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Schlagwort: Besprechung (Seite 41 von 199)

Bad Spies

Inhalt

Überraschend erfährt Audrey, dass ihr Ex-Freund ein gesuchter Spion ist, sie und ihre Freundin Morgan alsbald mitten in eine blutige Hatz hineinzieht. Sie sollen für ihn nach Wien reisen und dort einen Kontaktmann treffen. Alles Weitere läuft dann quasi von selbst…

Fazit

Wer mal wieder herzhaft lachen will, liegt hier goldrichtig. „Bad Spies“ mag sicherlich nicht die Spitze des Agentenfilm-Genres besetzen, punktet aber mit unterhaltsamer Inszenierung, cooler Action und hoher Gagdichte.

Die Handlung war zuweilen arg absurd und die zum Teil kruden Zusammenhänge wirklich an den Haaren herbei gezogen, doch trübt dies das gelungene Ergebnis keineswegs. Man konnte sich prima auf den temporeichen Verlauf einlassen, die rasante und nicht gerade unblutigen Auseinandersetzungen in vollen Zügen genießen.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und Langeweile hatte keine Chance. Wenn nicht grade wild um sich geschossen wurde, luden witzige Dialoge zum Schmunzeln ein. Mila Kunis und Kate McKinnon haben sich prima ergänzt und spornten sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen an. Man konnte sich trotz des seltsamen Szenarios wunderbar in unsere Figuren hineindenken, herzhaft mit Ihnen lachen und gelegentlich auch ein wenig mit Ihnen leiden.

Der Titel spielte ein wenig mit Klischees, scheute wohl bewusst nicht vor schablonenhaften Charakteren und blödsinnigen Wendungen in der Geschichte zurück. Auch wenn er das Genre gelegentlich veralbert, fühlt sich das Ganze zum Glück eher wie eine moderne und auf Hochglanz getrimmte Hommage, denn Verballhornung an. Technisch auf jeden Fall hochwertig und top.

Auch ein „Bad Spies“ erfand das Rad nicht neu, brache keine wirklich neuen Ideen oder Ansätze, punktete jedoch mit hohem Spaßfaktor, den man seinem Dreamteam Kunis/McKinnon zu verdanken hatte. Wer einen lustigen Genrefilm sucht und Bock auf die volle Ladung Frauen-Power hat, darf hier gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Studiocanal

Sahara – Abenteuer in der Wüste

Inhalt

Schatzsucher Dirk glaubt an die Legende eines versunkenen amerikanischen Kriegsschiffes vor der afrikanischen Küste. Da er sich mit seinem Team gerade in benachbarten Gewässern befindet, bittet er seinen Chef um die Leihgabe eines kleinen Schnellbootes zur Erkundung der Umgebung. Dieser willigt ein und ein großes Abenteuer beginnt…

Fazit

Nachdem ich letztens mal wieder „Ein Schatz zum verlieben“ geschaut habe, ist mir die Erinnerung an „Sahara“ ins Gedächtnis gestiegen. Da ich auch diesen Streifen schon ewig nicht mehr gesehen hatte, stand er am vergangenen Wochenende mal wieder auf meiner „Watch“-List und hat mich ehrlich gesagt auch prima bei Laune gehalten.

„Sahara“ ist ein typischer Genrefilm, der bereits nach wenigen Minuten eine gewisse Abenteuerlust entfacht und die Sehnsucht nach der Fremde entfacht. Das Szenario zog schnell in seinen Bann und die teils irrwitzigen Actionmanöver sorgten stets für ein kleines Grinsen im Gesicht.

Die Handlung ging in Ordnung, auch wenn sie zu Gunsten der Kurzweil hier und da ordentlich zurechtkonstruiert wurde. Sie war nicht besonders tiefgründig, aber das war auch nicht zu erwarten. Hier gibt es in erster Linie hübsche Menschen in ebenso hübsche, exotischen Kulissen zu bestaunen – was dank einer hochfertigen und stark von filtern geprägten Optik auch ziemlich gut an den Mann(oder die frau) gebracht wurde.

Der Film lebt von Kurzweil und vielen Gags, die zum Teil auch prima zündeten. Auf dem Schirm war stets was los und es gab wenig Zeit zum Verschnaufen. Zwischen Krawall, Romanze und Geballer stand sogar ein wenig Sozialkritik im Raum – was sich keineswegs negativ auf den lockeren Umgangston auswirkte und durchaus angebracht erschien.

Das Genre ist prall besetzt, auch wenn es in den letzten Jahren gefühlt immer weniger Vertreter des selbigen gab. „Sahara“ jedenfalls ist ein gut gefilmter, symphytisch besetzter und weitestgehend sehr launiger Abenteuerspaß, der einen netten Abend im Heimkino bereitet. Nichts tiefgründiges oder unbedingt sehenswertes, aber durchaus beste Popcorn-Unterhaltung made in Hollywood.

Fotocopyright: LEONINE

Das gibt Ärger

Inhalt

FDR und Tuck sind Arbeitskollegen und beste Freunde. Gemeinsam arbeiten sie als Agenten für die Regierung und haben so manchen aufregenden Einsatz gemeinsam bestritten. Diese Verbundenheit konnte noch Niemand trennen – bis sich die Beiden in die selbe Frau verlieben und ein Wettstreit mit unsauberen Mitteln beginnt…

Fazit

Das Thema war schon zum damaligen Release nicht unbedingt neu, aber aus interessanten Perspektiven inszeniert und ungemein charmant in Szene gesetzt. Regisseur McG schuf hier eine kleine Liebeskomödie, bei der er es allerdings auch so richtig krachen ließ.

Tomy Hardy und Chris Pine gaben ein liebenswertes und glaubhaftes Freundespaar war und trugen das Geschehen von ganz allein. Sie ergänzten sich prima, warfen mit überzeugenden Gags um sich und bewahrten ihre Coolness zur richtigen Zeit. Da spielte eine bezaubernde Reese Witherspoon tatsächlich nur noch die zweite Geige, konnte immerhin aber auch einige Lacher auf sich verbuchen.

Neben dem Cast war das Pacing eine weitere große Stärke des Films. Das Tempo war durchgehend hoch, Klamauk, Romantik und Action wechselten sich in einem angenehmen Maße ab. Natürlich war dies alles nicht frei von Übertreibungen, aber das machte eben einen gewaltigen Teil der lustigen Unterhaltung aus. Wenn die Fetzen flogen dann halt richtig – schließlich hat der Regisseur doch Einiges an Erfahrung in diesem Bereich zu verbuchen.

Die Handlung mag vorhersehbar erscheinen, doch ist dies im Anbetracht der genannten Punkte locker zu verschmerzen. Weniger die Geschichte, vielmehr die Figuren und die Umsetzungen standen im Vordergrund, der Rest bog sich entsprechend zurecht. Unterm Strich also noch immer eine kurzweilige Angelegenheit mit hoher Gagdichte und großartigem Cast, die schon leichten Kultfaktor mit sich bringt.

Fotocopyright: Twentieth Century Fox

Double Team

Inhalt

Eigentlich hat sich Agent Quinn aus dem gefährlichen Business zurückgezogen und möchte mit seiner Frau endlich eine Familie gründen, doch dann lässt er sich noch einmal zu einem vermeintlichen letzten Auftrag anheuern. Leider geht hier alles schief, Gangster Stavros entkommt und verliert in einer wilden Schießerei sogar sein Kind. Von Rache getrieben, jagt er Quinn fortan unerbittlich…

Fazit

„Double Team“ ist ein klassisches „Kind seiner Zeit“ und ein immer wieder gerne gesehener Gast auf der heimischen Mattscheibe. Sicherlich war der Film noch nie so richtig gut und zählt auch nicht zu Van Dammes besten Werken – doch seine kultige Machart und vor allem ein extrem bunter Dennis Rodman haben das Teil irgendwo im Hirn festgebrannt.

