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Schlagwort: Besprechung (Seite 42 von 199)

Auftrag Rache

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Kaum ist die Tochter von Detektiv Thomas Craven zu Besuch, verlässt sie ihn auch schon wieder. Ein Attentäter eröffnet vor der Haustür das Feuer und verletzt die junge Frau tödlich.
Die Bestürzung unter den Polizeikollegen ist groß und die Ermittlungen nach den Tätern laufen auf vollen Touren. Scheinbar ist Craven jedoch der Einzige, der glaubt, dass dieser Anschlag wohl nicht ihm, sondern seiner Tochter galt. Er recherchiert im Bekanntenkreis der Verstorbenen und findet schon bald Personen, die ungern Auskunft über die Arbeitsstelle der Dame geben…

Fazit

Ich mag Mel Gibson und habe mich schon auf einen coolen Rachefeldzug ala „Payback“ gefreut, doch unterm Strich blieb etwas Ernüchterung zurück. Was anfangs spannend und recht heftig begann, verliert sich oft in langwierigen Dialogen und schnell flacht die Aufmerksamkeit ab. Das Szenario packt insgesamt viel zu wenig, um die komplette Laufzeit mit Kurzweil zu füllen und so schlichen so blieb ein eher mittelprächtiger Eindruck zurück.

Die Geschichte war an und für sich in Ordnung. Sicherlich hat man alles irgendwo schon einmal gesehen, doch den Kniff mit dem Attentat auf die Tochter rechne ich den Machern dafür hoch an. Zwar kommt man diesem Plot schon weit vor den Protagonisten auf die Spur, doch die Idee bleibt lobenswert und brachte wenigstes etwas frischen Wind die Sache.

Der Erzählfluss war überwiegend gut, aber nie so richtig packend. Über weite Teile plätscherte da Geschehen vor sich hin und hätte hin und wieder leicht kompakter ausfallen dürfen. Man nahm sich zwar die Zeit, um seine Bösewichter genauer zu beleuchten, trotzdem hätte beispielsweise mehr Action das Treiben angenehmer aufgewertet.

Mel Gibson spielte über jeden Zweifel erhaben und war mein persönlicher Lichtblick bei dieser Produktion. Hier hatte er auch noch viel Screentime und war nicht bloß eine Nebenfigur, wie in den meisten seiner aktuelleren Streifen. Leider konnte auch er nicht über einige Schwächen bei Story und Pacing hinwegtäuschen, sorgte aber immerhin für eine gute Identifikation mit der Hauptfigur.

„Auftrag Rache“ war kein schlechter Film, hat aber in meinen Augen viel Potential verschenkt. Ein brillant agierender Gibson kam nicht immer gegen Durchhänger in der Handlung und dem allgemeinen Mangel an Innovation an. Entweder hätte ich gerne eine noch verwickeltere Geschichte oder schlichtweg mehr Action gewünscht, doch wir sind hier ja nicht bei einem Wunschkonzert. Dank Gibson irgendwo sehenswert, aber letztlich kein „Must-See“-Erlebnis der besonderen Art.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Reindeer Games – Wild Christmas

Inhalt

Nick und Rudy sind gute Freunde und sitzen gemeinsam in Knast. Als Nick kurz vor ihrer Freilassung bei einer wilden Schlägerei ums Leben kommt, nutzt Rudy seine Chance auf ein neues Leben. Er nimmt die Identität des Verstorbenen an, um so bei seiner Brieffreundin Ashley zu landen. Was zunächst mit einigen unterhaltsamen Tagen beginnt, endet mit einem Alptraum, als Ashleys krimineller Bruder aufkreuzt…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich diesen Film schon einige Male gesehen und kann ihm einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Er mag zwar hin und wieder kleinere Längen aufweisen, insgesamt jedoch recht passabel bei Laune halten.

Die Handlung war simpel, aber effektiv. Man konnte sich schön in die Lage von Rudy hineindenken und im Kopf seine nächsten Schritte im Kopf mit planen, hätte auch nicht unbedingt bessere Wege gewählt.

