(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 77 von 199)

Yottamaster USB-C Festplattengehäuse mit 4 Einschüben

Nach der Anschaffung des Orbsmart R81 4K Media Player stand nun die Optimierung meines Festplatten-Handlings im Fokus. Zwar besitze ich ein zentrales NAS in meinem Netzwerk, doch dessen Speicher ist einerseits sehr begrenzt (4x 3TB) und sollte andererseits auch nur zu reinen Backup-Zwecken (primär Fotos von meiner Digitalkamera) dienen. Zudem ist dort ein RAID konfiguriert (also noch weniger Netto-Platz) und mir der Speicherplatz für simple Filmablagen dementsprechend zu kostbar.

Alternative sind zwar noch Festplatten am Router, doch bei 4K Streaming geht hier der Zugriff ordentlich in die Knie.

Bisher habe ich ein einzelnes externes USB-Gehäuse mit „Schnellverschluss“ an der XBOX Series X, respektive dem Orbsmart verwendet, doch das ständige Plattenwechseln war etwas mühselig. Da ich aber nicht so viel Geld für ein weiteres vollwertiges NAS investieren und auf das erneute Basteln eines Homeservers verzichten wollte, bin ich nach kurzer Recherche auf das „Yottamaster“ gestoßen und habe zu einem Preis von knapp 130 Euro zugeschlagen.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Das Gehäuse ist gut verarbeitet und massiv gefertigt. Es hat bereits ohne Festplatten ein ordentliches Gewicht und schaut zudem angenehm schlicht aus. Die etwas klapprige Vordertür und die Einschübe aus Kunststoff mögen da optisch nicht so recht harmonieren, erfüllen aber ihren Zweck.

Schraubenzieher und USB-C-Kabel im Lieferumfang enthalten.
Schlichtes Design mit seitlichem Print.

Inbetriebnahme

Die Platten können verschraubt werden – müssen aber nicht. So habe ich zwei randvolle Platte ordentlich eingebaut, eine Weitere jedoch nur lose in den Einschub gelegt. Im laufenden Betrieb entstehen hier keine unliebsamen Vibrationen – lediglich beim erneuten Entnehmen wird es etwas fummelig. Man zieht den „Schlitten“ heraus, doch die Festplatte an sich bleibt erstmal im Gehäuse stecken und muss dann separat herausgefischt werden. Ist aber kein Thema.

Die Basis-Variante des Gehäuses besitzt lediglich einen USB-C-Anschluss und keinerlei RAID-Funktionalität – wofür ich mich ja gezielt entschieden habe. Jede Festplatte wird als einzelner Datenträger im System angezeigt und erhält jeweils einen eigenen Laufwerksbuchstaben.

Variante mit USB-C Anschluss (rechts). In der Mitte der Netzteil-Port, links der Einschalt-Button.

Meine Platten (3 Stück) waren bereits im NTFS-Format eingerichtet und mit Daten bestückt, die problemlos unter Windows angezeigt wurden. Der Test mit dem Kopieren neuer Daten lief problemlos und bisher ohne Abbrüche. Die Schreibraten waren dabei in Ordnung, sind schließlich auch von den einzelnen Festplatten abhängig. Beim Verschieben größerer Film-Container lag die Rate im Schnitt bei 130 MB/Sekunde (SSD vom PC zu HDD im Gehäuse).

Einschübe aus Kunststoff.
3,5″ Festplatten werden mit 4 seitlichen Schrauben fixiert.
Die unteren Löcher eignen sich zum Verschrauben von kleineren 2,5″ Festplatten.

Meine größte verbaute Festplatte hat derzeit eine Kapazität von 8TB, doch laut Hersteller sind bei einzelnen Platten sogar 16TB kein Problem.

Hauptgrund für die Anschaffung des Yottamaster war die Verwendung am Orbsmart Mediaplayer, was zum Glück auch reibungslos funktioniert. Die auf Android-basierende Kiste zeigt ebenfalls alle Datenträger einzeln an und ließ entsprechend jede einzelne Platte als Quelle im integrierten MediaPlayer hinzufügen. Zicken mit dem dort konfigurierbaren Ruhe-Modi hatte ich zwar nicht, jedoch schaltet der Player das Gehäuse beim Herunterfahren nicht aus. Ich weiß allerdings nicht, auf welcher Seite hierbei das Problem liegt – da ich alle Geräte am Ende sowieso an der Steckerleiste ausschalte, hat es mich nicht weiter gestört.

Das Yottamaster besitzt übrigens einen Tipp-Schalter auf der Rückseite und ist somit nicht dauerhaft „an“ oder „aus“. Es fährt also auch nicht automatisch mit dem Einschalten der Steckerleiste hoch – was von mir aber auch so gewünscht ist, da es nicht immer in Verwendung ist und nur gezielt zum Filme-schauen hochgefahren wird.

Hier lässt sich der klapprige Verschluss, sowie dessen simpler Schliss-Mechanismus erkennen.

Positiv

  • einfache Inbetriebnahme
  • gute Transferraten
  • funktioniert tadellos am Orbsmart MediaPlayer (Android)
  • leiser Lüfter, insgesamt leises Betriebsgeräusch
  • schnell hochgefahren (nach wenigen Sekunden stehen die Platten zur Verfügung)
  • massives Gehäuse
  • schlichtes Design
  • alle Anschlüsse auf der Rückseite (bei manchen Gehäusen befindet sich der Stromanschluss dummerweise seitlich)
  • Werkzeug (Schraubenzieher) im Lieferumfang

Neutral

  • etwas klapprige Tür
  • Einschübe aus Kunststoff
  • nicht besonders helle Status-LEDs (was für den Betrieb im Wohnzimmer aber in Ordnung ist!)

Negativ

  • kein Standard-Netzteilanschluss
Das Yottamaster im Sideboard integriert.
Angeschlossen via USB am Orbsmart (rechts über der Series X).

Fazit

Kein echter Test, vielmehr eine Vorstellung eines gefälligen Produktes ist es hiermit geworden. Das Yottamaster-Gehäuse verrichtet seit einigen Tagen klaglos seinen Dienst am neuen MediaPlayer und gefällt bisher mit Zuverlässigkeit, ordentlichen Kopiergeschwindigkeiten, einfacher Plattenentnahme und einem leisen Betriebsgeräusch.

Bei meinem bisherigen Case habe ich die Platten immer nervig klackern gehört und auch die Vibrationen im Sideboard konnten trotz Klebefüssen und Dämpfmatten nicht vollends beseitigt werden – das Yottamaster ist dagegen kaum zu hören. Das minimale Lüftergeräusch geht bereits aus minimaler Entfernung, auch ohne Filmwiedergabe vollends unter und die Betriebsgeräusche der Platten sind gar nicht mehr zu vernehmen.

Bin also rundum zufrieden und empfehle das Produkt auch ohne Sponsoring gerne weiter 😉 Zu den anderen Artikeln des Herstellers kann ich leider noch nichts sagen, aber sofern ich mal wieder auf der Suche nach einem netzwerk- oder RAID-fähigem Gehäuse bin, würde ich mich dort durchaus umschauen wollen.

Empfehlenswert.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

The Banshees of Inisherin

Inhalt

Landwirt Pádraic versteht die Welt nicht mehr. Sein bester Freund Colm möchte plötzlich nicht mehr mit ihm zu tun haben und die lebenslange Freundschaft steht auf dem Spiel. Zunächst versuchen sie sich aus dem Weg zu gehen, doch bei einer kleinen Insel mit überschaubarer Anzahl an Lokalitäten und Einwohnern ist das gar nicht so einfach…

Fazit

„Brügge sehen… und sterben“ war schon ein sehr spezieller Titel und nun schlägt „The Banshees of Inisherin“ in eine ähnliche Kerbe. Erneut standen Colin Farrell und Brendan Gleeson gemeinsam vor der Kamera und erneut gaben sie ein zuweilen recht bizarres, aber in jeden fall sehenswertes Spiel ab.

Während Glesson sich gewohnt brillant gab, war es für Farrell sein vielleicht bester Auftritt der bisherigen Karriere. Er mimte den naiven Landwirt Pádraic mit einer glaubwürdigen Natürlichkeit und erzeugte aus dem Stand heraus eine Menge Mitgefühl zu seiner Figur. Man konnte sich gut in ihn hineindenken und den Zusammenbruch seiner kleinen Welt schmerzlich nachvollziehen.

Das hervorragende Spiel der Akteure war allerdings auch nötig, denn vom Inhalt her war das Geschehen recht überschaubar konstruiert. Sicherlich spielten die sehenswerten Landschaftsaufnahmen ebenfalls eine gewichtige Rolle im großen Ganzen, doch ansonsten blieben eigentlich nur die beiden Leistungsträger, um uns das zuweilen arg behäbige Treiben schmackhaft zu machen.

Der Film besaß seine eigene Gangart und die dürfte nicht jedem Zuschauer munden. Es gab weder Action, noch sonst temporeiche Momente – alles plätscherte in ruhiger Weise vor sich hin und stellte mit seiner entschleunigten Art einen krassen Kontrast zu unseren sonstigen Sehgewohnheiten. Man hatte viel Zeit die gezeigten Eindrücke zu verarbeiten, selbst ein wenig über den Sinn des Lebens zu sinnieren, doch man muss auch offen für diese Empfindungen sein.

Mit „The Banshees of Inisherin“ tue ich mir ein wenig schwer. Wer solche melancholischen, kleinen Werke zu schätzen weiß, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten und wird ihn lieben. Wer sich jedoch gar nicht auf das Szenario einlassen kann, wird extremst gelangweilt vor der Glotze hocken und nicht einmal die tollen Darsteller oder die eindrucksvollen Kulissen vermögen den genervten Eindruck noch zu retten. Ich sitze da irgendwie zwischen den Stühlen, denn gerne würde ich den sympathischen Titel fester ins Herz schließen, doch einige Längen lagen mir durchaus auf dem Magen. Entscheidet am besten nach Sichtung des Trailers – sollte er gefallen, so wird euch auch das gesamte Resultat sicherlich zusagen.

