(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 76 von 199)

Revenge: A Love Story

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert.

Inhalt

Die Polizei von Hongkong fandet verzweifelt nach einem brutalen Serienkiller, der Hatz auf schwangere Frauen macht und ihnen die ungeborenen Kinder aus dem Leib schneidet. In den Medien ist das Thema allgegenwärtig und der Druck auf die Beamten wächst von Mord zu Mord.
Nach harter Recherche haben die Ermittler dann endlich einen Verdächtigen auf dem Revier, doch dieser hat einen ganz eigenen Plan…

Fazit

Zeitgleich mit dem Release der (leider geschnittenen) deutschen Fassung, ist auch meine Importscheibe zur Besprechung eingetrudelt und wurde sogleich am gestrigen Abend gesichtet. Rachegeschichten sind ja gerade im asiatischen Bereich keine Seltenheit und manch Filmfreund wird trotz sonst eigentlich immer ganz passabler Qualität die Augen verrollen – doch hier gibt es wenigstens ein paar neue Ansätze.

Zunächst besteht die Riege der Hauptfiguren aus eher schlichten Personen, die geistig nicht auf dem Stand ihrer Widersacher sind. Sie werden quasi zur Vergeltung getrieben – was sich dann aus deren Sicht auch ganz Anders, als bei manchem Konkurrenten anfühlt. Es ist vor allem die geschickte Erzählstruktur, die besonders gefiel. Erst beginnt das Szenario mit grausamen Taten und erst im Nachgang wird die Vorgeschichte dazu erläutert. Zunächst ist man geschockt, später empfindet man so etwas wie Verständnis für den Täter.

Das Tempo war angenehm, trotz ruhiger Momente kam keine Langweile auf. Die Optik bestach mit blassen Farben, knackiger Schärfe und einem durchwegs hochwertigen Look. Der Härtegrad war recht hoch, allerdings nicht übertrieben brutal. Im Kontext wirkt manche Szene schon heftig, obwohl sie grafisch nicht so eindeutig wie bei anderen Werken sind.

Mit rund 90 Minuten liefern uns die Chinesen einen relativ kompakten, unentwegt spannenden und gut gemachten Rachetrip ab. Der Aufbau passt, die Geschichte spricht an und die Darsteller machen ihre Sache sehr gut. Nach einer kleinen Durchstrecke im asiatischen Lager, wurde ich jedenfalls mit einem nett gemachten Thriller belohnt und kann nur sagen, dass sich der Import gelohnt hat. Die Koreaner machen es vielleicht noch einen Ticken cooler, doch unterm Strich gab es hier nix zum Meckern.

7,5/10

Fotocopyright:I-ON New Media

The Killer: A Girl Who Deserves to Die

Inhalt

Der smarte Auftragskiller Ui-Gang Bang wird zum Babysitten der 17jährigen Tochter einer Bekannten verdonnert und nimmt die Sache zunächst ganz locker. Er steckt dem Mädel etwas Kohle zu und lässt ihr freie Hand. Nach kurzer Zeit erkennt er jedoch deren zwielichtigen Freundeskreis und beobachtet die Truppe etwas genauer. Schnell führt die Spur zu einem Ring von Menschenhändlern – und sein Sinn für Gerechtigkeit ist geweckt…

Fazit

In den letzten Monaten ist es auf meiner Webseite im Bereich der asiatischen Actionfilme leider etwas ruhiger geworden. Ich habe kaum noch verwertbares Material in die Hände bekommen und nach dem vielversprechenden Trailer lag nun große Hoffnung auf diesem Werk.

Von der Geschichte her, ging „The Killer“ in Ordnung und bot vor allem einen schönen Rahmen, um immer wieder handfeste Actioneinlagen in die sich stetig immer weiter eskalierende Handlung einzubetten. Man hat zwar alles irgendwo schon einmal recht ähnlich serviert bekommen, dennoch war hier der Gesamteindruck stimmig und immerhin halbwegs in sich schlüssig konzipiert. Man konnte dem Treiben stets folgen und die Zusammenhänge problemlos verstehen.

