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Schlagwort: Besprechung (Seite 22 von 199)

The Palace

Inhalt

Die große Millennium-Feier steht bevor und an den letzten Tagen im Jahr 1999 wird es noch einmal hektisch im Hotel „The Palace“. Ranghohe Politiker, Schauspieler und wohlhabende Menschen treffen ein und der Direktor xxx hat alle Hände voll zu tun, um jedem Gast gerecht zu werden…

Fazit

Auch wenn ich Polanski als Person eher kritisch sehe, sind seine Werke jedoch nicht von schlechten Eltern und auch „The Palace“ konnte im Großen und Ganzen durchaus überzeugen. Zwar habe ich hier am Ende irgendwo nach einer richtigen Message gesucht, trotzdem war der Titel von Anfang bis Ende sehr kurzweilig und ich habe die investierte Zeit durchaus genossen.

Der Film besaß keine tiefgründige Geschichte, zeigte uns vielmehr ein paar einfache Handlungsstränge auf und sprang in regelmäßigen Abständen zu ihnen hin und her. Verbindendes Element war hierbei der Hoteldirektor, der hervorragend und mit witzigen Akzent von Oliver Masucci gespielt wurde. Mit seinem Charme hatte er großen Stars wie John Cleese oder Mickey Rourke mit seinem famosen Spiel ordentlich etwas entgegen zu setzen.

Apropos große Stars. Diese bewiesen hier (ob freiwillig oder unfreiwillig) Mut zur Hässlichkeit und nahmen sich mit ihren skurrileren und schauerhaften Auftritten wohl selbst ein wenig auf die Schippe. Dies sorgte in regelmäßigen Abständen für schallende Lacher – auch wenn der Humor zumeist auf eher verhaltenem Niveau rangierte und oft nur knapp über der Gürtellinie stattfand.

Optisch war ich etwas zwiegespalten. Der Film besaß seinen eigenen Look – irgendwo zwischen Kino- und Fernsehproduktion, aber auch hochwertig und mit satten Farben garniert. Der (altmodische) Prunk des Hotels kam wunderbar rüber, Außenaufnahmen gab es (abgesehen vom Eingangsbereich) eigentlich keine. Alles spielte sich innerhalb des Gebäudes ab.

Polanski hat einige erstklassige Arbeiten abgeliefert und „The Palace“ passt da irgendwie nicht so ganz ins Raster. Ich habe jedenfalls nicht viel erwartet, wurde aber wirklich gut bei Laune gehalten. Die bekannten Namen verhalfen dem Titel zu einer gewissen Aufmerksamkeit und der muntere Erzählfluss ließ keine Langeweile aufkeimen. Sicherlich ist der Streifen letztlich nichts Besonderes und wird auch nicht Jedermanns Geschmack treffen, empfehlen würde ich ihn dennoch.

Fotocopyright: LEONINE

Baghead

Inhalt

Völlig überraschend erbt die junge Iris eine Kneipe mitten in Berlin. Schon lange hatte sie keinen Kontakt zum verstorbenen Vater, aber rasch verlässt sie England um das Geschenk zu begutachten. Mit der Unterzeichnung beim Notar ahnt sie noch nicht, dass sie weitaus mehr als nur das Gebäude erhalten sollte…

Fazit

Mit der Beurteilung von „Baghead“ tue ich mir etwas schwer. Der Film begann wirklich gut, bot eine tolle Inszenierung und eine spannende Handlung – verschenkte aber auf den letzten Metern enorm an Potential.

Bereits nach wenigen Minuten hatte das Geschehen voll am Haken. Die ungewöhnliche Geschichte stach schnell aus der breiten Maße heraus und der Spannungsbogen stieg rapide an. Man wurde vollkommen ins Geschehen eingesaugt, stellte im Kopf eigene Theorien auf und hatte wirklich Spaß am undurchsichtigen Treiben.