6/10

Fotocopyright: Walt Disney Studios HE

Orbsmart R81 4K Media Player

In diesem Artikel möchte ich euch den „Orbsmart R81 4K Media Player“ ein wenig genauer vorstellen. Nachdem ich jahrelang auf selbstgebastelte HTPCs (HomeTheaterPCs) auf Windows oder Linux-Basis gesetzt habe, bin ich über diversen günstigen Android-Boxen zuletzt bei meiner XBOX Series X mit Kodi und dem allseits beliebten VLC-Player gelandet. Diese hat ihren Dienst in den letzten Monaten zwar grundsätzlich gut verrichtet, doch ein paar entscheidenden Punkte haben mich weiterhin gestört.

Die Anforderungen

Gesucht habe ich einen Player, der primär Filmdateien von meinen NAS (Network Attached Storage) und von externen Festplatten abspielen soll. Dabei stehen neben 1080p Material hautsächlich 4K-Container mit hochauslösenden Tonformaten im Vordergrund. Eine anständige Bedienung und eine aufgeräumte Oberfläche wären ebenfalls Nice-to-Have.

Die Features des Orbsmart.

Bisher…

Sowohl ein Fire-Cube, als auch ein Fire-Stick haben sich kurz nach der Garantie mit einem Boot-Loop verabschiedet und bis dato mit Kodi recht passable und performante Media-Player abgeben. Beide konnten jedoch keine direkt angeschlossenen NTFS-formatierten Festplatten lesen und diensten somit als reine Streaming-Clients für Dateien vom NAS. Außerdem gaben sie nur Dolby Digital Plus an meinen Receiver weiter.

Als Übergangslösung diente bis vor Kurzem dann meine XBOX Series X, bei der sich mittlerweile sowohl Kodi, als auch der VLC-Player legal und problemlos per hauseigenem Microsoft-Store einbinden ließen. Dank einer bereits vorhandenen Fernbedienung, war auch die Steuerung kein Problem.

Ärgerlich jedoch, dass die Konsole bei diesen beiden Programm (noch) keine HDR-Ausgabe zulässt und der Stromverbrauch wahrscheinlich deutlich über Amazon-Geräten liegt.

Der schlichte Karton.

Der Vergleich

Lange habe ich mich nicht mehr mit aktuellen Geräten beschäftigt, bin nach kurzer Recherche aber schnell beim Orbsmart und den altbekannten Playern von Dune gelandet. Die positiven und vernünftig geschriebenen Rezensionen haben mich dann von Orbsmart überzeugt und so war die Bestellung schnell getätigt.

Lieferumfang, Anschlüsse und erster Eindruck

Neben dem Player befindet sich das Netzteil, eine Fernbedienung, ein HDMI- und Sata-Kabel, sowie ein paar Unterlagen im Karton. Das Gerät wirkt durch sein Alu-Gehäuse angenehm hochwertig und sollte sich trotz silberner Farbgestaltung gut zu den restlichen Komponenten im Wohnkino einfügen.

Der Lieferumfang: Orbsmart, HDMI-Kabel, SATA-Kabel, Netzteil, Fernbedienung und Kurzanleitung
SATA und 2x USB 3.0 auf der rechten Seite
2x USB 2.0 auf der linken Seite
LAN, HDMI Out, HDMI In, Optical, AC Out, RS232, Strom und Ein-/Aus-Schalter

Inbetriebnahme

Nach dem zügigen Hochfahren begrüßt uns das schlicht gestaltete, aber halbwegs aufgeräumte Hauptmenü. Als Erstes habe ich mir die Optionen (Quick-Settings) angeschaut, Bild- und Tonausgabe eingestellt.

Das Hauptmenü (hier noch auf Englisch)
Videoausgabe; Settings wurden auf automatische Erkennung belassen – was bislang sehr zuverlässig an TV und Beamer funktionierte.
Mapping HDR10 – erzwingt HDR-Ausgabe und fügt Non-HDR Dateien künstliches HDR hinzu
(sofern möglich). Hat bisher bei fast allen Inhalten mit tollem Ergebnis geklappt.
Unkomprimierte Audio-Ausgabe für den AVR, Soundbar oder TV mit eARC.

Filmverwaltung

Der Orbsmart kommt mit eigenen hauseigenen Mediaplayer daher, der zumindest für Basisfunktionalitäten (Filme verwalten und Abspielen) vollkommen ausreichend ist und keine zusätzliche Installation von beispielsweise Kodi erfordert. In meinen Screenshots beschränke ich mich daher auf dieses System.

Direkt nach dem Start wurde meine externe Festplatte erkannt
(Alternativ über den Menüpunkt „Quellen“ aufzufinden).
Beim Hinzufügen der Quellen können bestimmte Ordner ausgeschlossen und entsprechende „Scrapper“ ausgesucht werden. Ich habe alles auf Standard belassen.
Das erste Ergebnis konnte sich bereits sehen lassen. Nicht alle Titel wurden erkannt oder korrekt zugeordnet – dies ließ sich aber relativ leicht beheben. Einfach die Auswahltaste auf bestimmten Titel länger gedrückt halten und „neu zuordnen“ auswählen. Es öffnet sich eine komfortable Suche.
Per Klick auf den einzelnen Streifen, gibt es weitere Infos (sogar auf deutsch!) und per Klick auf Regisseur oder Darsteller entsprechend weitere vorhandene Filme selbiger. Filmreihen werden übrigens automatisch zusammengefasst.