Während Ben Affleck hier sehr ordentlich performte, war die Leistung von Gary Sinise nochmals um Längen besser. Er verkörperte den fiesen Gangster mit Hingabe und sorgte hier und da für leichte für Gänsehaut. Möchte man noch so sehr an dem Gesamtkonstrukt zweifeln, so sehr musste man die Darbietung von Sinise zweifelsfrei anerkennen.

Über weite Teile ist das Geschehen spaßig und kann mit guten Actionszenen punkten, doch manchmal zerredete sich das Treiben von selbst. Wenn Rudy zum gefühlt hundertsten mal wiederholt, dass er nicht der echte Nick ist, dann ist das irgendwo schon ermüdend und nicht mehr wirklich. Auch war der gesamte Verlauf war insgesamt recht vorhersehbar und die Wendung gen Finale kam da nicht wirklich rüber. Man nahm sie zur Notiz, der gewisse „Aha“-Moment blieb allerdings aus.

Wer Abseits von „Stirb Langsam“ oder „Tödliche Weihnachten“ einen brauchbaren Actionfilm für die besinnliche Zeit benötigt, sollte „Reindeer Games“ auf seiner Liste haben. Das Werk erfand das Rad nicht neu, besaß sogar kleinere Durchhänger, bleibt aber unterm Strich ein solider Titel mit sehenswerten Momenten. Kein echter Top-Titel, aber absolut in Ordnung und damit ein netter Zeitvertreib.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Leave the World Behind

Inhalt

Eigentlich wollte eine kleine Familie nur einen ruhigen Urlaub in einem gemieteten Luxushaus verbringen, doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst strandet ein großer Öldampfer am Badestrand, dann fallen Internet und Telefone aus. Zu allem Überfluss steht dann noch der angebliche Besitzer der Immobilie vor der Tür und fordert sie auf, zu verschwinden…

Fazit

Mit „Leave the World Behind“ hat Netflix mal wieder einen Film im Angebot, auf den ich ziemlich gespannt war. Die Thematik klang interessant und die Beteiligung von Julia Roberts rundete die Vorfreunde zusätzlich ab. Herausgekommen war zum Glück auch ein interessanter, aber manchmal auch leicht sperriger Titel mit kleineren Durchhängern.

Gut gefiel mir jedenfalls die hochwertige Inszenierung und die bereits nach kurzer Zeit sehr mystische Grundstimmung. Man wurde angenehm an die Serie „Lost“, die Filme „Der Nebel“ oder „The Happening“ erinnert, tappte einfach sehr lange fragend im Dunkeln. Zwar gaben die Macher irgendwann einen möglichen Lösungsansatz preis, doch im Grunde dauerte es fast bis zur letzten Minute, um diese erdachte Theorie endgültig zu bestätigen.

Der Film lebte und zerrte von seinem ungemütlichen Flair, welches uns einfach nicht vom Haken ließ. Schade jedoch, dass einige Dialoge einen Ticken zu langatmig ausfielen oder manche Passage durchaus komplett hätten gestrichen werden. So war das Werk insgesamt einen Ticken zu lang, auch wenn dies Verschnaufpausen für eigene Überlegungen gab. In einem Satz klebt man noch an den Lippen der Akteure, im nächsten Satz verrollt man gähnend die Augen. Das Pacing war nicht immer sonderlich ausgereift.

Über den Ausgang an sich vermag ich hier kein Wort verlieren. Ich möchte niemanden spoilern, jedoch auf den Weg geben, dass der Film eine wichtige Aussage parat hält und dies mit kleinen Details (ich sag nur Serie „Friends“) hervorragend verdeutlicht. An Kritik wurde selbst in kleinsten Bereichen nicht gespart und Jedem von uns sollten nach der Sichtung einige Dinge begreiflich gemacht worden sein.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich bildet hier Roberts so etwas wie das „Zugpferd“, doch auch der Rest braucht sich nicht zu verstecken. Sie brachten die Bedrohungslage allesamt packend rüber und ließen sich gut mit ihnen identifizieren. Optisch gab es sowieso nichts zu kritisieren, das Teil sah jederzeit wie geleckt und extrem hochwertig aus, die eingestreuten CGI-Effekte gingen absolut in Ordnung.

Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. „Leave the World Behind“ macht uns dies mehr als deutlich und verpackte diese Message in einen weitestgehend unterhaltsamen, obgleich auch leicht hakeligen Film. Da er größtenteils ziemlich packend gestrickt wurde, gebe ich gerne eine eingeschränkte Empfehlung ab. Ich habe die investierte Zeit jedenfalls nicht bereut – auch wenn ich von einer weiteren Sichtung in nächster Zeit Abstand nehmen werde. Ist einmal die Bombe geplatzt, ist die Spannung arg verpufft.

Fotocopyright: Netflix

RELEASE: The Childe – The Chase of Madness

Vor ein paar Tagen habe ich den Titel bereits besprochen (Review hier) und nun möchte ich euch das schicke Mediabook von unseren Freunden von Alpha Film etwas ausführlicher präsentieren. Auch hier hat man wieder ganze Arbeit geleistet, den Streifen in top Bild-Qualität und sehr guter Synchronisation auf den Markt gebracht, nicht bei der edlen Aufmachung und an Ausstattung gespart.

Neben einen informativen und reichlich bebilderten Booklet (44 Seiten!) befindet sich sogar noch ein Bonusfilm („A Bittersweet Life“) mit im Lieferumfang. Beide Kracher sind übrigens ungeschnitten und gehören so erst recht in die gut sortierte Asienfilm-Sammlung.

Einen Link zur Bestellung (und nein, ich verdiene noch immer keinen einzigen Cent daran) findet Ihr unter dem Artikel. Unterstützt die tolle Arbeit des Labels!


Hier ein paar Eindrücke zum Mediabook:


Weitere Infos & Bestellung unter:
The Childe – Chase Of Madness, Neo-Noir Action Double-Feature | News | mediabook.shop

Das Testexemplar wurde freundlicherweise von Alpha Film
bzw. mediabook.shop zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Affenkönig

Inhalt

Anlässlich eines 45. Geburtstages finden vier alte Freunde nach langer Zeit endlich wieder zusammen. Gemeinsam mit ihren Familien verbringen sie ein paar Tage auf dem luxuriösen Anwesen des Gastgebers und erste Streitigkeiten lassen nicht lange auf sich warten…

Fazit

Als ich diese Scheibe im EuroShop in den Händen hielt, musste ich natürlich direkt zuschlagen. Die letzte Sichtung (und das letzte Review) lagen schon ein paar Jahre zurück, doch erstaunlich gut noch die Erinnerung an diesen lustigen, wenngleich auch etwas anzüglichen Streifen.

An den guten Erinnerungen hat sich am gestrigen Abend zum Glück nichts verändert und wieder habe ich diesen bitterbösen Klamauk in vollen Zügen genießen können. Besonders gut gefiel mir dabei erneut der Mut zur Freizügigkeit aller Darsteller und das Ihnen schier gar nichts zu peinlich erschien. Der Humor war zuweilen recht speziell, traf aber überwiegend meinen Geschmack und animierte zum oftmals zum lauten Lachen.

Der Cast (u.A. Oliver Korittke, Hans-Jochen Wagne, Samuel Finzi oder Marc Hosemann) versprach viel und konnte seinen Erwartungen gerecht werden. Es war eine Freude ihnen und den anderen Stars der deutschen Kino- und TV-Szene beizuwohnen und wie toll sie alltägliche Figuren mit gehaltvollem Sarkasmus garnierten. Jeder bekam hier ausrechende Screentime und jeder hatte so seine Highlights zu verbuchen.

Die Story gab sich auf den ersten Blick recht simpel und oberflächlich, hielt unter ihrer vermeintlich bekannten Fassade jedoch ein paar tiefgreifenden Momente und Aussagen parat. Erst nach und nach offenbarten sich die wahren Absichten des Gastgebers und gemächlich dämmerte es dann auch beim Zuschauer. Deftige Szenen dienten dabei nicht zum reinen Selbstzweck, sondern drückten so manch Gefühlslage oder Lebenshaltung einfach besser aus.

