(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 78 von 199)

House of the Dragon – Staffel 1

Inhalt

Das Haus Targaryen ist in Sorge. Bis dato wurde dem König noch kein Sohn geboren und nun stehen die Zeichen auf eine weibliche Nachfolge. Seine Tochter versucht sich derweil selbst auf großen Schlachtfeldern zu etablieren, doch die Kritiker sind weiterhin skeptisch. Zu allem Übel gießt der Bruder des Herrschers immer wieder Öl ins Feuer…

Fazit

Auch wenn sich die Geister an den letzten Episoden von „Game of Thrones“ scheiden, so muss man den großen Erfolg der Serie – und damit verbundene Spin-Offs anerkennen. Wer bei der Vorgeschichte zu den dramatischen Ereignissen allerdings eine ähnliche Gangart erwartet, könnte zumindest mit der ersten Staffel noch etwas enttäuscht dreinblicken. Statt viel Gewalt gibt es eher viel Dialog, statt nervenaufreibender Drachen-Action, mehr Diplomatie. Das hatte gute, aber auch weniger spannende Momente zur Folge.

Die große Stärke von „Game of Thrones“ war seine Unberechenbarkeit, die hier nahezu aufgegeben wurde. Starben früher unerwartet wichtige Hauptpersonen und Handlungsstränge veränderten sich im Minutentakt – fährt „House“ dagegen in ruhigeren und vertrauter wirkenden Gewässern. Es gab nur wenige Wendungen – und die waren meist im Rahmen der durchaus bodenständigen Geschichte frühzeitig zu erahnen und brachten uns keine genialen Schockmomente ein.

Insgesamt blieb alles ein wenig auf Sparflamme, womöglich mit Blick auf das Ganze. Hatte sich „GoT“ oftmals wie von Folge zu Folge gescriptet angefühlt (immerhin kam der Autor nicht hinterher), verfolgt man nun wahrscheinlich einen anderen Plan und schrieb die Drehbücher wirklich Staffel- übergreifend und lockert die Handbremse erst gemächlich auf. Potential gibt es jedenfalls reichlich – und immerhin auch noch einige Jahre (knapp 200) zum Beginn der Daenerys-Ära.

Neben ein paar langatmigen Folgen gab es dennoch ein paar Lichtblicke. So existierten immer mal wieder hübsche Gefechte und sogar die viel gerühmtem Drachen durften kurz zeigen, wozu sie im Stande sind – und damit Appetit auf Mehr entfachen. Ansonsten machten die Darsteller ihre Sache allesamt solide, mal von unfreiwillig komischen Stylings mal abgesehen.

Für mich war „House of the Dragon“ nicht übel, doch im aktuellen Zustand auch nicht wirklich uneingeschränkt empfehlenswert. Man atmet zwar durchgehend die Atmosphäre der Hauptreihe, reicht aber zu keiner Sekunde an diese heran. Alles wirkt einen Ticken weniger bombastisch, einen Ticken weniger kompromisslos und leider auch oftmals einen Ticken behäbiger. Selbst die Effekte und Ausstattungsdetails konnten trotz gehobenem Durchschnitt nicht an die vorherigen Eindrücke anknüpfen. Fans der Saga schauen sowieso rein und machen sich Ihr eigenes Bild – der Rest darf sich zunächst bei anderen Series austoben und schaut vielleicht nach ein paar Staffeln rein – in der Hoffnung, dass man dort noch ein wenig an Komplexität und Spannung dazugewonnen hat.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Stigmata

Inhalt

Die junge, lebenslustige Frankie wird plötzlich mit seltsamen Wunden übersät. Das Krankenhaus und auch ihre Freunde machen sich große Sorgen, doch die Dame beteuert, sich die Verletzungen nicht selbst zugefügt zu haben. Plötzlich wird auch eine besondere Abteilung der Kirche auf dieses Phänomen aufmerksam und entsendet einen Pfarrer zur näheren Untersuchung…

Fazit

Es ist keine echte Hassliebe, doch irgendwas Besonderes hat die Verbindung zu diesem Titel schon. Damals habe ich enttäuscht den Kinosaal verlassen, um ihn dann doch später auf DVD und letztlich sogar erneut auf Blu-Ray zu erwerben. So rein in der Theorie ist die Handlung eigentlich gar nicht übel, doch bei der Umsetzung gerät die Geschichte immer wieder ins Straucheln und liefert uns – soviel sei nach über 20 Jahren verraten – auch keinen wirklich befriedigenden Abschluss.