Positiv

  • spielt die meisten der bisher getesteten Videodateien einwandfrei ab (hatte bei wenigen Titeln nach dem Spulen Probleme mit stockenden Bildern, beim normalen Abspielen liefen diese normal)
  • allgemein sehr gute Bild- und Tonqualität
  • skaliert 720p und 1080p hervorragend zu 4K hoch
  • kann fast jedes Material mit künstlichen HDR anreichern (hatte bislang nur wenige 1080p-Titel, bei denen es nicht ging)
  • vollständiger ISO-Support
  • schnelle Menünavigation
  • hübsche Coveransicht mit weiteren Filminformationen, sowie netter Suchfunktion (z.B. nach Genre, Darsteller, Regisseur)
  • einfache Einrichtung, trotzdem umfangreiche Optionen konfigurierbar
  • gute Fernbedienung mit Beleuchtung
  • Frontdisplay mit Uhrzeit oder Laufzeit-Anzeige (abschaltbar)
  • Playstore und Hinzufügen eigener Apps möglich
  • eignet sich auch als Emulatoren-Konsole (z.B. Retroarch)
  • XBOX360 Controller, sowie Funk-Tastatur problemlos erkannt

Neutral

  • nur in Silber erhältlich
  • für mich eher unnötiger SATA-Anschluss
  • kein Einschub für interne Festplatten
  • eigener „Scrapper“ hat eher mittelprächtige Filmerkennung gegenüber Kodi, dafür aber sehr leichte Korrekturmöglichkeit

Negativ

  • WLAN-Antennen nicht abnehmbar
  • USB-Anschlüsse nur seitlich
  • fährt beim Ausschalten meine externen Festplatten nicht herunter (kann natürlich sehr modelspezifisch sein)

Die beleuchtete Fernbedienung in ihrer ganzen Pracht.

Fazit

Wer einen fertigen Player ohne größere Fummelei sucht, liegt beim Orbsmart richtig. Man kann ihn zwar mit weiteren Applikationen wie Kodi bestücken, erhält aber von Haus aus schon ein voll funktionsfähiges Gerät mit reichhaltiger Formatunterstützung.

Die Oberfläche ist zweckdienlich, das vorinstallierte Mediacenter ohne Bastelei vollkommen ausreichend. Bisher hatte ich nur sehr wenige Videodateien mit kleinen Hängern, was jedoch auch an einer schlechten Kodierung selbiger liegen kann. Die Mehrheit der Standard-Dateien (MKV Container mit 4K Auflösung) lief reibungslos und in spitzenmäßiger Qualität.

Mir wäre der Einbau einer internen Festplatte zwar wichtiger als ein äußerer SATA-Anschluss gewesen, doch letztlich fällt diese Designentscheidung bei all den positiven Eindrücken auch nicht sonderlich negativ ins Gewicht. Vielleicht wird das Ding trotzdem mal Anwendung finden.

Neben meinem NAS und normalen USB-Platten wurde zudem ein Gehäuse mit 4 Einschüben (jede Festplatte einzeln, wie es sein soll) sauber erkannt und die NTFS-Formatierung machte keinerlei Probleme – im Gegenteil. Der Player kann sogar Informationen auf die Bereiche schreiben oder Dateien sogar direkt löschen. Es muss kein Umweg über den Computer genommen werden.

Wer lediglich einen simplen Abspieler für Netflix oder Prime sucht, greift vielleicht besser zu einem günstigen Firestick, dessen individueller App-Support möglicherweise ein wenig besser ist. Wer jedoch ein vernünftiges Gerät für die Wiedergabe seiner (Ultra-)HD Inhalte im Heimkino sucht, sollte lieber zu diesem Spezialisten hier greifen. Sicherlich sind knapp 200 Euro eine Stange Geld, aber der Gegenwert in Form von tollen Bild und Sound sind es mir auf jeden Fall wert. Auch der Wegfall zeitintensiven Bastelns, Updatens und nicht zuletzt der wohl eher geringe Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Systemen ist bestimmt nicht zu verachten. Hier relativiert sich der Anschaffungspreis und spätestens wenn man durch seine perfekt zugeordnete Sammlung zappt und die Besucher damit beeindrucken kann, ist die Welt wieder in Ordnung.

Empfehlenswert.

Weitere Infos & Bezugsmöglichkeiten direkt beim Hersteller (externer Link, keine Haftung!): Orbsmart R81 4K Mediaplayer | Orbsmart

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

The Menu

Inhalt

Eine Gruppe auserwählter Gäste reist auf eine kleine Insel, um dort in einem exquisiten Restaurant mit gutem Ruf zu speisen. Nachdem sie ihre Plätze eingenommen haben und die Spannung auf dem Siedepunkt ist, stellt der vielseitig gelobte Chefkoch seine ungewöhnlichen Gänge vor und haut dabei so manche Überraschung heraus…

Fazit

„The Menu“ war ein Film, die durch seine Unvorhersehbarkeit glänzte und den Zuschauer hierdurch bis zur letzten Minute bei der Laune hielt. Nach einem gemächlichen, aber keineswegs langweiligen Auftakt baute sich angenehme Spannungskurve auf, die sich konsequent steigerte und uns bis zum Finale und darüber hinaus in vielerlei Bereichen im Unklaren ließ.

Ich gebe zu, dass ich am Anfang nicht wusste, wie ich diesen Streifen einzuschätzen habe. Seine Inhaltsangabe klang seltsam und die angepriesene Mischung aus Thriller, Horror und Komödie und vergleichsweise niedriger FSK12-Freigabe musste sich erst einmal beweisen. Schnell war man jedoch in dem hochwertig inszenierten und nicht minder reizvollen Szenario versunken und der Plan der Macher ging somit auf.

Heftige Gewaltexzesse gab es zwar nicht, doch erschien das im sonst so runden Gesamtbild nicht weiter tragisch. Da man das Geschehen nie recht einordnen und erst recht nicht vorausahnen konnte, blieb man gespannt am Ball und war schon einigermaßen gefesselt von Allem. Sicherlich waren viele Elemente arg gekünstelt oder gar an den Haaren herbeigezogen, aber schnell rückten diese kleinen Ungereimtheiten aufgrund der geschmeidigen Erzählweise in den Hintergrund und sorgten nicht für Abwertung.

Überhaupt würde ich das Werk eher als spitze Satire, denn als präzise Gesellschaftsstudie verstehen. Es gab kritische Untertöne, die im Wahnsinn verpackt wurden und durchaus zum Nachdenken animierten. Ralph Fiennes gab seiner schrägen Figur so unglaublich viel Kontur, dass es gleich für mehrere Filme gereicht hätte. Er stahl nicht nur den jungen und gut agierenden Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult die Schau, sondern auch dem Rest vom insgesamt äußerst sehenswerten Cast. Jede Charakter war für das Gesamtbild wichtig und das Zuschauen machte Spaß.

„The Menu“ ist sicherlich kein Titel, den man sich öfters anschauen wird. Nach einer Sichtung ist sein wesentlicher Charme wohl verflogen, doch diese eine Sichtung sollte man als Cineast eigentlich nicht verpassen. Das Werk glänzt mit ungewöhnlicher Handlung, durchgehender Spannung, tadelloser Technik und tollen Darstellern. Wer sich hiervon angesprochen fühlt, sollte ruhig mal reinschauen und wenigstens einmal für knappe zwei Stunden in diesem Fest für die Sinne abtauchen. Auch wenn sich Manches am Ende als Quatsch entpuppt – höchst unterhaltsam war die Reise bis dorthin auf jeden Fall.

7,5/10

Fotocopyright: Fox Searchlight

Equilibrium

Inhalt

Eine Welt ohne Gefühle, ist wohl auch eine Welt ohne Krieg. In naher Zukunft unterdrücken die Menschen ihre Emotionen mit einer speziellen Substanz und pflegen ein friedliches, aber auch sehr kühles miteinander. Jeder, der hierbei nicht mitspielt wird von den so genannten „Klerikern“ ohne großen Prozess gnadenlos beseitigt. Einer dieser Vollstrecker ist John Preston, der nach dem Tod seines Partners anfängt mit dem bisherigen Lebensstil zu hadern…

Fazit

„Equilibrium“ hat mich damals eiskalt erwischt und sich auch im Freundeskreis recht schnell als echter Geheimtipp herumgesprochen. Kurt Wimmer schuf einen kultigen Sci-Fi-Tripp, der gleich mehrere Zielgruppen anzusprechen vermochte und mit seiner eigenwilligen Inszenierung auch noch heute auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Auf der einen Seite präsentiert uns der Film eine interessante Prämisse in bester George Orwell-Tradition, auf der anderen Seite ein spektakuläres Fest für Actionfreunde. Er schafft den Spagat diese beiden Welten gut und vor allem unterhaltsam miteinander zu vereinen – lässt dabei über manche Schwächen bei der Handlung hinwegschauen.

Sicherlich stößt grade besagte Ausgangslage und vor allem deren Umsetzung durchaus auf leichtes Unverständnis. Man gab sich zwar um eine plausible Erklärung der vorherrschenden Welt bemüht, überzeugt damit aber nur bedingt und ließ einige Fragen offen. Irgendwo fehlt der letzte Schritt, der uns endgültig von einer solchen Veränderung überzeugt – doch eine umfangreichere Ausführung würde den Rahmen der Laufzeit und die Geduld des Zuschauers wohl sprengen. Die Macher haben sich um Kurzweil bemüht und für meinen Geschmack dennoch genügend Tiefgang integriert.

Nichts zu rütteln gab es hingegen bei Darstellern und Technik. Für sein Alter schaut der Film noch immer klasse aus und seine kühlen, glatten und dystrophischen Bilder erzeugen eine tolle Immersion. Bale glänzt mit vielen Facetten seiner Figur und nicht zuletzt mit ein paar eindrucksvoll choreografierten Kampfszenen, die das Werk über die Jahre im Hinterkopf verweilen ließ. Selten hat man so elegant und schnittig gemachten Duelle gesehen und hielt hierbei auch die ein oder andere Überraschung parat.

Klar schmeckt der Titel ein wenig nach B-Movie, hatte seinerzeit wohl nicht das aller höchste Budget, doch noch heute klingen Story und einige Schmankerl bei der Inszenierung nach. Für mich hat „Equilibrium“ zumindest einen kleinen Kultstatus und wird alle paar Monate mit breitem Grinsen in den Player geworfen.

8/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Arrival

Inhalt

Überall auf der Erde tauchen plötzlich unbekannte Flugobjekte auf und die Menschheit ist in Alarmbereitschaft. Es scheint, als wollen die Besucher zunächst nicht angreifen – doch um dies genauer herauszufinden, muss eine gemeinsame Kommunikation entwickelt werden. Kurzerhand wird Sprachforscherin Louise Banks vom Militär angeworben und mit dieser Aufgabe betraut…

Fazit

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist vollkommen in Ordnung. Gerade die Bewertungen zu „Arrival“ gingen mehr als drastisch auseinander und ich habe mir zwischen der ersten und letzten Sichtung noch einmal ordentlich Zeit für eine Meinungsbildung genommen. Normalerweise hege ich keine Ablehnung gegenüber sperrigen und tiefgründigen Werken, doch der Zugang zu diesem Film blieb mir bislang leider verschlossen.

„Arrival“ ist kein typisches Blockbuster-Kino ala „Independence Day“ und setzt seinen Fokus trotz ähnlicher Grundprämisse völlig anders. Die Außerirdischen an sich stehen weniger im Vordergrund, vielmehr thematisiert man das Verhalten der Menschheit bei einem solchen Vorfall. Kleinlaut begleiten wir mehrere Figuren und beobachten wie sich die Invasion auf sie und ihre nähere Umgebung auswirkt. Dabei werden alte Erinnerungen ausgegraben, Emotionen geweckt und neue Wege eingeschlagen.

Denis Villeneuves will uns hier vermitteln, wie eine Welt, die zusammenhält, ausschauen könnte. Wenn man endlich Differenzen bei Seite legt und sogar Geheimdienste nahtlos miteinander zusammenarbeiten. Man geht hier von einem insgesamt friedfertigen Szenario aus was in heutigen Zeiten allerdings schwerlich hinzunehmen ist und somit an der Immersion zerrt. Überhaupt nahm man sich stellenweise zu viel Zeit für seine melancholischen Bildern und bremste die eigentlich ganz angenehme Grundspannung durch die ungewöhnliche Herangehensweise immer wieder aus.

Action geht hier vollkommen gegen null und selbst gefühlvolle, nachdenkliche Momente geraten ins Stocken. Man schien es mit gemächlichen Eindrücken immer ein wenig zu übertreiben und den Zuschauer damit fast zu verlieren. Glücklicherweise wollte man stets die nächsten Schritte und vor allem den Ausgang der Geschichte erfahren – weshalb man zähneknirschend am Ball blieb und den gut agierenden Darstellern (Amy Adams und Jeremy Renner) weiterhin beiwohnte. Die beiden haben ihren Job hervorragend erledigt und ein stimmiges Team gebildet.

Das Finale war konsequent, aber nur bedingt gelungen. Es hielt sich an der nüchternen Gangart des gesamten Werkes und fackelte am Ende kein Feuerwerk ab. Auch hier leiten ruhige Worte den Abschluss der Geschichte ein man ließ ein paar stille Aufnahmen den Abschluss finden. Hier gab es kein Jubel oder Weltuntergang – man akzeptierte die Dinge, wie sie waren und schien hierrüber glücklich. Passt zum Rest, hinterließ bei mir jedoch einen faden Beigeschmack – denn die Glaubwürdigkeit war nur bedingt gegeben.

Es gibt wirklich schlechte Filme, bei denen man über deren Qualität einfach nicht weiter diskutieren muss und sich die meisten Zuschauer einig sind. „Arrival“ jedoch bekommt von mir keine allzu hohe Bewertung, ist per se aber nicht so miserabel, wie es das Punkteergebnis vielleicht ausdrücken mag. Der Film hat definitiv seine Daseinsberechtigung und trifft mit seiner eigenwilligen Art seine Zielgruppe, doch ich gehöre eben nicht dazu. Für mich bleibt unterm Strich nur ein unterdurchschnittlicher Sci-Fi Spaß mit guten Ansätzen und enormen Längen. Persönlich ziehe ich lieber „Contact“, „Signs“ oder „Die unheimliche Begegnung mit der dritten Art“ vor.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Nanny

Inhalt

Eine junge Dame aus dem Senegal möchte im fernen Amerika Fuß fassen und bei nächster Gelegenheit ihren kleinen Jungen aus dem Heimatland nachholen. Sie nimmt eine Stelle als Nanny an und wird dabei weitaus mehr eingespannt, als sie zunächst gehofft hatte…

Fazit

„Nanny“ war ein Titel, der mich bis zuletzt ein wenig in die falsche Richtung geführt hat, dennoch recht passabel unterhielt. Trotz niedriger Freigabe bin ich zunächst von einem Gruselfilm ausgegangen, aber tatsächlich präsentierte sich hier ein vergleichsweise bodenständiges Drama – dessen Horror aus tragischen Ereignissen bestand.

Zunächst möchte ich großes Lob an die tollen Darsteller aussprechen. Anna Diop hat ihren Job wirklich gut und mitreißend erledigt. Sie sorgte dafür, dass man selbst in etwas langatmigen Momenten am Ball blieb und der Handlung folgen wollte. Man konnte sich gut in ihre Lage hineindenken, ihre Motivation verstehen und Gefühle teilen.

