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Schlagwort: Netflix (Seite 10 von 23)

How I Fell in Love with a Gangster

Inhalt

Schon als Kind wollte Nikos im Leben etwas erreichen und hat es dann zu einem bekannten Mann aus Polen gebracht. Sein Einfluss auf die Heimatregion war spürbar, doch Jeder wusste, dass hinter der Fassade eines tüchtigen Geschäftsmanns auch ein waschechter Gangster steckt…

Fazit

Ich habe es schon mehrfach erwähnt und fühle mich bei Werken wie diesem mal wieder von meiner der Entscheidung für ein Abo bei Netflix bestätigt. Erneut hat der Streaming-Gigant einen neuen europäischen Film im Sortiment – der wohl im TV oder sonst wo völlig unter dem Radar an mir vorbeigeflogen oder schlimmstenfalls erst gar nicht entstanden wäre.

„How I Fell in Love with a Gangster“ gefiel mit einer lockeren, aber auch etwas ungewohnten Erzählweise. Der Streifen bricht ständig mit den Dimensionen und spricht den Zuschauer außergewöhnlich oft direkt an. Dies tut dann allerdings nur nur ein einzelner Erzähler, sondern ständig wechselnde Charaktere – die sich bzw. ihre Verbindung zum Hauptdarsteller kurz erläutern. Nicht nur daran, auch an die auffallend häufigen Liebesakte während dieser knappen drei Stunden muss man sich erst einmal gewöhnen – was aber dank seiner unkonventionellen Art kein größeres Problem darstellte.

Aufgrund seiner Überläge habe ich mir das Epos in zwei Häppchen aufgeteilt, wobei ich sicherlich mit einer Sichtung am Stück gut klar gekommen wäre. Der Verlauf war insgesamt kurzweilig und abwechslungsreich. Man wurde zwar aufgrund der schieren Anzahl an Personen manchmal ein klein wenig überfordert, verlor den eigentlichen roten Faden zum Glück nie aus dem Fokus.

Die Darsteller haben ihre Sache ganz hervorragend gemacht und auch den Maskenbildnern würde ich gute Arbeit bescheinigen. Die Figuren sind auch optisch glaubwürdig gealtert, schließlich umspannt das Werk einige Jährchen. Tomasz Wlosok war einfach Spitzenklasse und begeisterte mit seinen wachsenden Interessen und Begabungen stets auf Neue.

Gangster- bzw. Mafiafilme müssen nicht immer aus Amerika oder England kommen. Mit „How I Fell in Love with a Gangster“ zeigen unsere Nachbar wie lässig ein Genrebeitrag aus der Region sein kann und überzeugt mit coolen Darstellern und eigenwilliger Inszenierung. Wer auf solche Titel steht sollte also unbedingt mal einen Blick risikieren!

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Verlorene Liebe

Inhalt

Bestsellerautorin Grace quartiert sich bei ihrer Schwester ein, die alsbald Opfer eines Verbrechens wird und tot im Haus aufgefunden wird. Bei den Aufklärungsarbeiten stolpert die Polizei rasch über ihr Doppelleben als Webcam-Girl und vermutet den Täter in diesen dubiosen Kreisen. Grace dagegen versteht die Welt nicht mehr und greift den Ermittlern mit ihrer Roman-Expertise hilfreich unter die Arme…

Fazit

Ich muss zugeben, dass ich Alyssa Milano schon länger nicht mehr auf dem Schirm hatte und angenehm von ihrem zuweilen dich recht reizvollen Auftreten in diesem Streifen angenehm überrascht war. Sie hat nie besser ausgesehen und vor allem war ihr Schauspiel – gemessen am Rahmen – war ebenfalls nicht übel. Der Film selbst wirkte allerdings eher wie eine Adaption eines beliebigen Groschenromans und damit nicht unbedingt wie ein unentbehrliches Highlight.

