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Schlagwort: Netflix (Seite 4 von 23)

Hidden Strike

Inhalt

Aus einer Ölraffinerie im Irak sollen chinesische Wissenschaftler abgezogen werden. Während deren Evakuierung jedoch, greifen ein paar Rebellen ein und entführen einen Teil davon. Man will das Öl für eigene Zwecke abzwacken, hat jedoch nicht mit dem Leiter des Sicherheitschefs und dessen neuen Verbündeten gerechnet…

Fazit

Die Story war eher so lala, die Computereffekte sprangen zuweilen recht krass ins Auge und dennoch habe ich diesen Streifen sehr genossen. In seinen guten Momenten erinnerte das Geschehen wunderbar an alte Klassiker von Jackie Chan und dessen gewohnte Slapstickeinlagen zauberten wieder ein breites Grinsen ins Gesicht.

Die Handlung war nicht mehr als grober Rahmen, nicht besonders tiefgründig, unberechenbar oder wendungsreich. Man lieferte halt ein solides Szenario, dass mit reichlich Action und vor allem auch spektakulären Stunts und etwas Humor garniert werden konnte, den Zuschauer zu keiner Zeit überforderte. Richtig glaubwürdig waren dabei weder Geschichte, noch Charaktere – im Anbetracht der (vielleicht auch deshalb resultierenden) Kurzweil wollte man jedoch nicht weiter hinterfragen.

Chan und Cena haben sich prima ergänzt und gelungen die Bälle zugeworfen. Gerade bei ihren Dialogen und zunächst gegenseitigen Konfrontation ging das Herz auf und man fühlte sich in die Jugend und alte Werke des Meisters zurückerinnert. Zwar vermochte nicht unbedingt jeder Gag zu zünden, aber die Ausbeute an erfolgreichen Kalauern war schon recht beachtlich und die Lacher im hohen Bereich. Da war es dann auch nicht weiter dramatisch, dass die Bösewichte sehr schablonenhaft gezeichnet waren und deren Motivationen enorm simpel begründet wurden.

Die Technik hat mich etwas zweigespalten. Man erkannte die Zuhilfenahme von Computern an beinahe jeder Ecke, doch irgendwie war der leicht künstliche Look dennoch recht gelungen und auf seine Art enorm stimmig. Haben mich zu Beginn auch die extremen Farbfilter gestört, hat man sich rasch daran gewöhnt und man empfand sie sogar als ziemlich ausdrucksstark. Sie spiegelten ein wenig die unterschiedlichen Fronten und Gefühle wieder, gaben den Treiben einfach einen coolen und tatsächlich auch hochwertigen Touch.

Das ungleiche Duo aus Jackie Chan und John Cena hat sich so unerwartet gut ergänzt, dass man locker über Mängel bei Handlung und Glaubwürdigkeit hinwegschauen konnte. Am Anfang war ich noch sehr kritisch, doch am Ende war der Titel so richtig an Herz gewachsen und ich denke mit positiven Gefühlen an die Sichtung am vergangenen Wochenende zurück. Klar wirkt hier alles recht modern und vielleicht auch einen Ticken zu erzwungen, doch schaltet man das Hirn aus und lässt die wilde Action auf sich wirken, erhält man einen kurzweilige Kracher mit ausgezeichnetem Pacing. Bleibt unbedingt beim Abspann dran – hier gibts die obligatorischen Outtakes, die man so noch von früher kennt und zusätzliche Lacher auf den Plan rufen.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Paradise

Inhalt

In naher Zukunft wird es möglich sein, Lebenszeit auf andere Personen zu übertragen und natürlich entfaltet sich damit rasch ein lukratives und nicht immer sauberes Geschäft. Einer der Vertriebler dieser revolutionären Technologie ist Max, der von seinen Provisionen recht gut leben kann und sich hierdurch auch etwas überheblich gibt. Als seine Frau jedoch unfreiwillig 38 Jahre ihrer Lebenszeit opfern muss, unternimmt er einen verzweifelten Rettungsversuch…

Fazit

Das Grundkonzept von „Paradise“ war zwar nicht grade neu, dennoch bietet die interessante und leicht beängstigende Prämisse durchaus Interpretationsfreiraum für viele Geschichten – die etwas anders, als beispielsweise „In Time“ verlaufen und neue Facetten mit sich bringen können. Dies haben die Macher genutzt.

