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Schlagwort: Krimi (Seite 3 von 6)

15 Minutes

Inhalt

Eigentlich wollten sich zwei osteuropäische Gangster in Amerika nur ihren verdienten Anteil an einem Bankraub abholen, doch dann kommt alles anders als geplant. Sie hinterlassen eine Leichenspur quer durch New York und Superermittler Eddie Flemming hat bereits die Fährte aufgenommen…

Fazit

Es gibt Darsteller, die eigentlich immer geschaut werden können und bei mir persönlich fällt De Niro in solch eine Kategorie. Zwar sind seine Filme nicht immer auf Referenzniveau, aber an seinen Auftritten gibt es nur selten etwas zu mäkeln.

Vielleicht liegt es an seiner hohen Altersfreigabe (immerhin ist der Streifen noch ab 18) oder an anderen Dingen, weshalb „15 Minutes“ all die Jahre immer etwas unter dem Radar flog. Wie Eingangs bereits angedeutet, haben wir hier nicht unbedingt ein Meisterwerk vor uns – aber einen mehr als soliden Action-Thriller, der in einigen Momenten sogar richtig stark daher gekommen ist.

Besonders gut gefiel mir seine düstere, dreckige und leicht raue Atmosphäre. Sicherlich mögen seine warmen, gut gefilmten und auf Hochglanz polierten Bilder zunächst eine andere Sprache sprechen, doch viele Momente brachen mit diesem Eindruck. Die beiden Gangster sind wirklich schräge Psychopaten und manch surreale Aktion unterstreicht dies nur. Man geht hier wirklich verächtlich mit Menschenleben um und selbst das erst belächelte Motiv war gar nicht so dumm.

Weniger geschickt jedoch die Betrachtung als Mediensatire an sich. Man zeigte stellenweise echt gelungene Ansätze, doch gerade das viel zu abrupte Finale verspielte zuvor erworbene Gunst. Man schien nach knapp zwei Stunden keinen richtigen Plan mehr zu haben uns brachte die Sache einen Ticken zu überdramatisch zu Ende. Plötzlich wurde das Fernsehen zu einem allzu offensichtlichen Mittäter und die Motivation der Bösewichter irgendwie nicht mehr so klar.

De Niro war gut wie immer und sogar Teil einer krassen Wendung, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte – und trotzdem schafft es der Film nicht auf eine Spitzenposition. Mit seinem blöden Ende zog er sich selbst einen Punkt auf dem Wertungskonto ab und hinterließ einen kleinen Nachgeschmack. Ansonsten blieb ein netter und relativ harter Trip durch New York, den man sich durchaus noch einmal geben kann.

7/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

The Saint – Der Mann ohne Namen

Inhalt

Simon Templar ist mit allen Wassern gewaschen und verspricht einem wohlhabenden Geschäftsmann gegen ein hohes Honorar die Formel für eine kalte Fusion zu erbeuten. Dummerweise freundet er sich mit seiner Zielperson an und hinterfragt den Sinn seines Auftrags, bei dem bald beide auf der Abschussliste landen…

Fazit

Manche Filme altern recht gut und einige wirken nach einigen Jahren recht angestaubt – was leider auch bei der 97er Variante von „The Saint“ leider der Fall war. Während Val Kilmer seine Sache grundsätzlich passabel machte, sich Elisabeth Shue als hübsches Beiwerk erweis, hapert es bei Handlung, Erzählfluss und vor allem den Effekten.

Die Geschichte verspricht auf den ersten Blick eine passable Agentenpistole, doch der träge und stellenweise gar wenig packende Verlauf trüben den Gesamteindruck am meisten. Man hat das Gefühl, dass sich relativ wenig Inhalt über knapp zwei Stunden dehnen musste und viele Passagen lediglich der Straffung dienten.

Die Sache mit den wechselnden Masken hatte schon ein Jahr zuvor beim ersten „Mission: Impossible“ prima funktioniert, wirkt hier durch technisches Mittelmaß jedoch nur wie ein müder Abklatsch dessen. Irgendwie schauten die Outfits und Make-Ups des Hauptakteures eher unfreiwillig komisch und gar nicht mal so professionell.

Das Geschehen plätschert über weite Teile vor sich hin und jeder Anflug von Dynamik wird nach kurzer Zeit wieder ausgebremst. Es gab wenig Überraschendes und gerade im Angebracht der Thematik zu wenig Raffiniertes. Es fehlte an ausgeflippten Ideen, bewundernswerten Kniffen oder typischen Gadgets. Zwar erzeugten die unterkühlten Kulissen stellenweise ansprechendes Feeling, doch unterm Strich war das einfach zu wenig.

Während man den Auftakt der legendäre Reihe von Tom Cruise noch immer richtig gut anschaubar ist, habe ich mich bei der Serien-Umsetzung von Simon Templar zuletzt eher gelangweilt und konnte ihm nur noch wenig abgewinnen. Für mich blieb nur noch ein halbgarer, bemühter aber letztlich wenig überzeugender Genrevertreter zurück, doch eine zeitgemäße Neuauflage wäre noch immer zu begrüßen.

5,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Der einzige Zeuge

Inhalt

Auf einer Reise wird ein kleiner Junge zufällig der Zeuge eines Mordes und wird einem ermittelten Polizisten zugeteilt, der bald selbst auf der Abschlussliste steht. Gemeinsamen tauchen sie bei der Amisch-Gemeinde ab, welcher der Kleine zugehörig ist…

Fazit

Schon im Jahre 1985 war das Thriller-Genre recht ausgelutscht und mit dem Setting in der Amish-Gemeinde gelang Regisseur Peter Weir ein frischer Anstrich, der weitestgehend solide funktioniert hat.

Aus heutiger Sicht bemängele ich jedoch seine gemächliche, fast schon hypnotische Art – die eindeutig für seine Entstehungszeit sprechen und die 80iger letztlich auch durch seinen Look nicht verleugnen können.

Stellenweise beobachten wir Ford und die Amish-Leute gefühlt minutenlang beim Errichten eines Hauses und wünschen uns etwas mehr Tempo. In dieser Zeit wird dann außerdem bewusst, dass die schmale Handlung locker auf einen Bierdeckel passt und warum die Häscher die richtige Fährte nicht schon weitaus früher aufgenommen hatten.

Abgesehen von diesen Kritikpunkten erwiess sich das Werk als weitestgehend spannend und vor allem sehr atmosphärisch. Sicherlich stoßen besagte Dinge auf, unterm Strich war der Flow gerade noch in Ordnung und man wollte schon wissen, wie die Geschichte letztlich ausgeht. Der eher unaufgeregte Einblick in Welt der Amish war zudem schön gelungen.

Ford hat seine Sache gewohnt gut gemacht, wobei aber insbesondere sein junger Kollege ihm oftmals die Schau stielt. Technisch gab es auch nichts zu bemängeln, wirkt die Produktion durchgehend wie ein Kind seiner Zeit. Optik und Soundkulisse passen zur überwiegend ruhigen Gangart und erfordern eine gewisse innerliche Einstellung zur Thematik – ging mir jedenfalls so.

„Der einzige Zeuge“ war bzw. ist ein grundsolider Thriller, der mit Kniffen um Innovation bemüht war und heute noch als netter Genrevertreter für einen unterhaltsamen Abend sorgt. In meinen Augen ist er kein absolutes Highlight und nicht der beste Titel in Fords endlos langer Filmografie, aber einen gewissen Reiz übt er schon aus.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Sörensen hat Angst

Inhalt

Der stets von Angst geplagte Kommissar Sörensen lässt sich vom hektischen Hamburg in einen kleinen und auf den ersten Blick sehr beschaulichen Vorort versetzten. Statt Friede und Entspannung, wartet jedoch schon gleich am ersten Tag ein brutaler Mordfall auf ihn und sein neues Team…

Fazit

Wo Bjarne Mädel draufsteht, ist auch reichlich Bjarne Mädel drin. Streng genommen ist „Sörensen hat Angst“ nur ein weiterer, netter, fast schon belangloser TV-Krimi – der allerdings unglaublich von seiner sympathischen Hauptfigur profitiert und einige Momente besonders mit seiner allseits beliebten Art extrem aufwertet.

Die Handlung ist schnell erzählt und passt fast schon auf einen Bierdeckel. Aufgrund seiner gemächlichen Erzählweise, der kompakten Laufzeit und der überschaubaren Anzahl an Darstellern ergaben sich keine sonderlich gravierenden Überraschungen, aber das empfand ich nicht als sonderlich schlimm.

Obwohl die Geschichte recht dünn und zuweilen sehr humorvoll daher kommt, steht eine ernstes und gut interpretiertes Motiv hinter dem Ganzen. Der Spagat zwischen lustig und eindringlich ist hierbei erstaunlich geschmeidig gelungen und zeigt selbst die seltsame Wahrnehmung einiger Menschen in Extremsituationen beschaulich auf.