Leider schwächelte der Titel auf der Zielgeraden. Im letzten Drittel hing die interessante Handlung durch, brachte ein paar weniger gelungene Aspekte und Wendungen ein – machte den bis dato so packenden Verlauf ein wenig madig. Plötzlich verflog die gewisse Magie und das Teil ging einfach zu bodenständig und vorherschaubar zu Ende.

Die überschaubare Anzahl an Darstellern hat ihre Sache gut und ohne nennenswerte Makel gemacht. Sie waren allesamt sehr symphytisch und verkörperten ihre Rollen soweit glaubwürdig. Richtig stark war jedoch die technische Seite, die mit glasklaren Hochglanzbildern und einem gänsehauterregenden Sound auftrumpfen konnte.

„Baghead“ begann klasse und endete im Mittelmaß. Grundidee, Technik und Darsteller verdienen großes Lob, der eher lauwarme Ausklang eher enttäuschte Blicke. Unterm Strich ein solider Thrill, der weitaus besser hätte performen und zu einem echten Geheimtipp hätte avancieren können.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

So weit die Füße tragen

Inhalt

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird Clemens Forell mit vielen anderen Soldaten nach Sibirien ins Straflager geschickt. Stolze 25 Jahre soll er dort vor sich haben, doch die Sehnsucht nach der Familie ist größer. Er arbeitet einen Plan zur Flucht aus und geht auf eine jahrelange Reise in Richtung Heimat…

Fazit

Damals war die Serie ein echter Straßenfeger und eine aktuellere Kinoadaption auch nichts verwerfliches. Ich kann nicht beurteilen, wie viel Wahrheit in dieser Geschichte steckt – doch glaubwürdig und packend waren die Ereignisse allemal.

Der Film geht bereits nach wenigen Augenblicken unter die Haut. Die krassen Bilder der Überführung der Gefangenen sorgen für Gänsehaut und vermitteln sogleich einen Eindruck der rauen Gegebenheiten. Man konnte sich auf Anhieb in den Kopf von Clemens (hervorragend gespielt von Michael Mendl) hineinversetzen und seine Sehnsüchte teilen.

Auch wenn ein einzelner Film trotz Überlange nicht die breite Erzählbasis einer Serie besitzt, so wurden doch alle wichtigen Station untergebracht und ein gutes Pacing präsentiert. Mit der Flucht von unserer Hauptperson kommt der Streifen dann so richtig in Fahrt und liefert uns neben beeindruckenden Landschaftsaufnahmen auch tolle Einblicke in das Leben anderer Kulturen.

Dabei wirkt der Titel nie überhetzt oder unausgeglichen. Jeder Zwischenstopp hatte seine Berechtigung und seine eigene Geschichte zu erzählen, ohne jemals das Gesamtbild aus den Augen zu lassen. Immer gab es etwas Neues zu entdecken und immer war man gespannt, ob die neuen Figuren es gut oder böse mit unserem Reisenden halten.

Die Ausstattung war nahezu verschwenderisch und machte das Eintauchen in die weiten Russlands sehr einfach. Karge Kulissen gaben ein Gefühl für große Entfernungen, prächtig ausgebaute Städtchen ein Gefühl für Geborgenheit. Dazu Charaktere die im Original oder mit klar zu erkennbaren Akzent agierten – die Immersion war beachtlich.

Der Kinofilm „So weit die Füße tragen“ stellt eine gelungene und zeitgemäßere Zusammenfassung der alten Serie dar und mag vielleicht auch deshalb eine neue Zielgruppe erschließen. Die Geschichte ist nachwievor faszinierend und frisch, die Ereignisse noch immer mitreißend konstruiert. Ein Werk, dass man durchaus auch mal im Geschichtsunterricht zeigen könnte und nichts von seiner Ausdruckskraft eingebüßt hat.