Wie bereits erwähnt, war „Nanny“ jedoch kein allzu düsterer Thriller, sondern ein unerwartet bunt und hochwertig inszeniertes Drama. Mit hellen, freundlichen Farben und knackiger 4k Auflösung gab es keinerlei Schrecken und nur selten sorgten ein paar seltsame Alptraumsequenzen für ein leicht mulmiges Gefühl.

Am Anfang war wirklich noch nicht klar, wohin sich das Geschehen entwickeln sollte und zumindest ich ging von einem typischen Horror-Genrefilm aus. Mit fortschreitender Spielzeit blieb man zwar stets seiner Hoffnung, spürt aber behutsam, dass sich die Dinge nicht wie vermutet entwickeln und die Macher wohl eine andere Intention zum Ausdruck bringen möchten.

Der Film besaß durchaus Sozialkritik, formuliert diese aber nicht allzu erschlagend aus. Man wies auf Missstände hin und gab Einblick in schwierige Lebensumstände, blieb dabei aber ziemlich oberflächlich – was zum Teil sicherlich auch auf die extrem aufpolierten, warmen Bilder zurückzuführen war. Man fühlte sich einfach zu wohl, um die unliebsame Materie zu nah an sich heranzulassen.

„Nanny“ war ein solider Prime-Titel, der quasi bis zuletzt eine andere Erwartungshaltung schürte, unterm Strich aber auf seine Weise gar nicht mal schlecht war. Zwar funktionierte das Gebotene auch als waschechtes Drama nicht zu hunterdprozent, dennoch blieb ein guter Eindruck zurück. Für mich also ein netter kleiner Streifen zur Mitnahme im sowieso schon bestehenden Abo – ansonsten aber kein Überhit, für den man unbedingt neu dem Streamingdienst beitreten müsste.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Die Wespe – Staffel 2

Inhalt

Frisch aus dem Knast entlassen, kann Eddie das Spielen einfach nicht lassen. Trotz strenger Auflagen und einer nervigen Bewährungshelferin wagt er sich in die zwielichtigen Locations, um sich beim Zocken wieder voll in die Schulden zu stürzen…

Fazit

Die zweite Staffel setzt nahtlos an die Ereignisse der Ersten an und schafft auf Anhieb, das schöne und vertraute Feeling neu aufleben zu lassen. Auch wenn mittlerweile wieder ein Jahr Pause zwischen den Episoden zu verzeichnen ist – schnell war man wieder drin und erste Lacher ließen nicht lange auf sich warten.

Die Handlung war simpel und nicht sonderlich tiefgründig, für seine kurzen und wenigen Folgen aber vollkommen ausreichend. Hier lag weniger der Fokus auf Komplexität oder spannendem Storytelling, vielmehr auf kurzweiliger Unterhaltung mit charmanten Typen und unkompliziertem Spaß. „Die Wespe“ war zudem eine Serie, die man locker nebenher anschauen konnte und trotzdem alle Notwendige mitbekam.

Der Cast hat sich zum Glück nicht großartig verändert – wurde im Gegenteil sogar noch um das ein oder andere neue Gesicht erweitert. Das Zusammenspiel wirklicher aller Beteiligten war grandios und bescherte uns unzählige komische Momente. Seien es musikalische Geldeintreiber, nervige Gurus oder penetrante Sozialarbeiterinnen – die Spanne an kruden Gestalten war so groß wie toll besetzt und gut gespielt.

Normale Maßstäbe vermag ich gar nicht heranzunehmen und erst recht kein Vergleich zu „House of the Dragon“ und ähnlichen Produktionen herstellen zu wollen. „Die Wespe“ ist eine Serie, die man entweder sofort ins Herz schließt oder gar nichts damit anfangen kann. Schnell stellt sich heraus, ob man zur Zielgruppe gehört oder ob einen die gezeigten Gags vollkommen kalt lassen. Wer mit deutschen Produktionen auf Kriegsfuß steht, hat sowieso schlechte Karten, alle Anderen bekommen erneut gewohnte Kost mit schrulligen Charakteren und aufreibenden Szenen aus dem Dartsport. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr weitergeht!

7/10

Fotocopyright: Sky

Bodies, Bodies, Bodies

Inhalt

Eine Gruppe von jungen Menschen findet sich in einem hübschen Ferienanwesen zusammen, um richtig Party zu machen. Als wäre die Lage zwischen einzelnen Personen jedoch nicht angespannt genug, sorgt bald eine Leiche für Unsicherheit unter allen Beteiligten…

Fazit

Wenn ein Film die Kurve erst sprichwörtlich in der letzten Minute bekommt, dann war „Bodies, Bodies, Bodies“ ein erstklassiges Beispiel hierfür. Über weite Teile gab sich der Titel nämlich extrem unspektakulär, gar ein wenig langatmig – um dann in den letzten Zügen einen witzigen Twist herauszuhauen und dem leicht ernüchternden Zuschauer dann plötzlich ein kleines Lächeln abringt.

In Grundzügen kennt man das Szenario, kennt den ungefähren Ablauf und hat die Umsetzung vieler Dinge einfach schon wesentlich besser gesehen. „Bodies“ nimmt sich lediglich altbekannte Genre-Mechaniken zum Vorbild und überträgt die vertrauten Elemente einfach in die heutige Zeit – mit allen zu befürchteten Vor- und Nachteilen.