Im Großen und ganzen ging man angenehm nüchtern und vergleichsweise realistisch an die Thematik heran und bot damit einen guten Einstieg zum Abtauchen im Szenario. Anders als bei den Mitstreitern aus Hollywood wirkte hier alles einen Ticken glaubhafter, greifbarer und verständlicher gezeichnet. Durch die Präsentationen von fiktiven Nachrichtensendungen, brüllenden Demonstranten und vergleichsweise normalen Lebenswandel der Hauptfiguren, kam so eine authentische und gar nicht mal so weit entfernte, unheilvolle Grundstimmung auf. Man konnte sich perfekt in die Dinge hineindenken, bekam schnell alle Vor- und Nachteile der „neuen Welt“ aufgezeigt. Moralische Diskussionen inklusive.

Die Geschichte war recht ansprechend erdacht und in weiten Teilen äußerst unterhaltsam präsentiert. Auch hier ging es zumeist eher kleinlaut zu und der Zuschauer konnte den Ereignissen gut folgen, sich stets eigene Gedanken zu den Vorgängen machen und die Motivationen der Charaktere wunderbar verstehen. Das Tempo war dabei stets in Ordnung, nur selten trübten kleinere Längen den überwiegend kurzweiligen Verlauf. Zum Ausgang des Filmes möchte ich hier nichts verraten, aber spätestens hier schielte man zur Konkurrenz und ließ sich ein paar Türchen offen. Das mag durchaus legitim sein, hätte für meinen Geschmack aber entschlossener und definitiver beendet werden müssen. Eventuell geplante Fortsetzungen hin oder her.

Glänzen konnte die deutsche Produktion nicht nur bei ihren – für unsere Verhältnisse – halbwegs prominenten Darstellern (u.A. Iris Berben, Kostja Ullmann), sondern bei den dezenten, aber gut gemachten Effekten und Details. Es gab immer wieder witzige Kleinigkeiten zu entdecken – oder Effekte, die wegen ihrer Schlichtheit und perfekter Integration erst auf den zweiten Blick ins Auge fielen. Das Gesamtbild wirkte nicht überladen und befremdlich, vielmehr passend realistisch – wie auch das bereits erwähnte Storytelling. Mehr Sci-Fi hat es auf keinen Fall gebraucht. Übrigens war der Bass so gewaltig, dass mein Heimkino selbst in ruhigeren Momenten ordentlich vibriert hat. Das war unerwartet und stellte den sogar vor einigen Tagen zuvor gesichteten „Transformers“ stellenweise völlig in den Schatten. Auch mit den Surround-Speakern wurde hier vorbildlich gearbeitet, Geräusche und Dialoge kamen supergenau aus den jeweiligen Richtungen.

Mit „Paradise“ haben wir endlich wieder einen soliden und keineswegs peinlichen Vertreter aus unseren Gefilden bei Netflix im Sortiment. Die Handlung war ansprechend und die Umsetzung weitestgehend sehr gelungen. Seine trockene, nüchterne Art hat sich angenehm aus der breiten Maße hervorgehoben und mich weitaus mehr als auf Hochglanz-polierte krachende Blockbuster aus der Traumfabrik angesprochen. Zu einer höheren Wertung hat mir allerdings der letzte Kick (und vielleicht auch ein versöhnlicheres Finale) gefehlt, aber eine Empfehlung geht dennoch raus.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Perfect Find

Inhalt

Eine ehemals erfolgreiche Geschäftsfrau will nach der unrühmlichen Trennung von ihrem Mann nun endlich wieder im alten Job durchstarten. Bei ihrer alten Rivalin bettelt sie quasi um eine Chance und erhält eine Anstellung auf Probe. Dumm nur, dass sie bald eine Romanze mit deren Sohn eingeht und das Ganze so gut wie möglich geheim halten muss…

Fazit

Filme wie „The Perfect Find“ passen normalerweise nicht so ganz in mein Beuteschema, doch ich lasse mich auch gerne mal von vermeintlich seichteren Titeln unterhalten. Was uns Netflix hier allerdings ablieferte, war eher halbgare Kost mit hohem Fremdschämpotential.

Obwohl sich der Streifen relativ ernst und seriös gab, wirkte er eher wie eine Persiflage auf Mitstreiter, denn als eigenständiges Werk. Man hatte stets das Gefühl, dass man „Der Teufel trägt Prada“ oder ähnliche Produktionen kopieren oder veralbern möchte – obwohl der allgemeine Grundton gar nicht drauf ausgerichtet war.

Begründen möchte ich meinen Eindruck mit den auffälligen Ausstattungsdetails wie enorm hässliche Kleidung, lachhaften Frisuren oder seltsam geschriebenen Nebenfiguren. Alles wirkte recht bizarr und oftmals wenig in sich stimmig. Man konnte sich weder gut mit den Charakteren identifizieren, noch unbeschwert im Szenario abtauchen.

Die Inszenierung war durchwegs hochwertig und entsprach dem, was man von aktuellen Netflix-Filmen erwartet. Dennoch möchte ich anmerken, dass einige Schnitte (Darsteller tauschen während dem Gespräch mehrfach die Positionen, also rein optisch) nicht notwendig gewesen wären und eher anstrengend rüberkamen. Immerhin gefielen die knalligen Farben und der beschwingte Soundtrack.

Nichts gegen weniger tiefgründige Werke, die einfach nur locker unterhalten möchten – doch bei „The Perfect Find“ ging mir zu viel gegen den Strich. Der magere und vorherschaubare Inhalt wurde durch den mäßigen Rest leider gar nicht gut kaschiert und zu sehr störte das optische Erscheinungsbild unserer Darsteller – allerdings weniger wegen ihnen selbst, sondern wegen derer Kostüme und auferlegten Stylings. Wer es schräg und anders mag, darf gerne mal reinschauen, der Rest zappt weiter.

5/10

Fotocopyright: Netflix

The Out-Laws

Inhalt

Kurz vor der Hochzeit lernt Bankmanager Owen endlich Mutter und Vater seiner Verlobten kennen und ist von deren eigenwilligen Art glücklicherweise so gar nicht überrascht. Als dann aber seine Filiale einem Überfall zum Opfer wird, hegt er einen schweren Verdacht in Richtung seiner baldigen Schwiegereltern…

Fazit

Bis zu einem gewissen Punkt – und dazwischen immer mal wieder Etappenweise – macht das Werk echt Laune und unterhielt recht solide. Ansonsten schoss das Geschehen mit seinem Klamauk oftmals zu weit über das Ziel hinaus oder sorgte mit gähnender Langweile für schleppende Unterhaltung.

Der Cast (Ellen Barkin und Pierce Brosnan) versprach großes und Produzent Adam Sandler hat schon oft das Herz erfreut, doch hier lieferte man uns eine völlig unausgegorene Mischung aus Gaunerstück und Komödie ab. Kein Part will richtig zünden, dafür ist Fremdschämen mit nervender Regelmäßigkeit an der Tagesordnung und so richtig glänzen konnte hier eigentlich Nichts.

Handlung oder allgemein mangelnde Glaubwürdigkeit wären noch verkraftbar gewesen, hätte es einfach mehr Kurzweil oder anbetungswürdige Momente gegeben. So erinnert man sich im Nachhinein höchstens an ein paar peinliche Aktionen – denen es zu oft an Nachvollziehbarkeit oder Witz mangelte. Für das Genre eigentlich ein echter Todesstoß.

So hochwertig und modern die Inszenierung, so unschlüssig bin ich mir bei der Leistung der Darsteller. Der ehemalige Doppelnullagent blieb etwas blas, sein Film-Schwiegersohn dagegen zu aufgedreht und drüber. Die Harmonie aller Beteiligten hat nur in den seltensten Fällen gepasst und das war enorm schade. Selbst der anfangs gut ausgebaute Antagonist wurde mit laufender Spielzeit absolut verschenkt.

Nach „Murder Mystery“ hat mir Netflix mal wieder eine Komödie zum Abgewöhnen serviert. Hatte ich Anfangs wegen Brosnan echt Bock auf das Teil, kam die Ernüchterung schnell. Gute Gags waren an einer Hand abzuzählen und das allgemeine Pacing war nicht in Ordnung. Das Ding ist bei aller Kritik sicherlich kein Totalausfall, erfüllte seinen Auftrag der lockeren Unterhaltung allerdings auch nicht sonderlich gut.

4,5/10

Fotocopyright: Netflix

Furioza – In den Fängen der Hooligans (Mini-Serie)

Inhalt

Schon lange hat die Polizei eine Gruppe von Ultras im Visier, doch bislang fehlten die eindeutigen Beweise um die wilde Truppe endgültig zu zerschlagen. Als es dann zu einem Mord kommt, schleußen die Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Hools ein und hoffen so auf einen baldigen Zugriff…

Fazit

Obwohl ich grundsätzlich empfänglich für die Thematik bin, habe ich bei Netflix bisher einen Bogen um das Werk gemacht. Der Film war nämlich vergleichsweise lang und bis dato leider nicht in deutscher Sprache verfügbar. Was mir bei asiatischen Produktionen eigentlich nichts ausmacht (hier schaue ich sogar meist mit englischen Untertiteln), hat mich hier irgendwie gestört. Glücklicherweise hat sich nun PLAION PICTURES um eine Synchronisation gekümmert – und so nebenbei die kompletten Ereignisse als Mini-Serie auf Scheibe gepresst.

Mini-Serie trifft es dann auch gut, denn abzüglich Rückblenden und langen Intro bleiben von den knapp 45 Minuten je Folge nicht allzu viel Content über – was allerdings nicht schlimm ist und besonders der Unterhaltung keinen Abbruch tat. Die vier Episoden waren nämlich jederzeit angenehm straff und kurzweilig erzählt, obwohl die Story durchaus ein paar Punkte zur Kritik abverlangte.

Das berühmte Rad wurde hier weder neu erfunden, noch besonders eigenwillig neu interpretiert. Alles verlief nach bekannten Mustern und hielt keinerlei Überraschungen bereit – so sehr man sich auch darum bemüht gab. Die Handlung war eher flach und vorhersehbar konstruiert, lieferte auch keinerlei neue Einblicke in die Hooligan-Szene. Glücklicherweise konnten aber Darsteller und einige wirklich gut choreografierte Actionszenen dieses Manko wieder ausbessern und nicht weiter darüber meckern lassen.

Obwohl die Optik stark auf Hochglanz poliert wurde, wirkte das Geschehen angenehm rau, dreckig und hart. Es wurde zudem wert auf viele kleine Austastungsdetails und Darstellung der Figuren gelegt – was zur Greifbarkeit und allgemeinen Glaubwürdigkeit ungemein behilflich war. Der zuweilen peitschende Soundtrack tat sein Übriges zur tollen Atmosphäre bei.

Wer sich für die Thematik interessiert, bekommt zwar keine neuen Einblicke oder eine sonst wie bahnbrechenden Wendungen, dafür aber eine unterhaltsame Serie mit ausgezeichnetem Pacing und authentisch gespielten Figuren. Die kompakten Episoden waren jedenfalls schnell „duchgebincht“ und eine Empfehlung für Genrefreunde geht raus. Sicherlich werden die Ereignisse schnell wieder vergessen sein, doch wahrscheinlich bietet sich in ein paar Jahre eine erneute Sichtung an.

7/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Operation Finale

Inhalt

Dem Mossad liegen Erkenntnisse vor, dass sich der so genannte „Architekt des Holocaust“ in Argentinien befinden soll. Zunächst gibt sich der Geheimdienst zwar zögerlich, doch dann werden die besten Männer zur Festnahme von Adolf Eichmann entsendet…

Fazit

Bei manchen Filmen geht es mehr um die Dokumentation und Aussage, denn die eigentliche Inszenierung. Die ist bei „Operation Finale“ zwar nicht schlecht, aber nicht ganz auf höchstem Hollywood-Niveau, was leider auch die mittelprächtige und stellenweise schwer verständliche deutsche Synchronisation betraf.

Wie dem auch sei. Der Streifen wirkte durch seine eher unscheinbare Art angenehm dokumentarisch und baute seinen eigenen, stellenweise leicht gemächlichen Sog auf. Die Geschichte um Eichmann war offensichtlich gewissenhaft recherchiert und gab einen guten Einblick in die teils eher unbekannten Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg.