Die Story spielt hier eher die zweite Geige und ist zu vernachlässigen. Sie stellt ein solides Konstrukt für reichlich Action und teils wohl auch unfreiwilligen Humor, was uns aber steht bei Laune hielt und garantiert nicht nach Sinnhaftigkeiten fragen lässt. Hier wurde alles auf Biegen und Brechen zurechtgezurrt, stets passende Locations für die nächsten irrwitzigen Stunts gesucht.

Van Damme und Rodman hatten das Zeug zu einem Traumpaar, von dem ich gerne noch mehr gesehen hätte. Da beide eigentlich eher mittelprächtige Darsteller waren, retteten die zuweilen recht spektakuläre und von Meister Tsui Hark routiniert inzensierte Action die Gunst der Zuschauer. Hier flogen echt die Fetzen und an originellen Einfällen wurde dabei nicht gespart. In diesem Momenten zauberte der Streifen ein Lächeln auf die Lippen und die Actionwelt war absolut in Ordnung.

Das Tempo war jederzeit hoch und bot nur selten Zeit zum Verschnaufen. Der Anfangspart auf der Insel, auf der Quinn strandete war etwas langweilig, aber schnell zogen die Zügel wieder an und es ging mit sehenswertem Krawall weiter. Man hechtete von einem Schauplatz zum Nächsten, ohne uns dabei zu überfrachten. Man konnte dem Geschehen gut folgen, die präsentierten Zufälle dabei locker mit einem Grinsen abtun.

Früher war bekanntlich alles besser und auch die Actionfilme boten noch ein paar Innovationen – die hier zumindest aus einem ungleichen Heldenpaar bestand und trotz der breiten Maße der damaligen Klassiker eindrucksvoll in Erinnerung blieb. „Double Team“ ist kein Film, den Fans aktueller Blockbuster ans Herz legen könnte – doch wer Trash liebt und möglicherweise auch mit diesem kruden Titel aufgewachsen ist, wird seine helle Freude hieran haben.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Die letzte Fahrt der Demeter

Inhalt

Da sich Fürst Dracula für Immobilien in London interessiert, wird eine Überfahrt von Transsilvanien nach England organisiert, er selbst in einer zugenagelten Transportkiste an Board der dafür angeheuerten „Demeter“ gebracht. Als die Matrosen jedoch seine Essens-Ration in Form einer jungen Dame unter Deck entdecken und in ihre Obhut nehmen, wird der Blutsauger sauer und nimmt sich zum Überleben nun ein Crew-Mitglied nach dem Anderen vor…

Fazit

Auf den ersten Blick erschien die Idee von „Die letzte Fahrt der Demeter“ gar nicht mal so übel, doch bei genauerer Betrachtung (und den ersten Minuten im Film selbst) begann das Konstrukt bereits zu bröckeln. Der Zuschauer wusste um den Ausgang der Geschichte und da war im Vorfeld fraglich, wie sehr die Umsetzung dennoch begeistern könnte. Die kurze Antwort: leider nicht allzu sehr.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und hielt insgesamt nur wenige Highlights parat. Meist präsentierte man uns mehr oder weniger tiefgründige Dialoge und immer wieder relativ gleichförmige Abläufe. In der Nacht schlug der Fürst stets beherzt zu, doch erst spät kommt die Crew auf die Inspektion der Ware. Warum man die Kisten nicht bei Tage einmal geöffnet hat erschloss sich mir so wenig, wie das Fernbleiben von Spuren, die zu selbiger hätten führen können. Irgendwie hat sich die Legende des Fürsten auch noch nicht unter den erfahrenen Seemännern herumgesprochen.

Auch wenn die Lage an Board recht bedrohlich war, nahmen sich die Darsteller hin und wieder zu ernst und wirkten mit ihrer Mimik nur bedingt überzeugend. Ich kann nicht genau sagen, was mich gestört hat – jedenfalls konnte ich mich nur bedingt in deren Lage hineindenken und sah ihrem Schicksaal eher etwas teilnahmslos entgegen. Es hat spürbar an Charakter und Sympathie gefehlt, was bei anderen Filmen durchaus ein paar andere Mankos kaschierte für besseres Mitfiebern sorgte.

