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Schlagwort: Netflix (Seite 7 von 23)

Me Time

Inhalt

Frau und Kinder sind für ein paar Tage weg und Sonny hat endlich mal wieder ein bisschen Zeit für sich selbst. Auf der Suche nach Abwechslung klappert er seine Kumpels ab, bis er letztlich bei seinem alten Buddy Huck landet. Eigentlich wollte er mit diesem Lebemann nicht mehr abhängen, doch vielleicht hat er sich ja seit dem letzten Treffen etwas verändert…

Fazit

Filme mit Mark Wahlberg sind für mich immer eine Sichtung wert. Der ehemalige Musiker und Tänzer hat sich über die Jahre so stark in Hollywood bewährt, dass er mittlerweile zu einer festen Größe geworden sind. Vor allem im Comedy-Bereich ist er sonst so richtig stark, doch bei „Me Time“ sollten ein paar seiner charmanten Gags leider auch das echte Highlight bleiben…

Die Handlung war simpel, aber zweckdienlich und im Grunde vollkommen in Ordnung. Leider nutzten die Macher jedoch nicht deren volles Potential und so wirkte der Streifen trotz einiger minimal anzüglichen Momente nicht sein erhofftes Potential. Das Zusammenspiel von Hart und Wahlberg war gut, aber weit davon entfernt perfekt ineinander zu greifen und sich gegenseitig zu Höchstleistungen anzuspornen. Sie lieferten sich nette Wortgefechte, echte Knaller blieben hingegen aus.

Alles fühlte sich nach Standardware und somit etwas seelenlos an. Alle spulten ihr Programm herunter und die Story verlief nach bewährtem Muster. Man langweilte sich nicht wirklich und dennoch schlich sich die Resignation ein. Erhofft habe ich mir ein paar feuchte Augen wegen lustiger Gags, bekommen habe ich lediglich ein paar Schmutzler – und immerhin ein paar Klemmbaustein-Objekte in den Kulissen des Kinderzimmers.

Unterm Strich war „Me Time“ kein Hit, aber ein grundsolider Titel im Programm des Streaming-Giganten. Wiedermal gilt, dass man als Bestandskunde gerne reinschnuppern darf, jedoch nicht zu viel erwarten sollte. Unterhaltsam war das Gebotene schon, allerdings kein Quell an Innovation oder außerordentlicher Darstellerleistungen.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Extraction

Inhalt

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind im Besitz von zwei Abwehrstationen, die das Land vor fremden Raketenbeschuss schützen sollen. Als eine von ihnen gekapert wird, macht sich große Sorge breit und kurz darauf scheint die Nächste von einem unbekannten Feind eingenommen zu werden…

Fazit

Actionfilme in gewohnter „Stirb Langsam“-Manier gibt es reichlich auf dem Markt und seit einigen Wochen wurde das Sortiment von Netflix mit einem weiteren Kandidaten dieser Kategorie bereichert. Zu dessen Release habe ich bereits kurz reingeschaut, doch am gestrigen Abend erst die Motivation zum Weiterschauen finden können.

Der Plot ist so simpel, wie bekannt und vorherschaubar – aber immerhin recht launig in Szene gesetzt. Es gab zwar durchaus ein paar kleinere Längen, doch insgesamt war der Film erfreulich kurzweilig und bot neben reichlich harter Action auch immer ein paar unfreiwillige Lacher mit sich.

Auf der einen Seite versucht man sich recht hart und schnörkellos zu präsentieren, auf der anderen Seite wurde der Bogen immer mal wieder heftig überspannt. Da werden Gliedmaßen gebrochen, anschließend noch der Kopf abgetrennt und dann mit einem einzigen Arm noch waghalsige Stunts durchgeführt. Klingt bizarr, war aber so – und somit allerdings auch sehr spaßig.

Die Darsteller haben ihre Sache ganz ordentlich erledigt, neigten aber allesamt zum leichtem Overacting. Das passte dann glücklicherweise schön zum Rest, denn sonst hätte es hier Abzüge in der Bewertung gegeben. Das Charakterdesign war dezent überzogen und voller Klischees konstruiert, ging im gegebenen Rahmen schon klar.