Die Handlung an sich offerierte uns wenig Neues und beschränkt sich von seinem Personalaufwand auf das Nötigste. Der Kreis der Verdächtigen war also relativ gering und die potentiellen Motive äußerst transparent. Die Auflösung warf dann folgerichtig nicht unbedingt vom Hocker, war immerhin halbwegs nachvollziehbar konstruiert und befriedigend auserzählt. Kleinere Klischees, eine eingeflochtene Romanze und ein vorhersehbares Finale inklusive.

Was sich im Grunde alles gar nicht mal so positiv anhört, war jedoch nur halb so wild. Sicherlich erfindet „Verlorene Liebe“ das Rad nicht neu und marschiert ziemlich seicht gen Abspann, doch wirklich gelangweilt habe ich mich zu keiner Sekunde. Alles war irgendwie ungemein sympathisch, flüssig und vor allem kurzweilig gemacht. Die simple Handlung hatte keinerlei Durchhänger und selbst die vorhersehbaren Momente waren keine Showstopper.

Man konnte dem gemütlichen Treiben nicht nur unkompliziert folgen, sondern einfach mal abschalten und den Akteuren stressfrei bei der Arbeit zuschauen. Hier und da sogar ein wenig Miträtseln, über die gebotene Liebelei schmunzeln und dann am Ende mit einem „war ja klar“ den Fernseher ausschalten. Alles nicht hitverdächtig, doch unerwartet leichtgängig und anschaubar. Wer nichts gegen eher flache Berieselung hat, darf also gerne mal reinzappen – und wenn es nur wegen Milano in schicken Outfits ist.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Copshop

Inhalt

Auf einem abgelegenen Polizeirevier finden sich innerhalb von nur einer Nacht zwei seltsame Gestalten in den Zellen ein. Keiner kennt den wahren Identität und deren eigentlichen Motivation, warum sie ausgerechnet an diesem Abend hier gelandet sind. Scheinbar steckt hinter dem ungewöhnlichen Zusammentreffen kein schnöder Zufall, sondern ein perfider Plan…

Fazit

Nach einem etwas behäbigen Auftakt war „Copshop“ Spaßkino in seiner reinsten Form. Er gab sich so lange mysteriös und undurchschaubar, bis die Fetzen fliegen und jede Menge Action über spürbare Lücken in der Rahmenhandlung hinwegschauen ließen.

Der Härtegrad war angenehm hoch und Gerald Butler als richtiger „Bad Ass“ wieder megacool. Bei genauerer Betrachtung gab es zwar so viele Ungereimtheiten in der eigentlichen Geschichte und den arg von Zufällen geprägten Ereignissen, doch irgendwann wollte man sich innerlich gar nicht mehr damit befassen und einfach die deftigen Ballereien genießen.

Diese wurden optisch heraussagend in Szene gesetzt und überhaupt gefiel der gesamte Look. Alles wirkte extrem hochwertig und irgendwie auch dreckig zugleich. Die dichte Atmosphäre überzeugte und sogar für die etwas tiefere Zeichnung der wichtigsten nahm man sich die Zeit.

Für meinen Geschmack zielte das Gebotene aber zu stark auf „Kult“ ab und schoss gelegentlich über das Ziel hinaus. Manche Momente waren einfach so „drüber“, dass es sich schon wieder nicht richtig toll anfühlte. Kann es ganz schlecht beschrieben, doch hierdurch reichte es dann letztlich nicht zu einer höheren Bewertung. Vielleicht war man einfach zu bemüht und musste immer noch einen drauf setzten – was grad im letzten Part etwas verstimmte.