Man konnte sich prima in die gezeigten Figuren hineindenken und vor allem deren Kampf mit dem eigenen Gewissen teilen. Es wurde keine unmenschlichen Bestien präsentiert, sondern auf allen Seiten markante Charaktere mit eigenen Motivationen aufgezeigt. Das Kammerspiel zwischen Jägern und Gejagten ging teils unter die Haut und viele Dialoge animierten zum Nachdenken.

Das Werk besaß eine (im positiven Sinne gedachte) unheimliche Grundstimmung, die uns vor dem Bildschirm ausharren ließ. Obwohl die Handlung recht vorherschaubar verlief (oder grundsätzlich schon bekannt ist), wollte man unbedingt am Ball bleiben und dem weiteren Verlauf folgen. Es waren eben besagte Wortgefechte, auf die man sich am ehesten konzentrierte und die Parteien bei ihren jeweiligen Argumentationen zu verstehen versuchte – so unschön es auch manchmal war.

„Operation Finale“ war ein routiniert gemachter und wohl auch irgendwo wichtiger Beitrag zur Verarbeitung der eigenen Geschichte. Er zeigte verständlich und ohne unnötige Effekthascherei auf, wie sich die Dinge um die Verhaftung von Eichmann abspielten und stellt seine Figur selbst recht charismatisch und hervorragend gespielt von Ben Kingsley dar. Wer sich für die Thematik interessiert und zufälligerweise auch ein Netflix-Abo hat, sollte ruhig mal einen Blick riskieren.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Tyler Rake: Extraction 2

Inhalt

Schwer verletzt wird Tyler ins Krankenhaus gebracht und wacht dort erst nach längerer Zeit wieder aus dem Koma auf. Eigentlich wollte sich der angeschlagene Elitesöldner nun zur Ruhe setzen, doch er wird noch für eine weitere Mission gebraucht…

Fazit

Schon an der kurzen und wenig gehaltvollen Inhaltsangabe kann der Experte auf den eigentlichen Film und dessen Fokus schließen. Erneut wollen uns die Macher kein tiefgründiges Epos, sondern einen von Action geprägten Spielfilm mit Kurzweil präsentieren. Der Plan ging erneut auf – allerdings nur in Teilen.

Action bot das Werk reichlich und einen gewissen Härtegrad dazu. Ständig flogen Kugeln durch die Gegend oder Fäuste wurden gezückt. Zumindest hierbei gab es dann ein paar kreative Ideen und irre Kamerafahrten. Alles war cool und wuchtig inszeniert, sorgte durchaus immer wieder für ein kleines Lächeln auf den Lippen.

Abseits des Krawalls blieb jedoch nur eine (erwartungsgemäß) dünne Handlung, die leider auch mit einigen Leerläufen daher kam. Dialoge und packende Wendungen gehörten nicht grade zu den Stärken der Produktion und so schlichen sich bei diesen Parts gerne mal kleine Längen und Desinteresse ein. Alles verlief nach gewohntem Schema und wich nicht von unseren vertrauten Vorstellungen ab. Grundsätzlich nicht verwerflich, leider aber wenig innovativ oder motivierend.

Chris Hemsworth hat seine Sache erneut passabel gemacht und die Rolle des brutalen Söldners gut gemeistert. Trotz aller Brutalität seiner Figur kam er dennoch recht sympathisch daher und trug das Geschehen größtenteils von allein. Der Rest vom Cast blieb eher blass und spielte gegenüber der mächtigen Hauptfigur eine eher untergeordnete Rolle. Technisch hab sich das Werk hingegen keinerlei Blöße und präsentierte sich zeitgemäß und auf Kino-Niveau.

