele auf der großen Karte.

Wie bei den meisten Konkurrenten können wir uns auch hier entscheiden, ob wir strikt die Hauptstory verfolgen oder uns mit kleineren Nebenmissionen die Zeit verdulden möchten. Statt eines „Navigationssystems“ am Bildschirmrand, leiten uns diesmal Winde zum nächsten Ziel. Das klappt meistens irgendwie ganz gut, trotzdem musste ich öfters auf die weiterhin integrierte Karte schauen.

Mit Abschluss von Missionen oder dem observieren oder töten von Mongolen-Anführern verdienen wir uns Punkte, mit denen wir unsere Kampftechniken (die wir nach und nach freischalten) verbessern. Am Anfang werden uns grundlegende Kampftaktiken per Rückblenden-Tutorial beigebracht und so sorgt die recht die umfangreiche Controllerbelegung auch keinen größeren Stress.

Ansonsten waren die Aufgaben zwar nie sonderlich abwechslungsreich (meist „töte alle Mongolen“), aber deren Inszenierung war filmreif und hierdurch sehr packend gestaltet. Zumindest der Hauptstrang fühlte sich nur selten nach Fleißarbeit an und die Geschichte blieb klar im Fokus.

Negativ ist mir eigentlich nur die KI der Gegner und leider auch der eigenen Gefolgsleute in Erinnerung geblieben. Für die Mongolen blieb unser Samurai trotz etlicher Meuchelleien oft unerkannt und man konnte in aller Ruhe Einen nach dem Anderen beseitigen, die eigenen Mistreiter hingegen liefen gerne in brennende Pfeile und lagen ständig am Boden. Hier fühlte sich deren häufige Reanimation (unter Zeitdruck!) ein wenig nach Arbeit an.

Spielzeit

Für die Haupt-Kampagne habe ich zirka 15 Stunden benötigt.

Präsentation

Seinen ursprünglichem Release auf der Playstation 4 sieht man dem Titel durchaus an, trotzdem macht die Grafik auch heute noch einen guten Eindruck und überzeugt vor allem mit herausragender Performance. Auf meinem „Legion Go“-Handheld konnte ich das Spiel in 720p mit hohen Details superflüssig zocken und es sah echt toll aus.

Die Landschaften waren abwechslungsreich gestaltet und haben mit ihren Felder, Flüssen und eisigen Gebieten einen hohen Wiedererkennungswert. Die Figuren waren hübsch animiert und überzeugten mit ihrer glaubwürdigen Mimik während der cineastisch inszenierten Zwischensequenzen.

Die komplett eingedeutschten Dialoge waren professionell und gaben keine Grund zur Klage. Es ertönten ein paar bekannte Sprecher, die ihre Sache allesamt sehr gut machten und für eine perfekte Immersion sorgten. Abseits dessen dürfte man ein paar echten Ohrwürmern lauschen.

Positiv

  • unverbrauchtes Setting
  • tolle Präsentation
  • schöne Geschichte
  • gut geschriebene Charaktere
  • packender Spielverlauf mit Suchtfaktor
  • vielfältiges Kampfsystem

Neutral

  • „Wind“-Navigation mit immer optimal
  • teils längere Laufwege
  • manche Kämpfe ziehen sich etwas in die Länge

Negativ

  • Gegner-KI nicht immer die Schlauste
  • die KI der eigenen Mitstreiter leider auch nicht
  • fummelige Steuerung beim Springen & Klettern

Fazit

Nach all den Jahren ist „Ghost of Tsushima“ noch immer ein großartiges Spiel. Nachdem ich es zuerst auf der Playstation 5 gespielt und mangels Zeitgründen irgendwann abgebrochen habe, hat es mich auf dem PC direkt wieder gepackt und dank mobilen „Legion Go“ war keine Zugfahrt und keine Mittagspause sicher vor dem Geist.

Das Spiel baute einen unglaublichen Sog auf und hielt mit einer kinoreif erzählten Story durchwegs bei Laune. Man konnte sich unerwartet gut in den Kopf unserer Hauptfigur hineindenken und seine teils ungestümen Handlungen vollends verstehen – und natürlich auch gerne mit eigenen Händen am Pad erleben.

Lob an die ursprünglichen Programmierer und an die Portierungsexperten von Nixxes. Nach dem zweiten Teil von „Horizon“ wurde auch hier wieder ein sehenswertes und vor allem sehr performantes Produkt abgeliefert und die Hoffnung auf weitere Umsetzungen bekannter Playstation-Hits angeheizt. Im Moment dürfen sich PC-Spieler jedenfalls über diesen Titel und zu einem heißen Kandidat zum Spiel des Jahres freuen.

Fotocopyright: Sucker Punch Productions

Back Then (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Mannes, der zunächst durch einen Schneesturm marschiert und endlich den Eingang zu seinem Haus findet. Er betritt das Gebäude und befindet sich plötzlich in einem Rollstuhl wieder…

Gameplay

„Back Then“ ist ein klassischer „Walking Simulator“, bei dem der Spieler die Handlung selbst Stück für Stück offen legt. Man kann weder Sterben, noch etwas verkehrt machen. Das Programm erteilt uns grob Anweisungen was als Nächstes zu tun ist und kleinere Knobelaufgaben halten uns nicht länger dabei auf.