In seinen guten Momenten baut das Werk eine Atmosphäre auf, die angenehm an „Oldboy“ oder „John Wick“ erinnerte und ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Die Action war erstklassig choreografiert und im Abspann sogar mit ein paar witzigen Aufnahmen hinter den Kulissen bedacht. Es ging recht hart zur Sache, wobei alles im vergleichbaren Rahmen blieb und im gebotenen Kontext nicht überbewertet werden sollte. Leider schauten einige Blutspritzer wieder arg nach CGI aus, worunter ja leider auch einige Mitstreiter leiden.

Die Bilder waren hochwertig und der geliebte „Korea-Look“ allgegenwärtig. Alles wirkte selbst in hektischen oder dunklen Momenten sehr elegant und hochwertig, lud sofort zum Versinken ein. Die Darsteller haben ihre Sache ausgezeichnet gemacht und wurden zum Glück mit einer brauchbaren deutschen Synchronisation bedacht. Leider muss man dies immer noch erwähnen, da hier oftmals nicht viel Mühe oder Budget investiert wird und selbst brillante Filme hierdurch deutlich herabgestuft werden.

Die Namensgebung ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, aber auch dieser „The Killer“ ist ein sehr guter Actionstreifen mit hohem Unterhaltungswert und einigen erstklassigen Passagen. Das Pacing war super und die das leicht konstruierte Szenario hierdurch auch schnell vergessen. Unterm Strich vielleicht nicht der neue Superstar am asiatischen Actionhimmel, aber äußerst schmackhafte Kost für Genrefreunde. Ich hab den Titel jedenfalls schnell ins Herz geschlossen und gebe eine Empfehlung raus.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Skyscraper

Inhalt

Die Eröffnung eines riesigen Wolkenkratzer steht an und alle Überprüfungen scheinen endlich bestanden zu sein. Kurz bevor es allerdings soweit ist, verschaffen sich Saboteure Zugang zum Gebäude und ausgerechnet die Familie des Sicherheits-Inspektors Will Sawyer steckt mitten im Geschehen. Nun macht sich Will nicht nur an die Rettung seiner Liebsten, sondern nimmt es auch gleich mit den ungebetenen Eindringlingen auf…

Fazit

„Skyscraper“ war weder bei einer damaligen Veröffentlichung, noch bei seiner letzten Sichtung am vergangenen Wochenende ein besonders tiefgründiger oder sonst wie herausragender Film. Er steht einfach für unkompliziertes Actionkino, bei dem sich Freunde von „The Rock“ gut aufgehoben fühlen und genau das bekommen, was sie verlangen: kurzweilige Unterhaltung.

Die Effekte waren gut, die Darsteller abseits von Johnson in Ordnung und die Handlung eher grober Rahmen für die zum Teil äußerst waghalsigen und natürlich nicht immer völlig glaubhaften Aktionen. Das Tempo war meist hoch und Leerlauf entstand zum Glück nur äußerst selten. Man fühlte sich stellenweise wie in einer modernen „Stirb Langsam“-Adaption, ohne jedoch dessen Charme zu erreichen.

Geboten wurde satte auf Hochglanz-optimierte Action, die sich zum Glück selbst nicht zu sehr ernst nahm und dadurch niemals sauer aufstieß. Man hätte vielleicht noch ein bisschen mehr Humor intergieren können, aber auch so war der allgemeine Umgangston in Ordnung nicht eben nicht zu autoritär – was dem Ganzen nicht zuletzt wegen seiner relativ niedrigen Freigabe und unblutigen Gefechten sowieso nicht so gut gestanden hätte.

„The Rock“ blüht in seiner Rolle natürlich voll auf und gibt seine übliche Leistung zum Besten. Dies kann man – wie so oft – kritisieren, doch ich für meinen Teil war mit seiner Vorstellung wieder voll zufrieden und schätze sein grundsolides „Standard-Programm“. Der Typ ist einfach cool und passt perfekt in solche Figuren – was man von seinem Gegenüber Roland Møller auch behaupten konnte. Er lieferte einen charismatischen Bösewicht, der recht cool daher gekommen ist.

Zum Filmen wie „Skyscraper“ kann ich eigentlich nicht viel mehr schreiben. Die Story ist dünn und vorherschaubar, spielt aber im Grunde auch nur die zweite Geige hinter den Effekten. Am Ende erhält man genau das, was man im Vorfeld erwartet hat – nicht mehr als einen spaßigen Zeitvertreib mit guter Besetzung und eben den tollen „Krawum-Elementen“. Wer Lust auf unkompliziertes Popcorn-Kino hat, kommt voll auf seine Kosten und schaltet mal eben für knapp 100 Minuten das Hirn aus. Muss braucht man einfach nicht mehr!

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Die Spur der Knochen

Inhalt

Mario ist nach eigener Aussage nur ein kleiner Beamter und arbeitet in einem Fundbüro. Er mag seinen Job, stöbert gerne in den Fundsachen und repariert diese sogar hin und wieder.

Eines Tages wird ein Fluss trocken gelegt und darin geborgene Gegenstände bei ihm abgegeben. Darunter befindet sich ein Koffer, der Knochen beinhaltet. Da die Polizei dieser Spur jedoch nicht sonderlich intensiv nachgehen möchte, macht sich Mario selbst an die Ermittlungen…

Fazit

Wer beschauliche Krimis im „Tatort-Format“ liebt, wird auch mit diesem Titel seine Freude haben. „Die Spur der Knochen“ erfindet das Rad nicht neu, liefert uns keine schweißtreibende Action, aber Unterhaltung auf ordentlichem Genre-Niveau.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, vor allem anschaulich miteinander harmoniert. Hauptfigur Mario bot genug Facetten, um seine Motivationen nach und nach begreiflich zu machen und sogar die ein oder andere Überraschung abzuliefern. Man gab sich Mühe, die Figuren greifbar und nicht unglaubwürdig zu zeichnen – so ein schönes Mitfühl-Erlebnis zu bieten.

Die Geschichte war insgesamt in Ordnung. Während der Anfang etwas gemächlich vor sich hinplätscherte, entwickelte sich nach rund 20 Minuten eine angenehme Spannungskurve, die bis zum Ende beibehalten werden konnte. Das Konstrukt war glücklicherweise nicht allzu weit her geholt, auch wenn einige Elemente dem Erzählfluss zuliebe zurechtgebogen wurden und mit einem gewissen Zufallsfaktor daher kamen.

Das Ergebnis war in sich rund und weitestgehend schlüssig. Gut hat mir auch der – ab einem gewissen Zeitpunkt leicht vorhersehbare – Schlusspart gefallen, auch wenn er ruhig 1-2 Minuten früher hätte enden können. Man zog die Ereignisse nach ihrem eigentlichen Ende noch etwas in die Länge, was allerdings nicht zu einer Abwertung führt. Es fühlte sich lediglich etwas unnötig an – wobei man so dem Zuschauer auch die Chance zu einem ruhigen Ausklang bot und den zuvor leicht erhöhten Puls wieder herunterfährt.

Technisch gab es nichts zu Mäkeln. Die überwiegend warmen und auf Hochglanz polierten Bilder sorgten für einen gefälligen Look, Soundtrack und Synchronisation waren unauffällig – was bei mir eher positiv aufzunehmen ist. Man konnte schnell abtauchen und die teils wirklich schönen Kulissen (vor allem im letzten Drittel) genießen.

Nichts übermäßig Aufregendes, aber auch kein Rohrkrepierer. „Die Spur der Knochen“ war grundsolide Krimikost mit ausreichendem Tiefgang und vor allem fast durchwegs hoher Spannung. Man fühlte sich sofort wohl, konnte die meisten Dinge problemlos nachvollziehen und mit den toll geschriebenen Figuren mitfiebern. Unterm Strich also ein guter spanischer Film.

7/10

Fotocoyright: Capelight Pictures

The Last of Us – Episode 1

Inhalt

Eine schlimme Seuche hat die Menschheit befallen und viele von Ihnen zu wahren Bestien mutieren lassen. Überlebende haben sich in den Überresten von ehemals großen Städten verschanzt und versuchen innerhalb der bewachten Mauern ein halbwegs erträgliches Leben zu führen.

Einer von Ihnen ist Joel, der zu Beginn des Ausbruchs vor 20 Jahren seine Tochter verloren hat und sich mit Tagelöhner-Jobs und kleineren Schmuggeleien über Wasser hält. Eigentlich wollte er sich auf die Suche nach seinem bereits seit drei Wochen verschwundenen Bruder machen, doch bekommt ganz unverhofft einen ganz speziellen Auftrag zugeschanzt…

Fazit

Normalerweise bespreche ich keine einzelnen Serienfolgen und habe es auch in Zukunft nicht wirklich vor. „The Last of Us“ jedoch hat aufgrund der von mir heiß und innig geliebten Spiele und dem enormen Medien-Hype eine gewisse Sonderstellung, weshalb ich jetzt bereits ein paar Worte zum Auftakt verlieren wollte. Ein ausführliches Review gibt es dann in ein paar Wochen – nachdem die Staffel komplett ausgestrahlt wurde.