Positiv war auf jeden Fall die technische Seite. Ich weiß nicht, wie hoch das Budget ausgefallen ist, doch im Anbetracht auf den Verzicht von teuren Stars wird es wahrscheinlich nicht unendlich hoch gewesen sein. Wie dem aber auch sei: die Kulisse wirkte glaubhaft, die Stürme und raue See kam audiovisuell hervorragend rüber. An fühlte sich jederzeit an Board eines großen Schiffes und störte sich nicht an den hierdurch eingeschränkten Kulissen. Dracula an sich war optisch okay, aber nicht überragend dargestellt – hier war das CGI verbesserungswürdig.

Trotz bekannter Prämisse hätte „Die letzte Fahrt der Demeter“ durchaus ordentlich unterhalten können, doch viele langatmige Passagen und Logikprobleme schadeten der Immersion und der Kurzweil. Viele Abschnitte waren einfach zu langweilig, die spannenden und actionreicheren Momente viel zu rar gesät. Der Grusel hat gefehlt und das Blutgehalt hätte im Anbetracht der Thematik gerne noch höher ausfallen dürfen. Unterm Strich zwar kein Totalausfall, aber für mich einfach zu Dröge und uninteressant gemacht. Ich bleibe lieber bei der tollen Verfilmung der original Geschichte von Coppola.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The Family Plan

Inhalt

Einst war Dan ein skrupelloser Killer im Auftrag der Regierung, bis er sich von seinen ehemaligen Kollegen losgesagt und eine Familie gegründet hat. Viele Jahre lebte er unbemerkt, bis ihn ein Foto in den sozialen Medien verriet. Spontan schnappt er Frau und Kinder und begibt sich auf den Road Trip zu einem alten Freund, der gefälschte Pässe für die Flüchtigen parat hat. Während die Hascher bereits die Fährte aufgenommen haben, grübelt Dan allerdings noch, wie er seine Vergangenheit den Liebsten beibringen will…

Fazit

„The Family Plan“ war keine Ausgeburt an Innovation, hielt mir seiner lockeren Weise aber überraschend gut bei Laune und bereitete einen guten Abend. Die Mischung aus Actionstreifen und Familienfilm war überwiegend kurzweilig gestaltet und behielt stets ein ordentliches Pacing bei.

Mark Wahlberg gefiel in der Rolle des ehemaligen Killers und aktuellen Familienvaters, trug das Geschehen über weite Teile fast von allein. Glücklicherweise haben die Macher jedoch allen Beteiligten einen angemessenen Auftritt verpasst und Jeder hatte so seine glanzvollen Momente.

Die Geschichte war sicherlich an den Haaren herbeigezogen und insgesamt nicht sonderlich originell, aber witzige Ideen und der bereits angesprochene Erzählfluss machten dieses Manko wieder wett. Die launige Präsentation lenkte gekonnt von einigen Ungereimtheiten, Übertreibungen oder schwach konstruierten Zusammenhängen ab, man wollte inmitten der unbeschwerten Lacher nicht weiter über manche Dinge nachdenken.

Technisch gab sich das Werk keine Blöße. Die Optik war wie geleckt, der Soundtrack brachte sich zur richtigen Zeit in den Vordergrund und vor allem der Subwoofer knallten bei den Gefechten so richtig. Diese waren dann zwar relativ blutleer, doch sollte man hier den Aspekt der familientauglichen Unterhaltung nicht vergessen. In diesem Rahmen war das Gebotene schon nicht übel und vor allem auch zeitgemäß in Szene gesetzt.

Manchmal muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern einfach nur mit ein paar frischen Ideen, guten Gags und sauberer Inszenierung auf Vordermann bringen. „The Family Plan“ war jetzt kein absoluter Überflieger, aber ein kurzweiliges Vergnügen für das Ausklingen des Wochenendes und somit keine verschwendete Zeit. Ob ich ihn mir nochmal anschauen werde ist fraglich, aber eine kleine Empfehlung geht dennoch raus.

Fotocopyright: Apple

Polite Society

Inhalt

Ria und Lena sind Schwestern und beste Freundinnen zugleich. Als Lena eines Tages jedoch einen netten Mann kennenlernt und über eine Hochzeit nachdenkt, versucht Ria dies mit aller Macht zu verhindern. Gemeinsam mit ein paar Klassenkameraden versuchen sie verborgene Abgründe des baldigen Gatten herauszufinden und die Feierlichkeiten zum Platzen zu bringen…

Fazit

Fühlt sich irgendwie nach Bollywood an und dann doch nicht so richtig Bollywood. „Politie Society“ ist ein rasanter Jugendfilm, der sich an indischen Vorbildern orientiert, ein paar durchaus ähnliche Einlagen parat hielt und dennoch irgendwo sein eignes Ding durchzieht.

Die Geschichte war ziemlich an den Haaren herbeigezogen und zu keiner Zeit auch nur ansatzweise glaubhaft, doch sicherlich waren sich die Macher diesem Umstand auch bewusst. Die eigentliche Handlung rückt bereits nach kurzer Zeit in den Hintergrund, eine mächtige audiovisuelle Präsentation, sympathische Darsteller und ein paar hübsche Actionlangen kaschieren dieses Manko mit Bravour.

Der Film lag wert auf ein ordentliches Pacing, bei dem sich Handkantengefechte und Humor in einem gefälligen Maße abwechselten, hin und wieder sogar prachtvolle Kostüme in pompöseren Momenten zum Zuge kamen. Manchmal erinnerte der Look und der Soundtrack an bereits erwähnte Bollywood-Vorbilder und an anderer Stelle lieb es es typisch britischer Film mit einem typisch britischen Setting.

Das Werk richtet sich vermutlich eher an ein junges Publikum, denn die temporeich inszenierte Action war relativ unblutig und es kamen keine spürbaren Knochen zu Bruch. Das war allerdings nicht weiter tragisch, denn die Choreografie war toll und die Darsteller zeigten gute Leistungen. Grade die frischen Gesichter verliehen dem Treiben einen modernen Anstrich und manch hektische Schnitte oder wummernde Musikstücke passen dazu hervorragend.

„Politie Society“ nahm sich selbst nicht ernst, sparte nicht an übertriebenen Elementen oder einer schwachsinnigen Story, überzeugte aber unterm Strich mit einem kurzweiligen Erzählfluss und sehenswerten Duellen. Bis auf eine richtig schöne Tanzeinlage gab es kein unnötiges „Gesinge“ und die Präsentation gefiel uneingeschränkt. Also nicht nur für Fans von „Bollywood“ ein unterhaltsames Abendprogramm.

Fotocopyright: Universal

Serenity – Im Netz der Versuchung

Inhalt

Baker Dill lebt im einem kleinen Paradies und kann sich eigentlich nicht beklagen. Jeden Tag um die 30 Grad, ein hübsches Boot und eine lockere Affäre mit einer hübschen Frau. Eines Tage taucht jedoch eine Ex auf und bittet ihn um seine Hilfe. Baker soll ihren derzeitigen Mann beseitigen und könnte mit dem dafür in Aussicht gestellten Geld weitaus mehr als nur seinen Kahn abbezahlen…

Fazit

Diesen Film zu bewerten fällt mir nicht leicht. Ich habe ihn mittlerweile zweimal gesehen, durchaus auch schon bei seiner ersten Sichtung verstanden, doch bin mir irgendwie unschlüssig. Es gab viele positive Seiten, aber neben einer grundsätzlichen wichtigen Aussage auch ein paar beinahe Show-Stopper, die für einen seltsamen Beigeschmack sorgten.

Der Streifen thematisiert in erster Linie häusliche Gewalt und bringt diese Problematik auch soweit verständlich rüber, doch die Umsetzung ist – sagen wir – etwas speziell. Normalerweise lobe ich mir innovative Ideen, aber idealerweise sollten sie geschmeidiger umgesetzt werden. Hier hat es mir leider an zu vielen Stelle geharkt und den eigentlich ganz passablen Erzählfluss immer wieder ins Stocken gebracht.

Auch wenn es zum Ende hin einen gewissen „Aha-Effekt“ gab und so manch Merkwürdigkeit endlich aufklären konnte, so unzufrieden bin ich dennoch damit. Klar mag die Auflösung schon einleuchten und das dahinterliegende Prinzip nach kurzem Grübeln auch verständlich sein, doch irgendwie kam mir kein „ach, das ist ja mal cool gemacht“ über die Lippen.

Das wunderhübsch gemachte Werk führte sich im Laufe der Spielzeit selbst ab absurdum, beraubte sich seinen Unterhaltungswert und wurde einfach nur merkwürdig. Es machte keinen Spaß mehr dem Treiben zu folgen, einzig die Aussicht auf eine nachvollziehbare Aufklärung hielt noch am Ball.

Matthew McConaughey hat wieder mal hervorragend performt und die technische Seite war super, doch irgendwann reichten die verträumten, warmen und perfekt inszenieren Bilder einfach nicht mehr aus, um das Gesehen unbeschwerter genießen zu können. Man hatte sich auch hier bis zu einem gewissen Punkt satt gesehen und fokussierte sich mehr auf die Handlung – die ja immer absurder und weniger geschmeidig erzählt wurde.

Am Anfang fand ich „Serenity“ sehr interessant und kurzweilig. Nachdem sich allerdings eine seltsame Prämisse abzeichnete und die Figuren sich merkwürdiger verhielten, litt die gute Laune jedoch enorm. Sicherlich passten die Mosaikstücke am Ende zusammen, doch der Weg dorthin war irgendwann ermüdend und mir teils zu absurd konstruiert. Unterm Strich ein passabler, leicht verquerer Titel mit einer eigentlich recht vernünftigen Message.

Fotocopyright: LEONINE

The Girl with all the Gifts

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

In naher Zukunft hat sich eine Seuche ausgebreitet und die Menschen wurden größtenteils in fleischfressende Zombies verwandelt. Das Militär hat einige Kinder-Versionen für Experimente gefangen und versucht dem Verhalten mit diesen speziellen Testpersonen näher auf den Grund zu gehen…

Fazit

Zombie-Filme gibt es wie Sand am Meer und selten sind noch wirkliche Innovationen anzutreffen. Zwar hatten wir beispielsweise bei „Dawn of the Dead“ vor Jahren schon ganz ähnliche Ansätze, doch hier wurden sie etwas konkreter ausgebaut und zum Hauptfeiler der Handlung gemacht. Die Idee war gut, die Umsetzung glücklicherweise auch gelungen.

Der Streifen warf uns ohne größeres Vorgeplänkel direkt ins Geschehen und warf viele Fragen auf. Man musste sich erst ein wenig orientieren, konnte die dramatische Lage erst nach und nach so richtig begreifen. Wie auch bei seinen Effekten hat man mit relativ einfachen Mitteln eine gruselige Grundstimmung erzeugen können und der Film zog sofort in seinen Bann.

Der Streifen wirkte dank geschickter Kameraführung und intelligenten Schnitten fast wie eine Dokumentation, nicht aber wie ein billiger Fernsehfilm. Der Look war schon recht hochwertig und dennoch fühlte sich das Treiben nicht wie eine seelenlos polierte Edelproduktion an.

Alles war sehr greifbar und authentisch in Szene gesetzt. Man gab sich Mühe um eine glaubwürdige Herangehensweise und präsentierte uns eine nahezu perfekte Immersion in eine verseuchte Welt. Ähnlich wie bei „28 Days“ hat man es nicht bei Actionpassagen übertrieben und stellte auch keine Superhelden oder Ähnliches zur Schau. Der Verlauf war realitätsnah und vermittelte anschaulich den blanken Horror.

Der Erzählfluss war überwiegend kurzweilig, doch manchmal schlichen sich kleinere Längen ein. Dies kostet dann auch eine höhere Bewertung meinerseits, wobei ich die Punkteskala im Gegensatz zur Erstbesprechung auf der alten Seite um einen halben Punkt anheben möchte. Noch immer störten schlechte CGI-Bluteinlagen, aber der Rest war stimmig. Das Gefühl einer globalen Seuche kam überzeugend rüber.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei Glenn Close eine besondere Erwähnung verdient. Nicht nur, dass sie sich für einen solchen eher für sie untypischen Film hergab, sondern weil sie echt genial performte. Ihre Kaltherzigkeit sorgte inmitten der wilden Zombiehorden für Gänsehaut und zeigte negative Aspekte von Menschen deutlich auf.

Ich liebe Zombie-Filme seit meiner Kindheit und bin mit Klassikern wie „Night“ oder „Dawn“ aufgewachsen. Mittlerweile bin ich allerdings ein bisschen von uninspirierten Aufgüssen angewidert und lobe mir dann Ausnahmen wie diesen. „The Girl with all the Gifts“ machte sein eigenes Ding und hob sich angenehm von langweiligen Rest ab. Man hatte eine interessante Grundidee spannend ausgebaut und Technik obendrein erstklassig abgeliefert. Das Finale war echt genial. Für Genrefans also eine uneingeschränkte Empfehlung!

Fotocopyright: LEONINE

Bierfest

Inhalt

Um die Asche des deutschstämmigen Großvaters an die einzig wahre Ruhestätte zu bringen, reisen zwei Brüder nach Deutschland und sollen auf dem Oktoberfest auf einen Bekannten der Familie treffen. Was sie dort jedoch erleben ist eine Blamage auf ganzer Linie und der Schwur im nächsten Jahr mit einem Team an Saufkumpanen zurückzukehren, um den dortigen Verwandten bei einem fragwürdigen Turnier das Fürchten zu lehren…

Fazit

Filme wie „Bierfest“ kann man einfach nicht objektiv bewerten und es ist verdammt schwierig, ihn auf einer normalen Wertungsskala unterbringen. Lange habe ich mit mir gerungen – denn erzählerisch gesehen ist der Streifen schlichtweg substanzlos, doch seine Inszenierung gar nicht so übel und ein hoher Unterhaltungswert trotz aller Fremdschämerei durchaus geben.

Die Handlung bedarf keiner großen Worte. Es gibt einen groben Rahmen für das wilde Saufgelage, aber auch nicht mehr. Hier stehen klar die Gags im Vordergrund – und diese zünden zumindest hin und wieder ganz ordentlich. Das Niveau ist nie sonderlich hoch und dennoch erwischt man sich beim leisen Schmunzeln oder dem lauten Herauslachen, selbst ohne den Genuss des namensgegeben Gebräus.

Es war zu erwarten, dass mit Klischees ohne Ende gespielt wurde und von daher sollte man irgendwo über sich selbst lachen können. Die Deutschen wurden extrem schräg in Szene gesetzt und herrlich mit deren Dialekten und doppeldeutigen Dialogen gespielt. Im Original-Ton (habe die DVD bisher nur auf deutsch geschaut) ists sicherlich noch einen Ticken besser – angedeutet wird dies zumindest durch die nicht synchronisierten Outtakes im Abspann.

Zu den Leistungen der Darsteller vermag ich gar nicht viel zu sagen. Es waren reichlich Leute beim Cast beteiligt und die haben ihre Sache im gegebenen Rahmen recht solide absolviert. Immer wieder erstaunlich ist jedoch, dass echte Größen wie Jürgen Prochnow oder Ralf Moeller beteiligt waren. Da hätte eigentlich nur noch ein Udo Kier gefehlt, den man eher aus solchen Trash-Formaten kennt.

„Bierfest“ ist ein Film ohne Sinn und ohne Verstand – doch für Zwischendurch manchmal schlichtweg das Richtige. Wahrscheinlich macht er in geselliger Runde mit Kumpels und einigen Kästen Bier noch mehr Spaß, aber ein gewisser Unterhaltungswert ist auch allein und nüchtern gegeben. Wer sich auf diesen Titel einlässt, muss wissen was er damit tut – und wird sich sicherlich die ein oder andere Tränen vor wildem Kichern nicht verdrücken können.

Fotocopyright: Warner Home Video

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