„Copshop“ überspannt zuweilen den Bogen, war aber unterm Strich eine unterhaltsame Angelegenheit nach einem harten Arbeitstag. Es wird zwar insgesamt nicht viel im Gedächtnis hängen bleiben, doch für den Moment war der Film schon in Ordnung und für Actionfans somit eine Empfehlung wert.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Die Einöde

Inhalt

Eine kleine Familie flüchtet vor dem Krieg aufs Land. Sie verbringen ihre Tage in der Einöde, bis sich der Vater zum Aufbruch entscheidet. Bange warten Frau und Sohn auf seine Wiederkehr und erleben währenddessen die Hölle in der Einsamkeit…

Fazit

Für viele Filme muss man in einer gewissen Stimmungslage sein und „Die Einöde“ macht da keine Ausnahme. Der Titel ließ schon vermuten, dass es hier etwas ruhiger zugehen könnte – und genau hier teilt sich die Spreu vom Weizen.

Zu Beginn der Erzählfluss noch ganz in Ordnung, doch spätestens als der Vater den Rest verlässt wird das Geschehen zu einem Kammerspiel, bei dem Aufmerksamkeit abverlangt wird. Man konzentriert sich ganz auf die beiden verbleibenden Personen, was mitunter recht anstrengend erschien.

Die Bilder insgesamt waren zwar sehr hochwertig, aber auch sehr ruhig und boten optisch wenig an Abwechslung. Es gab eigentlich nur die kleine Hütte und mal kurze Ausschnitte vor deren Tür, weitere Schauplätze Fehlanzeige. Das muss nicht unbedingt verkehrt sein (ich liebe effiziente Filme ohne großen Aufwand), machte die Sache hier allerdings nicht viel runder.

Der Horror war erwartungsgemäß subtil und endete nicht in Gewaltexzessen. Die Einsamkeit und Ungewissheit waren greifbare Ausgangslagen, doch nur bis zu einem gewissen Punkt mitgehen konnte. Irgendwann übernahm das „Übersinnliche“ die Kontrolle und man konnte dem Geschehen dann nur noch relativ emotionslos beiwohnen.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, ohne sonderlich aus dem Rahmen zu fallen. Natürlich war der kleine Junge aber besonders hervorzuheben, denn er hat für sein junges Alter doch wirklich gut performt. Ansonsten wurde die ordentliche Optik bereits erwähnt, der Soundtrack war eher unauffällig.

„Die Einöde“ setzt auf Effektivität, was in diesem Falle wenige Kulissen und eine überschaubare Anzahl an Figuren bedeutet – und damit leider nur ein eingeschränktes Ergebnis liefert. Das Treiben kommt zu schwerfällig in die Gänge und macht im letzten Drittel auch keinen verlorenen Boden mehr gut. Sicherlich mag die langsame und eher unterschwellige Art dem Ein oder Anderen gefallen – mein Ding ists allerdings nicht und so gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung.

5/10

Fotocopyright: Netflix

Kitz – Staffel 1

Inhalt

Lizzi lebt im Kitzbühl und stammt aus eher einfachen Verhältnissen. Vor einem Jahr hat ihren geliebten Bruder verloren und diesen Schmerz noch nicht überwunden. Sie gibt den Kids der reichen Touristen aus Deutschland dafür die Schuld und hat einen perfiden Racheplan ausgearbeitet…

Fazit

Die Kritiken zur ersten Staffel von „Kitz“ waren eher gemischt und in vielen Punkten muss ich den Autoren auch recht geben. Man griff viele Vorurteile und Klischees auf und setzte mit aller Gewalt auf eine hippe Darstellung der Ereignisse – aber trotzdem war das Gebotene irgendwie sehr unterhaltsam.

Die Welt der Reichen und Schönen ist sicherlich nicht mein Milieu und so fiel das Hineindenken in die Figuren nicht gerade einfach, trotzdem konnte man sich gut fallen lassen. Es ging jederzeit recht kurzweilig zur Sache und Längen waren in den gebotenen 6 Episoden nicht zu verzeichnen.

Das ganze Konstrukt hat etwas an „Revenge“ erinnert, da die Prämisse doch recht ähnlich ausfiel. Auch hier zogen sich Rache-Motive durch die ganze Serie und es gab immer mal wieder interessante Wendungen – inklusive Cliffhanger am Ende der Staffel.

