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Schlagwort: Action (Seite 6 von 84)

Die Hard Arcade (Sega Saturn)

Inhalt

Skrupellose Gangster haben ein Hochhaus in ihre Gewalt gebracht und halten darin unter Anderen die Tochter des Präsidenten gefangen. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von Cop Bruno Delinger, der sich durch sämtliche Stockwerke zum Oberboss durchkämpft…

Gameplay

Hinter „Die Hard Arcade“ steckt eigentlich der Titel „Dynamite Cop“, der bei uns wohl größere Bekanntheit durch seinen Nachfolger auf dem Dreamcast erlangte. Wie dem aber auch sei: das Spiel ist ein typischer 3D-Brawler ala „Fighting Force“ und weißt ein simples Gameplay auf.

Es gibt jeweils eine Taste für Schlagen, Treten und Springen – und das war es auch schon. Wir schreiten durch die engen Gänge, kloppen uns mit originell gestalteten Gegnern und dürfen ab und an sogar ein kleines Quicktime-Event bestreiten. Nach einigen normalen Schergen wartet immer mal wieder ein hartnäckiger Bossgegner auf uns und spätestens hier ist das Aufsammeln von Waffen oder dem Interagieren mit der Umwelt (Werfen von Kisten, etc.) unabdingbar.

Spielzeit

Grundsätzlich ist das Spiel in deutlich unter einer Stunde machbar – wäre da nicht der gehobene Schwierigkeitsgrad, der den ein oder anderen Zocker sicherlich einige Anläufe (und Credits) kosten wird. Im Genre ist diese kurze Spielzeit (meist auch wegen der Herkunft aus der Arcade) allerdings nicht ungewöhnlich und letztlich lebt das Konzept von seinem erhöhten Wiederspielwert.

Präsentation

Optisch ist der Titel sicherlich ein Kind seiner Zeit, aber auch ein Kind seiner Hardware. Die grobschlächtigen 3D-Figuren gingen in Ordnung, mangelnde Transparenzeffekte (die konnte der Saturn eben nicht) fielen umso störender ins Auge. Der Soundtrack war unauffällig/kaum vorhanden, die (z.T. deutsche?) Sprachausgabe teils schwer verständlich.

Positiv

  • „Stirb Langsam“-Lizenz
  • ausgefallenes Figurendesign
  • schneller Einstieg

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • technisch etwas angestaubt

Negativ

  • knackiger Schwierigkeitsgrad
  • kleinere Grafikfehler

Fazit

Das Spiel ist kurz und mein Review auch. „Die Hard Arcade“ mag zwar technisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein, machte für die Ära des Saturns aber seinerzeit eine brauchbare Figur und funktioniert mit seiner zeitlosen Mechanik auch heute noch sehr gut. Sicherlich hätte der Titel einen Ticken umfangreicher ausfallen dürfen, doch als „Snack“ zwischen dickeren Blockbustern passt das soweit schon.

Mit der eigentlichen „Die Hard“-Thematik hat das Ding zwar nicht viel zu tun, macht aber nichts. Wer noch einen Saturn daheim hat und sich zufällig für kurzweilige Prügelspiele interessiert, sollte mal die Augen offen halten und hier im wahrten Sinne des Wortes „zuschlagen“.

Fotocopyright: Sega/Fox Interactive

Beverly Hills Cop 4

Inhalt

Nach etlichen Jahren verschlägt es Axel Foley mal wieder nach Beverly Hills, doch selbst das Wiedersehen mit seiner Tochter sorgt dort nur für kurze Freude. Nicht nur mit alten Kollegen, sondern auch mit korrupten Cops muss sich unser Held alsbald herumschlagen…

Fazit

Manche Filme fühlen sich wie ein Wiedersehen mit alten Freunden an und so ähnlich verhält es sich auch hier. Wo das Recyclen alter Figuren bei manchen Konkurrenten nicht so recht ins Bild passen mag, gab es hier jedoch nichts zu Kritisieren. Mögen Eddie Murphy und Konsorten auch in die Jahre gekommen sein, tat dies dem hohen Unterhaltungswert keinen Abbruch.

Es fühlt sich an, als wäre Axel F. nie weg gewesen. Die Handlung knüpft zwar nicht direkt an Ereignisse der Vorgänger an, jedoch ist der Zuschauer nach der langen Pause schnell wieder im richtigen Modus – was bei dieser Reihe natürlich auch dem grandiosen Soundtrack zuzuschreiben ist. Sobald die ersten Töne der 80iger erklingen, wuchs das Lächeln auf dem Lippen und nachdem das Titellied so langsam beigemischt wurde, war die Freude perfekt.

Die Geschichte war soweit ordentlich geschrieben und fand einen guten Mittelweg zwischen Tiefe und Leichtgängigkeit. Die Fronten waren zwar relativ früh geklärt, doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Der Bösewicht (Kevin Bacon ist Höchstform) war charismatisch und lieferte sich einige schlagfertige Wortduelle mit unserem Titelhelden. Einzig gewöhnungsbedürftig die deutsche Synchronisation mit einigen viel zu tiefen Stimmlagen, aber Schwamm drüber.

Mit knapp zwei Stunden war die Laufzeit nicht von Pappe, dafür aber weitestgehend unterhaltsam ausgestaltet. Es gab eigentlich keinerlei Durchhänger und die Balance zwischen Storytelling, Dialogen und Action hat gepasst. Vielleicht hätte ich mir noch ein Quäntchen mehr an Ballereien gewünscht, allerdings ist dies Meckern auf hohem Niveau.

Was bei Anderen recht erzwungen wirkt, kam bei „Axel F.“ angenehm locker und unverkrampft daher. Die Integration möglichst vieler alter Gesichter erschien nicht aufgesetzt, sorgte sogar für viele lustige Momente und weckte schöne Erinnerungen. Der Film an sich war mit passabler Story und netter Action recht spaßig, leistete sich keine gravierenden Schwächen. Unterm Strich hat man bei Netflix also überraschend erfreulich abgeliefert und bei weiterer Fortsetzung (Murphy hat in Interviews so etwas angedeutet) wäre ich auf jeden Fall wieder mit dabei!

Fotocopyright: Netflix

Parasite Eve (Playstation)

Inhalt

Bei einem klassischen Konzert beginnt eine Opernsängerin plötzlich zu einem fremden Wesen zu mutieren und die Besucher gehen auf unerklärliche Weise in Flammen auf. Mittendrin befindet sich die Polizistin Aya Brea, die scheinbar immun gegen die überraschende Selbstentzündung ist und den Dingen direkt auf den Grund gehen möchte…

Gameplay

„Parasite Eve“ ist ein Adventure, wie es zu Zeiten der ersten Playstation recht typisch war. Der Spieler steuert Polygon-Hauptfigur Aya durch vorgerenderte Hintergründe und bei Auseinandersetzungen wird in einen speziellen Kampfmodus geschaltet. Vergleichen lässt sich der Titel am ehesten mit „Resident Evil“, wobei die separate Kampfansicht eher an Rollenspiele wie „Final Fantasy 7“ erinnert.

Das Spiel ist recht gradlinig, wobei kleinere Abweichungen vom streng vorgegebenen Weg zumeist mit Ausrüstungsgegenständen oder anderen nützlichen Objekten belohnt werden. Der damals beworbene Rollenspielaspekt spielt allerdings eher eine kleine Rolle, zumeist beschränkt sich das Ganze auf das sinnvolle Ausrüsten von Aya, was Waffen und Kleidung betrifft. Bei den Kämpfen können natürlich Heilungsobjekte oder kurzzeitige Sonderhilfen (schnelleres Regenerieren, etc.) eingesetzt werden.

Der bereits erwähnte Kampfmodus stellt eine Eigenart des Programmes dar. Der Spieler tänzelt quasi um seine Gegner herum, bis seine Aktionsleiste wieder gefüllt und er beispielsweise zu einem Schuss bereit ist. Die taktische Tiefe ist gegenüber einem rundenbasierenden Kampf stark eingeschränkt und manchmal ist das Ausweichen von Attacken eher eine Frage des Glücks.

