Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.
Inhalt
Kaum ist die Tochter von Detektiv Thomas Craven zu Besuch, verlässt sie ihn auch schon wieder. Ein Attentäter eröffnet vor der Haustür das Feuer und verletzt die junge Frau tödlich.
Die Bestürzung unter den Polizeikollegen ist groß und die Ermittlungen nach den Tätern laufen auf vollen Touren. Scheinbar ist Craven jedoch der Einzige, der glaubt, dass dieser Anschlag wohl nicht ihm, sondern seiner Tochter galt. Er recherchiert im Bekanntenkreis der Verstorbenen und findet schon bald Personen, die ungern Auskunft über die Arbeitsstelle der Dame geben…
Fazit
Ich mag Mel Gibson und habe mich schon auf einen coolen Rachefeldzug ala „Payback“ gefreut, doch unterm Strich blieb etwas Ernüchterung zurück. Was anfangs spannend und recht heftig begann, verliert sich oft in langwierigen Dialogen und schnell flacht die Aufmerksamkeit ab. Das Szenario packt insgesamt viel zu wenig, um die komplette Laufzeit mit Kurzweil zu füllen und so schlichen so blieb ein eher mittelprächtiger Eindruck zurück.
Die Geschichte war an und für sich in Ordnung. Sicherlich hat man alles irgendwo schon einmal gesehen, doch den Kniff mit dem Attentat auf die Tochter rechne ich den Machern dafür hoch an. Zwar kommt man diesem Plot schon weit vor den Protagonisten auf die Spur, doch die Idee bleibt lobenswert und brachte wenigstes etwas frischen Wind die Sache.
Der Erzählfluss war überwiegend gut, aber nie so richtig packend. Über weite Teile plätscherte da Geschehen vor sich hin und hätte hin und wieder leicht kompakter ausfallen dürfen. Man nahm sich zwar die Zeit, um seine Bösewichter genauer zu beleuchten, trotzdem hätte beispielsweise mehr Action das Treiben angenehmer aufgewertet.
Mel Gibson spielte über jeden Zweifel erhaben und war mein persönlicher Lichtblick bei dieser Produktion. Hier hatte er auch noch viel Screentime und war nicht bloß eine Nebenfigur, wie in den meisten seiner aktuelleren Streifen. Leider konnte auch er nicht über einige Schwächen bei Story und Pacing hinwegtäuschen, sorgte aber immerhin für eine gute Identifikation mit der Hauptfigur.
„Auftrag Rache“ war kein schlechter Film, hat aber in meinen Augen viel Potential verschenkt. Ein brillant agierender Gibson kam nicht immer gegen Durchhänger in der Handlung und dem allgemeinen Mangel an Innovation an. Entweder hätte ich gerne eine noch verwickeltere Geschichte oder schlichtweg mehr Action gewünscht, doch wir sind hier ja nicht bei einem Wunschkonzert. Dank Gibson irgendwo sehenswert, aber letztlich kein „Must-See“-Erlebnis der besonderen Art.
6,5/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH