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Schlagwort: Krimi (Seite 6 von 6)

Bad Times at the El Royale

Inhalt

1969. Mehrere Personen checken im „El Royale“-Hotel ein und scheinen die einzigsten Gäste zu sein. Jeder von Ihnen ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint…

Fazit

„Bad Times at the El Royale“ ist keine leichte Kost – denn ich hatte stets das Gefühl, dass der Film mehr sein wollte, als er eigentlich ist.

Das Szenario erinnert frappierend an „The Hateful Eight“ von „Meister“ Tarantino, der mir leider auch nicht sonderlich gefallen hat. Auch hier treffen unterschiedliche Charaktere in einem Hotel zusammen und sind gezwungen, die gemeinsame Zeit irgendwie zu überbrücken.

Während besagter, ähnlicher Titel wenigstens noch ein paar markante Persönlichkeiten hatte, gefielen die Figuren in „El Royale“ dagegen weitaus weniger. Alles fiel trotz respektabler Besetzung mindestens eine Nummer uninteressanter aus und dank der schleppenden Erzählweise verlor man immer wieder das Interesse an deren Geschichten.

Ich mag besonders Jeff Bridges und habe absolut nichts gegen Chris Hemsworth oder Dakota Johnson, aber keiner der genannten Akteure verhalf dem Streifen zu Kontur. Alles plätscherte langatmig vor sich her und Highlights waren selten. Über knappe 2,5 Stunden passiert arg wenig und nicht einmal spitzfindige Dialoge können die Laune steigern.

Das Setting mit dem Hotel, welches sich zugleich auf mehreren Bundesstaaten befindet war witzig – trug mit diesem „Fun-Fact“ aber auch nicht zur besseren Unterhaltung bei. Schnell hat man sich satt gesehen und vergaß die Kulisse inmitten der schleppenden Langeweile schon wieder.

Aufgrund vieler unterschiedlicher Kritiken lässt sich erkennen, dass „Bad Times at the El Royale“ seine Fans und Gegner hat. Ich wollte mich gerne auf das Geschehen und die tollen Darsteller einlassen, habe mich aber fast durchwegs gelangweilt und konnte der pseudo-düsteren Inszenierung beim besten Willen nichts abgewinnen. Das Teil mag berechtigterweise seine Freunde haben, mich spricht es überhaupt nicht an.

4/10

Fotocopyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment

Bad Times at the El Royale (4K Ultra HD) (+ Blu-ray 2D)

The Untouchables – Die Unbestechlichen

Inhalt

Gangsterboss Al Capone hält das Land in Atem und die Polizei scheint machtlos. Immer wenn Zugriffe stattfinden, ist der Übeltäter den Beamten einen Schritt voraus. Finanzermittler Eliot Ness vermutet ein Spitzel in den eigenen Reihen und beschließt ein neues Team aus loyalen Kollegen zu gründen..

Fazit

Dank Netflix bin ich nach etlichen Jahren mal wieder in den Genuss dieses Klassiker von Briam De Palma gekommen und wurde zumindest mit einer etwas besseren Bildqualität, als bei meiner uralt-DVD beglückt. Leider ist die Zeit nicht spurlos an diesem Werk vorbei gegangen und so blieb etwas Ernüchterung zurück.

Der Film erzählt seine ansprechende Geschichte reichlich gemächlich und überfordert den Betrachter nicht mit schnellen Schnitten oder dergleichen. Man nimmt sich Zeit, um die Charaktere ausführlich zu beleuchten und deren Motive nachvollziehbar zu machen. Capone wird nicht als flacher Bösewicht dargestellt, sondern (auch dank eines hervorragenden De Niro) deutlich vermenschlicht.

Im Vordergrund stehen natürlich Kevin Costner und Sean Connery, die mit markanten Sprüchen um sich werfen und ein tolles Duo bilden. Auch hier nimmt man den Darstellern ihre Rollen ab und kann sich gut in sie hinein versetzen.

Fans von Gangsterfilmen ala „Scarface“ kommen hier nur bedingt auf Ihre Kosten. Die Inszenierung ist – wie bereits erwähnt – eher ruhig und bietet nicht allzu viel an Action. Man fokusiert sich eher auf die Ermittlungsarbeit, statt von einem Kugelhagel zum nächsten zu schreiten. Das verleiht den „Unbestechlichen“ einen eigenen Touch und verstärkt den „Film Noir“-Anteil enorm.