Die Steuerung orientiert sich ebenfalls an Capcoms Horrormeisterwerk, sprich aus aktueller Sicht quälen wir uns ein wenig mit liebevoll getaufter „Panzersteuerung“ herum, die enorm zickig zu handeln ist und eine gewisse Einarbeitung erfordert. Darüber hinaus hatte ich manchmal Probleme Ausgänge oder Gegenstände innerhalb der pixeligen Kulissen zu finden und bin das ein oder andere Mal planlos durch die Gegend gelaufen. Auch musste man millimetergenau vor Türen oder Kisten stehen, um sie per „x-Taste“ öffnen zu können. Hier sind manchmal mehrere Versuche notwendig.

Spielzeit

Gespielt habe ich den Titel hauptsächlich in meinen Mittagspausen und dem Weg zur Arbeit. Die genaue Zeit habe ich dabei natürlich nicht stoppen können, doch der Ingame-Counter beschien mir eine Zeit von knapp 8 Stunden für den einfachen Durchgang ohne zusätzlich danach freigeschalteten Schwierigkeitsgrad mit neuen Herausforderungen.

Präsentation

Optisch hat das Spiel natürlich ordentlich Staub angesetzt, was nicht zuletzt an der niedrigen Renderauflösung der ersten Sonykonsole und den damit verbundenen schwach aufgelösten Hintergründen lag. Dennoch besitzt das Setting noch immer jede Menge Charme und das Artdesign kann überzeugen – was natürlich auch für die zahlreichen fantasievoll gestalteten Zwischensequenzen gilt. Diese waren zwar qualitativ auch nicht mehr ganz frisch, dennoch hübsch anzusehen und vor allem mit richtig guten Ideen (und ekligen Einblicken) gespickt.

Der Soundtrack war eine Klasse für sich, jedoch für meinen Geschmack viel zu spärlich eingesetzt. So gab es oftmals Passagen ohne musikalische Begleitung und das zerrte ein bisschen an der sonst so tollen Atmosphäre.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • tolles Art-Design
  • opulenter Soundtrack
  • sehenswerte Zwischensequenzen
  • innovatives Kampfsystem…

Neutral

  • … gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem
  • recht gradlinig gestaltet
  • angestaubte Präsentation
  • Zufallskämpfe

Negativ

  • Steuerung etwas hakelig
  • nervige Inventar-Verwaltung
  • Ausgänge und Gegenstände nicht immer gut erkennbar
  • genaues „zielen“ auf Gegenstände und Türen, um sie zum benutzen

Fazit

Auch wenn „Parasite Eve“ für mich ein tolles Spiel ist, fällt eine uneingeschränkte Empfehlung schwer. Das Teil hat über 25 Jahre auf dem Buckel und das sieht man vor allem seiner technischen Seite an. Selbst mit modernen Emulationsmöglichkeiten ärgert man sich über schlecht erkennbare Gegenstände oder die zuweilen etwas zu exakte Positionierung der Hauptfigur beim Betätigen von Schaltern oder dem Aufraffen von millimetergroßen Objekten.

Nichtsdestotrotz präsentierte uns Square eine spannende Geschichte, die auch heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat und noch immer an den Bildschirm fesselt. Im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten hat man ein sehr gutes Storytelling an den Tag gelegt und so wie einst die ersten „Resident Evil“-Spiele an den Schirm gefesselt.

Wer sich auf ein paar kleinere Macken und ein gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem einlassen kann, erhält mit „Parasite Eve“ ein wirklich kompetentes Horror-Adventure mit toller Atmosphäre und eigenwilligen Ideen. Für mich kommt es nicht ganz an die Mitbewerber von Capcom heran, dennoch bin ich froh beide Teile der Reihe ebenfalls daneben im Regal stehen zu haben.

