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Die High School ist fast zu Ende und die ehrgeizige Schülerin Stephanie steht kurz vor der Erfüllung ihrer Träume. Sie ist talentierte Cheerleaderin, mit einem tollen Typen zusammen und hat beste Chancen die diesjährige Abschlusskönigen zu werden. Leider landet sie nach einem schweren Sturz im Komma und wacht erst 20 Jahre später wieder auf…

Fazit

Es gibt Filme, die einfach irgendwas im Inneren des Betrachters triggern und genau diesen Effekt hat „Senior Year“ bei mir ausgelöst. Ich habe zwar mit dem eigentlichen Setting wenig Berührungspunkte, aber Erzählweise, Humor, Ausstattung und Darsteller haben bei mir wohlige Gefühle geweckt und mich bis zum famosen Ende herausragend bei Laune gehalten.

Bei diesem Titel hat einfach alles gestimmt und ich komme kaum noch aus dem Schwärmen heraus. Die Geschichte mag in weiten Teilen vorherschaubar und keineswegs neu gewesen sein, aber dies war hier erstaunlicherweise überhaupt kein Problem. Das Gezeigte wurde so kultig in Szene gesetzt und die sympathischen Darsteller taten ihr Übriges.

Bisher fand ich Rebel Wilson immer ganz okay, doch hier wurde ihr die Rolle absolut auf den Leib geschneidert. Man konnte sich gut in ihre Lage hineindenken, ihre Tun und Handeln nachvollziehen und selbst die krassesten Wandlungen gut verstehen. Gleiches galt allerdings auch für den Rest des großartiges Casts. Jeder Einzelne hat seine Sache hervorragend gemacht und seinen Teil zum Gelingen beigetragen. Selbst die kleinsten Figuren wurden prima gesetzt und waren immer mal wieder für einen Lacher gut. Besonders der Vertrauenslehrer hat es mir hierbei angetan.

Womöglich resultierte das Eingangs erwähnte „triggern“ auch daher, weil ich viele Dinge aus meiner Jugend wiedererkannt habe und oftmals nostalgische Gefühle geweckt wurden. So musste ich beim Blick durch Stephanies Zimmer unentwegt grinsen und bei der Wahl ihrer Outfits dann endgültig kapitulieren. Viele Elemente der 90iger wurden perfekt getroffen und in diesem Zuge sogar perfekt auf aktuelle Wandlungen projiziert. Man kritisierte spielend die Verweichlichung einiger Gegebenheiten und zog sie brillant durch den Kakao – ohne dabei seine allgemeine Familientauglichkeit zu mindern und trotz kleinerer Schimpfworte ein gewisses Niveau beizubehalten.

Allgemein waren die Gags einwandfrei geschrieben. Sie gingen immerzu auf und fügten sich mühelos in den geschmeidigen Verlauf ein. Es gab keinerlei Durchhänger oder Abnutzungserscheinungen. Die knappen zwei Stunden vergingen wie im Flug und hätten von mir aus auch noch einen Nachschlag verkraften können. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann mir ein Film zuletzt so kurzweilig vorgekommen ist und wo die Gagdichte so unverschämt hoch gewesen ist. Dabei waren es nicht einmal die vielen Lacher, sondern vor allem auch die dramatischeren Parts, die sich eingebrannt haben. Man verstand es, traurige Momente gefühlvoll mit Witzen zu verknüpfen und trotz aller Berechenbarkeit gewaltige Emotionen beim Betrachter auszulösen.

Berits der Trailer hat mir gut gefallen, doch das fertige Endergebnis konnte alle Erwartungen toppen und sich bereits jetzt zu einem meiner Filme des Jahres mausern können. „Senior Year“ war ein genial inszeniertes Meisterstück mit unvergleichbar hohem Unterhaltungswert und tollen Darstellern in Höchstform. Das Ganze mag insgesamt eher simpel gestrickt gewesen sein, hat aber genau die richtigen Synapsen in meinem Hirn bedient und sich weit vorne in meiner Gunst positioniert. Jetzt wünsche ich mir eine Fortsetzung oder gar einen völlig neuen Streifen – von und mit den gleichen Beteiligten wie hier. Für solche Erlebnisse lohnt sich das Abo von Netflix auf jeden Fall!

9/10

Fotocopyright: Netflix