Nicht Jeder wird mit dem Humor von „Affenkönig“ etwas anfangen können – und das ist auch nicht schlimm. Der Streifen mag einen stellenweise arg rohen Umgangston pflegen und trotz bekannter Gesichter aus seichten Komödien nicht unbedingt für das Familienprogramm taugen, aber geeigneten Zuschauern wird ein unterhaltsames Werk mit hohem Unterhaltungsfaktor serviert. Ich mag das Teil, genau so wie es ist!

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Operation Omerta

Inhalt

Am finnischen Unabhängigkeitstag stürmen vermummte Terroristen ein Regierungsgebäude, nehmen den Präsidenten und andere ranghohe Politiker als Geiseln. Sie fordern die Freilassung eines ehemaligen Generals und wollen mit ins benachbarte Belarus fliehen…

Fazit

Mit „Operation Omerta“ bedienen sich die Finnen bei vielen anderen Genrevertretern, setzten die Einzelteile jedoch geschickt zu einem neuen Gesamtbild zusammen und lieferten ein insgesamt recht unterhaltsames Event ab.

Im Gegensatz zu manch anderen Streifen des Landes kam der Titel recht actionlastig daher, was ihn angenehm aus der breite Masse der üblichen Fernseh-Krimis abhob und das Heimkino stellenweise wunderbar beben ließ. Es gab ein paar wirklich hübsch gemachte Schusswechsel und eine ansprechende Optik, die sich keineswegs vor internationalen Publikum verstecken muss.

In jeder Einstellung war das Werk auf Hochglanz gebürstet und wirkte vielleicht teurer, als er eigentlich war. „Glatte“, fast schon sterile Bilder sorgten für einen kühlen und dennoch gefälligen Look, eine tolle Soundabmischung trug ihren Teil zur gelungenen Atmosphäre bei.

Die Handlung erfand das Rad nicht neu und kam sogar mit einigen äußerst auffälligen Logiklücken daher – was dem überwiegend sehr launigen Erzählfluss aber glücklicherweise noch schmerzfrei hinzunehmen war. Am Ende zählt das Ganze und da waren kleinere Patzer schonmal mit einem Schmunzeln abzuhaken.

Die Darsteller haben ihre Sache überwiegend prima erledigt und harmonierten gut miteinander. Vielleicht hätte ich mir ein paar charismatischere Bösewichte mit noch besser nachvollziehbaren Motivationen gewünscht, doch das ist Meckern auf vergleichsweise hohem Niveau. Man war schon um Charakterzeichnung bemüht, griff dabei aber auch ins Fach der Schablonen.

Unterm Strich war „Operation Omerta“ ein ganz passabler europäischer Action-Thriller mit ausgezeichneter Technik, einem sympathischen Cast und hohem Unterhaltungswert. Ungereimtheiten sprangen zwar unerwartet deutlich ins Gesicht, mindern nichts großartig am befriedigenden Ergebnis.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Killers of the Flower Moon

Inhalt

Oklahoma in den 1920iger Jahren. Eine brutale Mordserie verunsichert die indianische Bevölkerung und die Empörung ist groß. Eine Delegation reist nach Washington, um dort Hilfe anzufordern. Als dann endlich Agenten vom „Bureau of Investigation“ anrücken, wird die Unsicherheit bei den Tätern groß und jeder versucht seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen…

Fazit

Bei den Namen Martin Scorsese, Leonardo DiCaprio und Robert De Niro und der epischen Laufzeit von knapp 3,5 Stunden wurde ich schon früh hellhörig. Für das Kino war mir das Epos dann aber doch etwas zu lang und umso größer die Freude, dass uns dieses verfrühte Weihnachtsgeschenk (der Stream bei Apple) bereits Anfang Dezember serviert wurde. Ich konnte mir die Zeit nehmen, den Streifen an zwei Abenden gemütlich vom heimischen Bett anschauen und schließe mich am Ende dem Tenor der überwiegend positiven Stimmen friedfertig an.