Fotocopyright: Square Enix

Hudson Hawk – Der Meisterdieb

Inhalt

Kaum wurde der Meisterdieb Hudson Hawk aus dem Gefängnis entlassen, droht neues Ungemach. Für einen reichen Geschäftsmann soll er eine kostbare Statue von Da-Vinci erbeuten und plötzlichen klinken sich auch die Gemeindienste ein…

Fazit

Laut Wikipedia war dieser Film ein Grund dafür, dass Willis seinerzeit die Tätigkeit als Autor eingestellt und sich vielmehr auf das Schauspiel konzentriert hat. Bei dem, was uns hier abgeliefert wurde, war diese Entscheidung absolut richtig und konsequent. Weder damals noch heute hinterließ „Hudson Hawk“ einen guten Eindruck und die Gründe dafür sind vielfältig.

Am Handlungsgerüst habe ich eigentlich wenig zu kritisieren. Willis als Meisterdieb geht klar und ein Mysterium um die Erfindungen von Da-Vinci nehme ich gerne in Kauf. Leider hakte es ansonsten an allen Ecken und Ende. Angefangen hat es beim zuweilen äußerst debilen Humor, der vor allem mit schlechten Witzen und seltsamen Zwischenrufen für reichlich Fremdschämen sorgte. Erst habe ich gedacht, dass man Monty Python imitieren wollte, doch dieses hohe Niveau wurde nie auch nur ansatzweise erklommen.

Weiter ging es mit einer merkwürdigen Erzählstruktur, die nicht nur an den Autorenfähigkeiten von Willis, sondern aller Beteiligten zweifeln ließ. Viele Szenen waren schlecht aufeinander abgestimmt, Übergänge nur selten flüssig und die allgemeine Balance eher bescheiden. Man hüpfte von einem Szenario zum Nächsten, konnte die unterschiedlichen Elemente aber nie so recht harmonisch miteinander verbinden. Es schien, als wären mehrere Schreiber oder Regisseure am Werk gewesen und am Ende wurde alles zusammengewürfelt.

Bei den Darstellern markierte Willis noch den einzigen Lichtblick und beim Rest gibt es nicht viel zu sagen. Durchaus prominente Namen gaben sich hier erfreulicherweise die Ehre, aber keine konnte mit besonderem Spiel den Karren aus dem Dreck ziehen. Man fragte sich nur, ob James Coburn und Konsorten die Kohle so nötig hatten – vermutlich ja. Auch hier wollte die Chemie aller Beteiligten nie so recht harmonieren und viele Dialoge und Aktionen sorgten einfach nur für Kopfschütteln.

Damals wie heute ist „Hudson Hawk“ ein kleines filmisches Debakel, welches mit der Zeit nicht in meiner Gunst steigern konnte. Der Titel funktioniert auf so vielen Ebenen nicht richtig und sorgt mit seiner dilettantischen Inszenierung nicht einmal für unfreiwillige Lacher. Punkte gibts für Hauptdarsteller und die überaus solide Technik, die Empfehlung bleibt selbst für hartgesottene Fans aus.

Fotocopyright: Sony

Furiosa: A Mad Max Saga

Inhalt

Nach unzähligen Kriegen hat sich die Erde zu einem trostlösen Ödland entwickelt und verzweifelt suchen die Menschen nach verbleibenden, blühenden Landschaften. Eines Tages wird die kleine Furiosa von einer Biker-Gang in der Wüste aufgegriffen und zu deren Anführer Dementis gebracht. Sie soll den Schergen nun den Weg in ihre Heimat weißen – doch bevor die Truppe dort eintrifft, kreuzen sich die Wege mit Immortal Joe, der ebenfalls Ansprüche geltend machen will…

Fazit

Der vermeintliche Flop an den Kinokassen hat mich zunächst überrascht, doch nach der Sichtung leider nicht ganz verwundert. Hat „Fury Road“ mit seinem hohem Tempo und krachender Action noch eingeschlagen wie eine Bombe, besaß „Furiosa“ ein paar Schwächen, die dieses mal leider nicht so einfach zu kaschieren waren.