Meist gilt es passende Schlüssel oder Teile zur Vervollständigung einer Schreibmaschine zu finden, oder schlichtweg irgendwelche Gegenstände in der richtigen Reihenfolge anzuklicken.

Spielzeit

Nach knapp drei Stunden stand ich vor dem durchaus deprimierenden Finale und musste beim Verlassen des Titels den ersten Absturz des Programmes in Kauf nehmen.

Präsentation

Optisch war der Titel eher zweckmäßig, aber keineswegs hässlich. Es gab wenige Grafikoptionen, doch mit hohen Einstellungen in 720p war das Spiel optimal auf den Legion Go benutzbar. Zwar wirkte die Einrichtung des Hauses zuweilen etwas karg, doch andere Szenen gefielen mit tollen Wetter- oder Lichteffekten.

Der Soundtrack war zumeist unauffällig, aber atmosphärisch, die Synchronsprecher überraschend professionell und gefühlsbetont.

Positiv

  • interessante Ausgangslage rund um Thema Demenz
  • packende Atmoshäre
  • nachdenkliche Momente locker verpackt
  • ordentliche audiovisuelle Präsentation

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • hin- und wieder leichte Übersichtsprobleme
  • Ende nicht schlecht, aber nicht ganz befriedigend (liegt in der Sache)

Negativ

  • wirkt stellenweise etwas gestreckt
  • Objekte lassen sich nicht immer gut erkennen
  • Aufgabenstellungen manchmal nicht direkt ersichtlich

Fazit

Allein wegen seiner Grundthematik verdient „Back Then“ in meinen Augen schon ein großes Lob. Die Macher gingen sorgsam mit dem Thema Demenz/Alzheimer um und ließen uns die Ereignisse eines bewegten Lebens in hübschen Bildern miterleben. Dabei erinnerte das Werk an „Edith Finch“ oder „To the Moon“, ohne jedoch die Klasse dieser vermeintlichen Vorbilder zu erreichen. Dennoch ist der Titel kein schlechtes Spiel und sei allen Walking-Sim Fans mit Vorliebe für besondere Experimente ans Herz gelegt.

Fotocopyright: Octopus Embrace

Return to Grace (PC)

Inhalt

Der Spieler strandet auf eine fremden Planeten und muss sich durch einen Schneesturm zurück zu einer Basis kämpfen. Dort ist alles verlassen, doch was ist hier nur passiert?

Gameplay

„Return to Grace“ ist ein astreiner Walking-Simulator, bei dem man die Umgebung aus gewohnter Ego-Ansicht erkundet und die Handlung in Form von Audio-Aufzeichnungen und Gesprächen mit dem Computer am Handgelenk voran bringt.

Man durchquert sowohl Innen-, als auch Außenbereiche, wird durch das geschickte (leicht schlauchförmige) Leveldesign stets auf dem richtigen Weg gehlten und kann sich nicht großartig verlaufen.

Die Denkaufgaben beschränken sich meist auf sehr einfache Aufgaben, wie dem richtigen Herausfinden eines Musters um Türen zu öffnen oder dem enteisen von Leitungen via Flammenwerfer. Die Lösung bzw. die benötigten Gegenstände liegen dabei meist in greifbarer Nähe oder ergeben sich durch eindeutige Hinweise unserer Computer-Kumpanen, deren Stimmen aus unserer Smartwatch kommen.

Spielzeit

Rund 1,5 bis 2 Stunden habe ich in der Welt von „Return to Grace“ verbracht. Dabei habe ich alle gefunden Audio-Logs abgehört und hinter alle Ecken geschaut.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Schauplätze waren zwar zuweilen etwas karg, doch hat dies gut zum restlichen Art-Design gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Ob im eisigen Wind auf der Planetenoberfläche oder in den teils opulent geratenen Innenansichten von Kapellen oder dergleichen – alles wirkte stimmig gestaltet und lud dank toller Soundkulisse problemlos zum Versinken ein. Vor allem die Sprecher (englische Sprachausgabe und englische Untertitel) machten einen professionellen Eindruck.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • tolles Ambiente
  • beachtliches Art-Design
  • spannende Handlung
  • hervorragende Sprecher
  • ein paar erinnerungswürdige Schauplätze

Neutral

  • einfache Rätselaufgaben
  • repetitives Rätseldesign
  • nur englische Sprachausgabe & Untertitel

Negativ

  • sehr kurz
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

„Return to Grace“ ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen und hat mich mit seinem tollen Setting und seiner stimmungsvollen Präsentation schnell in seinen Bann gezogen. Zwar war das Gebotene nach zwei kurzen Abenden bereits vorbei, doch immerhin habe ich mich trotz leicht repetitiver Aufgaben nicht gelangweilt und die unheilvolle Stimmung nur zu gerne eingsaugt.

Wer Action oder Kommunikation mit anderen Figuren sucht, liegt hier vollkommen verkehrt. „Return to Grace“ lebt von Audioaufzeichnungen und Konversationen mit Computerstimmen, verzichtet auf „Game Over“-Screens und lässt uns nicht lange auf der Stelle tappen. Ein typischer, aber richtig guter Walking-Simulator – der voll meinen Nerv traf, gerne aber noch das ein oder andere Stünden hätte länger andauern dürfen.

Fotocopyright: Creative Bytes Studios

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