Fangen wir mal bei den positiven Dingen an. Das Skript hielt sich bislang sehr eng an das Spiel, liefert uns sogar ein paar zusätzliche Szenen und macht das ein- oder andere Event hierdurch ein wenig runder. Man hatte dabei noch nicht das Gefühl von unnötigen Streckungen, vielmehr verständlicher Ausformulierung und Tiefe – eben eine gute Adaption für das Serienformat.

Die Atmosphäre war insgesamt sehr gut gelungen und fängt die Stimmung der Spiele bis dato prima ein. Pedro Pascal verkörpert Joel sehr gut, während ich mit Bella Ramsey als Elli noch nicht ganz warm geworden bin. Sie wurde optisch nicht so hervorragend getroffen, wirkt viel zu jung und noch zu übertrieben trotzig. Das mag zwar auch alles irgendwo passen und seine Berechtigung haben – weicht für mich allerdings noch viel zu arg von der Vorlage ab. Hier hatte die Figur wesentlich mehr Charme und war wesentlich hübscher.

Zu den Effekten gibt es im Moment noch nicht allzu viel zu berichten. Bislang gab es nur ein paar betrübliche Endzeit-Kulissen und einen nett inszenierten Flugzeugabsturz, doch noch nicht viel in Richtung Zombies und deren Maske. Hier bin ich aber optimistisch, da erste Bilder und Trailer hier schon einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen und HBO hier bestimmt nicht lächerlich dastehen will. Schwach hingegen die deutsche Synchronisation und die mäßige Stereo-Abmischung, die auf der dicken Soundbar noch keine große Dynamik erkennen ließ. Hier sind andere Serien weiter vorne.

Nach einer einzigen Episode lässt sich noch nicht viel sagen, aber die Richtung scheint bis dato zu stimmen. Ich bleibe jedenfalls mit Spannung an der Sache dran und hoffe mit der „anderen“ Ellie noch ein wenig wärmer zu werden. Sie bzw. ihre Verhaltensweise ist aktuell mein größer Kritikpunkt an der Serie, doch bei Weitem kein Grund zum Abschalten. Noch kann ich den allgemeinen Wertungs-Hype noch nicht ganz nachvollziehen, gebe aber einen Daumen nach oben!

7/10

Fotocopyright: Sky / WOW

20th Century Girl

Inhalt

Südkorea, im Jahre 1999. Wegen einer wichtigen Herzoperation müssen sich zwei beste Freundinnen für einen gewissen Zeitraum voneinander trennen. Doch während die Eine in Amerika unter dem Messer liegt und sich erholen muss, soll die Andere ihren Schwarm auf der Schule beobachten und regelmäßig Bericht über seine Tätigkeiten abliefern. Dumm nur, dass die Beiden sich beim Nachspionieren näher kommen…

Fazit

Manchmal gibt es Filme, bei denen das Finale alles versaut oder zumindest den bis dato guten Eindruck erheblich mindern – und das bei bei diesem Titel für mich leider der Fall.

Ich möchte nicht behaupten, dass „20th Century Girl“ richtig genial gewesen wäre, doch ein paar erzählerische Macken – eben grade im besagten Schlusspart – haben dem durchaus soliden Auftritt ein wenig geschadet und für mindestens einen halben Punkt Abzug in der persönlichen Gesamtwertung geführt. Ich möchte nicht spoilern, es sei soviel gesagt, dass man uns eine Auflösung servierte – die der Hauptperson über gar nicht mal große Umwege schon längst hätte bekannt sein sollen und es am Ende gar keinen solchen Knall hätte geben müssen.

Die Grundgeschichte war weder neu, noch an sich sonderlich originell, aber dank sympathischer und gut agierende Schauspieler überwiegend sehenswert und unterhaltsam gestaltet. Es gab zwar ein paar kleinere Längen, doch riss die Aufmerksamkeit trotz kurzer Augenverdreher nicht ab. Ich würde sagen von seiner allgemeinen Erzählweise hält er sich an typische Muster und hakt einen erwarteten Punkt nach dem Nächsten von der Liste ab. Nichts fällt aus dem Rahmen, die Romanze wird nach üblichen Strukturen abgehandelt.

Technisch war der Streifen absolut hochwertig. Sicherlich wurde uns keine knallharte Action oder übertriebene CGI-Zerstörungsorgien vorgesetzt, doch die ruhigen Bilder waren gestochen scharf, lebhaft und mit gewohnter „Korea-Ästhetik“ inszeniert. Das Abtauchen gelang sofort und ohne größere Hürden. Der Soundtrack war ebenfalls ganz nett und stach mit einen auffälligeren Stücken zur rechten Zeit angenehm hervor. Die Schauspieler waren wie bereits erwähnt sehr sympathisch und dem Thema bzw. dem Publikum entsprechend gecastet, also hübsch und drollig dreinblickend.

Ketzerisch könnte man sagen, dass „20th Century Girl“ lediglich Standard-Kost aus Südkorea und somit kaum etwas Besonders ist. Erwähnen möchte ich jedoch unbedingt, dass diese „Standard-Kost“ ein hohes Niveau besitzt und bessere Werke aus anderen Ländern locker aussticht und keineswegs als schwach abgestempelt werden sollte. Sicherlich kommt der Film nicht an die ganz großen Klassiker des Landes heran, aber Genreliebhaber erhalten einen ordentlichen Vertreter, den man sich bei Bedarf ruhig mal anschauen kann.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Detroit: Become Human (Playstation 4)

Inhalt

In der Zukunft haben Androiden ihren festen Platz in der Gesellschaft eingenommen und sind wichtige Alltagshelfer geworden. Hin und wieder wieder gibt es aber so genannte „Abweichler“ mit seltsamen Fehlfunktionen, wie beispielsweise eigenmächtigen Handeln oder dem scheinbaren Entwickeln von Gefühlen. Das Spiel gibt uns Einblick in mehrere kleine Geschichten, die im großen Ganzen miteinander verwoben sind…

Gameplay

Mit „Detroit“ blieben sich die Macher von „Heay Rain“ und „Beyond Two Souls“ vom Gameplay her weitestgehend treu. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle unterschiedlicher Figuren, die er aus der Third-Person-Perspektive durch detailreich gestalteten Schauplätze manövriert und den Kern – also das Erzählen einer Geschichte – munter vorantreibt.

An bestimmten Stellen ist eine Interaktion in Form von Dialog oder genauerer Betrachtung möglich, an anderer Stelle sind Hinweise zu einer Beweiskette miteinander zu kombinieren oder kurze Quicktime-Events zu bestreiten. Letztlich entscheiden wir mit unserem Erfolg im Tastenhämmern, aber auch mit der Dialogauswahl, wie sich der entsprechende Handlungsstrang weiterentwickelt – und welche Charaktere uns weiterhin begleiten dürfen.

Eingeteilt ist das Spiel in mehrere kurze Kapitel (jeweils ein paar Minuten), an deren jeweiligen Ende eine Zusammenfassung unserer Vorgehensweise präsentiert wird. Auf Wunsch können wir diesen „Zweig“ auch mit anderen Zockern vergleichen und sehen, welche Entscheidungen die populärsten sind.

Die Steuerung ist auf der einen Seite sehr simpel, auf der anderen Seite manchmal unnötig kompliziert. Anhand der leicht kryptischen Einblendungen ist nicht immer sofort ersichtlich, ob eine Taste mehrfach gedrückt oder gedrückt gehalten werden muss. Manchmal steht „mehrfach drücken“ auf dem Schirm, manchmal aber eben auch nicht.

Spielzeit

Wie gesagt, dass Spiel lebt von seinen Wendungen und dem Erleben verschiedener Handlungskonsequenzen, weshalb sich ein mehrfaches Probieren der Kapitel anbietet. Für einen einfachen Durchgang (ohne mehrfache Varianten) habe ich grob geschätzt um die 10 bis 11 Stunden benötigt.

Präsentation

Im Anbetracht, dass es sich um ein Playstation 4 Spiel handelt, macht „Detroit“ noch immer einen ganz ausgezeichneten Eindruck. Zwar wurde die imposante Optik mit kleineren Rucklern und leichten Unschärfen erkauft, dennoch überzeugt das Ergebnis selbst in heutigen Zeiten auf ganzer Linie. Die Figuren wurden fast lebensecht gezeichnet und die futuristisch angehauchten Kulissen wirken glaubhaft gestaltet. Man fühlt sich fast wie in einem auf realistisch getrimmten Animationsfilm und staunt durchaus über die authentischen Gesichter mit tollen Animationen.

Die deutsche Synchronisation war durchgehend ordentlich und mit bekannten Sprechern bestückt. Der Soundtrack hielt sich weitestgehend im Hintergrund und fiel nicht negativ auf. Während der prasselnde Regen eine angenehme Räumlichkeit aufwies, habe ich dies bei anderen Geräuschen (Züge, etc.) leider ein wenig vermisst. Das Spiel klang eher „flach“, statt mitreißend cineastisch – was hier natürlich richtig gut gepasst hätte.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • interessante Geschichte
  • geschickte Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven
  • einfacher Einstieg (Gameplaytechnisch)…

Neutral

  • … zäher Einstieg (Handlungstechnisch)
  • hin und wieder leicht ruckeling und unscharf
  • Kameraprobleme
  • Steuerung manchmal hakelig
  • lahme, undynamische Ton-Abmischung

Negativ

  • insgesamt eher seichtes Gameplay
  • kleinere Logik-Lücken
  • für mich war es schwierig Sympathie zu den Androiden herzustellen
  • bei mir hat ein Kapitel fast unspielbar geruckelt (trotz erneutem Laden)

Fazit

Wer die geistigen Vorgänger kennt, der weiß was einen hier erwartet. Die technische Seite wurde noch einmal kräftig optimiert, obgleich es bei der Steuerung zuweilen noch immer etwas hakt. Ansonsten bietet der Titel ein vertraut-simples Gameplay mit schnellem Einstieg und interessanter Story.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen gewann das Spiel an Tiefe, wobei mir persönlich der Zugang von den Androiden verwehrt blieb. Ich konnte bei aller Liebe in der Erzählung keine großartige Sympathie zu diesen Figuren herstellen – was man den Machern aber nicht ankreiden kann und wohl mit persönlicher Einstellung zu tun hat. Immerhin hat man so vermutlich mehr Entscheidungen gewählt, die zum Tode der selbigen geführt haben – und das ist ja auch ein Teil des vielschichtigen Konzeptes.

Unterm Strich blieb für mich eine netter Trip in ein gar nicht mal so abwegiges Zukunftsszenario, doch im Gedächtnis wird er bestimmt nicht langfristig verweilen. Ich war froh, das Spiel (welches seit Release im Regal schlummerte und bis dato nur kurz angezockt wurde) endlich nachgeholt zu haben, empfehlen kann ich es aber trotzdem nur eingeschränkt. Szenario und Machweise müssen eben gefallen. Grafisch beeindruckend und eine nette Technikdemo ist „Detroit“ aber auf jeden Fall.

Grafik: 9/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Quantic Dream / Sony Interactive Entertainment

Rise of the Footsoldier: The Marbella Job

Inhalt

Nach fünf langen Jahren im dem Knast, steht Pat der Sinn nach Rache. Er macht sich auf die Reise nach Marbella, wo ein alter Kumpane mittlerweile seine Geschäfte betreibt und tritt dessen Organisation bei. Nun wartet er auf den richtigen Zeitpunkt, um zuzuschlagen…

Fazit

Mittlerweile blickt man bei den „Footsoldier“-Filmen bzw. deren zeitlicher Gliederung und Locations kaum noch durch, aber im Grunde ist das gar nicht mal schlimm. Auch „Marbella“ lässt sich von der Handlung ohne größere Vorkenntnis der anderen Teile wegschauen – jedoch macht es ein wenig mehr Spaß, wenn die Charaktere bereits bekannt sind.

In diesem Teil rückt der Hühne Pat in den Vordergrund und lässt die Ereignisse großenteils aus seiner Sichtung ablaufen. Dies funktioniert auf der einen Seite gut, weil das gesamte Pacing recht gut ausbalanciert wird und zum Anderen da die effektive Laufzeit des Streifens sowieso nur knapp 80 Minuten beträgt.

Geboten wird im Grunde zwar wenig Neues, doch dank flotter Sprüche, aufreizenden Aufnahmen und kerniger Action geht das vollkommen in Ordnung. Man erhält gewohnte Kost in bester Serientradition – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Einzige, was sich vielleicht von den früheren Werken abhebt, ist der Härtegrad. Ich hatte das Gefühl, das es hier trotz kleinerer Gewaltspitzen etwas „sanfter“ zur Sache ging und aufgrund der sonnigen Umgebung nicht alles so trist und düster erschien.

Die Darsteller haben ihre Sache im gebotenen Rahmen vollkommen zufriedenstellend erledigt und die Inszenierung war hochwertig. Überhaupt mag ich diesen glatten „YouTube-Look“ der Reihe, der sich irgendwo zwischen Fernseh-Optik und Kinofilm einordnet und prima zum Szenario passt. Das lässt sich irgendwie nur schwer beschreiben, doch grade in 4K (so habe ich ihn gestern gesehen) stechen die überschärfte Darstellung und die schnellen Schnitte schon deutlicher hervor.

Ich kann nur immer wieder betonen, dass die „Footsoldier“-Werke für eine bestimmte Zielgruppe konzipiert wurden und auch dieser Teil dort seine Anerkennung finden wird. Für Zwischendurch finde ich die leicht trashigen Streifen jedenfalls ganz unterhaltsam und kam auch hier erneut auf meine Kosten. Wie seine Vorgänger wird – abseits der schrägen Hauptcharaktere – zwar nicht viel im Gedächtnis bleiben, aber diesen Anspruch hat man hier auch gar nicht. Zwar reicht es unterm Strich nicht zu einer höheren Gesamtwertung, doch sollten Fans trotzdem reinschauen und werden es bestimmt auch nicht bereuen.

6,5/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Totenfrau – Staffel 1

Inhalt

Der tragische Unfalltod des Mannes setzt Brünhilde Blum schwer zu, aber für ihre Kinder muss die junge Frau weiterhin stark sein und auch ihren Bestattungsbetrieb aufrecht erhalten. Da der Fluchtfahrer noch immer nicht identifiziert wurde und sie von Tag zu Tag an den Ermittlungsmethoden der Polizei zweifelt, beginnt sie selbst mit der Untersuchung des Falles…

Fazit

In der letzten Zeit habe ich mich an so einigen Serien versucht, doch nur wenige konnten mich zur Sichtung über die erste Episode hinaus bewegen und selbst dann war die Motivation meist eher gering. „Totenfrau“ war dabei allerdings eine rühmliche Ausnahme, die mich bereits nach wenigen Minuten fest an den Bildschirm fesselte und mit einer brillanten Atmosphäre in ihren Bann zog.

Die Serie war nicht nur äußerst hochwertig inszeniert, sondern begeisterte mit einer Spannungskurve, die ihresgleichen suchte. Man war sofort im Geschehen versunken und blieb bis zur letzten Minute am Ball. Sicherlich war die Geschichte an sich weitaus bodenständiger, als es noch zu Beginn den Anschein machte, aber schlecht war sie auf keinen Fall.

Jede einzelne Episode besaß ein tolles Pacing und Längen waren selbst in den etwas ruhigeren Momenten nicht zu verzeichnen. Die Mischung aus stetigem Fortgang der Handlung und ausreichender Zeichnung seiner Charaktere hat wunderbar funktioniert und kurzweilig blieb es dabei immer.

Sicherlich waren viele Dinge deutlich an den Haaren herbeigezogen und zu Gunsten besagtem Pacings zurechtgebogen, doch negativ möchte ich diese eigentlich sehr gelungenen Designentscheidungen nicht ankreiden. Die Elemente waren in sich stimmig und man konnte den Verhaltensweisen der Figuren jederzeit prima folgen.

Die Darsteller haben allesamt ganz hervorragend miteinander harmoniert und lieferten nicht zuletzt wegen ihren individuellen Akzenten (sowohl optisch, als auch sprachlich) eine sehenswerte Leistung ab. Sicherlich hat man den Ein oder Anderen Akteur schon einmal in der hiesigen TV-Landschaft erblicken können (allen voran natürlich Anna Maria Mühe), doch in solchen Rollen habe ich sie noch nicht erleben dürfen. Sie waren alle absolut toll und empfehlen sich hiermit hoffentlich auch auf größerer internationaler Bühne.