Optik und Inszenierung waren grundsätzlich gefällig. Hochwertige Bilder, schnelle Schnitte und coole Kamerafahrten wußten zu überzeugen. Ein paar CGI-Effekte (besonders zum Finale) brachen jedoch mit dem hochwertigen Look und scheinen auf Engpäasse bei Zeit oder Budget hinzuzeigen.

Im Vergleich zu vielen ähnlich gelagerten Mitstreitern, schlägt sich „Extraction“ relativ gut. Die Geschichte um die bekannte Prämisse war ganz in Ordnung und die Umsetzung überwiegend gelungen. Ein paar Szenen standen im etwas krassen Kontrast zueinander, doch darüber konnte man schmunzelnd hinwegschauen. Unterm Strich zwar kein unbedingtes „Must-See“, aber leichte Kost nach einem stressigen Arbeitstag.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Kleo – Staffel 1

Inhalt

Kleo ist Geheimagentin für die DDR und geht für ihrem Job wortwörtlich über Leichen. Als sie eines Tages abgeführt und verhaftet wird, versteht sie die Welt nicht mehr. Keiner ihrer alten Freunde und Kollegen scheint mehr zu ihr zu halten, harte Jahre im Knast stehen auf dem Programm. Mit dem Mauerfall erhält sie als politischer Gefangener allerdings Amnesie und sieht mit der neuen Freiheit endlich die Zeit für Rache gekommen…

Fazit

Wenn ich eine Serie an einem einzigen Tag „durchbinche“, dann muss sie schon verdammt gut sein – und genau dies war hier der Fall. Sicherlich umspannte die erste Staffel lediglich 8 Episoden, doch die waren immerhin jeweils knapp eine Stunde lang und somit nicht von Pappe.

Grundsätzlich interessierte mich das Setting rund um DDR, Stasi und Geheimagenten wenig, aber hier ging man die Sache wesentlich unkonventioneller als üblich an. Man nahm reale Ereignisse und Figuren lediglich als Eckpfeiler, kreierte damit eine eigene Geschichte, die jedem Aluhut-Träger dicke Tränen der Freude in die Augen zaubern dürfte.

„Kleo“ war auf der einen Seite brutal und vielleicht gar nicht mal so abwegig, auf der anderen Seite jedoch herzhaft überzogen, satirisch und zynisch. Man scherrte sich nicht um politische Korrektheit und zog alle Seiten, alle Organisationen und alle Arten von Charakteren durch den Kakao. Dabei schaffte man es aber stets cool und interessant, nie allzu lächerlich rüber zu kommen.

Wenn ich mich noch an „Fack ju Göhte“ zurück erinnere, dann hätte ich nicht gedacht, dass Chantal mal anderweitig so exzellent auftrumpfen würde. Man kennt Jella Haase zwar ebenfalls aus „Kriegerin“ oder „Berlin Alexanderplatz“, doch hier trägt sie das Geschehen als Hauptdarstellerin wirklich von allein. Ihr stehen zwar einige bekannte Gesichter der hiesigen TV-Landschaft zur Seite, ihre Leistung übertrumpft sie alle. Beim Trailer war ich noch skeptisch, beim fertigen Produkt nach wenigen Sekunden überzeugt.

Nach einigen eher soliden Produktionen hat Netflix mit „Kleo“ endlich mal wieder einen kleinen Knaller im Portfolio und eine Empfehlung geht raus. Lasst euch von der Grundthematik nicht abschrecken, denn diese Serie ist viel leichtgängiger, unterhaltsamer und packender, als es zunächst den Eindruck macht. Die Geschichte scheint nun erst einmal auserzählt, doch vielleicht knüpfen sich die Macher mit ihrem eigenem Stil noch eine andere Epoche vor.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

Codewort: Kaiser

Inhalt

Juan arbeitet beim spanischen Geheimdienst und ist dabei eine Art von Problembeseitigter, der sich dabei auch mal über die Grenzen des Gesetzes hinwegsetzt. Bei seinem aktuellen Fall soll er Informationen über Geschäfte eines undurchsichtigen Extremisten erlangen, doch bringt dabei leider auch seine Gefühle mit hinein…

Fazit

Die Spanier und Netflix. Mit schöner Regelmäßigkeit liefern unsere Freunde echt gelungene Werke ab und im Großen und Ganzen darf sich auch „Codewort: Kaiser“ ebenfalls dazu zählen. Dem Geschehen fehlt es manchmal ein bisschen an Drive, aber gut aufgelegte Darsteller machen dieses kleine Manko wieder wett.