Besonders schätze ich die düstere, fast schon leicht dreckige Inszenierung. Das verrauschte Bild gibt dem Geschehen einen unheimlichen Touch und irgendwie auch eine angenehme Kontur. Trotz grundsätzlich hochwertiger Aufmachung herrscht eine angenehm bedrohliche Atmosphäre, die stellenweise durchaus in ihren Bann zog. Vor allem bei der ersten Sichtung baut sich eine tolle Spannungskurve auf – die leider selbst im alternativen Ende (im Bonusmaterial zu erblicken) nicht hundertprozentig überzeugend beendet wurde.

Man hatte stets das Gefühl, dass den Machern zum Finale hin die Ideen ausgegangen waren und man die Geschichte irgendwie auf Biegen und Brechen abschließen wollte. Die Story bot so viele interessante Ansätze, Theorien und berechtigte Kritik an der Kirche – da wäre möglicherweise noch viel Mehr drin gewesen. Ich könnte nicht sagen, was ich genau erwartet hätte, aber irgendwie hätte es einen lauteren Knall geben müssen – auch wenn der eher ruhige Abgang wiederum auch zum Rest passte. Schwierige Sache.

Trotz oder grade wegen dem sichtbaren Altersunterschied hat die Chemie zwischen Patricia Arquette und Gabriel Byrne hervorragend funktioniert. Die beiden bewusst extrem widersächlichen und trotzdem toleranten Figuren sorgten für ein paar tiefgründige Momente und ließen den Zuschauer viele unterschiedliche Ansichten und Herangehensweisen verstehen. Es machte Spaß ihrem Spiel beizuwohnen und dem weiteren Fortgang der „Beziehung“ zu folgen. Was anfänglich sehr ungleich erschien, bot tatsächlich unerwartet viele Gemeinsamkeiten, die durchaus glaubhaft begründet wurden.

Bei wiederholter Sichtung zeigen sich Längen, die den Film recht zäh erscheinen lassen. Im Gegensatz zu anderen Werken legte ich unerwartet weniger Wert auf zuvor nicht beachtete Details und spürte manch zähe Szenen umso deutlicher. Das ist schade, denn sonst hätte ich vielleicht noch ein etwas objektiveres Urteil abgeben können. Grundsätzlich macht „Stigmata“ wenig verkehrt und liefert uns auch ohne Blutfontänen eine gruselige Unterhaltung – doch mit etwas mehr Schwung und einem höheren „Wiederschauwert“ wäre eine höhere Bewertung zu holen gewesen.

6/10

Fotocopyright: MGM / Alive – Vertrieb und Marketing

TAPE: Unveil the Memories Directors Edition (Playstation 5)

Inhalt

Eine junge Dame sitzt allein zu Hause und findet eine Videokassette, nach deren Einlegen sie sich plötzlich in einem Krankenhaus wiederfindet. Sie scheint diesen Ort zu kennen und langsam erwachen die Erinnerungen an ihren Vater…

Gameplay

Bei „Tape“ handelt es sich um einen recht klassischen Walking-Simulator, der uns zu Beginn des Spiels allerdings die Wahl zwischen reinem Rätseln oder der Präsenz von Monstern gibt. Ähnlich wie beispielsweise bei „Maid of Sker“ können wir die Räume also streßfrei durchsuchen und uns auf Wunsch dann voll auf die Rätselaufgaben konzentieren.

Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und das Gameplay folgt üblichen Mustern, wie beispielsweise dem Suchen von Schlüsseln, dem Vervollständigen von Gegenständen oder – womit sich dieser Titel etwas hervorhebt – dem Manipulieren der Zeit. Mittels Videokamera können wir bestimmte Elemente durch das Vor- oder Zurückspulen verändern und so andere Zustände herstellen. So können beispielsweise verschüttete Wege wieder geöffnet werden.