Der Film lebt von seinem eigenwilligen Figurendesign und vor allem einem prima aufgelegten Mädel, der durchwegs in gewohnter Manier daher kam. Er verkörperte den ängstlichen Kommissar mit Hingabe und fast schon seltsamer Glaubwürdigkeit – wobei man seine Mitstreiter nicht außer Acht lassen sollte. Mit ihren Macken ergänzen sie den Hauptdarsteller ziemlich gelungen und animierten nicht selten mit simplen Mitteln zum kräftigen Schmunzeln.

„Sörensen hat Angst“ ist sicherlich kein absoluter Top-Hit, hat seine an ihn und Mädel gestellten Anforderungen jedoch klaglos erfüllt und einen unterhaltsamen Abend bereitet. Der Titel wäre jetzt nichts, was ich brennend empfehlen würde – aber Freunde der Materie bzw. des Schauspielers kommen definitiv auf Ihre Kosten. Man bekommt, was man erwartet – nicht mehr, nicht weniger.

6,5/10

Fotocopyright: ARD

Gutland

Inhalt

Nach einem erfolgreichen Casino-Überfall haben sich Jens und seine Komplizen erst einmal getrennt. Sie wollen warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist und so lange nicht großartig in Erscheinung treten. Jens taucht in einem kleinen Örtchen in Luxemburg ab und hält sich als Erntehelfer über Wasser. Niemand weiß von seinem Background und schnell wird der Deutsche in die eigenwillige Gemeinschaft integriert…

Fazit

Vielleicht lag es an der bisher mangelnden Auswertung auf DVD/Blu-Ray, weshalb dieser Streifen vollkommen an mir vorbeigegangen war – denn an mangelnder Qualität kann es sicherlich nicht gelegen haben. Per Zufall bin ich bei Amazon Prime über diesen Titel gestolpert und habe am gestrigen Abend mal die Sichtung vollzogen.

Mit einfachen Worten lässt sich das Gesehene schwierig umschreiben. „Gutland“ vereint mehrere Genres gekonnt miteinander und stellt etwas völlig Eigenständiges dar. Seine unberechenbare Erzählweise erzeugt eine enorm hohe Spannungskurve und seine fast schon hypnotische Art einen tollen Sog.

Die Darsteller – allen voran Frederick Lau und Vicky Krieps – machen ihre Sache ganz ausgezeichnet und luden perfekt zum Identifizieren und Abtauchen ein. Dabei erleben wir Elemente aus Krimi, Thriller, Drama und sogar dem klassischen Heimatfilm. Lange erlaben wir uns an der Arbeit auf dem Land und trotz dieser ruhigen Aufnahmen sorgt eine unbehagliche Grundstimmung dafür, dass wir durchwegs am Ball bleiben.

Durch seine Dialekte und dem Sprachen-Misch-Masch (mit Untertiteln) wirkt das Ganze zudem authentisch und irgendwie bizarr zugleich. Man versteht immer mal wieder, was die schrulligen Einwohner wollen und kann sich dennoch super in die Rolle des Fremde hineinversetzten. Dies hat selten besser funktioniert, als hier – obwohl das Setting schon ungewöhnlich war.

Ganz toll war zudem die Handlung auf mehreren Ebenen, die sich erst mit Geduld und Hirnschmalz nach und nach herauskristallisieren. Der eigentliche Fokus des Geschehens verschiebt sich erst unterschwellig, um dann in voller Breitseite beim Betrachter einzuschlagen – vorausgesetzt, er hat die vielen kleinen Puzzlestücke auch richtig miteinander kombinieren können. Gegen Ende könnte sonst mächtig Verwirrung herrschen. Auch ich musste das Gezeigte nach der Sichtung noch einmal vor geistigem Auge ablaufen lassen.

Fast bis zu seinem genialen Ende wusste ich nicht so recht, was ich von „Gutland“ halten sollte. Die merkwürdige Genremischung hielt trotz vieler „hä?-Momente“ prima bei Laune und immer wenn sich eine Vorahnung einschlich, lenkte das Treiben wieder in eine andere Richtung. Das erinnerte irgendwie an „Twin Peaks“ und sei allen Freunden solcher Werke absolut an Herz gelegt. Schaut diesen Film aber nicht „nebenher“ und schenkt ihm verdiente Aufmerksamkeit – nur so kann er sich richtig entfalten und am Schluss ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