Anscheinend versucht Netflix mit Tyler Rake eine Spielfilmserie zu etablieren und das Konzept könnte aufgehen. Zwar war auch die Fortsetzung nicht das Gelbe vom Ei, doch ein gewisser Unterhaltungswert war dennoch nicht von der Hand zu weisen. Für mal eben Zwischendurch gehen solche Titel durchaus in Ordnung, eine unbedingte Anschaupflicht besteht aber nicht.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Luther: The Fallen Sun

Inhalt

Aufgrund diverser Verfehlungen muss Polizist John Luther nun selbst ins Gefängnis und kann seine ehemaligen Kollegen nicht auf der Jagd nach einem perfiden Serienmörder unterstützen. Als der einstige Cop dann selbst im Knast noch Botschaften vom spottenden Killer erhält, beschließt er auszubrechen und das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen…

Fazit

In die Serie habe ich seinerzeit nur kurz reingeschaut und bin irgendwie nicht weiter am Ball geblieben. Da ich vernahm, dass dieser abschließende Film auch ohne größere Vorkenntnis zu meistern sei, habe ich am vergangenen Wochenende einen Blick gewagt – und trauere ein wenig der investierten Zeit hinterher.

„Luther“ war ein Streifen, bei dem ich gar keinen Einstieg gefunden und mich ständig nach dem Sinn des Ganzen gefragt habe. Die Handlung war wirr und letztlich kaum nachvollziehbar, die Motive des Täters entbehrten der Logik. Man konnte kaum miträtseln und musste die Dinge – so an den Haaren verbeigezogen sie auch erschienen – einfach kommentarlos über sich ergehen lassen.

Vielleicht haben mir zu viele Puzzlestücke aus der Serie gefehlt, aber ich hatte ständig das Gefühl, nicht den vollen Durchblick zu haben – oder die Ereignisse einfach nicht so wie dargestellt akzeptieren zu wollen. Selbst wenn man die Motivation des Killers einigermaßen zu verstehen versuchte, fragte man sich, warum er seine Aktionen so ausgearbeitet hat und diese Show betrieb.

Die Inszenierung war dabei jedoch sehr hochwertig und baute schon früh eine gewisse Erwartungshaltung auf, die der Rest einfach nicht halten konnte. Elba und Serkis spielten solide, konnten aber auch nicht wirklich begeistern. Scheinbar kämpften auch sie gegen ihre eigene Charakterzeichnung und den seltsamen Rahmen der Story an, konnten sich vielleicht auch einige Ideen der Autoren nicht ganz erklären. Beide sehe ich grundsätzlich sehr gerne.

Ich mag gute Thriller und stehe Produktionen von Netflix eigentlich immer sehr positiv gegenüber. „Luther“ hat mich trotz starker Technik und grundsätzlich gefälligen Cast jedoch gar nicht abgeholt, mich immer wieder neben Langweile und Hadern mit der Handlung frustriert. Wer die Serie geliebt hat und unbedingt nach neuem Material lechzt, darf ja gerne mal einen Blick riskieren – allen Anderen kann ich diesen Titel aber nicht so recht empfehlen.

4/10

Fotocopyright: Netflix

Mixed by Erry

Inhalt

Eigentlich wollte Enrico als DJ „Erry“ so richtig durchstarten, doch in seiner Heimat Neapel ist die Konkurrenz einfach viel zu groß. Mit seinen Brüder startet er im Gegenzug ein zwielichtiges Business und kommt damit zu zweifelhaftem Ruhm: Sie erstellen unlizenzierte Mix-Tapes und verticken diese im immer umfangreicheren Stil. Natürlich dauert es da nicht lange, bis die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit aufnehmen und die Jungs auf dem Radar haben…

Fazit

Per Zufall bin ich kürzlich bei Netflix über diesen Titel gestolpert und habe ihm spontan mal eine Chance gegeben. In der letzten Zeit sank die Anzahl der – für mich – interessanten Neuerscheinungen leider drastisch und so musste ich auch mal diesem eher unauffälligen Titel unverhofft begutachten.

„Mixed by Erry“ sah auf den ersten Blick nach einem Teenie-Musikfilm aus, doch schon bei seinem kleinen Teaser-Trailer beim Streaming-Anbieter wird klar, dass man umdenken sollte. Zwar erleben wir ein paar junge Menschen beim Erwachsenwerden – jedoch eher in einem waschechten Gangsterdrama, statt in einem beschaulichen Jugendfilm.

Der Aufstieg der Kriminellen wurde dabei anschaulich und gut nachvollziehbar konstruiert. Dank der unbekannten, aber symphytischen Darsteller konnte man sich gut in die Lage der Jungs hineindenken und ihre Motive insgesamt auch prima verstehen. Das Geschehen wurde dabei ruhig, aber dennoch kurzweilig und vor allem glaubhaft präsentiert.