Das Spiel an sich besitzt eine leicht gruselige Grundstimmung, was im Nachhinein eher wegen seiner Thematik und weniger an seiner Machart lag. So waren die Räume viel zu gut ausgeleuchtet und die eingestreuten Flüstergeräusche oder Schreie einfach nicht unheimlich genug.

Spielzeit

Nach rund 2,5 Stunden ist der Abspann über den Schirm geflackert, was mir selbst zum Angebotspreis von knapp 22 Euro ein wenig kurz erschien. Beschweren möchte ich mich aber nicht, da dieser Umstand bereits vor dem Erwerb bekannt war.

Präsentation

Optisch ist „Tape“ ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gefiel mir der cleane, hochaufgelöste Look – auf der anderen Seite waren viele Locations arg leer und die immergleichen Assets immer wieder präsent. Immerhin lief das Geschehen stets flüssig und die Ladezeiten waren kurz.

Die Sprachausgabe war spanisch, die deutschen Untertitel nicht immer frei von Rechtschreibfehlern. Der dezente Soundtrack war in Ordnung, doch auch hier wiederholten sich Musik und Samples des Öfteren.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • nette Atmopshäre
  • entspannter Schwierigkeitsgrad auswählbar
  • ein paar gute Knobeleinlagen

Neutral

  • stützt sich viel auf das Kamera-Feature und beschränkt die meisten Rastel hierauf
  • technisch eher durchwachsen

Negativ

  • kurze Spielzeit…
  • … fühlte sich dennoch hin und wieder leicht gestreckt an
  • keine deutsche Synchronisation

Fazit

Mit rund 2,5 Stunden bietet „Tape“ im Vergleich mit den üblichen Konkurrenten relativ wenig fürs Geld. Die Geschichte war zwar nett konzipiert, aber arg kryptisch und wenig gruselig erzählt. Der Fokus lag hier tatsächlich eher auf der psychologischen, denn horrorhaften Ebene. Spaß hatte ich an manchen Tüftelleien hingegen reichlich, bei anderen Wiederrum fühlte sich die knappe Spielzeit sogar ein wenig gestreckt an.

Unterm Strich kommen Genrefreunde trotz allenfalls durchschnittlicher Technik und holpriger Machart auf ihre Kosten und erhalten einen netten Snack für Zwischendurch. Da ich von einem eher kleinen Entwicklungsteam ausgehe, sind die investierten Euros hoffentlich gut angelegt und weitere solcher Titel dürfen gerne folgen. „Tape“ war kein Highlight, aber dennoch passable Unterhaltung für einen tristen Sonntag-Nachmittag und wandert gerne in die Sammlung.

Grafik: 6,5/10
Sound: 6/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Meridiem Games

Strange World

Inhalt

Searcher ist Farmer mit Leib und Seele und hegt wenig Ambitionen in die großen Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Dieser war einst ein großer Abenteurer und vor etlichen Jahren auf einer Expedition verschwunden. Ein verheerendes Ereignis zwingt den Familienvater nun allerdings doch auf eine große Reise zu gehen…

Fazit

Langsam haben wir uns an verfrühte Heimkino-Veröffentlichungen gewöhnt und wissen, dass die Qualität solcher Werke hierdurch nicht unbedingt schlecht sein muss. Gefühlt ziehen die Labels immer kürzer die Reißleine und geben ihren Filmen mit Kino keine lange Chance, um sie dann möglichst schnell auf den eigenen Streaming-Plattformen zur Verfügung zu stellen.

„Strange World“ war für mich keine Offenbarung, aber auch kein schlechter Film. Er gefiel auf Anhieb mit gewohnt toller Optik und angenehmen Pacing. Die Geschichte war nett und einigermaßen spannend inszeniert. Man kam gut in das Geschehen hinein und konnte sich soweit möglich prima in die Figuren hineindenken.

Größtes Problem war allerdings der Ausbau seiner grundsätzlich recht interessanten Handlung. Ich hatte immer das Gefühl, dass viel Potential liegen gelassen und alles ziemlich oberflächlich abgefertigt wurde. Das angerissene „Abendteuer-Feeling“ wurde nicht vollends befriedigt und der Drang zum Erforschen neuer Welten nahm schnell ab. Filme wie „Atlantis“ haben hier die Motivationskurve durchwegs hoch gehalten, bei „Strange World“ flachte sie mit Betreten der neuen Welt schnell ab.