So richtig hob sich der Streifen erst mit seiner Auflösung aus der schnöden Maße hervor und zeigte hiermit auch die sonst vermisste Kreativität, die ihn auch nur ansatzweise zu etwas Besonderen machten. Ansonsten plätscherte das Geschehen vor sich hin, die Darsteller überzeugen dabei nur leidlich – und ebenfalls ohne sonderlich aus dem Bild zu fallen. Immerhin auch nicht sonderlich negativ.

Bei einer niedrigen FSK12-Freigabe sollten Gorehounds nicht auf krasse Action hoffen und für deren Abwesenheit gebe ich auch keine Minuspunkte. Die Inszenierung war der Empfehlung angemessen, teils schön düster und immerhin nicht komplett unblutig.

Für mich war „Bodies“ ein netter Snack für Zwischendurch. Manchmal einen Ticken langweilig, aber dank pfiffigen Schlusspart einigermaßen gelungen. Die Suche nach dem Killer war mal witzig, mal spannend, mal weniger interessant – doch der entstandene Streit zwischen den hippen Figuren manchmal durchaus sehens- und hörenswert.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Frightence (XBOX Series X)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Hausmeisters, dessen Objekt vor der Zwangsräumung steht. Er soll noch einmal kontrollieren, ob wirklich alle Mieter ausgezogen sind und wird dabei von geisterhaften Erscheinungen überrascht…

Gameplay

Im Grunde ist „Frightence“ kein richtiges Spiel, vielmehr eine Kurzgeschichte, der man beiwohnen darf. Man kann weder sterben, noch sich großartig im begrenzten Arealen verlaufen. Aus der First-Person-Perspektive durchscheitet man in mehreren Durchgängen die immergleichen Stockwerke und prüft, welche Türen sich nun öffnen lassen.

Hinter jeder Tür verbirgt sich quasi ein neuer Einblick in das Leben eines Mieters – der zumeist mit einem kleinen Jumpscare beendet wird. Die Handlung lässt sich dabei nur schemenhaft erahnen – anhand von verteilten Schriftstücken ließ sich die Geschichte jedenfalls nur schwerlich konstruieren.

Spielzeit

Für einen gemächlichen Durchgang (ständiges Abklopfen aller Türen in den 3 Stockwerken) habe ich zirka 45 Minuten benötigt bis der Abspann über den Bildschirm flackerte.

Präsentation

Auf den ersten Blick gefielen die düsteren Bilder und die unheimliche Geräuschkulisse, auf den zweiten Blick (oder vielmehr beim ersten Loslaufen) sorgte die niedrige Framerate für Ernüchterung. Das Spiel schien nur selten flüssig zu laufen und wirkte stets ziemlich „abgehackt“ – was im Anbetracht der Leistung der Series X doch ziemlich bedauerlich erschien. Scheinbar haben die Programmierer ihre Engine noch nicht ganz im Griff und müssen noch ein wenig üben. Bei einem vermutlich eher kleinen Team allerdings noch zu verschmerzen.

Die zum Teil schwer verständliche englische Sprachausgabe trug leider nicht zur besseren Aufklärung der Handlung bei, sorgte aber – genau wie ein paar schaurige Geräusche – für stimmige Atmosphäre. Hier hat das Zocken mit Kopfhörern auch wieder gelohnt.

Positiv

  • interessante Grundgeschichte
  • kurzweiliges Abtauchen in ein bizarres Szenario

Neutral

  • kryptische Handlung
  • wenig Interaktion

Negativ

  • extrem kurz
  • ruckelige Performance

Fazit

Wenn das Schreiben eines Reviews länger als das eigentliche Spiel dauert, dann liegt normalerweise etwas im Argen. Ich wusste im Vorfeld, dass mich für gerade einmal knapp 2 Euro (Kauf über den argentinischen Store) ein kurzer Spaß erwartet, doch mit einer Spielzeit von deutlich unter einer Stunde hätte ich dann doch nicht gerechnet.

Wie dem aber auch sei, unterm Strich hat mir „Frightence“ recht gut gefallen und hat mich keine Sekunde gelangweilt. Gerne wäre ich noch länger in das Geschehen versunken und gerne hätte ich mehr von den mysteriösen Mietern erfahren. Viele Dinge blieben offen und ließen Interpretationsfreiraum, der auch mit mehr Content zu bewerkstelligen gewesen wäre. So fühlte sich das Treiben wie ein Prolog oder eine Demo zu etwas Größerem an – obwohl meine Hoffnung auf weiteren Ausbau des Konstruktes nicht sonderlich hoch ist.

Die technische Seite war aufgrund der mäßigen Performance eher mau, obwohl das Spiel grundsätzlich nicht übel ausschaut und mit einer dezenten Geräuschkulisse gefallen konnte. Relativ schnell hat man sich an die niedrige Framerate gewöhnt und das Abtauchen gelang problemlos. Wer „Walking Simulatoren“ mag, offen für interpretationsfähige Geschichten ist und mit einer extrem kompakten Dauer leben kann, darf also gerne einen Blick wagen. „Freigtence“ ist kurz und spröde, aber auf seine Weise nicht schlecht und vielleicht ein klitzekleines „Hidden Gem“ – wie man auf Neudeutsch so sagt.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Playstige Interactive

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »