Inhalt
Er ist jung, ehrgeizig, voller Ideen, aber auch ein wenig eigenwillig. Mit gerade einmal 24 Jahren wird Edgar zum Leiter des „Federal Bureau of Investigation“ ernannt und krempelt den Laden nach seinen elitären Vorstellungen um. Doch es bleibt nicht nur bei zentralisierten Ermittlungsunterlagen und Fingerabdruckdateien von Straftätern, sondern auch einer privaten Sammlung von pikanten Akten bekannter Persönlichkeiten…
Fazit
Bei einem Projekt von Clint Eastwood und Leonardo DiCaprio konnte eigentlich nicht viel schief gehen und zum Glück überzeugte das Ergebnis auch auf ganzer Linie. Den beiden Experten gelang eine interessantes Portrait einer umstrittenen Persönlichkeit und trotz viel Dialog und wenig Action zog das Geschehen über knappe 140 Minuten unentwegt in seinen Bann.
Der Film sprang stets zwischen unterschiedlichen Zeiten hin und her, doch nach kurzer Eingewöhnung verlor man nicht den Überblick. Man konnte dem Treiben jederzeit problemlos folgen, erkannte rasch die Vorteile seiner unkonventionellen Erzählweise, die uns die Handlung aus unterschiedlichen Winkeln schmackhaft präsentierte und gekonnt mit ebenso unterschiedlichen Interpretationen jonglierte.
Obwohl sehr dialoglastig und von der Thematik eher trocken, so unterhaltsam präsentierte sich der Titel. Bereits nach wenigen Minuten entfaltete sich eine angenehme Spannungskurve, die bis zu einen kleinen Showdown gen Finale ihre Sogwirkung beibehielt und uns am Ende auf erstaunliche Weise die Augen öffnete – ohne dabei unsere leicht sonderliche Hauptperson mit entlarvenden Fakten schlecht zu machen. Eastwood ging hier äußerst feinfühlig zur Sache, traf den richtigen Nerv, um uns Emotional voll abzuholen.
DiCaprio hat eine wirklich hervorragende Leistung an den Tag gelegt, doch auch seine Sidekicks in Form von Armie Hammer, Naomi Watts oder Judi Dench fügten sich nahtlos ins stimmige Gesamtbild ein. Mit sehenswerten Masken wurden die Figuren eindrucksvoll an die unterschiedlichen Epochen der Erzählung angepasst, so eine hübsche und glaubwürdige Immersion geschaffen. Oft leiden derartige Produktionen an Brüchen zwischen alten und jungen Darstellern – hier hat das gute Makeup passend unterstützt.
Eindrucksvoll hat Legende Clint Eastwood bewiesen, wie gut er selbst polarisierende Persönlichkeiten mit einem ergreifendem Werk darstellen, positive, wie negative Seiten erstaunlich ehrlich skizzieren und dabei prima unterhalten kann. „J. Edgar“ ist ein toller Film, bei dem DiCaprio wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen konnte und eine eindrucksvolle Darbietung ablieferte. Interessierte sollten hier unbedingt mal reinschauen.
8/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)
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