Die Handlung mag das Genre nicht neu definieren, geht allerdings vollkommen in Ordnung. Sie lieferte einen brauchbaren Rahmen, damit sich insbesondere die Charaktere schön entfalten konnten – was sie glücklicherweise auch taten.

Luis Tosar beweis erneut, dass er ein vielfältiger Akteur ist und trug das Geschehen mit seiner Präsenz weitestgehend von allein. Seine Partner lieferten ebenfalls ab und eine hochwertige Inszenierung rundete den guten Eindruck ab. Der Film besaß tolle Aufnahmen, schöne Schnitte und roch nach Kino.

So solide und hübsch, so austauschbar das Ganze leider auch. Wie bereits erwähnt schraubte man die Originalität zu Gunsten anderer Elemente zurück und setzte spürbar auf „Nummer sicher“. Man blieb stets ein wenig nüchtern, wollte nichts riskieren und blieb damit berechenbar.

„Codewort: Kaiser“ mag in meinen Augen ein paar Kritikpunkte aufweisen, ist mir unterm Strich aber dennoch eine Empfehlung wert. Zwar blieb es insgesamt bei solider Hausmannskost, doch wirklich schlimm war dies eigentlich nicht. Man wurde weitestgehend bei Laune gehalten, konnte nach der Arbeit mal abschalten und erfreute sich am sehenswerten Spiel von Tosar. Für mich also wieder ein äußerst brauchbarer „Abo-Titel“, der sich ideal für die heimische Sichtung eignet.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Buba

Inhalt

Jakob und sein Bruder gehören nicht zu den schlausten Geschöpfen auf der Erde, möchten aber dennoch ihren Schnitt machen. Sie schließen sich der albanischen Mafia an und wollen sich fortan mit Schutzgelderpressungen und ähnlichen krummen Dingen ein gutes Einkommen sichern…

Fazit

„Buba“ ist nicht das erste interne Spin-Off einer Netflix-Produktion – und sicherlich auch nicht das Schlechteste. Klar wurden hier Figuren, Schauplätze und Abläufe arg überzeichnet, doch mit ihrer liebenswürdigen Umsetzung wieder gut verdaulich serviert.

Klar steht der namensgebende „Bubba“ (genial gespielt von Bjarne Mädel) klar im Vordergrund, aber der Rest vom Cast braucht sich keineswegs zu verstecken. Jeder Charakter hat seine Macken und vor allem auch seine individuellen Merkmale, die das Geschehen durchaus besonders machen. Wären es nun ausgefallene Dialekte oder optische Auffälligkeiten – der Titel wirkt bizarr und vielleicht auch deshalb sehr charmant.

Die eigenwillige Weise zieht sich auch bei der Handlung durch. Im Grunde ist der Inhalt schnell erzählt und relativ nüchtern strukturiert. Seine schrägen Elemente geben dem ganzen jedoch einen gewissen Kick, der uns bis zum bitteren Ende am Schirm hält. Schade allerdings, dass dem bunten Treiben zum Finale hin ein wenig die Puste ausgeht.

Die kreativen Ideen lassen auf der Zielgeraden federn und driften immer weiter in „sichere Gewässer“. Sicherlich musste man irgendwie die Kurve zur Serie hinkriegen, doch irgendwie wirkte das Gebotene im letzten Drittel nicht mehr ganz so crazy.

„Buba“ läuft nicht vollends rund, gleicht mit seinem besonderen Witz und spröden Charme Vieles wieder aus. Selbst wer die Serie („How to sell Drugs online (fast)„) nicht kennt, dürfte auf seine Kosten kommen – sofern er mit der eigenwilligen Art des Gesamten etwas anfangen kann. Ich wurde jedenfalls sehr gut bei Laune gehalten – auch wenn ich letztlich froh war, dass der Streifen kostenfrei im Abo enthalten war.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Uncoupled (Staffel 1)

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Ausgerechnet am Abend einer großen Überraschungsfeier erfährt Michael, dass sein Partner ihn nach nunmehr 17 Jahren verlassen möchte und bereits die Koffer gepackt hat. Für den selbstbewussten Makler bricht eine Welt zusammen und der Mittvierziger muss sich nun erneut orientieren…

Fazit

„Uncoupled“ kam aus dem Nichts und hat mich angenehm überrascht. Als ich Neil Patrick Harris auf dem Titel-Screen von Netflix erblicke, musste ich unbedingt mal kurz reinzappen – und habe direkt die kompakten 8 Episoden an einem Stück durchgesuchtet. Allein dies spricht schon für sich und bedarf eigentlich keinen weitere Worten mehr.