8,5/10

Fotocopyright: Amazon Prime Video

The Little Things

Inhalt

Eine Serie von grausamen Morden an jungen Frauen bringt zwei ungleiche Cops auf die gleiche Spur. Sie arbeiten fortan mehr oder weniger gemeinsam an dem Fall und haben auch irgendwann einen Verdächtigen im Visier. Die Beiden sind sich um seine Schuld recht sicher, doch die offizielle Beweislage ist nicht eindeutig…

Fazit

Allein beim Cast habe ich vor der Sichtung des Trailers schon leichte Schnappatmung bekommen. Denzel Washington, Rami Malek und Jared Leto gemeinsam in einem Film ist schon ziemlich beeindruckend und da ist der Inhalt zunächst fast schon Nebensache. Zwar ist unterm Strich kein allzu schlechtes Ergebnis herausgekommen, doch abseits der großen Namen herrschte etwas Ernüchterung.

Die Story ist an für sich nicht übel und bietet eine gute Ausgangslage für spannende Ermittlungen. Dazu gesellt sich ein zuweilen recht düsterer Look, der fast ein wenig an „Sieben“ erinnerte und das Treiben angemessen unterstreicht. Leider hapert es ein bisschen am Erzählfluss beim dem sich kleinere Längen immer mal wieder in den Vordergrund drängten und sogar bei entscheidenden Momenten Einzug hielten.

Im einen Moment ist das stimmige Treiben noch sehr spannend und interessant, doch im nächsten Augenblick empfand ich so manchen Dialog einen Ticken zu ausufernd. Selbst bei Schlüsselmomenten wirkt dieses Verhältnis nicht ganz ausgewogen und man bringt sich selbst um einen entscheidenden Knall beim Finale. Wirklich schade, da sonst alles gefällig und halbwegs nachvollziehbar konstruiert wurde.

Obwohl die Schauspieler allesamt ihre hohen Erwartungen erfüllten, hat mir besonders bei Leto das letzte Quäntchen Durchgeknalltheit gefehlt. Er gibt den Verdächtigen schon ziemlich gut, doch irgendwie hätte er mit seinen Dialogen und Gestiken noch schräger rüberkommen dürfen – doch vielleicht hatte ich bei ihm nur ein zu starkes Bild vom „Joker“ im Hinterkopf.

Mit knapp über zwei Stunden ist „The Little Things“ eigentlich nicht zu lang, doch mit kompakteren Konversationen und vielleicht ein wenig Action hätte man den Thrill schon aufwerten können. So blieb ein toll besetzter und durchaus solider Titel, der allerdings hinter seinen Möglichkeiten zurück blieb.

7,5/10

Fotocopyright: Warner

Silk Road

Inhalt

Auf der Suche nach einer lukrativen Einkommensquelle, greift Ross die verrückte Idee eines Freundes auf. Er gründet einen Online-Marktplatz, auf dem mit Drogen gehandelt wird und dessen guter Ruf in der Szene schnell die Runde macht. Ross kassiert in vermeintlicher Anonymität ordentlich Bitcoin-Kohle, doch die Behörden sind dem selbsternannten Genie alsbald auf den Fersen…

Fazit

„Silk Road“ erzählt eine wahre Geschichte, die in heutigen Zeiten nicht gerade unüblich erscheint und durch seine relativ einfache Darstellung komplexer Inhalte auch für Unkundige recht gut verfolgbar und vor allem recht unterhaltsam erscheinen sollte.

Es stellt sich rasch ein netter Erzählfluss ein, der bis zum bitteren Ende an den Schirm fesselt. Zwar nicht unbedingt übertrieben spannend oder mega wendungsreich – aber durchaus so unterhaltsam, dass keine Langweile aufkeimt und man dem Ausgang schon ein wenig entgegenfiebert.

Wie Eingangs erwähnt werden Sachverhalte wie der Handel über das Darknet oder Zahlungsabwicklung via Bitcoin relativ simpel erklärt und geben Unkundigen einen netten Einblick in die Sache. Ich könnte mir zwar gut vorstellen, dass speziell in diesem Bereich letztlich noch ein paar Verständnislücken bleiben, doch zum Verfolgen der Handlung sollten die Ausführungen dennoch genügen.

Besonders gut hat mir das Tempo des Films gefallen. Es gab zwar immer wieder kleinere Szenen am Computer, doch überhand nahmen die eher trockenen Passagen dann glücklicherweise nicht. Sie waren der Handlung genau angemessen und unterbrachen nicht den geschmeidigen Flow. Es gab immer mal wieder Schauplatzwechsel und viele kleine Ausstattungsdetails, die Kennern durchaus ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern. Nerd-Klischees wurden ebenfalls nicht ausschweifend bedient und verärgerten nicht.

