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Schlagwort: Besprechung (Seite 48 von 199)

Maximum Security

Inhalt

Der Chef eines Gefängnis für Menschen mit besonderen Fähigkeiten steht kurz vor seiner Pensionierung und möchte noch einmal richtig abkassieren. Er weiß, dass einer seiner berüchtigten Insassen eine größere Beute auf die Seite geschafft hat und nun möchte er seinen Teil davon abbekommen. Der oberservierte Schurke seinerseits gibt vor mitzuspielen, nimmt aber die Ankunft neuer Häftlinge als Anlass um seine Fluchtpläne umzusetzen…

Fazit

Der vermeintlich letzte Film von Bruce Willis war glücklicherweise kein unrühmlicher Abgang. Mit vergleichsweise niedrigen Erwartungen bin ich an diesen Titel herangegangen und ziehe nun erfreulich positive Bilanz. „Maximum Security“ mag das Rad nicht neu erfinden und stellenweise sehr plakativ bei den Mitbewerbern abschauen, war unterm Strich aber eine sehr vergnügliche Angelegenheit mit hohen Unterhaltungswert.

Die Story war eher flach und die Erzählweise manchmal etwas seltsam. Man wusste zwar, dass es sich bis zuletzt irgendwie um die Figur von „The Lobe“ (Bruce Willis“) dreht, doch dazwischen konnte man keine klare Kante zeigen. Man rückte immer wieder andere Charaktere in den Vordergrund und ließ sie dann unerwartet schnell fallen. Immer wenn man dachte „ach er der ist jetzt der eigentliche „Superheld““ wurde er schon wieder in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben – entweder durch schnelles Ableben oder mangelndem Ausbau seiner Figur.

Trotz alledem war der Erzählfluss dennoch prima und die Zeit verging fast wie im Flug. Es gab keine größeren Längen und es machte durchaus Spaß den schrägen Gestalten bei ihrem Treiben hinter Gittern beizuwohnen. Willis wurde zwar im Vorspann als Letztes aufgeführt, bekam aber eine größere Screentime, als ich zunächst befürchtet hatte. Ansonsten konnten halbwegs bekannte Namen Michael Rooker und Doug Bradley in weiteren Rollen glänzen und haben ebenfalls Freude bereitet.

Technisch gab sich das Werk überaus solide und gab keinen Grund zur Klage. Klar sah man dem Ding das vermutlich eher beschränkte Budget oftmals an (wenige Kulissen, relativ einfache Kostüme und sparsamer Umgang mit Effekten), doch optisch waren die Bilder sehr hochwertig, Schnitte und der Soundtrack waren absolut in Ordnung und keineswegs auf altem „Videothekenniveau“. Besonders gut haben mir auch die (ebenfalls eher sparsam eingesetzten) Masken gefallen. Die waren echt toll und wirkten unerwartet glaubwürdig.

„Maximum Security“ erinnerte oft an „Suicide Squad“ und Konsorten, was sich glücklicherweise nicht als tragisch erschien. Ich würde ihn als edlen Trash bezeichnen, wobei stets ein gewisses Niveau (sowohl technisch, als auch inhaltlich) gehalten wurde und das Ganze nicht zu einem Klamauk verkam. Ich wurde von der ersten bis zur letzten Minute prima bei Laune gehalten und habe den Fernseher mit einem guten Gefühl ausgeschaltet. Manchmal braucht es einfach nicht mehr – und das ist ne Menge wert. Letztlich also ein gut anschaubarer Snack mit Charme und hohem Unterhaltungswert. Kein Top-Titel, aber ganz weit entfernt vom Schrott.

6,5/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Man-Eater – Der Menschenfresser ist zurück!

Inhalt

Eine Gruppe junger Studentinnenen möchte ein Wochenende in einer alten Bunkeranlage verbringen und ist zunächst noch bester Dinge. Nach kurzer Zeit jedoch bemerken sie, dass sie wohl nicht die einzigen Gäste der dunklen Katakomben sind und es ein blutrünstiges Wesen auf sie abgesehen hat…

Fazit

Nicht selten wird bei Werbetexten übertrieben und nicht selten blickt man dann ernüchtert auf das Endergebnis zurück. „Man-Eater – Der Menschenfresser ist zurück!“ von Dario Germanis wird seinen Ankündigungen in Sachen Gore jedoch absolut gerecht und erweckte durch seine ersten Bilder und Berichte somit keine übertriebene Erwartungshaltung.

Der Film punktete weniger mit einer ausgefeilten Story, konnte aber in Sachen Härte wirklich überraschen und hierdurch gnadenlos an den Bildschirm fesseln. Es gab einige extrem deftige Momente, die vor allem durch ihre eigenwillige Inszenierung nichts an ihrer Wirkung verfehlten. Sicherlich wirkte der Streifen eher etwas „günstig“ produziert, aber genau hier lag auch der Reiz des Ganzen. Die Optik wirkte rau, dreckig, authentisch und nicht auf unnötigen Hochglanz oder fehl platzierte Ästhetik getrimmt.

Technisch war der Streifen trotz leicht schäbiger Aufmachung dennoch eine Klasse für sich, verzichtete (soweit ich dies beurteilen kann) auf Computereffekte und setzte konsequent auf ehrliche Handwerkskunst alter Schule. Ob nun Leiber aufgeschlitzt oder Augäpfel entfernt wurden – dies alles sah herrlich >echt< aus und keine künstlichen CGI-Fremdkörper störten die düsteren Aufnahmen. Der gesamt Look war grandios und erinnerte an alte Genreklassiker – vor denen die Macher sich auch offensichtlich ehrenvoll verbeugen wollten.

Gleiches galt übrigens auch für den Soundtrack, der mir durchwegs positiv aufgefallen ist. Auch dieser klingt älteren Werken von „Goblin“ und Konsorten nachempfunden, brachte dennoch ein paar moderne Einflüsse mit ein. Mir kam es auch so vor, als fände hier eine gemächliche Steigerung statt, denn grade beim Finale haben die Toningenieure so richtig aufgedreht und den Puls mit ihren Klängen und flüsterhaften Gesängen bis zum Anschlag getrieben.

Die Darsteller haben ihre Sache im gebotenen Rahmen durchaus ordentlich erledigt, wobei ich deren zuweilen etwas unbeholfenes Spiel oder die eher mittelprächtige Synchronisation hier durchaus als Pluspunkt ansehen möchte. Auch dies nahm dem Streifen eine zu starke Ernsthaftigkeit und fügte sich prima zum leicht „schmuddeligen“ Gesamtbild ein. Die Damen sahen in erster Linie gut aus und gaben entsprechend hübsche Opfer ab. Große Schauspielkunst war weniger, die Überwindung zu einigen heftigen Einlagen schon eher gefragt.

Ein kurzes Wort möchte ich abschließend dennoch zur Handlung verlieren. Sie passte im Großen und Ganzen zwar problemlos auf einen Bierdeckel, hielt aber trotzdem ein paar kleinere Überraschungen und einen erstaunlich coolen Twist am Ende parat. Eigentlich war er gar nicht mal so genial konzipiert, doch aufgrund der anderen Eindrücke verlor man manche Aspekte einfach aus dem Auge und wurde dann angenehm zum Schmunzeln gebracht.

Wer blutrünstige Splatter-Streifen liebt, wird beim aktuellen „Man-Eater“ definitiv auf seine Kosten kommen und händereibend vor der Leinwand oder dem Bildschirm sitzen. Aufgrund seiner drastischen Bilder vermag ich für die breite Maße (für die ist das Werk wohl sowieso nicht konzipiert) keine Empfehlung aussprechen, Genrefreunden das Ding aber uneingeschränkt ans Herz legen. Der Titel fühlte sich herrlich altbacken kann, kam ohne dumme Sprüche oder sonstigen neuzeitlichen Schnick-Schnack daher und zog einfach sein kompromissloses Splatter-Programm von Anfang bis Ende durch. Es gab keine Leerläufe und die Macher haben uns auch nicht mit unnötiger Komplexität etwas Falsches vormachen wollen. Hier gibt es Splatter in reinster Form und genau so, wie man ihn (in meinem Falle) aus Jugendtagen kennt. Ein spezieller Film für eine spezielle Zielgruppe – die aber definitiv ihren Spaß an den krassen Bildern haben wird!

8/10

Vielen Dank an INDEED FILM bzw. More Publicity für die Bereitstellung des Screeners!

Weitere Infos unter: www.indeedfilm.com (externer Link)

Bramble: The Mountain King (Nintendo Switch)

Inhalt

Eines Nachts schleicht sich der kleine Olle aus seinem Zimmer, um im dunklen Wald nach seiner Schwester zu suchen. Kurz nachdem er die Gute gefunden hat, wird sie jedoch entführt und nun steht deren Rettung auf unserem Plan…

Gameplay

Im Grunde ist „Bramble“ ein klassischer „Plattform-Titel“, der weniger durch sein eher gradliniges Leveldesign, aber vielmehr durch seine tolle Gestaltung hervorsticht. Der Spieler übernimmt hierbei die Rolle des kleinen Olle und steuert die Figur durch einfach gestrickte, aber zuweilen mit kniffligen Sprung- oder Rätseleinlagen bestückte Areale.

Während die Knobelaufgaben eher gut konzipiert und ganz witzig erscheinen (auch wenn die Aufgabenstellung nicht immer auf den ersten Blick klar scheint), frustrieren die vielen Sprung-Einlagen zuweilen ganz enorm. Entweder lässt sich auch hier nicht direkt erkennen, was das Programm von uns will – oder einige Plattformen oder Fallen sind extrem schlecht erkennbar und man ist auf das Auswendiglernen der Laufwege angewiesen. Häufige Bildschirmtode gehören also zum Gameplay.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug rund 3 Stunden. Versteckte Abzweigungen oder optionale Nebenaufgaben sind mir nicht aufgefallen.

Präsentation

Gespielt habe ich das Spiel auf der Nintendo Switch – was vielleicht nicht die beste Wahl hierfür war. Man erahnt eine wirklich hübsche Grafik, die auf der betagten Hardware leider stark runtergedampft wurde und so mit Unschärfe, niedriger Framerate und häufigen Rucklern zu kämpfen hatte. Dennoch ist die Welt stimmig umgesetzt, einige riesige Gegner beeindruckend inszeniert und man kann prima darin versinken.

Der Soundtrack war dezent, die Erzählerstimme sehr gut gewählt.

Positiv

  • originelle Grundidee
  • hübsche Präsentation
  • tolles Art-Design
  • beeindruckende Gegner

Neutral

  • kompakte Spielzeit
  • niedrige Framerate & Performanceeinbrüche (Switch)
  • wenig Sprachausgabe

Negativ

  • viele Trial & Error Momente
  • Aufgabenstellungen & Wege nicht immer auf den ersten Blick klar

Fazit

„Bramble“ war ein schöner Snack für Zwischendurch, obwohl es mit seinen vielen „Trial & Error“-Momenten hin und wieder fast für einen vorzeitigen Abbruch gesorgt hätte. Hier ist schon ein wenig Frust-Resistenz von Nöten, doch die charmanten Figuren, die ungewöhnliche Erzählweise und das tolle Gesamtdesign machen viel verloren Boden wieder gut. Zwar sind einige drastische Bilder nicht unbedingt für das jüngere Publikum geeignet, doch empfehlen würde ich das Spiel sowieso nur etwas erfahreneren (und vermutlich auch älteren) Zockern, die die originelle Grundidee vermutlich sowieso mehr zu schätzen wissen. Wer also mal ein kompaktes und fantasievolles Fantasy-Event sucht, darf sich in der Welt vom „Bramble“ gerne ein wenig genauer umschauen.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Dimfrost Studio/Merge Games

Getaway – Auf der Flucht

Inhalt

Um ihren Mann aus einem schäbigen mexikanischen Gefängnis zu befreien, geht seine Frau Carlo einen gefährlichen Deal mit dem Gangsterboss Jack Benyon ein. Im Gegenzug für die vorzeitige Entlassung des Gatten soll er bei einem lukrativen Überfall auf eine Hunderennbahn behilflich sein, doch auch dieser Coup geht alsbald sehr schief und die beiden sind auf der Flucht vor verschiedenen Parteien…

Fazit

Beim Umsortieren einiger Filme fiel mir zufälligerweise mal wieder die Scheibe von „Getaway“ in die Hand und spontan habe ich mich zur einer Sichtung hinreißen lassen. Lange habe ich das Remake zum Original mit Steve McQueen nicht mehr gesehen und umso erfreulicher war ich über dessen doch recht gute Alterung.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, die Vorlage nie gesehen zu haben und auch deshalb keine Vergleiche herstellen zu können. Ich habe gelesen, dass man sich hier fast schon zu penibel an dessen Merkmale gehalten hat – was sich in meinem Falle dann aber keineswegs als störend erwis und sich vor allem recht unterhaltsam präsentierte.

Die Gesichte an sich erfand das Rad nicht unbedingt neu, wurde dafür sehr kurzweilig und mit einem tollen Pacing erzählt. Es gab kaum Leerläufe und auf dem Schirm war eigentlich immer was los. Aus heutiger Sicht mögen einige Übergänge etwas unsauber inszeniert und einige Gefechte dezent lachhaft wirken, dennoch besaß der Streifen seinen Charme und machte auch grade wegen seiner kleinen Patzer immensen Spaß.

Basinger und Baldwin gaben ein harmonisches Pärchen ab, während Michael Madson passenderweise einen coolen Bösewicht mit Augenzwingern verkörperte. Seine Rolle war zwar etwas „drüber“, fügte sich aber problemlos ins Gesamtbild ein und ließ das Treiben überhaupt nicht lächerlich erscheinen. Sogar für einen amüsanten Auftritt von James Woods hat es gereicht.

Viele Elemente mögen arg vorhersehbar gestrickt worden sein und zu oft hat man sich auf die aufreizende Erscheinung von Kim Basinger verlassen, doch unterm Strich habe ich hier wenig zu Meckern. Der Streifen mag zuweilen etwas altbacken und nicht ganz sauber umgesetzt wirken und meinetwegen auch etwas ideenlos daher kommen, aber der Unterhaltungsfaktor stimmte auf jeden Fall und so machen Interessierte hier echt nichts verkehrt. Das Werk hält prima bei Laune und das ist manchmal doch mehr wert als großartige Innovation.

7,5/10

Fotocopyright: Concorde

Die Kammer

Inhalt

Unerwartet bekommt der zum Tode verurteilte Sam Cayhall plötzlich Rückendeckung aus der eigenen Familie. Sein Enkel hat sich mit seinem Fall auseinandergesetzt und möchte sich kurz vor der Vollstreckung der Hinrichtung noch einmal auf scheinbar fahrlässig ignorierte Fakten stürzen, den Prozess möglicherweise komplett neu aufrollen…

Fazit

Obwohl der Titel schon einige Jahre auf dem Buckel hat, hat er nichts von seiner Brisanz und vor allem auch nichts an seinen Aussagen verloren. Auch die Grundprämisse (Verteidigung eines Widerlings) zunächst befremdlich erschien, konnte man sich kaum der Faszination des Bösen und der spannend konstruierten Handlung entziehen.

Der Film stand und fiel mit der großartigen Darstellung von Sam Cayhall durch Legende Gene Hackman, der hier tatsächlich eine der besten Leistungen seiner Kariere an den Tag legte. Man kaufte ihm die Rolle des üblen Rassisten in jeder Minute ab, jedoch auch seine kleinen Anzeichen von Reue und Sühne – die der überwältigend gut agierende Hackman mit Gänsehaut an den Mann (bzw. die Frau) brachte.

Ich möchte die ebenfalls hervorragende Leistung von Chris O’Donnell oder Faye Dunaway nicht unter den Tisch fallen lassen, doch letztlich lebte der Streifen von seiner herausragenden Hauptfigur und diese vermochte uns auch durchgehend in ihren Bann zu ziehen – obwohl sich die Screentime zwischen den beiden Hauptfiguren (Opa und Enkel) fair verteilte.

Überhaupt war das Geschehen aber nicht nur großartig gespielt, sondern auch beachtlich geschrieben (typisch Grisham eben). Der rote Faden ging nie verloren und das Kammerspiel hielt bis zum Finale bei der Stange, sparte dazwischen nicht selten mit herzzerreißenden oder gar ein wenig sarkastischen Elementen – bei denen man einige Ungerechtigkeiten deutlich in den Fokus nahm.

Vermutlich ist die Vorlage wieder einmal deutlich besser, doch was uns hier in filmischer Form angeboten wurde war dennoch eine tolle Nummer für sich. Vor allem wegen Hackman bekam das Böse eine interessante und nicht minder ansprechende Gestalt, streckenweise hing man an den Lippen des Protagonisten und war wie in Hypnose. Zur Höchstwertung reicht das Gebotene zwar nicht, aber dennoch zur uneingeschränkten Empfehlung meinerseits.