Für meinen Geschmack war der Film viel zu lang und kam viel zu spät in Fahrt. Das Vorgeplänkel mit der kleinen „Furiosa“ war zwar nett gedacht, zog das Geschehen aber unnötig in die Länge. Eine kurze Zusammenfassung hätte es an dieser Stelle auch getan und die Handlung mit Begin der erwachsenen Kriegerin starten dürfen.

Hier kommen wir allerdings zum nächsten Knackpunkt: dem Cast. Während ich das Recycling bekannter Figuren mit Wohlwollen aufgenommen habe (so wird schließlich auch eine Brücke zu „Fury Road“ geschlagen), hat man sich beim Rest (und insbesondere der Hauptfiguren) gehörig vergriffen.

Ich halte Anya Taylor-Joy für eine hübsche und sehr begabte Schauspielerin, die beispielsweise in „Last Night in Soho“ absolut begeistern konnte, doch eine echte „Furiosa“ ist sie einfach nicht. Inmitten der rauen Atmosphäre wirkt sie viel zu zart und damit leider wie ein unglaubwürdiger Fremdkörper. Hemsworth dagegen zog das Treiben mit seiner unlustigen Thor-Parodie stellenweise arg ins Lächerliche und ließ die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Er mag seinen Spaß beim Dreh gehabt haben, doch selbst umgeben von verrückten Elementen war er mir einfach zu „drüber“.

Die Handlung mag keine Ausgeburt an Originalität gewesen sein, hat aber immerhin etwas an Tiefe dazugewonnen. Richtig komplex wurden die Sachverhalte zwar nie, dennoch gab man sich inmitten des Endzeit-Szenarios um Charakterzeichnung und Verständnis für die Motivationen bemüht. Viele Dinge waren zwar einfach gegeben, aber wirklich gestört haben die bereits geschaffenen Tatsachen nicht. Man kam schnell in das Geschehen hinein und ja, es fühlte sich auch wie ein Teil von „Mad Max“ an.

Echtes Highlight waren (wieder mal) die toll „choreografierten“ Fahrzeugszenen, die mit lustigen Ideen und ordentlich Materialschlacht für ein breites Grinsen auf dem Gesicht sorgten. Auch wenn wohl unwahrscheinlich viel CGI behilflich war, wirkten die Bilder recht authentisch, sprich: wie mit der Hand gemacht. Dazu gesellte sich ein Sound, der den Saal zum beben gebracht hat und zum Besten gehört, was man in letzter Zeit auf die Ohren bekommen hat. Die Räumlichkeit war beeindruckend und alle Effekte klar zu verorten.

Bei „Fury Road“ musste nur eine dünne Geschichte mit reichlich Radau überspielt werden, doch bei „Furiosa“ waren die Baustellen ein wenig größer. Stellenweise hat das Gebotene wirklich Laune gemacht, doch andererseits oft zum Fremdschämen oder Langweilen eingeladen. Wegen der sehenswerten Bilder und dem brachialen Atmos-Sound habe ich die Sichtung zwar letztlich nicht bereut, mir nach dem genialen Vorgänger (bzw. Nachfolger) etwas mehr versprochen. Klar lag die Messlatte unglaublich hoch, trotzdem hätte George Miller bessere Optimierung walten lassen dürfen. Unterm Strich für mich klar schlechter als „Fury Road“, für Fans des Franchise aber trotz einiger Macken einen Blick wert. Es gab halt echte Schauwerte, die viele Unzulänglichkeiten halbwegs aufgewogen haben.

Fotocopyright: Warner

Hart am Limit

Inhalt

Nachdem sich Ford eine Zeitlang in Thailand versteckt hat, taucht er wieder bei seinen Freunden auf und tut so, als ob nichts gewesen wäre. Seine Ex vermutet jedoch, warum er abgehauen sein könnte und bereits kurze Zeit später kreuzen dubiose Biker auf, die Fords Kopf haben wollen…

Fazit

Manche Filme werden von Sichtung zu Sichtung besser und irgendwie ist dies auch bei „Hart am Limit“ der Fall. Dies mag zwar weniger an einem gewissen Reifungsprozess liegen, vielmehr daran, dass man bei erneutem Begutachten weiß, was einen hier erwartet.