Schönes Welten- und Kreaturendesign überzeugten, halfen jedoch nichts bei der vergleichsweise schnellen Abnutzung der fantastischen Eindrücke. Vielleicht ist man einfach zu abgestumpft, um die Elemente länger genießen zu können – oder der Film nicht dicht genug erzählt. Nach anfänglicher Neugier plätscherte das Geschehen über weite Teile vor sich hin und folgte bekannten Mustern ohne Überraschungen oder krassen Hinguckern.

Neben „Glass Onion“ auf Netflix, bietet uns Disney mit „Strange World“ einen nicht ganz so brillanten, aber immerhin soliden Streaming-Vertreter für die Feiertage. Ja, die Macher wollten manchmal zu viel und ließen dann wiederum Potential liegen – schufen aber einen netten Titel, der mit seiner Standard-Machart nicht schwer auf dem Magen schlug und ordentlich unterhielt.

6,5/10

Fotocopyright: Disney

Glass Onion – A Knives Out Mystery

Inhalt

Ein reicher Tech-Millionär lädt seine Freunde für ein entspannendes Wochenende auf seine Privatinsel ein. Geplant ist zudem ein aufregendes Krimi-Dinner, bei dem es hingegen der Planung jedoch zu einem echten Mord kommt…

Fazit

Das Beste kommt ja bekanntlich oft zum Schluss und so ist es auch fast hier. Was uns Netflix pünktlich zum Weihnachtsfest (und zum Jahresende hin) serviert, hat es wirklich in sich und wurde meinen Erwartungen voll und ganz gerecht.

Sicherlich erfindet Rian Johnson das Genre nicht neu und bedient sich ungeniert an bekannten Mechaniken großer Kriminalklassiker – doch seine Inszenierung wirkt jederzeit mehr wie Verehrung, denn dreiste Kopie. Aus jeder Pore spürt man die Liebe zu den vermeintlichen Vorbildern und glücklicherweise ließen uns auch die Darsteller dieses unglaublich tolle Flair anmerken.

Die Chemie aller Beteiligten hat wunderbar gepasst und jeder war auf seine Weise großartig. Selbst vor genialen Gastauftritten hat man nicht zurückgeschreckt und die sowieso schon lockere Stimmung immer wieder mit kleinen Schenkelkopfern aufgewertet. Craig konnte sich tatsächlich von seinem Bond-Image lossagen und mit seiner ganz Figur und deren schrägen Verhaltensweisen punkten, während beispielsweise ein Edward Norton mit großen Glubschaugen total ungewohnt und dennoch überzeugend rüberkam.

Die Geschichte war im Grunde simpel und erschreckend schnell auserzählt – hätte man sie nicht so toll verpackt und so episodenhaft inszeniert. Man erlebt zunächst eine offensichtliche Variante, die mit Rückblenden und Perspektivenwechseln immer wieder um neue Elemente bereichert wurde und die Riege der Verdächtigen immer wieder aufs Neue durcheinanderwirbelt. Das mag nicht wirklich Neu oder außergewöhnlich erscheinen, hat aber durchwegs prima funktioniert und für eine wohlige Atmosphäre gesorgt.

„Glass Onion“ fühlt sich mit seinen warmen und klaren Bildern wie ein angenehmer Urlaub während der kalten Jahreszeit an. Es machte mächtig Laune dem prominenten Cast bei ihrer Mördersuche beizuwohnen und die knappen 2,5 Stunden vergingen dabei fast wie im Flug. Allen Genrefreunden vermag ich dieses Highlight ans Herz zu legen – und spätestens jetzt eine Rechtfertigung für ihr Netflix-Abo zu erhalten.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Alfred Hitchcock – Vertigo (XBOX Series X)

Inhalt

Schriftsteller Ed Miller ist am Boden zerstört und wird nun von einer Psychiaterin betreut. Er behauptet einen schweren Unfall gehabt zu haben, bei dem Frau und Kind starben – doch nirgends sind deren Leichen zu entdecken…

Gameplay

Entgegen meiner Erwartungen ist „Vertigo“ kein klassisches Adventure, wie die früheren Werke des Pendulo-Studios („Yesterday“, „Runaway“) – sondern vielmehr ein Titel, der sich vom Gameplay stark an „Life is Strange“ oder auch den „Telltale“-Spielen orientiert.