Es gab keine Schießereien oder deftige Gewaltausbrüche. Die Handlung verzichtete komplett auf konstruierte Spannungsmomente und überzeugte mit viel Glaubwürdigkeit und ließ zum Glück Nichts missen. Das Abtauchen gelang hervorragend und viele Momente blieben auch ohne großen Knall im Gedächtnis.

Besonders gut gefiel mir der Look des Streifens. Mit seinen gelbstichig-gefilterten Bildern erzeugte das Teil seine ganz eigene Atmosphäre und wirkte durchwegs hochwertig. Während einige Mitstreiter gerade wegen ihrer enormen Filter etwas billig daher kommen, hinterließ „Erry“ hier einen vorzüglichen Eindruck. Vor allem der passende Soundtrack sorgte mit bekannten Krachern immer wieder für gute Laune und lud zum mit wippen ein.

Ich wäre wohl reich, wenn ich Geld für den Satz „die besten Geschichten schreibt das Leben“ bekommen würde, aber so auch hier. „Mixed by Erry“ fühlte sich durch und durch authentisch an, war toll inszeniert und macht eigentlich nichts falsch. Ich habe zu keiner Zeit irgendwelche „lauten“ Actioneinlagen oder unnötig übertriebene Effekthascherei vermisst und wurde auf eher ruhig-beschauliche Weise bestens unterhalten. Unterm Strich sicherlich keine neue Referenz, aber für Genrefreunde höchst anschaubare Kost im Rahmen ihres Netflix-Abos. Wer pfiffige kleine Gangsterfilme mag, macht nichts verkehrt.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Mother

Inhalt

Eine Bundesagentin wird von einem Verbrecher schwanger und muss sich letztlich nach der Geburt schweren Herzens von ihrem Kind trennen. Ganz hat sie ihren Nachwuchs jedoch nie aus den Augen verloren und hält insgeheim stets über sie wacht. Als es ihr Ex-Mann dann eines Tages auf die gemeinsame Tochter abgesehen hat, muss sie sich zu erkennen geben…

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte der Titel auch heißen – denn echte Innovation war hier zu keiner Sekunde gegeben und obendrein präsentierte sich auch kein kurzweiliger Filmverlauf. Der Streifen bediente sich bei verschiedenen Ideen, die allesamt nicht so recht miteinander harmonieren wollten. So wurden zwar wohlige Erinnerungen an den Klassiker „Leon – Der Profi“ wach, aber dessen Qualität konnte zu keiner Zeit auch nur ansatzweise erreicht werden.

Über weite Teile plätscherte „The Mother“ vor sich hin und kam trotz netter Schusswechsel und einer beachtlich in Form befindlichen Jennifer Lopez einfach nicht in die Gänge. Alles fühle sich zudem viel zu konstruiert an, damit man eine tiefere Verbindung oder Handlung oder Figuren aufbauen konnte. Viele Dinge waren in sich nicht stimmig und zu stark vom Zufall geprägt oder eben so zurecht gescriptet, dass es irgendwie zusammenpasste – oder aus Sicht des Betrachters eben auch nicht.

Die Darsteller haben ihre Sache zwar gar nicht so schlecht, aber im gegebenen Rahmen überzeugenten einige Szenen – besonders die Emotionalen – nicht wirklich. Man kämpfte fortwährend gegen das mittelprächtige Drehbuch an und konnte einfach nicht glänzen – keiner der Akteure, so sehr sie sich auch bemühten und hübsch daher kamen. Immerhin war die Inszenierung recht hochwertig und auf Kino-Niveau, so wie wir es von Netflix kennen und lieben. Vom Soundtrack ist gar nichts in Erinnerung geblieben.

Selbst wenn man mit der mangelnden Innovation leben könnte, bleibt unterm Strich nur ein mäßig unterhaltsames Thriller-Drama mit netten Actioneinlagen, aber leider auch vielen Längen und unglaubwürdigen Passagen. Als Inklusiv-Artikel sicherlich mal anschaubar, aber nichts, was ich unbedingt auf Netflix dringend empfehlen würde. Für mich Mittelmaß auf ganzer Linie.

5/10

Fotocopyright: Netflix

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