„Killers of Flower Moon“ war ein gut gefilmtes und prächtig besetztes Werk mit Tiefgang und einer jeder Filme, die nach der Sichtung noch weiterhin mit der Materie beschäftigen lassen. Auch wenn der Streifen beinahe den Look eines Western innehat, so verdreht waren hier die Rollen und der Zuschauer bedufte kleiner Eingewöhnung – die uns dann eher ruhigem Start auch prima gelang.

Der Film nahm sich Zeit, machte uns gemächlich (aber nie langweilig) mit Figuren und Szenario bekannt, vermittelte uns rasch wie der Hase läuft. Zwar sind auch hier die Ureinwohner in der klaren Opferrolle, doch eher wohlhabende Geschäftsmänner und nicht in der Rolle der „Vertriebenen“, wie es an anderer Stelle oftmals vermittelt wurde. Diese Umkehr der Rollen relativierte die verübten Taten sicherlich nicht, gaben aber ein besseres Verständnis für die Gesamtlage.

Das Geschehen war sehr Dialoglastig und erforderte hin und wieder durchaus Konzentration, was ihn nicht zu einem „Snack für Nebenbei“ macht und dem Inhalt auch nicht gerecht würde. Man schmiss zuweilen wild mit Namen umher, doch aufmerksame Betrachter haben hier kein größere Probleme zu folgen. Witzig übrigens auch der Abspann: statt sich mit umfangreichen Texttafeln zu verabschieden, werden hier die weiteren Schicksale der Hauptcharaktere wie ein Hörspiel erzählt und auch hier funktioniert die Zuordnung der einzelnen Personen überraschend einfach. Witzige Idee also.

DiCaprio und vor allem seine Filmpartnerin Lily Gladstone spielten herausragend und gaben damit ihre Bewerbung für die Nominierung zum Oscar ab. Es machte Spaß den Beiden bei ihrem intensiven Spiel beizuwohnen und auch die Auftritte von Altmeister De Niro erwärmten immer wieder das Herz. Er gab seiner fiesen Figur ordentlich Kontur und einen gewissen Stil. Technisch konnte man ebenfalls Nichts kritisieren. Der Streifen besaß (wie bereits erwähnt) einen gewissen „Western-Look“, der mit leicht blassen Farben und eher ruhigen Schnitten und Übergängen untermauert wurde. Der Soundtrack war vergleichsweise dezent und damit nicht störend.

Da der Titel schon früh im Streaming erscheint, vermute ich leider keinen allzu großen Erfolg in der dem Projekt. Ich habe zwar einige Zahlen gesehen, kenne mich aber nicht so gut aus, um diese final zu beurteilen. Zu den Produktionskosten kommen schließlich noch das Marketing und andere Posten hinzu. Aufgrund der unbequemen Thematik und der überlangen Laufzeit habe ich ehrlich gesagt mit keinem anderen Ergebnis gerechnet, war über die mutige und konsequente Umsetzung dennoch sehr froh. Scorsese präsentiert uns hier einen interessanten und vor allem jederzeit sehenswerten Geschichtsunterricht mit eigentlich Allem, was dazu gehört; Trotz Überlänge nie langweilig, mit einer ausgewogenen Mischung aus Drama und Action – und nicht zuletzt bis in die kleinste Rollen perfekt besetzte Darsteller mit Spaß an ihrer Arbeit. Für mich unterm Strich nicht so überwältigend wie ein „Oppenheimer“, aber sicherlich einer der besseren Filme des Jahres und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Fotocopyright: Apple

Tödliche Weihnachten

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Vor rund 8 Jahren verlor Samantha ihr Gedächtnis und führt seither ein normales Leben als Hausfrau und Mutter. Während der Weihnachtsfeiertage baut sie einen Autounfall und seitdem kehren Fetzen aus ihrer Vergangenheit zurück. Scheinbar war sie einst eine Geheimagentin, doch bevor ihre Erinnerungen vollständig wiederhergestellt wurden sind erste Häscher aus alten Tagen hinter ihr her…

Fazit

Schon seit Jahren ist „The Long Kiss Goodnight“ (so der Originaltitel) ein gern gesehener Gast auf dem heimischen Schirm. Besonders zur Weihnachtszeit kommt der gradlinige Actionkracher immer wieder gut und unterhält Bestens.