7,5/10

Fotocopyright: Universal

Sag kein Wort

Inhalt

Dr. Nathan Conrad ist Arzt in der Psychiatrie und wird vor eine besonders schwere Aufgabe gestellt. Unbekannte haben seine Tochter entführt und verlangen nun, dass er innerhalb weniger Stunden aus einer Problem-Patientin einen geheimen Code entlockt…

Fazit

Lange nicht mehr gesehen und direkt wieder in seinen Bann gezogen. „Sag kein Wort“ ist ein Thriller mit einer interessanten Prämisse, tollen Darstellern und einem ausgezeichneten Pacing. Es gab quasi keinerlei Längen und ein hohes Tempo, bei dem aber auch etwas ruhigere Passagen nicht zu kurz kamen.

Michael Douglas überzeugte in der Rolle des Chefarztes Conrad und hatte stets alle Sympathien auf seiner Seite. Man konnte sich gut in seine verzweifelte Lage hineindenken und entsprechend mit seiner Figur mitfiebern. Plötzlich wusste man selbst nicht mehr, wem er noch trauen konnte oder welche Verbrüderung im Kampf gegen die fiesen Schurken sinnvoll erschien.

Der Film springt von Schauplatz zu Schauplatz (manchmal auch zwischen seinen einzelnen Personen hin und her) und trotzdem geht die Übersicht nicht verloren und kein Part fühlte sich dabei schlecht ausbalanciert an. Die Macher hatten eindeutig Gespür für ordentliches Storytellung und dessen Inszenierung bewiesen, so dass ich hier überhaupt nichts zu Meckern habe. Ein Sean Bean hat auch einen brillanten Gegenspieler abgegeben, so dass man beim Casting ebenfalls kein negatives Wort verlieren konnte.

Douglas konnte schon in einigen hervorragenden Thrillern (u.A. „The Game“ oder „Ein perfekter Mord„) begeistern und diese Titel reiht sich nahtlos in diese Riege ein. Sicherlich mag auch hier der „Wiederschau-Wert“ zunächst nicht allzu hoch erscheinen, doch spätestens in ein paar Jahren (wenn viele Details wieder vergessen wurden), kramt man die Scheibe gerne wieder hervor. „Sag kein Wort“ ist ein durch und durch gut gemachter Genrevertreter, der vor allem wegen seinen praktisch nicht vorhandenen Leerläufen und seiner mehr als angenehmen Erzählweise zu begeistern weiß.

8/10

Fotocopyright: Fox

Set it off

Inhalt

Von einem örtlichen Banküberfall beeindruckt, beschließen vier verzweifelte Freundinnen ein ebenso wildes Ding durchzuziehen. Sie besorgen sich Waffen, kundschaften potentielle Ziele aus und wagen ihren ersten Coup. Nachdem die Kohle jedoch schnell verprasst ist, müssen weitere solcher Aktionen her…

Fazit

„Set it off“ ist so etwas wie die weibliche Antwort auf die meisten bisher gezeigten Genrevertreter, bei denen meist die männlichen Figuren dominieren. So erfindet das Teil das berühmte Rad (bis auf eben diese Abweichung) auch nicht neu, macht aber auch wenig verkehrt und unterhielt auf seine Weise ganz vorzüglich.

Der Film lebt von seinen hervorragenden Hauptdarstellerinnen, die allesamt prima miteinander harmonieren und ein glaubwürdiges Spiel abliefern. Man konnte sich gut in deren Lage hineindenken und ihr Handeln durchaus verstehen – obgleich auch nicht gutheißen. Jedenfalls erledigten alle ihre Sache sehr gut und passten perfekt zueinander.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, pendelte zufriedenstellend zwischen ruhigeren Momenten und mitreißender Action hin- und her. Dabei blieb man (vielleicht abgesehen von Finale) auch weitestgehend auf dem Teppich, übertrieb es nicht allzu sehr mit Shootouts und Gewaltausbrüchen. Der Fokus blieb vielmehr auf der Beziehungen zwischen den Figuren und vor allem deren schier unzertrennbare Freundschaft, trotz all der Hürden.

Die Inszenierung war hochwertig, bestach mit markanten Filtern und reichlich Filmkorn als Stilmittel. Stellenweise hatte das Ganze eine Ästhetik von Musikvideos, was ein cooler Soundtrack zusätzlich unterstrich. Schade, dass der künstlich aufgeblähte Surround-Klang der uralten DVD auf der Anlage fast für Kopfschmerzen sorgt und somit nur die TV-Lautsprecher zum Einsatz kamen. Ich hoffe, dass irgendwann mal ein sauberer Release auf Blu-Ray erscheinen wird.

Wer Gangsterfilme im Allgemeinen mag, wird auch diesen Titel mögen. Zwar liefert uns Regisseur F. Gary Gray kaum neue Einblicke, liefert aber einen rundherum unterhaltsames und vor allem toll besetztes Werk mit vielem Emotionen ab. Beim furiosen Finale ist man vielleicht minimal über das Ziel hinausgeschossen, doch der beschwerliche Weg bis dorthin war einigermaßen glaubwürdig und spannend konstruiert. Ein richtig starker Film mit toller Frauen-Power!

7,5/10

Fotocopyright: MAWA

Krieg der Bestatter

Inhalt

Aufgrund einer finanziellen Schieflage sieht sich ein Unternehmer zum Verkauf einiger seiner Bestattungsinstitute genötigt. Da der potentielle Käufer den Vertrag allerdings zu spät gegenzeichnet und somit den Wert seiner neuen Objekte gezielt nach unten treibt, wird eine folgenschwere Klage eingereicht…

Fazit

Es gibt Filme, die man sich in erster Linie wegen seinen Darstellern anschaut und so auch hier. Ohne Jamie Foxx und Tommy Lee Jones hatte mich die Thematik ehrlichweise wenig angesprochen, doch im Nachhinein war ich von der Sichtung des Streifens dann doch recht angetan und würde sogar zu einer Empfehlung tendieren.

Dem Film gelingt eine augenscheinlich eher trockene Geschichte recht unterhaltsam und kurzweilig an den Zuschauer zu bringen und dabei recht leichtgängig über vermeintlich komplexe Sachverhalte aufzuklären. Natürlich lag dies weniger im Fokus, wurde aber so ganz nebenbei hervorragend abgewickelt und sorgte für ein paar interessante Anekdoten. Dabei behielt man jederzeit den Überblick und konnte den Wendungen im Gerichtssaal ohne größere Probleme folgen. Kleinere humoristische Einlagen lockerten das Treiben angenehm auf, ohne dessen Wesen zu verwässern – und uns mehr Drama, statt Komödie zu präsentieren.

Erwartungs- und standesgemäß lieferte uns die beiden Urgesteine Foxx und Jones ein sehenswertes Spiel ab – bei dem der Eine eher aufbrausend, der Andere eher ruhig von sich überzeugen konnte. Man nahm ihnen ihre Rollen voll und ganz ab, freute sich im Nachhinein, dass sie scheinbar Spaß und Interesse am doch eher unspektakulären Inhalt (im Vergleich zu anderen ihrer Werke) gefunden haben. Allerdings gab es auch beim gesamten Rest nichts zu mäkeln. Technisch wurde solide Kost im Hochglanz-Stil und mit launigen Soundtrack geboten.

„Krieg der Bestatter“ hat mich aufgrund seiner Darsteller angelockt und nach wenigen Minuten wegen seiner gut inszenierten Handlung bei der Stange gehalten. Man griff hier doch eine eher kleinlaute Geschichte auf und schuf einen unterhaltsamen Film drumherum – man wurde schlichtweg prima bei Laune gehalten und hat den Einsatz der knappen zwei Stunden seines Lebens nicht bereut. Wer ein Prime-Abo hat, darf gerne mal reinschauen.

7,5/10

Fotocopyright: Amazon

Under Suspicion – Mörderisches Spiel

Inhalt

Ein verehrender Sturm hat gewaltige Schäden in der Region hinterlassen, doch bevor ein angesehener Anwalt die Spendengala eröffnen kann, wird er zur kurzen Audienz bei der Polizei gebeten. Am Tage zuvor hat er beim Joggen zufällig die Leiche eines Mädchens entdeckt, doch seine bisherigen Aussagen decken sich nicht mit anderen Augenzeugenberichten…

Fazit

Für Filme wie diesen muss man einfach in der richtigen Lage sein und dann geht sein Konzept aber auch voll und ganz auf. Großartige Action darf man hier sicherlich nicht erwarten, dafür ein interessantes Kammerspiel bei dem sich zwei Hollywood-Urgesteine gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen und förmlich in ihren Bann ziehen.

„Under Suspicion“ lebt von vielen Dialogen und seiner angenehm-ungemütlichen Atmosphäre, bei der sich der Zuschauer nie seiner Figuren sicher ist und im Kopf stets an eigenen Theorien zum Tathergang und zu Motiven arbeitet.

Jeder Charakter besaß seine guten Seiten, aber auch seine tiefen Abgründe, die eine Entscheidung nicht unbedingt leichter machen und uns oftmals mit unseren Sympathien hadern ließen. Durch sein geschicktes Storytelling machte dies aber ungemein Spaß und stellte sich auch als größten Reiz an der Sache heraus.

Bis zum bitteren Ende blieb das Geschehen undurchsichtig und genau dies hat man unzähligen Mitbewerbern voraus. Während andere viel zu früh ihre Karten auf den Tisch legen und uns das Zusammenpuzzeln viel zu leicht machen, tappt man hier bis kurz vor dem Abspann im Dunkeln.

Morgan Freeman und Gene Hackman haben ihre Sache ganz hervorragend gemacht und sorgten für viele Gänsehautmomente. Die beiden Stars haben sich gegenseitig die Bälle zugespielt, so dass es eine große Freude war, ihnen bei ihren Wortgefechten und bei ihren Rekonstruktionen der Handlung beizuwohnen. Beide spielten absolut glaubwürdig, gingen voll und ganz in ihren Rollen auf.

„Under Suspicion“ ist ein kleiner, aber feiner Thriller, der mit vergleichsweise wenigen Mitteln viel erreicht und an den Bildschirm fesselt. Die Auftritte von Freeman und Hackman waren absolut sehenswert, die Story so undurchsichtig, wie durchwegs spannend. Beim Finale gibt’s vielleicht ein wenig Freiraum für eigene Interpretation, doch hat sich dies perfekt zum Rest eingefügt und mir nach kurzer Unverständnis dann doch ein kleines Lächeln abgerungen. Für Genrefans ist dieses Werk also definitiv eine Empfehlung wert.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Sliver

Inhalt

Eine junge Dame zieht in ein luxuriöses Hochhaus ein und macht sogleich die Bekanntschaft mit einigen netten Nachbarn. Es dauert nicht lange, bis sie mit dem Vermieter eine leidenschaftliche Affäre beginnt und sich mysteriöse Mordfälle im Gebäude häufen…

Fazit

Neben „Basic Instinct“ und „Body of Evideance“ gehörte „Silver“ zu den Werken, die in der Hochzeit des Genres – Anfang/Mitte der 90iger – enstanden sind und noch bis heute irgendwo im Gedächtnis geblieben sind. Sharon Stone wurde zum Sex-Symbol und weltweit bekannt. Leider ist dieser Streifen in meinen Augen nur mäßig gut gealtert und auch ein bisschen „ein Kind seiner Zeit“.

Nach heutigen Maßstäben sind die knisternden Einlagen viel zu harmlos und langweilig, die Story aufgrund ihrer behäbigen Erzählweise auch kein Überhit mehr. Zwar wurde der Titel sichtlich hochwertig produziert, auf Hochglanz getrimmt und vergleichsweise edel aufgemacht, doch der Funken springt nicht mehr über.

Über weite Teile plätschert das Treiben vor sich hin und bot nur wenige Highlights – die sich dann zumeist auf freizügige Auftritte von Stone beschränkten. Ihr Spiel konnte – im Gegensatz zu ihrem jungen Lover William Baldwin – größenteils überzeugen und das Geschehen über weite Teile von alleine tragen. Tom Berenger machte seine Sache passabel, bekam eine passende Rolle zugeteilt.

Die Handlung versuchte sich in einigen falschen Fährten, konnte den Zuschauer aber nicht übermäßig überraschen oder schockieren. Alles folgt bewährten Mustern und weicht nicht von bekannten Verläufen ab. Es hielt sich zwar eine gewisse Spannungskurve, doch so richtig packend wurde das Gebotene nie.

Wer Lust auf einen ruhigere, entspannten Thriller mit harmlosen erotischen Einlagen hat, darf auch heute noch bei „Sliver“ reinschauen. Das Teil dürfte zwar Niemand mehr hinter dem Ofen hervor locken, macht aber insgesamt noch eine passable Figur mit einer äußerst gefälligen Sharon Stone. Unterm Strich ein solider Genre-Vertreter.

6,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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