Lebenswert die hochwertige, fast schon verschwenderische Inszenierung – die natürlich optimal zum Setting gepasst hat. Teure Klamotten, dicke Autos und verschwenderische Partys inklusive. Alles wirkte sehr stimmig und glaubhaft – ohne es bis ins Detail mit eigenen Erfahrungswerten bestätigen zu können. Dies hatte durchaus einen Touch von amerikanischen Soaps ala „Reich und Schön“, ohne seine europäische Herkunft zu leugnen.

Man muss sich nicht immer mit allen Dingen identifizieren müssen und auch einfach mal was unterhaltsames für Nebenbei laufen haben. Die Welt von „Kitz“ konnte ich eigentlich nur belächeln und trotzdem habe ich das Ding an zwei Tagen – wie gesagt nebenher – „durchgebincht“ und mich nicht unbedingt gelangweilt gefühlt. Die Parallelen zu US-Produktionen waren nicht zu übersehen, doch schlimm war das nicht. Der Erzählfluss war prima, die kleinen Intrigen und Wendungen grundsolide – eine zweite Staffel würde hier sicherlich auch über den Bildschirm flackern.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Outlaws

Inhalt

Italien Anfang der 90iger. In einer Spielhalle trifft Schüler Ignacio auf die hübsche Tere und ist sofort ihrem Charme unterlegen. Er schließt sich deren Freundeskreis an und gerät auf die schiefe Bahn. Sie überfallen diverse Läden und werden von der Polizei gesucht…

Fazit

Mit „Outlaws“ hat Netflix mal einen etwas anderen Film über das Erwachsenwerden im Programm. Statt seichter Komödie und eitel Sonnenschein, gab es hier eine weitaus dramatischere Skizzierung von der Lage Jugendlicher, die dank guter Inszenierung aber auch prima funktionierte.

Der Streifen punktet mit vielen Details, die Erinnerungen an Urlaube in der Kindheit wecken und so einen gewissen Trigger auslösten. Während Einblicke in die amerikanische Jugendkultur ja stets ganz nett sind, ist der Retro-Charme des europäischen Settings für mich wesentlich greifbarer und lud hervorragend zum Abtauchen ein.

Die Geschichte entfaltet sich langsam, besaß aber trotzdem einen angenehmen Sog. Die Veränderung der Hauptfigur wurde anschaulich und nicht zu überhastet geschildert – schließlich hat sich unser „Nacho“ im Laufe der Handlung schon ziemlich verändert. Sehr gut kam dabei das Verhältnis zu seiner Familie, insbesondere zu seines Vaters zur Geltung. Hat er all die Jahre nicht an seinen Rückhalt oder die Anerkennung geglaubt, so wurde er in brenzligen Situationen eines Besseren belehrt.

Obwohl der Verlauf nicht immer actionreich oder hochdramatisch gestrickt war, blieb man durchwegs am Ball. Wie bereits erwähnt konnte man sich prima ins Geschehen hineindenken und dank der schönen Bilder und des eingängigen Soundtracks einfach fallen lassen. Neben einem gewissen Urlaubs-Flair begleitete uns auch stets eine angenehme Unbeschwertheit – die uns das Verhalten seiner Figuren umso mehr verstehen ließ. Man natürlich nicht jede Aktion befürworten, die meisten Entscheidungen allerdings irgendwo nachvollziehen. Man wollte seinen naiven „Helden“ auch nie wirklich böse sein und ihnen am liebsten ins Gewissen reden.

„Outlaws“ mag nur bis zu einem gewissen Grad eine Grundlage zur Identifikation bieten, punktete aber dennoch mit Nachvollziehbarkeit und dem ausgezeichneten Spiel seiner perfekt miteinander harmonierenden Akteure – die sich im Laufe der Zeit ebenso authentisch weiterentwickelten. Unterm Strich nichts Leichtgängiges für jeden Tag, aber ein rundum gelungen Abstecher in die Vergangenheit und grundsätzlich eine schöne Abwechslung zu amerikanischen Dramen ähnlicher Machart.