Der Plot mag nicht der innovativste sein, ist aber witzig und vor allem mit viel cooler Action inszeniert. Geena Davis und Samuel L. Jackson lieferten sich grandiose Wortgefechte und lassen bei derben Schusswechseln auch mal die harte Seite zum Vorschein kommen. Ist zwar nicht immer alles mega realistisch, dafür ungemein Kurzweilig.

Die Actionszenen waren handwerklich gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Bei Renny Harlin hatte mein eigentlich auch keine größeren Bedenken – war er zum damaligen Zeitpunkt schon beispielsweise für „Stirb langsam 2“ oder „Cliffhanger“ bekannt und sammelte im Genre schon Einiges an Erfahrung.

Normalerweise achte ich bei Filmen ja recht wenig auf den Soundtrack, doch hier gefielen die thematisch passend gewählten Klassiker wie die Faust aufs Auge und spielten so mit den zumeist sehenswerten Bildern wunderbar zusammen. Die gesamte Inszenierung war hochwertig und besaß einfach einen coolen Look wie die meisten Blockbuster aus den 80igern oder 90igern. Schwer zu umschreiben – Ihr wisst hoffentlich, was ich damit meine.

Wer auf unkomplizierte, actionreiche und flott gemachte Streifen steht, sollte – sofern nicht schon längst geschehen – ein Auge auf „Tödliche Weihnachten“ werfen. Das Teil erfindet das Rad zwar nicht neu, überzeugt allerdings mit gut harmonierendem Cast, furiosen Gefechten und einem hervorragenden Erzählfluss. Das Teil steht auf meiner persönlichen Referenzliste nicht unbedingt an erster Stelle, ist aber immer wieder ein launiges Event mit viel Kurzweil im Gepäck – und zur kühlen Jahreszeit sowieso passend (auch wenn Weihnachten trotz des deutschen Titels nicht unbedingt primär im Vordergrund steht).

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Candy Cane Lane

Inhalt

Kurz vor Weihnachten verliert Familienvater Chris seinen Job und die Zukunftsängste sind groß. Zum Glück veranstaltet das lokale Fernsehen einen Wettbewerb für das am schönsten dekorierte Haus und er könnte die hohe Gewinnsumme gut gebrauchen. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Weihnachtsfan lässt sich nicht lumpen und stößt bei seiner Suche nach neuen Ideen auf ein dubioses Geschäft mit tollen Artikeln und einer mehr als verrückten Inhaberin…

Fazit

„Candy Cane Lane“ bildet den Auftakt zur diesjährigen Session der Weihnachtsfilme und hat seinen Job zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Auch wenn die Geschichte in Grundzügen nicht unbedingt sonderlich originell erschien, wurde sie mit frischen und zum Glück nicht minder witzigen Elementen bereichert.

Der Film lebte in erster Linie von seinen großartigen Schauwerten. Ob es nun die tollen Lichteffekte bei den Dekorationen der Häuser waren oder die Animation der kleinen Holzfigürchen. Alles war wie aus einem Guss und vor allem wirkte der Streifen damit zeitgemäß und im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern auch angenehm modern.

Mit knapp zwei Stunden war der Film vielleicht einen Ticken zu lang, auch wenn sich die Längen in Grenzen hielten. Vielleicht hätte man ein oder zwei Szenen etwas einkürzen können, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Die meiste Zeit freute man sich sowieso über die hervorragende Leistung von Eddie Murphy, der Erinnerungen an Komödien aus der der Kindheit erweckte und oftmals allein mit seiner puren Präsenz für kleinere Lacher sorgte.