Das Werk fühlt sich nur selten wie ein richtiger Spielfilm an, wirkt oftmals eher wie eine reine Stuntshow mit Episodencharakter. Die Handlung führt uns von Actionszene zu Actionszene, ohne jemals in die Tiefe zu gehen oder unnötig kompliziert zu werden. Es war schnell verstanden, wer auf welcher Seite steht und vor allem in welche Richtung sich das Geschehen entwickeln wird. Überraschungen gab es eigentlich keine und auch die vermeintliche Beschuldigung eines Mordes hatte von Anfang an keinerlei echte Grundlage, war schnell durchschaut.

Bei der Inszenierung gab es wenig zu Meckern. Die wilden Verfolgungsjagden und Kloppereien wurden einwandfrei in Szene gesetzt, erinnerten fast an hochwertige Werbeaufnahmen. Natürlich wurde dabei ordentlich auf Übertreibung gesetzt – was dem Geschehen aber auch ziemlich gut gestanden hat und genau die richtigen Töne traf, dem Szenario eine unnötige Ernsthaftigkeit absprach und gelegentlich ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.

Die Darsteller verkamen erwartungsgemäß zu schlichten Beiwerk. Sie machten ihre Sache im gegebenen Rahmen zwar ordentlich, jedoch standen die Actionszenen (in denen die Akteure durch ihre Helme kaum zu erkennen waren) deutlicher im Vordergrund. Am ehesten sollte man daher ihre Stunt-Doubles loben – denn die haben zweifelsohne passable Arbeit abgeliefert.

„Hart am Limit“ ist kein guter Film. Die Story war unoriginell, die Darsteller performten eher so lala und Überraschungen hielten sich in Grenzen. Punkten konnte das Werk jedoch bei seiner muntereren und reichlich actiongeladenen Inszenierung, die kombiniert mit der vergleichsweise kurzen Laufzeit für Kurzweil im Heimkino sorgten und so milde über das Gezeigte urteilen lässt.

Fotocopyright: Warner

Mod Squad – Cops auf Zeit

Inhalt

Eine Gruppe junger Straftäter erhält von der Polizei eine zweite Chance. Im Gegenzug für ihre Mithilfe bei der Verbrechensbekämpfung erhalten sie Straffreiheit und werden zu Polizisten ernannt. Es dauert jedoch nicht lange, bis deren Chef tot aufgefunden wird und sie selbst in den Fokus der aktuellen Ermittlungen geraten…

Fazit

Seinerzeit war der Cast mit jungen Stars wie Claire Danes oder Omar Epps sicherlich nicht von schlechten Eltern und trotzdem ist der Streifen irgendwie total an mir vorbei gegangen. Nach der ersten Sichtung war das aber zum Glück auch nicht sonderlich schlimm – denn so richtig überzeugen konnte der Titel leider nicht wirklich.

Im Grunde fing es schon bei der merkwürdigen Grundprämisse an. Die ach so wilden jungen Straftäter gaben sich handzahm und selbst bei ihren Ermittlungen nur wenig rebellisch. Warum das so war, konnte man nur vermuten – das Geschehen steigt bereits inmitten ihrer Tätigkeit ein und lässt nur selten Hintergründe durchblicken.

Der Verlauf rangierte zwischen halbwegs Kurzweilig und ein wenig schleppend. Manche Dialoge und Romanzen zogen sich arg in die Länge, hätten zu Gunsten von Action ruhig minimalistischer ausfallen dürfen. Die Action aber wiederum war ordentlich gestaltet, handwerklich gut umgesetzt und recht launig. Gerne hätte man noch mehr davon einbauen dürfen.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen recht passabel erledigt, jedoch hat die Chemie aller Figuren untereinander nie so recht gepasst. Der zusammengewürfelte Haufen mag sicherlich beabsichtigt worden sein, dennoch hat jeder seinen Job nur zufriedenstellend und nicht überwältigend erledigt. Immerhin gab es aber auch Abseits der drei zentralen Hauptfiguren ein paar bekannte Gesichter wie beispielsweise Josh Brolin, Dennis Farina oder Richard Jenkins zu entdecken.

Laut meiner kurzen Recherchen basiert dieser Film auf einer Serie aus den 70igern – und das merkt man dem Treiben deutlich an. Die Handlung startet gefühlt in der Mitte und der Fall fühlt sich trotz einiger kleiner Längen in der Inszenierung recht kurz bemessen an. Hier wurde ein mehrteiliges Format auf einen Spielfilm heruntergebrochen und nicht sonderlich elegant optimiert. Weder Grundidee, noch Umsetzung konnten von den Socken hauen, aber für ein paar unterhaltsame Momente gibt’s eine solide Bewertung im Mittelfeld.

Fotocopyright: MGM HOME ENTERTAINMENT GMBH

Trigger Warning

Inhalt

Parker ist Soldatin mit Herz und Seele. Als sie von dem Tod ihres Vaters erfährt, kehrt sie in die alte Heimat zurück. Eigentlich war kein großer Aufenthalt geplant, doch ein paar Unstimmigkeiten bewegen sie zur Recherche. Möglicherweise fiel der alte Herr keinem Unglück, sondern einem Mordkomplott zum Opfer…

Fazit

Mit Jessica Alba holt Netflix mal wieder ein bekanntes Gesicht zurück auf die Bühne und liefert mit „Trigger Warning“ zumindest einen soliden Snack für die Zeit zwischen den Spielen der Fußball-Europameisterschaft ab. Mit der Handlung (und deren gesamten Verlauf) war sicherlich kein Blumentopf mehr zu gewinnen und auch die CGI-Effekte waren nicht mehr „State-of-the-Art“, aber immerhin war ein gewisser Unterhaltungswert nicht von der Hand zu weißen.

Der Streifen hangelte sich ein wenig von Action- zu Actionszene, um seine dünne Geschichte halbwegs zu überdecken. Diese liefen dann zwar ebenso vorherschaubar wie der Rest ab, hielten jedoch eine anständige Choreografie und ein paar nette Ideen parat. Alba hatte nichts von ihrem Charme und ihrer Beweglichkeit eingebüßt, trug das Geschehen in weiten Teilen von ganz allein. Der Rest der Darsteller ging soweit in Ordnung, für einen Oscar empfahl sich aber wahrlich Niemand.

Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und zumeist auch in besserer oder zumindest ansprechenderer Form. Das Geschehen plätscherte Abseits der Schusswechsel und Gefechte leider arg vor sich hin und lieferte uns keine neuen Einblicke oder Ideen. Alles war austauschbar, vorherschaubar und damit leider auch wenig spannend gestrickt. Man wusste früh, wie der Haase läuft und bekam bis zum bitteren Ende nicht einmal den Versuch einer andeuteten Wendung serviert, schlimmer noch: die Bösewichter erschienen und beliebig und das Interesse an deren Ergreifung war nur noch so lala.

„Trigger Warning“ machte eigentlich wenig falsch, setzt in meinen Augen aber zu sehr auf vertraute Bestandteile und ging in allen Bereichen zu sehr auf „Nummer sicher“. Man konnte das Teil zwar halbwegs schmerzfrei wegschauen, doch Begeisterungsstürme oder Momente mit Erinnerungswert blieben vollkommen aus. Unterm Strich trotz Jessica Alba also kein Highlight, für dass man unbedingt ein Abo beim Streaminganbieter abschließen müsste.

Fotocopyright: Netflix

Titanfall 2 (XBOX One/PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut von Jack Cooper, der als einfacher Soldat im Krieg von großen Konzernen verwickelt wird und inmitten der Gefechte auf den Mech BT stößt und unverhofft zu dessen Piloten wird…

Gameplay

War der erste Teil noch ein reiner Multiplayer-Shooter, hat man den zweiten Teil um eine tolle Singleplayer-Kampagne erweitert, die ich in diesem Review etwas genauer besprechen möchte.