Der Spieler erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, respektive verschiedenen Figuren. Die Ansicht erfolgt aus der Third-Person und das Programm zeigt stets an, welche Tasten zum Auslösen einer Aktion zu drücken sind. Kleine Symbole markieren dabei die Hotspots, an denen es etwas zu tun gibt.

Es gab zwar kleinere Quicktime-Einlagen, die allerdings etwas seltsam anmuteten. Man konnte nicht „Game Over“ gehen oder verlieren – entweder hatte man unendlich neue Versuche oder das Spiel ignorierte Falscheingaben und macht mit seiner eigentlichen Stärke – dem Erzählen einer packenden Geschichte – einfach weiter.

Hin und wieder gab es kleinere Kombinationsaufgaben (Glas finden, Wasser einfüllen, Tabellen zerkleinern und hineingeben), doch auch hier konnte man nichts falsch machen. Man gab immer den nächsten Handlungsakt vor und servierte keine Leerläufe oder gar Sackgassen.

Spielzeit

Ohne wieder mal die genaue Zeit gestoppt zu haben, würde ich auf zirka 8 Stunden tippen, die mich mit dem Adventure befasst habe.

Präsentation

Optisch ist das Spiel sicherlich Geschmackssache. Der eher simpel und stellenweise wenig detailreiche Comicstil ist aber insgesamt sehr hübsch und stimmig geraten, lud problemlos zum Abtauchen ein. Gezockt habe ich im Performance-Modus auf der XBOX Series X, die hierdurch zwar konstant flüssig lief, dafür hin und wieder arg unscharf daher kam. Zum Teil mag dies der Inszenierung, zum großen Teil jedoch der dynamisch reduzierten Auflösung geschuldet sein.

Grundsätzlich klang die deutschen Sprache durch die Bank weg sehr gut, doch oftmals mangelnde Lippensynchronität schmälerte den Spaß ein wenig. Auch war das Zocken mit Kopfhörern suboptimal. Man bemerkte deutlich, wann die Vertonung einsetzte, was oft mit einem Rauschen in der Dialogspur auszumachen war. Zudem gab es unterschiedliche Tonhöhen.

Positiv

  • extrem interessante und spannende Geschichte
  • einfacher Einstieg, simple Spielmechaniken
  • hübsche Präsentation

    Neutral

    • ein paar kleinere Längen

    Negativ

    • geringer Widerspielwert
    • extrem simpel & gradling
    • leichte Unschärfen bei der Grafik (Performance-Modus)
    • Tonspur leicht verrauscht

    Fazit

    „Vertigo“ richtet sich in erster Line an Zocker, die entspannt einer tollen Geschichte folgen und sich nicht mit Rätseln oder nervigen Quicktime-Events auseinandersetzen wollen. Die wirklich gute und extrem spannende Handlung fühlte sich zwar gegen Ende leicht gestreckt an (oder war ich einfach nur zu ungeduldig und wollte den Abspann sehen?), war aber insgesamt sehr gut geschrieben und hielt seine Auflösung perfekt bis zum Abspann bei.

    Man durfte zwar fortwährend miträsteln und eigene Theorien aufstellen, doch hervorragend gemachte Wendungen brachten selbst den geübtesten Krimi-Schauer immer wieder ins Wanken und hielten die Laune oben.

    Wer sich mit einem simplen Gameplay und kleinen technischen Patzern abfinden kann, erhält einen schönen interaktiven Comic-Film zum miterleben – bei dem keinerlei Vorkenntnisse des gleichnamigen Streifens notwendig sind. Ich habe den Kauf nicht beruht, wobei ich zugeben muss, einen günstigen Key aus dem Ausland erworben zu haben und bei einem aktuellen deutschen Preis von 50 Euro zum Abwarten raten würde.

    Grafik: 8/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 3/10
    Gesamt: 7,5/10

    Fotocopyright: Microids

    Blood In Blood Out – Verschworen auf Leben und Tod

    Inhalt

    Paco, Cruz und Miklo wuchsen in einfachen Verhältnissen auf und hielten immer zusammen. Irgendwann kam jedoch der Wendepunkt, wo sich jeder für seinen weiteren Werdegang entscheiden muss…

    Fazit

    Bei manchen Filmen ist es unverständlich, warum sie in der Schublade der Labels versauern und keine akkurate Veröffentlichungen spendiert bekommen. „Blood In Blood Out“ ist einer jener Vertreter, die schon seit Jahren auf DVD in meinem Regal schlummern und noch immer auf einen schönen Release in High Definition warten.

    Der Film hat durchaus einen gewissen Kultcharakter, was an vielen seiner Komponenten liegt. Zum Einen ist der Streifen völlig frei von Humor und zum Anderen hob er sich mit seiner allgemeinen Erzählweise deutlich von den üblichen Genrevertretern ab.

    Das Epos bot zunächst alles, was man erwartet – um dann langsam eine eigene Richtung einzuschlagen. Alles begann mit dem Zeichnen seiner Figuren als Jugendliche, deren Wege sich auf unterschiedliche Weise voneinander trennten und dennoch irgendwo miteinander verwoben waren. Soweit, so bekannt.

    Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern entwickelten sich jedoch die Figuren ein wenig anders. Habe ich zunächst an einen geläuterten Knasti geglaubt, hat er sich in Haft jedoch völlig verändert und mutiert zu einem krassen Gangster, der vor weiteren Morden nicht mehr zurückschreckt und dabei noch immer sein jungenhaftes Äußeres beibehielt.

    Eindrucksvoll hierbei, wie gut es den Machern dabei gelang den Zuschauer nie zu verlieren und Motive stets verständlich aufzuzeigen. Man spürt wahrlich die Ausweglosigkeit der Figuren und muss schmerzlich anerkennen, warum sich deren Schicksale so entwickeln mussten. Es gab kein Entrinnen aus dem Umfeld und ein tieferes Abtauchen in der Kriminalität schien unausweichlich.

    Freundschaft und Loyalität waren natürlich wichtige Bestandteile, dennoch geht die Handlung darüber hinaus. Man erkennt, wie viele kleine Dinge eskalieren und letztlich echte Bandenkriege vom Zaun brachen – die selbst vor Aufständen hinter Gittern keinen Halt machten.

    Einen großen Teil zum Gelingen trugen sicherlich die gut agierenden und perfekt miteinander harmonierenden Darsteller bei. In Nebenrollen sind sogar einige bekannte Gesichter zu erblicken – mit denen man für eine Neuveröffentlichung durchaus auf dem Cover werben könnte.

    In heutigen Zeit, wo jeder Müll auf Blu-Ray gepresst wird, sollte „Blood In Blood Out“ endlich mal seine Neuauflage bekommen – und würde sofort wieder in die Sammlung wandern. Mir gefällt die überlange und trotzdem unterhaltsame Inszenierung, die tollen Darsteller und der trockenen Umgangston. Definitiv einer der besseren „Gangsterfilme“ und ein echter Tipp für Liebhaber – die diesen leicht nischigen Titel vielleicht noch nicht oder nicht mehr auf dem Schirm hatten.

    8/10

    Fotocopyright: Touchstone/Walt Disney

    The Cell

    Inhalt

    Endlich fasst das FBI einen brutalen Serienmörder, doch leider verfällt er bei seiner Festnahme in eine Art Koma und kann den Beamten nicht den Aufenthaltsort einer immer noch vermissten Dame bekannt geben. Kurzerhand liefern sie die Bestie in eine spezielle Klinik ein, bei der sich Dr. Novak in sein Unterbewusstsein einklinkt…

    Fazit

    Schon damals im Kino war mir klar, dass in „The Cell“ viel steckt und man sich diesen Film ruhig noch ein oder zweimal anschauen kann – was ich natürlich im Laufe der Jahre auch mehrfach getan habe.

    Die Geschichte an sich ist okay, fühlte sich aber noch nie ungewöhnlich originell an. Der Streifen lebt vielmehr von seinen fantastischen Bildern, für die es dank der überschaubaren Handlung allerdings einen tollen Rahmen gab und das Abtauchen durchaus Laune macht.

    So vorhersehbar der Verlauf, so interessant die bunten und mitunter durchaus erotischen Impressionen aus der Psyche des Killers. Die Macher haben sich wirklich ausgetobt und mit bestechenden Aufnahmen auftrumpfen können. Schade jedoch, dass es zwischen diesen Highlights ein paar kleinere Längen gab und sich das Teil so am Ende ein wenig unrund anfühlte.

    Gerade bei den Dialogen zwischen den Ausflügen gerät das Treiben immer wieder ins Stocken. So werden teils Nichtigkeiten ausgetauscht, die das Geschehen einfach nur leicht gestreckt wirken ließen. Teils dürftige CGI-Effekte stehen ebenfalls auf der Negativ-Liste.

    Jennifer Lopez hat auf ganzer Linie überzeugen können, was zum großen Teil auch ihren extravaganten Outfits zuzuschreiben war. Sie reihte sich optisch stets hervorragend zu den wirren Traumsequenzen ein und verbreitete viel Symbolik – weshalb ich Eingangs erwähnt habe, dass sich eine erneute Sichtung und weitergehende Deutung durchaus empfiehlt.

    Mit ein wenig mehr Kurzweil hätte „The Cell“ ein richtig tolles Event werden können, doch auch in seiner jetzigen Form blieben viele Elemente über Jahre in Erinnerung. Die für damalige Verhältnisse angebrachte Härte und die eher für das erwachsene Publikum angereicherten Abschnitte waren für einen Kinofilm sowieso ungewöhnlich und gehören gewürdigt. Unterm Strich trotz kleiner Defizite ein lohnenswerter Tripp mit unbestreitbaren visuellen Stärken.

    7,5/10

    Fotocopyright: STUDIOCANAL

    Northmen – A Viking Saga

    Inhalt

    Eine Truppe verstoßener Nordmänner strandet nach einer wilden Bootsfahrt an einem fremden Stand und gerät sogleich in ein heißes Gefecht. Als ihnen dabei eine junge Dame in die Hände fällt, hoffen sie auf ein saftiges Lösegeld. Sie wissen zwar, dass ihr Vater ein König ist, ahnen jedoch nicht, dass der gute Mann nicht zur Zahlung gewillt ist und seine Krieger auf die Fremden hetzt…

    Fazit

    Wikinger-Filme waren in meinen Augen noch nie ein großer Massenmarkt, aber es erscheinen immer mal wieder derart gelagerte Filme im Kino oder zumindest in der Videothek. Auf der einen Seite ist deren eher geringe Anzahl etwas schade, auf der anderen Seite gibt es so wenigstens keine absolute Überflutung, bei der ordentliche Vertreter – so wie dieser hier – untergehen.

    Zunächst fällt die ordentliche Optik, sowie die nett designten Charaktere ins Auge. Deren Frisuren wirken zwar etwas modisch-modern und wollen nicht so recht zum Rest des Auftritts passen, aber das ist nach kurzer Zeit vergessen. Die Darsteller liefern gute Arbeit ab und geben sich – themenbedingt – fast schon übertrieben männlich und hart. Schlimm war das im Gesamtkontext keineswegs – schließlich handelt es sich hier doch um einen düsteren Wikinger-Titel, bei dem man nichts Anderes erwartet hätte.

    Der Filmverlauf ist überwiegend kurzweilig und trumpft immer wieder mit handfesten Gefechten auf. Diese laufen zwar meist recht ähnlich ab – sind aber so gut gemacht, dass man darüber locker hinweg schaut. Die Choreografie ist ansehnlich und der treibende Soundtrack dazu passend gewählt. Der Härtegrad ist dabei angenehm, ohne jemals absurd zu sein. Das Augenmerk liegt auf Realismus, was man auch hier erkennt.