Mit der grundsätzliche Thematik mag man am Anfang vielleicht etwas haddern, doch bereits nach kurzer Zeit spielt die Ausrichtung der meisten hier präsentierten Figuren überhaupt keine Rolle mehr. Man konnte sich prima mit Michael identifizieren und seine Sorgen gut verstehen.

Die Serie schafft den Spagat zwischen Komödie und Drama. Es geht stets locker und unverkrampft zur Sache, unterhalt mit vielen Gags wunderbar – doch vergisst nie die nachdenklichen Zwischentöne und zeichnet ein mehr als exaktes Portrait der aktuellen Zeit mit ihren teils seltsamen Herausforderungen.

Die unterschiedlichen Charaktere wurde bis in die letzte Nebenrolle hervorragend besetzt. Schnell wachsen die Chaoten ans Herz und schnell wird klar, welches wichtige Mosaiksteinchen jeder im Gesamtkunstwerk bildet. Mag vielleicht etwas hochgestochen klingen, war aber letztlich mein Eindruck.

„Uncoupled“ ist weder besonders anspruchsvoll, noch unendlich vertrackt oder tiefgründig. Die Serie ist einfach ein leichtgängiger Spaß, bei dem man sich oftmals wiederfindet und immer wieder schmunzeln muss. Ich habe mich zu keiner Sekunde gelangweilt und möchte nach dem fiesen Cliffhanger am Ende unbedingt wissen, wie es weitergeht. Unterm Strich eine unerwartet gute Serie mit Herz und jeder Menge Charme. Bitte mehr davon!

8/10

Fotocopyright: Netflix

Live is Life

Inhalt

Es ist Sommer in den 80igern. Fünf Jugendliche treffen sich während den Ferien endlich wieder und wollen gemeinsam auf Tour gehen. Sie hörten von der Legende einer Blume, deren Tau angeblich heilende Kräfte innehalten solle – und diese können die Freunde wahrlich gut gebrauchen…

Fazit

Mit „Live is Life“ schwimmen nun auch die Spanier heftig auf der 80iger-Retrowelle mit – doch was sich anfangs als europäische Variante von „Stand by Me“ anfühlt entwickelte mit laufender Spielzeit immer mehr zu einem eigenständigen und gar nicht mal so üblen Produkt.

Die Inhaltsangabe war zunächst etwas irreführend. Ich bin erst von einem Fantasy-Event ausgegangen, spürte dann aber schnell, dass übernatürliche Elemente hier gar nicht im Fokus standen und ganz irdische, greifbare Themen vermittelt werden sollten. Die verheißungsvolle Blüte war lediglich eine Zielvorgabe und die bodenständige Reise dorthin der eigentliche Kern.

Wir begleiten die Jugendlichen bei einem launigen und angemessen lustigen Road-Tripp, der überwiegend ähnlich prima wie das vermeintliche Vorbild aus der Feder von King funktioniert. Mit lockeren Sprüchen, waghalsigen Aktionen und ersten Romanzen war der Streifen voll mit symphytischen Elementen- und verlor trotz manch leicht überspitzen Passagen nicht an Glaubwürdigkeit oder Charme.

Die Darsteller haben ihre Sache wirklich hervorragend gemacht und sorgte mit ihren teils enorm ernsten Auftreten ein paar wirklich emotionale Momente. Dazu passte der Verlauf der Handlung dann ebenso perfekt – denn hier war wahrlich nicht alles auf „heile Welt“ gebürstet, wie ich es erst zunächst vermutete. Freude und Leid lagen oft eng beieinander und mitunter brenzlige Situationen wurden mit viel Fingerspitzengefühl gehandhabt.

Auch wenn das Treiben von seiner Optik und Machart schon klar in den 80igern zu verorten war, weiß man nicht ständig mit dem Brecheisen darauf hin. Zwar gab es immer kleine Akzente und passende Musik – aber alles in gut austarierten Rahmen und nie mit vollen Kannen ausgeschüttet, was manchen Konkurrenten schon fast das Genick brach.

Gerne hätte ich diesem Film eine höhere Bewertung verpasst, doch unterm Strich hat das gewisse Etwas gefehlt. Man wurde zwar gut unterhalten und das Konstrukt wandelte sich stetig in eine eigene Richtung, aber es blieb oft bei zu vertrauten und damit viel zu vorhersehbaren Einlagen. Wem die Mischung aus „Stand by Me“ in „Stranger Things-Optik“ zusagt, darf natürlich gerne einen Blick wagen. Mir hats auch ohne das fehlende letzte Quäntchen an Brillanz recht gut gefallen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Gefährliche Liebschaften

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Sie sind jung, erfolgreich – doch scheinbar nur wegen der Klickzahlen nach Außen ein mustergültiges Paar. Im Grunde langweilen sich Vanessa und Tristan gegenseitig und halten ihre Bekanntschaft mit Wetten am Leben. Um endlich mal miteinander schlafen zu können, stellt Vanessa ihrem gefakten Liebhaber eine perfide Aufgabe…

Fazit

Nicht nur Hollywood, auch andere Länder können manchmal ideenlos daherkommen und einfach bekannte literarische Vorlagen erneut aufwärmen. Im Grunde habe ich ja nichts dagegen, wenn jede Generation ihren Einblick in Klassiker erhält – doch im Gegensatz zu „Eiskalte Engel“ wäre dieser Streich nicht unbedingt notwendig gewesen.

Für mich war die aktuelle Variante von „Gefährliche Liebschaften“ leider etwas konfus und fügt der bekannten Handlung keine entscheidenden Facetten hinzu. Es war klar, dass sich der Titel nicht so sehr von seinem Original abhebt, aber seine Unterschiede zur 1999er Variante waren mir für eine Empfehlung zu gering – und ein paar dämliche neue Elemente obendrein nicht unbedingt dem Gelingen förderlich.

Würde ich die Vorlage nicht kennen, hätte ich sogar ein paar Probleme mit dem Verfolgen der Handlung gehabt. So schien man sich eben auf diese Vorkenntnis zu verlassen, da einige Passagen wirr und beinah zusammenhangslos konstruiert erschienen. Es kam mir vor, als würden hin und wieder ein paar Dialoge fehlen oder Schnitte schlichtweg falsch platziert worden zu sein. Trotz aufmerksamer Sichtung konnte man einige Stränge nicht richtig zusammenraffen.

Die Einbindung sozialer Medien hat mich am meisten gestört. Man wollte auf Biegen und Brechen den aktuellen Zeitgeist abschöpfen und schoss dabei über das Ziel hinaus. So redeten die Figuren kaum ein Wort miteinander und teilen ihren Gesprächsbedarf sofort mit der ganzen Welt – wo das Handy natürlich sofort nach Eröffnung eines neuen Posts losklingelt und alle panisch draufstürzen. Besonders beim Finale war dies unangenehm peinlich und vor allem unglaubwürdig gemacht.

Die Darsteller haben ihre Sache solide – ich würde sagen auf typischen Soap-Niveau – erledigt. Keiner stach hier irgendwie sonderlich hervor, aber Totalausfälle waren glücklicherweise auch nicht vorhanden. Die deutsche Synchronisation war so lala und nicht gerade weltbewegend, aber immerhin konnte die auf Hochglanz polierte Optik mit ihren warmen Farben überzeugen. Stellenweise kam sogar ein wenig Urlaubsfeeling auf, doch der weichgespülte Gesamteindruck nicht unbedingt besser.

Die Netflix Neuauflage von „Gefährliche Liebschaften“ ist sicherlich anschaubar, aber weit von der Klasse und dem Unterhaltungswert seiner geistigen Vorgänger entfernt. Für mich trifft „Eiskalte Engel“ trotz weitaus weniger präsentierten Handykonsums noch immer wesentlich besser den modernen Nerv und stiehlt diesem unausgegorenen Treiben mit Leichtigkeit die Schau.

5/10

Fotocopyright: Netflix

The Man from Toronto

Inhalt

Teddy ist ein symphytischer Kerl, aber leider auch ein ziemlicher Loser. Als er eines Tages mit einem Auftragskiller verwechselt wird, kann er es selbst kaum glauben und spielt dann dennoch die unerwartete Rolle seines Lebens mit…

Fazit

Erwartet habe ich einen seichten, aber unterhaltsamen Titel – serviert hat mir Netflix eine langweilige und stellenweise arg dürftige Komödie mit Witz auf Sparflamme. Der Anbieter konnte uns zuletzt mit Sandlers „Hustle“ enorm verzücken, doch was hier mit hochkarätigen Namen in Form von Woody Harrelson und Kevin Hart serviert wurde, war leider nicht der erhoffte Hit.

Während die Rahmenhandlung irgendwo noch in Ordnung ging, nahm deren Umsetzung leider nicht so recht Fahrt auf. Das Geschehen plätschert vor sich hin, war stellenweise enorm vorhersehbar und stellte nie ganz zufrieden. Die Dialoge hielten keine Kracher parat und der eingebaute Slapstick-Humor war eher so lala.

Die beiden Zugpferde machten ihre Sache solide, aber nie so wirklich überragend. Sie spulten ihr gewohntes Programm herunter und stachen nie erinnerungswürdig hervor. In meinen Augen hat die Chemie der Beiden einfach nicht gestimmt und der gewohnte „Buddy“-Effekt (also das tolle gegenseitige Ergänzen) kam nicht auf.

Jeder für sich ist sonst gern gesehen, doch die Team-Formel von Woody und Kevin wollte hier nicht zünden. „The Man from Toronto“ war eine nette Netflix-Dreingabe, aber kein Film für den sich solch ein Abo explizit lohnt. Ich habe ihn nach einem anstrengenden Arbeitstag gerade so durchhalten können und attestiere, dass gute Unterhaltung leider gänzlich anders ausschaut.

4/10

Fotocopyright: Netflix

Die Strafe Gottes

Inhalt

Eine junge Dame fühlt sich und ihre Familie bedroht. Vor Jahren arbeitete sie für einen berühmten Buchautoren, der es nach ihrer Belästigung und einem tragischen Schicksaalschlag scheinbar weiterhin auf sie abgesehen hat…

Fazit

Über manche Filme muss man einfach eine Nacht schlafen und trotzdem hadert man mit einem aussagekräftigen Urteil dazu. Die Rahmenhandlung – oder besser gesagt das Rahmenmotiv – von „Die Strafe Gottes“ bot im Prinzip wenig Neues, doch seine Umsetzung stach etwas ungewöhnlich hervor.

Der Streifen besaß eine eigenwillige, aber auch irgendwo sehr ansprechende Erzählweise. Er war gemütlich und grob, an anderer Stelle zögerte er nicht mit drastischen Momenten und handelte diese wiederum vergleichsweise schnell ab. Auf den ersten Blick schien die bereits nach kurzer Zeit vollkommen offengelegte Prämisse extrem einfach gestrickt, doch bei genauerer Betrachtung wollte man es dem Zuschauer nicht so leicht machen.

Fein säuberlich werden vermeintliche Zufälle aufgedeckt und lassen eigentlich nur einen Entschluss zu. Die Macher jedoch stellen erst gar nicht die Frage, wer hier der Täter ist – sondern vielmehr welche Hintergründe die Aktionen hatten. Dabei kann man sich gut in die verschiedenen Sichtweisen hineindenken, ohne jedoch zu sehr für eine Partei eintreten zu wollen.

Während die (für uns eher unbekannten) Darsteller ihre Sache wirklich gut und mit angemessenen Kanten präsentierten, schwächelte allerdings das Pacing hin und wieder. „Die Strafe Gottes“ war nicht frei von Längen und verlor sich in melancholischen Aufnahmen, die gerne einen Ticken straffer hätten ausfallen dürfen. Unterm Strich war der Thrill jedoch sehenswert, auch wenn sich eine weitere Sichtung zunächst weniger anbieten dürfte. Für Netflix-Abonnenten eine nette Kost.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

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