Fotocopyright: Capella International GmbH

Bad Boys 2

Inhalt

Noch immer gehen Mike und Marcus gemeinsam auf Verbrecherjagd und diesmal haben sie es auf ein Drogenkartell abgesehen. Zwar liefert ihren Informanten zunächst nur kleine Häppchen, doch schon bald stecken sie mitten in einem Krieg um die Straße…

Fazit

Höher, schneller und weiter – dies muss das Motto in den Köpfen der Verantwortlichen für diesen Streifen gewesen sein. „Bad Boys 2“ ist Fortsetzung, aber auch irgendwo ein krasser Gegenentwurf zu seinem Vorgänger geworden. Tugenden wie flotte Sprüche und Fokus auf „Buddy-Movie“ wurden zwar beibehalten, doch an der Actionschraube gehörig gedreht.

Was Michael Bay hier ablieferte, gilt für mich auch heute noch als Referenz und blieb selbst vom ebenfalls recht brachialen dritten Teil unerreicht. Fast im Minutentakt fliegen unseren symphytischen Cops die Kugeln um die Ohren und fast im Minutentakt gehen Fahrzeuge oder gar Gebäude in Einzelteile auf. Nicht nur die Schlagzahl an actionreichen Szenen, auch deren Ausmaße waren enorm hoch und ließen dem Zuschauer kaum Zeit zum Verschnaufen.

Da auf dem Schirm ständig etwas abgeht, bleibt keine große Zeit, um über die Handlung zu philosophieren – die unterm Strich sogar wesentlich besser als beim Erstling war und zuweilen recht interessante Wendungen mit sich brachte. Sicherlich erfand man auch hier das Rad nicht neu und wollte im Prinzip nur ein Rahmen für die häufigen Kollateralschäden darstellen, machte dennoch keine schlechte Figur.

Das Dreamteam Smith/Lawrence hat abermals abgeliefert und zeigte sich erneut in Topform. Neben ein paar prekären Actioneinlagen gab es wirkliche lustige, ja teilweise fast schon besinnliche Momente und die Charakterzeichnung wurde brauchbar vorangetrieben. Auch hier hat das Ausmaß und das Pacing dieser Passagen wie die Faust aufs Auge gepasst, lockerte das sonst so hohe und teilweise auch heftige Treiben ordentlich auf.

Wie schon bei Vorgänger gab es ein paar derbe Shootouts – deren Anzahl und Härte natürlich auch noch einmal gehörig nach oben korrigiert wurde. So wirkte das Geschehen trotz lockeren Mundwerken zuweilen richtig heftig und keineswegs wie in Film für Kinder.

Eigentlich hatte ich „Bad Boys 2“ gar nicht mehr so toll in Erinnerung, doch am vergangenen Wochenende wurde ich eines besseren belehrt. Das Teil rockt wirklich von der ersten bis zur letzten Minute und die Überlänge übte sich dabei keineswegs störend auf die Kurzweil aus. Sicherlich sind knappe 2,5 Stunden nicht von Pappe, doch selten zuvor wurden sie so abwechslungs- und temporeich wie hier mit Leben gefüllt. Irgendwie anders als der Vorgänger, aber trotzdem hohem Wiedererkennungswert und ein insgesamt tolle Angelegenheit.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Bad Boys – Harte Jungs

Inhalt

Mike und Marcus sind Cops und würden füreinander ihr Leben geben. Als eines Abends eine große Menge an Drogen direkt aus dem Polizeirevier gestohlen wird, gerät ihr Vorgesetzter unter enormen Druck. Sie werden auf den Fall angesetzt und stolpern alsbald über die ersten Leichen…

Fazit

Zum ersten „Bad Boys“ muss man eigentlich nicht viel schreiben. Anno 1995 legte Michael Bay den Grundstein für eine famose Reihe, die in den kommenden Wochen mit einer weiteren Fortsetzung beglückt wird. Das Duo Smith/Lawrence ist hier erstmals in Erscheinung getreten – und konnte nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Die Handlung war schon für damalige Verhältnisse eher durchschnittlich und keineswegs weltbewegend. Man hatte alles irgendwo schon einmal gesehen und so richtig spannend war die Jagd nach den zusätzlich recht klischeehaften Gangstern eigentlich nicht. Seine Akzente setzte der Streifen jedoch durch seine flotte und von Humor geprägter Gangart, die den Fokus ganz klar auf seine exzellent miteinander harmonierenden Hauptpersonen setzte.