Die Handlung und der Humor waren familiengerecht, obwohl den Machern hin und wieder ein Gag für Erwachsene dazwischen rutschte – was mir echt gut gefiel. Man konnte das Werk ruhig mit seinen Kindern schauen, als älteres Semester allerdings auch mal zusätzlich schmunzeln. Neben Murphy hat der Rest (vor allem seine kleine Filmtochter) ebenfalls prima performt und keinen Grund zur Klage geben. Selbst die böse „Hexe“ oder die nervigen Nachbaren haben gefallen.

Der Trailer versprach einen unterhaltsames Event und das fertige Produkt konnte diesen Erwartungen absolut gerecht werden. Inmitten unzähliger Genrevertreter brachte „Candy Cane Lane“ sogar ein paar neue Ideen und überzeugte vor allem mit einem gut aufgelegten Murphy. Es gab viel zu sehen und viel zu Lachen – eben das, was einen guten Film des Genres auszeichnet und ihn somit zu einer Empfehlung für die Weihnachtstage macht. Amazon hat prima vorgelegt und nun müssen die anderen Streaming-Anbieter zeigen, was sie in diesem Jahr auf Lager haben.

Fotocopyright: Amazon

Die Highligen drei Könige

Inhalt

Ethan, Isaac und Chris sind beste Freunde und haben ein besonderes Ritual. An Heiligabend werfen sie sich in kitschige Outfits und lassen in Clubs so richtig die Sau raus. Da Sie aber nun älter und sesshafter werden, könnte dieses Jahr das letzte gemeinsame Fest in bewährter Tradition sein – weshalb sie es noch einmal so richtig krachen lassen wollen…

Fazit

Seit einigen Jahren gehört „Die Highligen drei Könige“ zu meinen absoluten Pflichtprogramm in der Vorweihnachtszeit. Er mag zwar nicht zu den besten Filmen seiner Klasse gehören, hat sich mit einigen wirklich genialen Gags aber mittlerweile einen festen Platz in meinem Herzen (und Blu-Ray Player) erobert.

Der Streifen lebt weniger von einer komplexen Story, vielmehr von einer Umsetzung, die es wahrlich in sich hat und oftmals kein Auge trocken lässt. Wer die Werke von Seth Rogen kennt, dürfte sich ungefähr vorstellen, welcher Humor hier zugegen ist und das manche Dinge deutlich unter der Gürtellinie rangieren. Auf „Political correctness“ wurde nicht viel Wert gelegt und so schwimmt der Titel gegen den Trend der aktuellen Zeit, mag für machen Zuschauer stellenweise gar abstoßend wirken.

Kurzweil wurde hier sehr groß geschrieben und die Zeit verging fast wie im Flug. Man konnte sich in weiten Teilen sogar prima mit den Hauptfiguren identifizieren, ihre Emotionen und Aktionen gut verstehen. Die Chemie aller Beteiligten hat einfach toll gepasst und bei kleineren Gastauftritten bekannter Gesichter gabs ebenfalls nichts zu Meckern. Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und die Macher haben ihre verrückten Ideen stets noch einmal toppen können. Sicherlich waren manche Szenen arg nach bewährten Mustern konstruiert, doch Lacher konnten immer eingefangen werden.

Der Teufel steckt oft im Detail und so auch hier. So oberflächlich das Werk manchmal auch erscheinen mag, so interessant sind aber viele kleine Mosaiksteinchen und sogar seine hin und wieder eingestreuten und gar nicht mal so dummen Aussagen. Bei manchen Dingen muss man kurz überlegen und sich dann wieder mit einem kleinen Lächeln zurücklehnen. Man hat einige vergleichsweise tiefgründige Momente gut verpackt und mit viel unkonventionellen Charme an den Mann (oder die Frau) gebracht.

„Die Highligen drei Könige“ mag vielleicht nicht ganz so familientauglich wie andere Weihnachtsfilme sein, doch mindert dies nichts an seinem hohen Unterhaltungswert und den Leistungen seiner hervorragenden Darsteller. Auch mag der präsentierte Humor nicht für Jedermann geeignet sein – doch sofern man damit kompatibel ist, wird man seine wahre Freude an diesen kruden und irgendwo sehr symphytischen Streifen haben.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

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