„The Untouchables“ ist ein Klassiker, bricht jedoch mit heutigen Sehgewohnheiten und ist daher nicht für Jedermann geeignet. Wer die eigenwillige Aufmachung, den großartigen Cast und die fantastische Musik zu schätzen weiß, sollte das Teil mit gutem Gewissen in der Sammlung behalten. Neueinsteiger stören sich gegebenenfalls an der leichten Trägheit und sind bei einigen Konkurrenten wohl besser aufgehoben. Ich mag den Titel schon irgendwo, einen Platz im persönlichen Filmolymp bleibt ihm aber verwehrt. Für mich hätte es etwas kurzweiliger und actionreicher zugehen können. Technisch ists leider auch etwas altbacken.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

The Untouchables

Knives Out – Mord ist Familiensache

Inhalt

Ein erfolgreicher Buchautor und Oberhaupt einer egozentrischen Familie wird tot aufgefunden und die Polizei, samt Privatdetektiv ermitteln am Ort des Geschehens. Beinahe Jeder ist verdächtig – selbst die junge Haushaltshilfe, die dem alten Mann wohl als einziges am Herzen lag…

Fazit

Allein wegen der heftigen Starbesetzung dürften Kinofreunde leichte Schnappatmung bekommen und das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Was die Macher hier alles an Prominenz gepaart haben, sucht wahrlich seines Gleichen – und weckt entsprechend auch eine gewisse Erwartungshaltung.

Die Geschichte ist nett, bietet im Grunde jedoch nichts Neues. Man erzählt eine relativ bekannte Handlung, die vor gar nicht einmal so langer Zeit auch ähnlich in „Das krumme Haus“ adaptiert wurde. Ich glaube allerdings, dass man bewusst auf einen altbackenen Rahmen gesetzt hat – da man sich hiermit durchaus vor großen Klassikern verbeugt und diese einfach mit etwas moderneren Stars bestücken wollte.

Trotz mangelnder Innovation, tut sich ein spannendes Kammerspiel auf, bei dem alle Promis ein bisschen glänzen dürfen. Der Titel ist zwar sehr dialoglastig und Arm an Action, gefällt aber mit seinem eigenen Tempo – welches vielleicht nicht Jedermanns Sache ist.

Figuren werden ausführlich erklärt und polarisieren auf unterschiedliche Weise. Man kann deren Motivationen verstehen, obwohl man sich nie komplett auf deren Persönlichkeit versteifen möchte. Neben einer gewissen Sympathie, ist auch immer etwas Abneigung zugegen.

Die Inszenierung ist – wie bereits erwähnt – sehr ruhig und somit Geschmackssache. Hat man sich auf die langsame Gangart eingestellt, achtet man jedoch viel besser auf die Charaktere und vor allem auf die Details im Hintergrund. Es gibt im schrägen Wohnsitz der verrückten Familie so viel zu entdecken. Bei jedem Gespräch sind bunte Gegenstände im Hintergrund – und irgendwie baut sich so ein eigenes Flair auf, sofern man sich darauf einlassen kann und möchte.

„Knives Out“ (passender Name übrigens) ist fast schon erschreckend klassisch und altbacken, funktioniert hierdurch aber wirklich geschmeidig. Mir hat das laber-lastige Zusammenspiel der hervorragend agierenden Stars unerwartet gut gefallen und so spreche ich für Krimifans eine uneingeschränkte Empfehlung aus.

8/10

Fotocopyright: LEONINE

Knives Out – Mord ist Familiensache [Blu-ray]

Die Stille des Todes

Inhalt

Die Polizei untersucht eine Mordserie, die dem Schema eines Verbrechens vor 20 Jahren stark ähnelt. Alle Details deuten auf den gleichen Täter hin – der allerdings seit Ende der letzten Taten im Gefängnis verweilt…

Fazit

Spanien und Netflix. Diese beiden Komponenten haben es mir in der letzten Zeit angetan und deshalb nahm ich mir den nächsten Vertreter dieser Gattung vor. Statt komplett eigenständiger Handlung bedient man sich hier bei bekannten Genrevorbildern und versucht dem Ganzen einen eigenen Stempel aufzudrücken.

Die Ausgangslage erinnert zunächst frappierend an „Das Schweigen der Lämmer“, bei dem die Ermittler in ähnlicher Beziehung zu einem inhaftierten Straftäter stehen und von ihm neue Hinweise erwarten. Auf der anderen versucht sich die düstere Grundstimmung ein bisschen an „Sieben“ zu orientieren und erreicht nicht ganz das anstrengende Level.