Die Chemie zwischen Will Smith und Martin Lawrence hat einfach gepasst. Die beiden Stars warfen sich die Bälle hin und her, trieben sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen an. Es war jedes Mal eine Freude, bei ihren ulkigen Konversationen zuzuhören und man sehnte der nächsten gemeinsamen Szene entgegen. Einzeln waren die Darsteller schon prima, doch zusammen absolut unschlagbar und erfrischend.

Die Gagdichte war hoch und dennoch besaß der Film eine gewisse Ernsthaftigkeit, um nicht gänzlich in den Bereich der Komödie abzudriften. Es gab krachende Actionszenen, blutige Schusswechsel und auch ein paar lecker servierte Leichen, so dass die damalige FSK18-Freigabe durchaus mal eine Berechtigung hatte. Mittlerweile ist der Streifen allerdings auch ungeschnitten ab 16 und das geht nach aktuellen Maßstäben vollkommen in Ordnung.

Für mich gehört „Bad Boys“ nach all den Jahren und etlichen Sichtungen (von VHS bis hin zur Blu-Ray auf der heimischen Leinwand) zu den Referenzen im Genre Buddy-Movie/Action-Komödie. Die Inszenierung war stilvoll, die Ballereien wuchtig und die Darsteller einsame spitze. Mit coolen Sprüchen wurde hier eine eher bodenständige Story kaschiert und am Ende blieb kein Auge trocken. Dazu gesellte sich eine erstklassige Inszenierung, die mit wilden Kamerafahrten und Hochglanzoptik nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Street Kings

Inhalt

Für die Kariere geht Cop Tom Ludlow über Leichen. Er fragt nicht lange und ballert die Gangster über den Haufen. Gedeckt wird er von seinem Vorgesetzten, der von dessen beachtlichen Aufklärungsquoten profitiert und die Fakten gegenüber den Kollegen und der Presse natürlich etwas vorteilhafter präsentiert. Die unkonventionellen Ermittlungsarbeiten laufen prächtig, bis Tom über die Leiche seines Ex-Partners stolpert und die Spuren zu dessen Mördern verfolgt…

Fazit

Gefühlt ist „Street Kings“ seinerzeit ein bisschen untergegangen – und dies leider völlig zu Unrecht. Keanu Reeves spielte hier mit viel Hingabe einen fragwürdigen Cop, der irgendwann zurecht an seinen Idealen und Vorgesetzten zweifelt, selbst zur Zielscheibe wird.

Die Inszenierung war hochwertig und flott. Das Geschehen hatte ein prima Tempo, besaß keinerlei Durchhänger oder unnötige Passagen. Sicherlich war die Handlung bereits nach kurzer Zeit äußerst durchschaubar und es gab keine Zweifel am Täter und Motiven – doch der Weg zum finalen Showdown war schlichtweg sehr unterhaltsam und kurzweilig ausgestaltet.

Es gab extrem hübsch choreografierte Schusswechsel und ebenso spannende Konversationen zwischen den gefälligen Stars. Die Chemie zwischen Reeves und seinen Kollegen (u.A. Hugh Laurie, Forest Whitaker) hat passt und es war eine Freude den routinierten Akteuren bei ihrem Spiel beizuwohnen. Man agierte auf Augenhöhe und verkörperte die jeweilige Rolle sehr glaubwürdig.

Richtig gut gefiel mir die gewisse Härte des Streifens. Sowohl Kloppereien, als auch die Schusswechsel wirkten hart und kompromisslos. Überhaupt war die Grundstimmung angenehm rau und man konnte gut im teils arg zwielichtigen Milieu mit furchteinflößenden Typen abtauchen.

Wer actionreiche Cop-Thriller mag, liegt bei „Street Kings“ definitiv richtig. Das Teil erfand das Rad zwar nicht keineswegs neu, präsentierte uns aber einen munteren Genrebeitrag mit gutem Cast und ausgezeichnetem Pacing. Obwohl man Alles irgendwo schon einmal gesehen hat, ging dem Titel nie die Puste aus und der Zuschauer blieb bis zur letzten Minute gebannt am Schirm. Die geile Atmosphäre rundete das tolle Gesamtbild ab. Absolute Empfehlung!