7,5/10

Fotocopyright: Ikiru Films / Netflix

Don’t Look Up

Inhalt

Wissenschaftler haben festgestellt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein großer Meteor auf der Erde aufschlagen und das Leben aller Menschen auslöschen wird. Bei der Präsidentin von Amerika stoßen sie zunächst auf taube Ohren und der Auftritt in Talkshows und Internetvideos macht es einfach nicht besser…

Fazit

Nach den ersten Informationen und Trailern war ich sehr gespannt auf diesen Streifen und konnte auf eine Sichtung pünktlich zu Heiligabend natürlich nicht verzichten. Die skurrile Handlung und der ansprechende Cast haben natürlich gewisse Erwartungen geweckt – die das Endergebnis leider nicht in allen Punkten erfüllen konnte.

So richtig originell war die Geschichte an sich ja nicht, aber die Herangehensweise schon. Während bei anderen Titeln wie Armageddon klar der Fokus auf der Zerstörung des bedrohlichen Meteors lag, standen hier der satirische Kampf um Gehör und der entstandenen Medienrummel viel deutlicher im Vordergrund. Auf witzige und zumeist sehr unterhaltsame Weise werden nicht nur Staatsoberhäupter, sondern das Verhalten der Menschen insbesondere in sozialen Netzwerken auf die Schippe genommen. Die schnelle Verbreitung von News und vor allem von Hasskommentaren wurden anschaulich präsentiert und vergleichsweise locker an den Zuschauer herangetragen.

In Sachen Satire funktionierte der Film also sehr gut, doch leider schlichen sich gelegentlich kleinere Längen ein. Auf manche Dialoge oder Szenen hätte man zu Gunsten der Kurzweil sogar gänzlich verzichten oder sie zumindest dramatisch zurechtstutzen können. Mit knapp über zwei Stunden war das Geschehen einen Ticken zu lang und beispielsweise den Strang mit der Liebelei von Jennifer Lawrence hätte man komplett streichen dürfen. Sie wirkte aufgesetzt und trug keine wichtigen Aspekte bei.

Die Darsteller haben allesamt gute Arbeit abgeliefert und vor allem unsere beiden Hauptdarsteller gaben ein schönes Duo ab. Sie bewiesen einen gewissen Mut zur Hässlichkeit und überzeugten vor allem in gelungenen Charakterwandlungen, denen man perfekt folgen konnte. Während Leonardo DiCaprio anfangs noch kaum ein Wort herausbrachte, wurde er im Laufe der Zeit zu einer ganz anderen Persönlichkeit mit massig Selbstbewusstsein. Bei den Nebenfiguren konnte vor allem Meryl Streep als Art Karikatur eines ehemaligen US-Präsidenten glänzen. Jonah Hill hatte als deren Sohn ebenfalls ein paar gute Sketche, blieb ansonsten etwas blas.

Mit ein paar kleinen Optimierungen wäre „Don’t Look Up“ ein kurzweiliges Vergnügen geworden. In seiner aktuellen Form ist er zwar auch nicht übel, aber stellenweise etwas langatmig ausgefallen. Als Abonnent schaut mal auf jeden Fall mal rein und freut sich über manch gelungene Gags und einen halbwegs launigen Abend. Ich hätte mir zwar unterm Strich irgendwie mehr erhofft, doch so richtig enttäuscht war ich dann auch nicht und so manch schräger Moment ist dann doch im Gedächtnis geblieben.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Witcher – Staffel 2

Inhalt

Nach der großen Schlacht sind Gerald und Ciri auf dem Weg nach Kaer Morhen, der Zufluchtsstätte der Hexer. Dort soll die junge Dame zur schlagfertigen Kriegerin ausgebildet werden, während parallel im Lande eine Säuberungsaktion der Herrschenden im vollen Gange ist…

Fazit

Nachwievor gehört „The Witcher“ und dabei insbesondere der dritte Teil zu meinen absoluten Lieblingsspielen und der Hunger auf weitere Geschichten in Serienform war nach der ausgezeichneten ersten Staffel noch lange nicht gestillt. Nun kam endlich die zweite Season daher – und wurde an einem Wochenende durchgesuchtet.