Der Titel war zwar spannend, aber immer wieder mit kleineren Längen und unlogischen Momenten durchsiebt. Man konnte nicht alle Handlungen der gut agierenden Figuren nachvollziehen und alles verlief irgendwie etwas zu zahm.

In meinen Augen wurden wichtige Details viel zu früh preisgegeben und ab einem gewissen Punkt verrät sich der Ausgang selbst. Im Finale gab es zwar eine konstruierte Überraschung, die im Gesamtkontext allerdings wenig ins Gewicht fällt und fast schon gleichgültig erscheint. Hollywood hätte hier wahrscheinlich anders entschieden, letztlich wäre es mir persönlich egal gewesen.

Der Look orientiert sich an anderen Werken des Landes. Alles wirkt gelbstichig, aber hochwertig. Die Kamera hat ein paar überraschende Fahrten drauf und ingesamt gab es hier nichts zu kritisieren. Die minimalen CGI-Effekte waren erkennbar, aber vollkommen akzeptabel.

Erneut haben wir es hier mit einem äußerst interessanten, aber nur leidlich anschaubaren Titel unserer europäischen Nachbarn zu tun. Das Bedienen bei bekannten Vorbildern empfand ich als unproblematisch, die simple und arg konventionelle Auflösung dagegen störender. Wäre der Streifen über seine komplette Laufzeit einen Ticken kurzweiliger, würde es dieses Manko besser kaschieren. Unterm Strich ein solider Thriller mit gewohnt stabiler Technik.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Plagi Breslau – Die Seuchen Breslaus

Inhalt:

Nachdem die Polizei von Breslau mehrere verstümmelte Leichen findet, zeichnet sich ein grauenvolles Bild ab. Jemand scheint eine alte Mordserie aus dem 18. Jahrhundert nachzustellen und kennt bei seiner Brutalität keine Grenzen…

Fazit:

Für Filme, wie diesen, bin ich Netflix dankbar. Nicht weil er etwa ein krasser Geheimtipp wäre – sondern für das Hineinschnuppern in Werke, für die ich sonst keine Kohle locker gemacht hätte.

„Plagi Breslau“ ist nicht nur ein merkwürdiger Name, sondern insgesamt auch ein sehr merkwürdiger Film mit verworrener Handlung. Verworren deshalb, weil man oftmals weder den Ordnungshütern, noch den Aktionen des Täters folgen kann. Motive können absolut nicht nachvollzogen werden bzw. sind überaus schlecht begründet und alles ist irgendwie sehr holprig erzählt.

Echte Sympathie kann zu keiner der Figuren auch nur im Ansatz aufgebaut werden. Alle wirken kühl, befremdlich, schlecht frisiert und schlichtweg uninteressant. Durch Randnotizen versucht man deren Hintergründe geringfügig verständlicher zu machen, im allgemeinen Desinteresse geht jedoch das meiste vollkommen unter und die Geschichte wird hierdurch nicht durchsichtiger.

Audiovisuell wird bestenfalls Mittelmaß geboten. Verwackelte Aufnahmen erinnern eher an billige Kameraführung, denn gewollte Effekte und von der schwachen deutschen Synchronisation braucht man gar nicht zu sprechen. Im direkten Vergleich wirken die „Tatorte“ der letzten Jahre wesentlich hochwertiger und zumeist runder inszeniert. Positiv eigentlich nur die derben Szenen, bei denen sichtlich die meiste Mühe in ordentliche Handarbeit und hohen Ekelfaktor gesteckt wurde. Statt einer 18er Freigabe hätte es eine Jugendfreigabe ab 16 allerdings auch getan. Da sind wir heute entspannter drauf.

„Plagi Breslau“ mag nette Ansätze aufweisen, bleibt unterm Strich nicht mehr als ein verschrobener Thriller mit nicht immer nachvollziehbaren Momenten. Mein Ding wars jetzt nicht, aber vielleicht findet es trotzdem seine Fans – zumal die Hürden seiner Sichtung durch Netflix nicht allzu hoch erscheinen. Empfehlen würde ich da eher ein erneuter Filmabend mit „Sieben“, „The Horsemen“ oder den erstklassigen Jussi Adler Olsen Buchumsetzungen.

4,5/10

Fotocopyright: Netflix

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