Der englische Titel „Woman of the Dead“ klingt ein wenig seltsam, doch der Inhalt ist es keineswegs. „Totenfrau“ mag letztlich das Rad nicht neu erfinden und eine verhältnismäßig bodenständige Story erzählen – doch die famose Umsetzung schmettert jedwede Kritik ab und ein hoher Unterhaltungsfaktor war definitiv gegeben. Für mich bereits ein frühes Serien-Highlight in diesem noch recht frischen Jahr und eine heiße Empfehlung wert!

8/10

Fotocopyright: Netflix

The Expendables 3

Inhalt

Nachdem Barney bei einem Einsatz einem für tot geglaubten Erzfeind gegenübersteht und einen geordneten Rückzug anweisen muss, beschließt er die alten „Expendables“ in Rente zu schicken und eine neue Truppe für einen Rückschlag zusammenzustellen. Doch ist es gar nicht so leicht, schlagkräftige Söldner aufzutreiben…

Fazit

Als am Ende ein riesiges Gebäude zusammenkrachte, hatte ich ein wenig Angst um meine Einrichtung. Der Boden bebte ordentlich und ich saß mit einem breiten Grinsen vor dem Schirm. Der Film hatte seine Mission also erfüllt: einfach eine spaßige Unterhaltung für Zwischendurch zu sein.

Nach einigen Jahren war es mal wieder an der Zeit für die Sichtung dieser Action-Trilogie und noch immer hat sie nichts von ihrem eigenwilligen Charme verloren. Auch der dritte Teil ist weder erzählerisch, noch vom Schauspiel her besonders gut, gefiel aber mit beachtlichem Cast und wahnwitzigen Zerstörungsorgien.

Erneut konnte eine Truppe prominenter Gesichter für das Projekt gewonnen werden und erneut hat man ein überschaubares Drehbuch auf die Beine gestellt. In erster Line diente das Script zur stimmigen Integration der Superstars und versuchte ein paar charismatische Sprüche selbiger unterzubringen – was meistens auch recht passabel gelang.

Von Tiefgang oder gar überraschenden Wendungen konnte nicht gesprochen werden. Gut und Böse waren klar getrennt, der Verlauf so konsequent gradlinig, wie erwartet. Die angestiegene Laufzeit von knapp 2 Stunden wies ein paar kleine Längen auf, machte aber insbesondere im scheppernden Finale diesen verlorenen Boden wieder gut und Ende blieb ein versöhnlicher Rückblick auf das Gebotene.

Diesmal versuchte man einen Übergang zur neuen Generation einzuläuten und stellte jüngere Akteure in den Vordergrund – was in meinen Augen allerdings nur bedingt gelang und nicht so recht Spaß brachte. Zum Glück konnte sich beim Showdown die alte Garde erneut beweisen und so das vertraute Flair der Reihe aufleben lassen. Für mich bleibt „The Expendables“ einfach ein Projekt der Kindheitsidole, so erschreckend gealtert sie mittlerweile auch erscheinen.

Zur bekannten Riege hat sich diesmal Harrison Ford und vor allem ein Mel Gibson als mächtig cooler Bösewicht gesellt. Sie fügten sich prima zum Rest ein und schienen sichtlich Freude bei der Arbeit gehabt zu haben. Die Effekte sind noch einen Ticken besser als bei den Vorgängern geworden und manche wilde Szene schaut nicht mehr so krass nach CGI aus. Vor allem die Aktionen mit den Hubschraubern waren äußerst hübsch inszeniert.

Die „Expendables“-Filme sind weder besonders gut, noch besonders schlecht. Auch Teil 3 ist nicht mehr als ein netter Snack, aber manchmal braucht es einfach nicht Mehr. Für mich mag er aufgrund der leicht verbesserten Effekte und dem minimal höheren Krawall-Faktor der beste Output der bisherigen Reihe sein – doch letztlich schaut der Fan doch sowieso regelmäßig alle Titel hintereinander weg. Ich fiebere einem vierten Teil jetzt nicht unbedingt wahnhaft entgegen, doch würde mich trotzdem ungemein darüber freuen – schließlich wird unsere Kerntruppe nicht jünger und wird bereits Verluste beim geplanten Release im September 2023 in Kauf nehmen müssen…

7/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

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