Die Handlung knüpfte nahtlos an die vorherigen Ereignisse an und hält uns nicht länger mit Rückblenden oder Erklärungen auf. Wir werden direkt ins Geschehen geworfen – weshalb Neueinsteiger zunächst wirklich von Anfang an beginnen sollten.

Freunde des Videospieles dürften sich auch spätestens jetzt die Hände reiben. Waren viele Elemente für Unkundige der Bücher zunächst noch etwas abstrakt, kommen hier wesentlich mehr bekannte Elemente aus den Games zum Tragen. Neben bereits bekannten Figuren reisen wir auch in vertraute Städte oder vernehmen die Namen von Kreaturen, die wir schon selbst gebändigt haben. Dies sorgte für einen unglaublichen Atmosphäre-Bonus, der mir in dieser Form beim Auftakt seinerzeit noch etwas verwehrt blieb.

An der hochwertigen Inszenierung hat sich zum Glück auch nichts verändert. Die Serie bietet eine geniale Optik, einen wunderschönen Soundtrack und eine tolle deutsche Vertonung. Die deutsche Stimme von Gerald dröhnt fast schon Gänsehaut-erregend aus dem Subwoofer und gibt dem Kerl einen coolen Touch. Erneut gefielen Outfits, Waffen und die Interpretation der zum Teil bereits im Spiel erkundeten Landschaften. Man konnte sich wunderbar im düsteren Fantasy-Setting fallen lassen und dem spannenden Verlauf frönen.

Das Geschehen gab sich dabei sehr reif und erwachsen, was sich nicht nur am hohen Härtegrad abzeichnete. Vielmehr stach die allgegenwärtige Gesellschaftskritik mehr als deutlich hervor und schien keinen Hehl aus seinen Aussagen zu machen. Man konnte die Botschaften – durch Zwerge und Elfen verkörpert – gar nicht missverstehen und trotzdem hat das Konzept hier prima funktioniert. Nichts wirkte aufgesetzt oder irgendwie bemüht.

Mit etwas Kritik möchte ich dennoch nicht hinter dem Berg halten. Manche Kämpfe sahen – im Vergleich zum bombastischen Rest – nicht ganz so elegant und manchmal fast schon ein bisschen unbeholfen aus. Irgendwie flogen mir die Akteure zuweilen etwas „billig“ durch die Luft und das „Treffer-Feedback“ kam nicht so gut rüber. Abgesehen davon schwächelte die Produktion auch beim Schlusspart – den ich hier natürlich nicht spoilern werde. Es sei gesagt, dass alles etwas laberlastig und leider auch zu vorhersehbar daher kam. Das war vermutlich der Buchvorlage geschuldet und kostet daher auch keine Punkte auf dem Wertungskonto.

Während die erste Staffel von „The Witcher“ mit seiner leicht verschachtelten Erzählweise teils auf berechtigte Kritik stieß, hat man besonders in diesem Punkt nachgebessert und die Handlung der aktuellen Episoden in chronologischer Reihenfolge aufgebaut. Dies und andere Faktoren kamen der zweiten Staffel immens zu Gute, weshalb sich Fans erneut auf aufregende Fantasykost freuen dürfen. Das Finale bot zwar ein paar fiese Cliffhanger – doch ich bin guter Dinge, dass es weitere Abenteuer mit unseren lieb gewonnen „Helden“ geben wird.

8/10

Fotocopyright: Netflix

The Unforgivable

Inhalt

Noch immer sitzt der Schmerz tief, als Ruth Slater nach 20 Jahren endlich aus dem Gefängnis kommt. Bei einer Zwangsräumung erschoss sie eine Polizisten und ihre kleine Schwester kam in eine Pflegefamilie. Der Kontakt brach ab und nun macht sie sich auf die Suche nach ihrer Angehörigen…

Fazit

Keine leichte, aber eine dafür überragend besetzte Kost, die uns Netflix hier serviert. Die Geschichte wirkt trotz kleiner Zuspitzungen größtenteils gut aus dem Leben gegriffen und man konnte sich einigermaßen gelungen in die Haut unserer Hauptfigur hinein versetzten.

Bullock bewies Mut zur Hässlichkeit und drang dabei gut beim Zuschauer durch. Sie agierte sehr gut und verhielt sich vor allem glaubwürdig. Durch seinen ruhigen, aber keineswegs langweiligen Verlauf unterstrich der Titel eine gewisse Trostlosigkeit und zog gekonnt in seinen Bann. Zwar gab es ein paar langatmige Momente, doch bekam man immer wieder gut die Wende.

Die blassen Farben und der eher unauffällige Soundtrack trugen den Rest zum Gelingen bei. Das Setting machte einen rauen, zur Gesamtsituation passenden Eindruck und spiegelte die Gefühlslage der Protagonisten jederzeit gelungen wieder. Man spürte eine allgegenwärtige Niedergeschlagenheit und erhöhte so den greifbaren Aspekt der Geschichte.

„The Unforgivable“ mag stellenweise etwas konstruiert und um Spannung bemüht erscheinen, liefert letztlich aber ordentliches Gefühlskino mit hervorragenden Akteuren ab. Das Gebotene war an den passenden Stellen angenehm entschleunigt und ging im richten Maße auf seine Charaktere ein. Sicherlich kein Film für jeden Tag, aber ein durchaus gelungener Neuzugang im Portfolio des Streaming-Giganten.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Die Zwei

Inhalt

Zwei Menschen erwachen gemeinsam in einem fremden Bett. Sie sind nackt und perfiderweise aneinander zusammengenäht. Sie scheinen weder sich, noch die Hintergründe für diese Tat zu kennen…

Fazit

Für Filme wie diesen muss man Netflix einfach lieben. Sicherlich ist den Spaniern hier insgesamt nicht der aller größte Wurf gelungen, doch ein kleiner Geheimtipp für Freunde des ungewöhnlichen Abenteuers auf jeden Fall.

„Die Zwei“ warf Akteure, wie Zuschauer ins kalte Wasser und rekonstruiert seine Handlung erst nach und nach. Dabei kann der Außenstehende zwar wenig miträtseln, sich dennoch eines immer klarer werdenden Bildes erfreuen. Sicherlich ist hier so Einiges an den Haaren herbei gezogen, der Spannung und der mysteriösen Stimmung tat dies keinen Abbruch.

Mit knapp über einer Stunde Nettolaufzeit war das Werk nicht sonderlich lang, aber genau richtig konzipiert. Seine im Grunde recht überschaubare Handlung wurde hierdurch nicht überstrapaziert und keine Sekunde langweilig. Zudem baute man recht behutsam ein paar unerwartet lustige Situationen ein, die das düstere Konzept jedoch nicht verwässerten.

Das Aufgebot der Darsteller war überschaubar und an einer Hand abzuzählen. Die paar wenigen Beteiligten haben ihre Sache aber sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Vor allem hat die Chemie der beiden Hauptakteure gepasst und so manche – man möchte sagen leicht überstürzte Aktion – nicht mehr ganz so unglaubwürdig eingebracht.

In der Kürze liegt bekanntlich die Würze und das trifft bei „Die Zwei“ auch absolut zu. Zu Videotheken-Zeiten hätte ich mich vielleicht ein wenig über das „magere“ Vergnügen geärgert, doch als Abo-Inklusiv-Artikel war die Freude dann umso höher. Wie Eingangs erwähnt lieferten die fleißigen Spanier nicht den ultimativen Thrill, aber ein beachtliches Werk für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: Netflix

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