Fotocopyright: 20th Century Fox

Van Damme: Born to Kill

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Auf den Straßen von Los Angeles herrscht Krieg. Die russische und die koreanische Mafia kämpft um die Vorherrschaft im Drogengeschäft und fordert Opfer. Mittendrin steckt der abgehalfterte Ex-Agent Russell Hatch, der inmitten der Unruhen seine Geliebte verloren hat und nach langer Zeit nun endlich die Chance für seine Rache gekommen sieht…

Fazit

Bei einem neuen Film von Van Damme lasse ich mich nicht lange Bitten. Zwar mag sein Output in den letzten Jahren manchmal etwas enttäuschend ausgefallen sein, doch verdient das Jugendidol trotzdem immer wieder eine Chance. Vorweg sei gesagt, dass auch ein „Born to Kill“ nicht unbedingt das Gelbe vom Ei – aber immerhin ein weitestgehend recht unterhaltsamer Streifen war.

Die Handlung kupferte frech bei anderen Mitbewerbern ab und bot somit unterm Strich nichts wirkliches Neues. Man hat Alles irgendwo schon mindestens einmal gesehen und selbst die ach so überraschend inszenierten Wendungen sorgten bestenfalls für ein müdes Lächeln. Das Werk war von Anfang bis Ende sehr überschaubar gestrickt, die späte Erkenntnis unserer Hauptfigur nicht unbedingt glaubwürdig ausgefallen.

Van Damme hat seine Sache gut gemacht, obgleich er sich diesmal mit Spagaten oder fetten Karate-Moves zurückhielt. Die Gefechte fielen „bodenständiger“ aus, hätten dafür aber gerne noch ein wenig zahlreicher daherkommen können. Kaum hat man so richtig aufgedreht, war die temporeiche Szene auch schon wieder vorbei. Hier hätte die Produktion weitaus mehr Potential und vor allem Kurzweil rauskitzeln müssen.

Der Erzählfluss war insgesamt okay, auch wenn – wie bereits erwähnt – viele Passagen sehr vorherschaubar und wenig schockierend daher kamen. Die Mischung aus Geballer und Krimi war ausgewogen, mehr Action wäre – wie auch bereits geschrieben – jedoch sehr angenehm gewesen. So hätte man locker die Mängel in der Story kaschieren und vielleicht auch einen spektakuläreren Abgang hinlegen können.

Technisch gab sich das Teil durchwachsen. Die Optik war hochwertig, erinnerte aber oft an Handyvideos und wirkte hin und wieder wie ein stinknormaler Fernsehfilm. Die Synchronisation war durchwachsen, aber immerhin trumpfte die Klangkulisse mit einer dynamischen Atmos-Spur auf und verwöhnte das Ohr mit räumlichen Effekten und einem voluminöser Musik. Das hätte ich so nicht erwartet.

Van Damme ist sichtlich in die Jahre gekommen, trotzdem hätte man uns mehr Action servieren dürfen. So bleibt unterm Strich nur ein grundsolider, aber keineswegs absolut empfehlenswerter Streifen – der in keinen Bereichen vor Innovation oder erinnerungswürdigen Highlights sprüht. Fans schauen natürlich rein und kommen in gewissen Maße auf Ihre Kosten, der Rest kann leider getrost ignorieren.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Einsame Entscheidung

Inhalt

Eine Gruppe von Terroristen hat ein Flugzeug unter Kontrolle gebracht, gefährliches Giftgas an Board geschmuggelt und steuert zielgerichtet auf die amerikanische Hauptstadt zu. Bevor das fliegende Unheil abgeschossen und somit das Leben von unzähligen Passagieren ausgelöscht wird, plant das Militär eine waghalsige Operation. Sie docken mit einem Überschallflieger an der großen Maschine an und schleichen sich ins Innere…

Fazit

Auf „Einsame Entscheidung“ bin ich erst recht spät durch eine Ausstrahlung im Fernsehen aufmerksam geworden und habe ihn mir kurz darauf auf DVD gekauft. Etliche Jahre nach „Stirb Langsam“ und unzähligen Trittbrettfahrern war die Handlung schon seinerzeit nicht unbedingt die Ausgeburt an Originalität, aber trotzdem präsentierte und Regisseur Stuart Baird hier einen recht unterhaltsamen Streifen mit einigen unfreiwilligen Lachern.

Das Szenario im Flugzeug mal auf den ersten Blick einmal Parallelen zu „Air Force One“ (der übrigens erst ein Jahr später erschienen ist) aufweisen, unterscheidet sich bei genauerem Hinschauen zum Glück ganz ordentlich davon. Man hat hier ein paar wirklich nette und unverbrauchte Ideen eingebaut, dabei selbst auf klitzekleine Details geachtet.

Der Erzählfluss war gut, doch mit knapp über zwei Stunden war der Titel auch arg lang. Man hätte einige Passagen kürzen oder gar zusammenstreichen können und das Ergebnis wäre noch einen Ticken runder geworden. Manche Szenen fühlten sich redundant an (z.B. Telefonie mit dem Board-Telefon), hätte gerne der Schere zum Opfer fallen dürfen.

Für mich kam der Auftritt von Segal leider ein wenig zu kurz. Zwar prangt auf dem Frontcover auch nur der Name von Kurt Russel, aber irgendwie hat die Chemie zwischen den Beiden Genre-Stars gepasst und gerne hätte ich noch mehr an gemeinsamer Action gesehen. Das Ganze hatte zuweilen einen Hauch von „Tango & Cash“, deren (unfreiwilliges) Zusammenspiel ähnlich ausgerichtet war und einen zusätzlichen Kick einbrachten.

Technisch mag der Streifen etwas angestaubt wirken, doch die Effekte gingen anno 2024 auf der heimischen Leinwand noch vollkommen in Ordnung. Das Filmkorn erzeugte Kino-Feeling und der Sound krachte bei Explosionen gewaltig. Obendrein gab es ein paar vertraute Synchronstimmen mit hohen Wiederkennungswert – was für mich unglaublich viel an Atmosphäre ausmacht.

„Einsame Entscheidung“ hat zwar neben einem tollen Cast auch ein paar kleinere Macken zu verzeichnen, doch unterm Strich macht der Titel noch ordentlich Laune und garantiert einen unterhaltsamen Abend. Das Konzept war witzig, die Action gelungen und der Verlauf weitestgehend frei von Längen. Im Nachgang ists eigentlich nur schade, dass aus der Kombo Seagal/Russel keine weiteren Kracher entstanden sind.

Fotocopyright: Warner

Old School

Inhalt

Von ihren Frauen verlassen, tun sich drei alte Freunde zusammen und gründen am Rande einer Universität ihre eigene Studentenverbindung. Sie feiern täglich fette Partys und Jeder will dazugehören. Dies ist dem Dekan natürlich ein Dorn im Auge und so versucht er mit allen Mitteln die wilde Truppe loszuwerden…

Fazit

Wer Filme von oder mit Will Ferrell kennt, der weiß was einen hier erwartet. Die Gags waren zumeist auf keinem sehr hohen Niveau und die „nackten Tastsachen“ der Unrated-Version hauen heutzutage Jemanden mehr vom Hocker – aber immerhin kann der Titel mit ordentlicher Kurzweil aufwarten.

Die Handlung war simpel, vorherschaubar und somit eigentlich nicht der größeren Rede wert. Mich würde es allerdings nicht wundern, würde das Ganze auf wahren Tatsachen beruhen und die Macher hier gar nicht viel hinzugedichtet hätten – schreibt das Leben doch oftmals die besten und mitunter unglaubwürdigsten Geschichten.

Gepasst hat hier jedenfalls der Cast und auch die bereits erwähnte Kurzweil. Der Streifen war locker-flockig erzählt, bot in regelmäßigen Abständen ein paar Lacher und hing nie nennenswert durch. Das Pacing war klasse und die knappen 90 Minuten für das Gebotene vollkommen ausreichend. Grade Komödien nutzen sich bei längerer Laufzeit spürbar ab und überschreien ihren unterhaltsamen Zenit schnell – dies war hier zum Glück nicht der Fall.

Neben Luke Wilson, Will Ferrell und Vince Vaughn tummelten sich jede Menge bekannte Gesichter (u.A. Juliette Lewis, Elisha Cuthbert oder Seann William Scott) auf dem Schirm und sogar für einen coolen Gastauftritt von Snoop Dogg hat es gereicht. Das war alles sehr schön stimmig gestaltet und die Scharmützel ausgewogen über den Film verteilt.

Im Grunde war ich voll des Lobes, doch am Ende folgt eine nüchterne Bewertung. „Old School“ hat seine eindeutigen Stärken, war aber streng genommen kein so richtig guter und für alle Zielgruppen empfehlenswerter Film. Wer Ferrell und dessen Humor jedoch mag, addiert gerne noch ein Pünktchen zum Wertungskonto dazu und hat sowieso eine gute Zeit.

Fotocopyrighgt: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Halloween Park

Inhalt

Eine Gruppe junger Menschen gewinnt eine exklusive Nacht in einem Freizeitpark und ist schon völlig aufgedreht. Als wäre deren gemeinsame Konstellation allerdings nicht schon Zufall genug, leitet sogar eine alte Schulfreundin den Laden und freut immens sich auf das lang erhoffte Wiedersehen…

Fazit

Schon die kurze Inhaltsangabe lässt erahnen, wie der Hase läuft und leider haben die Autoren dem recht vorherschaubaren Treiben dann auch relativ wenig entgegenzusetzen gehabt. Kurz gesagt ist „Halloween Park“ ein weiterer durchschnittlicher Genrebeitrag, aber immerhin punktet er mit hochwertiger Inszenierung und unverbrauchten Darstellern.

Die deutsche Synchronisation hätte besser ausfallen können, doch technisch gab man sich ansonsten keine Patzer zu verzeichnen. Die überwiegend dunklen Bilder wurden erstklassig in Szene gesetzt und der Streifen wirkte wie eine recht kostspielige Produktion aus Hollywood.

Die – für unsere Verhältnisse – eher unbekannten Akteure haben ihre Sache sehr fein erledigt, überzeugten in erster Linie mit ihrer natürlichen und glaubhaften Art. Sie waren nicht allzu überzeichnet dargestellt, gaben halbwegs solide Identifikationsmöglichkeiten mit ihren Figuren – sofern man dies aufgrund der Filmart und der kompakten Laufzeit überhaupt vermelden konnte.

Auch wenn es in Sachen Storytelling nichts weltbewegend Neues aus dem Norden gab, hat man die bewährten Elemente immerhin unterhaltsam aufbereitet. Es gab – nicht zuletzt wegen der bereits erwähnten kurzen Spieldauer von knapp 80 Minuten – keine Leerläufe und das Tempo war stets angenehm hoch. Sicherlich benötigte man zu Beginn ein paar Minuten zur Einführung der Charaktere, kurz nach Ankunft im Park ging es jedoch ganz ordentlich ab und Kurzweil wurde groß geschrieben.

„Slasher“-Filme gibt es wie Sand am Meer und leider haben die Schweden abseits eines ausgefallenen Szenarios wenig an neuen Impulsen einzubringen. Zwar hat die technische Seite und die symphytischen Darsteller echt gut gefallen, der Rest entsprach aber eher den üblichen Genrestandards und ließ uns bereits nach kurzer Zeit die vermeintliche Auflösung zielstrebig erahnen. Für seinen durchaus vorhandenen Unterhaltungswert gibt es für Liebhaber solcher Titel trotzdem eine kleine Empfehlung – denn mit den passenden Erwartungen ist „Halloween Park“ ganz ordentlich.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

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