    „Northmen“ gehört zu einem überschaubar besetzten Genre und ist überdies auch noch einer der wenigen Guten auf seinem Gebiet. Der Plot ist zwar relativ simpel und die häufigen Kämpfe vielleicht etwas unoriginell, doch unterm Strich stimmt der Spaßfaktor. Die hübschen Bilder und die coole Schwertkampfaction sind eine willkommene Abwechslung zum üblichen Einheitsbrei. Klar haben Serien wie „Vikings“ die aktuellen Sehgewohnheiten ein wenig „versaut“ und vor allem technisch kann dieser Titel nicht ganz mithalten, aber mir hat er ingesamt recht gut gefallen.

    7/10

    Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

    Deep Fear – Reich der Untoten

    Inhalt

    Frankreich im Jahr 1991. Kurz vor dem Militärdienst möchte ein junger Mann noch einmal ein schönes Abendteuer erleben und seine besten Freunde haben das passende Geschenk gefunden. Sie unternehmen eine Reise durch die Katakomben unterhalb von Paris und machen dabei unschöne Bekanntschaft mit alten Gästen, die sich nach dem Krieg dort sicher verschanzt haben…

    Fazit

    Der Plot von „Deep Fear“ ist so simpel, wie effizient und war für mich ein netter kleiner Spaß für Zwischendurch. Sicherlich war der Film nicht mit großen A-Produktionen im Genre zu vergleichen, doch was mit höchstwahrscheinlich sehr überschaubaren Budget realisiert wurde, hat mir unerwartet gut gefallen.

    In meinen Augen war das düstere Setting der eigentliche Hauptdarsteller bei diesem Werk. Sicherlich haben die unbekannten, jungen Akteure eine ordentliche Leistung an den Tag gelegt, doch die unheimlichen und zutiefst beeindruckenden Tunnelsysteme stahlen ihnen jedes mal die Schau. Man konnte wunderbar im Szenario abtauchen und die dunklen, aber durchaus hochwertig eingefangenen Bilder auf sich wirken lassen.

    Es dauert sicherlich eine Weile, bis das Geschehen in die Gänge kommt und irgendwie war es auf dem Höhepunkt auch schon recht schnell zu Ende – doch wirklich gelangweilt habe ich mich nicht. Man wusste zwar anhand der Inhaltsangabe, wohin sich die Reise entwickeln wird, trotzdem fühlte ich mich jederzeit solide bei Laune gehalten und konnte selbst die seichtesten Dialoge durchwinken.

    Am frohesten war ich über die allgemeine Machart des Filmes. Man zauberte uns hier einen „normal“ inszenierten Grusel auf den Schirm und versuchte gar nicht erst wie eine billige „Mockumentary“ zu wirken. Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich hasse solche Filme und war vielleicht durch einen ähnlichen Streifen (Katakomben) im Vorfeld irgendwie etwas voreingenommen.

    Wie bereits erwähnt, gehe ich von einem überschaubaren Etat aus und finde beachtlich, was man hier geschaffen hat. Vor Jahren war ich selbst im Amateurbereich aktiv und sehe die Aufwände hinter einer solchen Produktion mit anderen Augen. Natürlich erkennt man mit Abblendungen und kleinen Kameratricks, wie nicht vorhandene Effekte kaschiert wurden, dennoch macht das Produkt mit stimmigen Sound und tollen Einstellungen Vieles richtig und transportiert in erster Line eine raue Atmosphäre. Trotz 18er Freigabe ist der Blutgehalt überschaubar und reine Splatterfans sollten nicht zu viel erwarten.

    „Deep Fear“ ist speziell, wird beim geeigneten Publikum (wie mir) auf Zuspruch stoßen. Im Gegensatz zu anderen Kritiken war mir das Gebotene weder zu langweilig, noch zu uninteressant. Ich bin gerne in die düsteren Unterwelten abgetaucht und habe mit meinen symphytischen Figuren zumindest für knappe 70 Minuten ansehnlich mitfiebern dürfen. Vergleicht das Teil nicht mit großen Blockbustern und dann passt das Ergebnis auf jeden Fall.

    7/10

    Fotocopyright: Lighthouse Home Entertainment

    « Ältere Beiträge Neuere Beiträge »