Einen packenden Nervenkitzel ala David Fincher sollte man nicht erwarten, eher einen kleinen Thriller, der als Happen für Zwischendurch geeignet ist und nicht zu sehr überfordert. „Silk Road“ lebt von einer zeitgemäßen Prämisse, gut agierenden Darstellern und viel Kurzweil. Mir hat das Werk überraschend gut gefallen und gebe für Interessierte gerne eine klare Empfehlung. Wer es nicht immer düster und blutig mag, liegt genau richtig.

7/10

Fotocopyright: Ascot Elite Filmverleih

Passagier 23 – Verschwunden auf hoher See

Inhalt

Polizeipsychologe Martin Schwartz wird von einer Schriftstellerin auf ein Kreuzfahrtschiff eingeladen. Diese arbeitet gerade an einem neuen Buch, welches sich mit dem Verschwinden von Passagieren auf hoher See beschäftigt. Sie weiß, dass ausgerechnet Frau und Tochter des Gastes vor exakt fünf Jahren an Board des Schiffes verschwunden sind…

Fazit

Bekannterweise schaue ich nicht mehr oft lineares Fernsehen und verbringe meine wertvolle Freizeit lieber mit werbefreieren Medien und angemessener Qualität. Ich habe vor einigen Jahren jedoch das Buch zu „Passagier 23“ gelesen und wollte mir die TV-Adaption (als Aufzeichnung) in ruhiger Minute mal zu Gemüte führen – und genau das tat ich am gestiegen Abend dann auch.

Insgesamt sei gesagt, dass die Umsetzung erwartungsgemäß etwas von der Vorlage abweicht – aber insgesamt recht passabel ausgefallen ist. Die Hauptrolle war mit Lucas Gregorowicz ziemlich cool und passend besetzt, was der Sache einen zusätzlichen Reiz verliehen hat.

Die Handlung war interessant und der Spannungsbogen nett konstruiert worden. Die schönen Bilder an Deck des Kreuzfahrtschiffes standen im schicken Kontrast zu den schlimmen Ereignissen und alles wirkte dabei sehr hochwertig inszeniert. Die Optik hebt sich vom üblichen Soap oder „Tatort“-Niveau ab, wirkt schon wie ein echter Kinofilm.

Ich konnte viele Elemente nicht mehr exakt mit der Vorlage vergleichen, da das Lesen des Buches einfach zu lange her war – doch im Großen und Ganzen habe ich Nichts schmerzlich vermisst. Ein oder zwei Ereignisse (und Schauplätze) sind der Schere zum Opfer gefallen, aber das war zu erwarten und sind für das Gesamtbild auch nicht kriegsentscheidend gewesen.

„Passagier 23“ spricht sicherlich nicht jeden Zuschauer an, doch wer sich mit deutschen Krimis einigermaßen arrangieren kann, erhält einen soliden Vertreter seiner Zunft. Über knapp zwei Stunden hielt das Gebotene recht gut bei Laune, auch wenn am Ende eine wichtige Botschaft der Vorlage nicht ganz so drastisch rüber kam. Das TV-Event war auf Unterhaltung getrimmt und genau dort gab es wenig zu bemängeln und qualifiziert sich als angenehme Kost für Genrefreunde.

7/10

Fotocopyright: RTL

Das Kindermädchen

Inhalt

Anwalt Joachim Vernau steht kurz vor der Heirat in eine renommierte Adelsfamilie und schnuppert schon an den Vorteilen des neuen Lebensabschnitts. Als dann eines Tages eine junge Frau vor der Tür steht und schier unglaubliche Anschuldigungen gegen seine künftigen Schwiegereltern aufstellt, kommt er ins Grübeln. Er nimmt sich der Sache an und stößt selbst bei seiner Zukünftigen auf taube Ohren…


Fazit

So richtig überzeugt bin ich von der „Vernau“-Reihe zwar noch immer nicht, doch ich habe mittlerweile ein paar Teile geschaut und fühlte mich stets passabel unterhalten. „Das Kindermädchen“ mag auch insgesamt kein unbedingter Pflichttitel sein, passte aber genau in die angepeilte Sparte und ließ sich gut wegschauen.

Liefers gab hier sein Debüt als aufstrebender Anwalt und machte dabei eine überzeugende Figur. Er verkörpert seine Rolle mit Hingabe, Witz und Charme – und trägt somit die ganze Produktion. Manchmal dachte man, dass er etwas besser hätte durchgreifen können, doch ansonsten kommt man hervorragend mit seiner hier präsentierten Rolle zurecht und fühlt sich gut unterhalten.

Die Geschichte ist vergleichsweise bodenständig und spricht ein allgemein unangenehmes Thema doch recht locker an. Nichts wirkt zu anklagend, aber auch nicht zu sehr verharmlost. Die Mischung ist so gut, wie halbwegs spannend und hinterließ am Ende einen passablen Eindruck. „Happy End“ natürlich inklusive.

Ich weiß nicht genau, ob es am Konzept der Reihe liegt – oder weil ich die Episoden im Moment völlig durcheinander aus der Mediathek anschaue, aber manchmal fühle ich mich ein wenig verwirrt. Gefühlt in jeder Folge hat Vernau eine andere Frau, Freundin oder Verlobte – etliche Affären nicht mitgerechnet. Außerdem scheinen manche Randpersönlichkeiten etwas zu variieren, was die Orientierung kurzzeitig leicht beeinträchtigt. Da hier allerdings auch wieder eine abgeschlossene Handlung vorliegt, ist dies nicht weiter tragisch und kein „Showstopper“. Man muss sich einfach drauf einlassen.

Liefers ist ein cooler Typ und „Das Kindermädchen“ unterm Strich ein mehr als solider Auftakt einer sehenswerten TV-Reihe. Das Gezeigte präsentierte ein strittiges Thema auf unterhaltsame Art und geht so insgesamt vollkommen in Ordnung. Nichts wofür ich (abgesehen von meinen Gebühren) extra Geld ausgeben würde, aber zum Streamen (oder im Live-Fernsehen) absolut machbar.

6/10

Fotocopyright: ZDF

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Der Mann ohne Schatten

Inhalt

Was zunächst nach einem relativ leichten Auftrag klingt, entwickelt sich rasch zu einer komplexeren Angelegenheit. Anwalt Joachim Vernau soll auf Kuba einen abgetauchten Mann ausfindig machen und für dessen Schwester eine Unterschrift zum Verkauf des gemeinsamen Elternhauses eintreiben. Jedoch scheint die dort gefundene Person nicht der echte Bruder zu sein…

Fazit

Requiem für einen Freund“ hat mich mit der Reihe etwas angefixt und so habe ich mich ein wenig in der Mediathek umgeschaut und diesen Teil ausfindig gemacht. An „Requiem“ kam man insgesamt zwar nicht ganz heran, doch lieferte solide TV-Unterhaltung mit teils wunderschönen, exotischen Bildern ab.

Es war klar, dass sich die Geschichte weitaus komplexer entwickelt, als es zunächst den Anschein macht und der Zuschauer nur auf die ersten Auffälligkeiten wartet. Die Zusammenhänge an sich mögen dann auf den ersten Blick recht ungewöhnlich, doch bei genauerer Betrachtung gar nicht so abwegig erscheinen. Mit kleineren Rückblenden und fortschreitender Spielzeit werden die Brocken immer besser erläutert und am Ende ergab sich ein relativ rundes Bild.

Bei den Schauplätzen ging es zwischen Deutschland und Kuba hin und her, doch überwiegend gab es träumerische Aufnahmen von der Insel. Dies verlieh dem ganzen nicht nur einen Bezug zum Thema rund um die ehemalige DDR, sondern verstärkte den Agenten-Charakter der ganzen Sache. So erscheinen manche Nebenfiguren auch nicht mehr zu sehr aus der Luft gegriffen, sondern halbwegs hinnehmbar begründet.

Während Liefers natürlich wieder im Fokus stand und das Geschehen mit seiner sympathischen Art über weite Teile von ganz allein trug, gefielen auch seine durchaus prominenten Mitstreiter. Henry Hübchen hat perfekt in die Rolle des mysteriösen Fremden gepasst und Alina Levshin („Kriegerin“) gab eine prima Randfigur ab – die zunächst nicht minder geheimnisvoll erschien.

Ganz realistisch betrachtet, ist „Der Mann ohne Schatten“ kein wirklich konkurrenzfähiger Spielfilm, aber für eine seichte TV-Unterhaltung reicht es allemal. Die Story war nett, die Figuren erfrischend und der Unterhaltungswert gegeben. Wer solche Filme mag kommt also definitiv auf seine Kosten.

6,5/10

Fotocopyright: ZDF

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