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Schlagwort: Disney (Seite 3 von 3)

Cruella

Inhalt

Nach dem tragischen Tod der Mutter, wächst die kleine Cruella zusammen mit anderen Waisenkindern in einem besetzten Haus in London auf. Sie schlagen sich mit Gaunereien durch und hoffen stets auf den großen Durchbruch. Eines Tages bekommt Cruella jedenfalls auch die Chance, sich bei einer angesagten Modedesignerin zu beweisen und deckt ein schauriges Geheimnis auf…

Fazit

Es gibt noch Zeichen und Wunder – und tatsächlich auch Produktionen aus dem Hause Disney, die noch für eine Überraschung gut sind. Nicht etwa, dass diverse Neuinterpretationen bekannter Marken etwa schlecht wären, vielmehr, dass man sich dabei nicht sonderlich um Innovation bemüht und nur selten von bekannten Konzepten abweicht.

„Cruella“ ist hingegen was absolut Neues, Freches und Erfrischendes, welches meiner Meinung nach zu dem Besten gehört, was das berühmte „Micky Maus-Studio“ zur Zeit im Portfolio besitzt. Ich hätte nicht gedacht, dass man aus einer solch verrückten Geschichte um die „101 Dalmatiner“ ein solch gelungenes Prequel auf die Beine stellen konnte.

Die Handlung mag natürlich nicht immer sonderlich realistisch daher kommen, aber das ist nicht schlimm. Alles wirkt wie ein modernes Märchen, dass im altbackenen und trotzdem ungemein stillvollem Look daher kam und immer wieder neue Akzente setzen konnte. Seien es ausgefallene Kostüme, ungewöhnliche Kameraperspektiven oder wuchtig inszenierte Wendungen – hier waren echte Könner am Werk und sogen den Zuschauer für über zwei Stunden in einen eigenen Bann.

Gesungen wurde zur Abwechslung mal nicht, dafür gab es eingängige Tracks, die zum Mitsingen einluden und perfekt zum Geschehen passten. Ob sie zeitlich korrekt waren, vermag ich nicht zu huntertprozent zu verifizieren, gefallen haben sie trotzdem wie die Faust aufs Auge. Sie trugen unglaublich vom schönen Szenenbild bei und machten die Sache mehr als rund.

Emma Stone konnte ich hier zum ersten Mal so richtig abholen. Sie hatte bereits starke Auftritte, doch hier überstrahlt sie alles bisher von ihr gesehene. Sie spielte ihre Doppelrolle mit Hingabe und steht einer ebenso überragenden Emma Thompson auf Augenhöhe gegenüber. Mark Strong konnte natürlich auch wieder mit seinem Charme gefallen und letztlich das Zünglein an der Waage verkörpern.

„Cruella“ ist großes Kino, welches man gerne auf der riesigen Leinwand im Lichtspielhaus erlebt hätte. Ich zwar aufgrund des netten Trailers und einer zu überschwänglicher Kritiken zunächst etwas misstrauisch, doch nach wenigen Minuten hat mich das Gebotene absolut von sich überzeugt. Selten zuvor habe ich einen so liebevoll und opulent ausgestatteten Film gesehen und trotz seiner schrägen Thematik so enorm viel Spaß gehabt. Für mich der bis dato unerwartet großartigste Streifen im aktuellen Jahr.

9/10

Fotocopyright: Disney

Artemis Fowl

Inhalt

Völlig überraschend wird der Vater vom 12jährigen Artemis von den Behörden verhaftet. Um das Geld für dessen Kaution aufzutreiben, erinnert sich der hochbegabte Junge an die mystischen Geschichten aus seiner Jugend und versucht zur Lösung einen Weg ins Reichen der Elfen und Feen zu finden…

Fazit

„Artemis Fowl“ ist so ein Film, der mit gespaltenen Gefühlen zurück ließ. Auf der einen Seite weil die aktuelle Kinosituation für diese Produktion arg ungünstig ausfällt, auf der anderen Seite weil das Resultat – zumindest für mich – keinen Gang in das teure Lichtspielhaus gerechtfertigt hätte.

Augenscheinlich teuren und toll gemachten Effekten steht eine wirre und schwierig nachvollziehbare Handlung gegenüber. Trotz netter Stimme aus dem Off bleiben manche Zusammenhänge nicht vollends logisch oder sonstwie glaubwürdig gestaltet. Vielleicht lag es aber auch an mancher Länge, die dem bunten Treiben immer wieder in Beine grätschte und aufkommendem Genuss den Nährboden strittig machte.

Die Geschichte plätscherte vor sich hin und blieb fast durchwegs unspektakulär. Gab es dann mal sowas wie Action, wurde der Bildschirm mit den schrägsten Kreaturen zugeballert und die Übersicht litt. Allgemein konnte ich mich schwerlich mit dem – im Grunde genommen witzigen – Setting anfreunden und hätte mir jederzeit mehr Kurzweil gewünscht.

Bei den Darstellern ist Regisseur Kenneth Branagh auf Nummer sicher gegangen und verpflichtete neben eher unbekannten Jungdarstellern auch Altstars wie Colin Farrell oder Judi Dench. Da allesamt Ihre Aufgabe recht gut erfüllen, ist es umso trauriger dass sie in so eine schlecht ausbalancierte Rahmenhandlung hineingepresst wurden. In meinen Augen konnte hier Niemand sein volles Potential entfalten und höchstens durch unfreiwillig komisches Kostümdesign in den Vordergrund preschen.

Ich kann es drehen und wenden, wie ich will. Mir fällt schwer ein gutes Haar an „Artemis Fowl“ zu lassen. Technisch hab sich das Werk äußerst hochwertig und einem Blockbuster gerecht, doch bei den inneren Werten wollte kein freudiger Funken entflammen. Entweder war die Geschichte zu langweilig, zu verwirrend oder schlicht zu überladen. Für mich unterm Strich ein (höchstwahrscheinlich kostspieliger) Flop, durch seine Streaming-Veröffentlichung aber dennoch auf bestem Wege ein geeignetes Zielpublikum zu finden.

4,5/10

Fotocopyright: Disney

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