Wie schon beim Erstling handelt es sich auch beim Nachfolger um einen First-Person-Shooter, der nicht nur zu Fuß, sondern auch innerhalb eines Mechs bestritten werden kann. Neben heftigen Gefechten stehen aber auch kleinere Geschicklichkeitstests wie wilde Sprungpassagen oder dem Hantieren mit kleineren Zeitreisen auf der Tagesordnung.

Viele Areale können nur mit gezielten Sprüngen (inklusive dem Laufen an Wänden) durchquert werden, manchmal sind sogar zusätzliche Aktionen wie das Umleitung von Windströmen dafür erforderlich. Das Ganze fordert hin und wieder kurze Denkarbeit, hält aber nur so lange wie nötig auf und gestaltete sich eigentlich nie als lästig.

Die Steuerung orientiert sich dabei an den Genre-Standards und erfordert keine größere Einarbeitung. Auf Wunsch kann eine Projektion eingeblendet werden, die uns die Orientierung erleichtert bzw. die zuweilen etwas kniffeligen Sprünge besser visualisiert.

Ein interessanter Kniff haben die Programmierer mit den Zeitsprüngen eingebaut. So ist gelegentlich ein Wechsel in eine andere Zeitebene erforderlich, um Räume betreten oder Schalter aktivieren zu können. Dies gab dem Spiel zusätzliche Tiefe, aber ohne uns dabei allzu stark zu verwirren. Visuell wurde das Ganze sehr stark in Szene gesetzt und hat immer mal wieder für kleineres Staunen gesorgt.

Spielzeit

Ich habe den Titel zu Release auf der XBOX One durchgespielt und ihn nun noch einmal erfolgreich auf dem PC absolviert – die genaue Zeit dabei aber nicht gestoppt. Ich würde den Umfang auf zirka 5 bis 6 Stunden beziffern (nur Single-Player).

Präsentation

Optisch macht „Titanfall 2“ noch immer eine hervorragende Figur und überzeugt mit toller Performance. Ich habe das Spiel auf dem Legion Go in Full-HD und vollen Details jederzeit flüssig wiedergeben können und war erstaunt wie detailreich die Grafik noch immer ist und welch geniale Lichteffekte zu vernehmen waren. Umgebungen, Figuren und vor allem die Mechs waren beeindruckend gestaltet und der wuchtige Sound (am besten mit Headset!) ließ eine atemberaubende Immersion aufkommen.

Positiv

  • hervorragende Grafik
  • brachialer Sound
  • tolles Setting
  • Mech-Passagen fühlen sich wuchtig an
  • vergleichsweise abwechslungsreiche Missionen
  • Kampange dreht spielerisch im letzten Drittel richtig auf

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Story plätschert vor sich hin

Negativ

  • unspektakulärer Endkampf
  • manchmal leichte Orientierungsprobleme

Fazit

Den Vorgänger habe ich eigentlich nur wegen seiner gigantischen Collectors Edition im Regal stehen. Spielerisch war der reine Multiplayer-Titel eher so lala und eine echte Kampagne hätte ich mir schon hierfür sehnlichst erhofft. Mit Teil 2 kamen die Entwickler diesem Wunsch zum Glück nach und haben in meinen Augen auch mehr als beachtlich abgeliefert.

Der Einzelspieler-Part war recht kurz, dafür aber angenehm knackig. Es gab keine nennenswerten Leerläufe und Abwechslung wurde groß geschrieben. Neben deftigen Ballereinlagen fügten sich die Parcours-Elemente gut ein und das Umherwandern mit den Mechs machte sowieso mächtig Laune. Vor allem gegen Ende hat das Geschehen so richtig aufgedreht und dank toll inszenierter Dauer-Action für Begeisterung gesorgt. Elemente wie das Erstürmen einer feindlichen Basis oder das Kapern von Luftschiffen sind nachhaltig in Erinnerung geblieben.

Schade, dass der Endkampf vergleichsweise unspektakulär und wie ein normales Gefecht mit einen Standardgegner ausgeschaut hat. Hier hätte man die Reise viel aufregender abschließen können – schließlich waren wir durch die vorherigen Kapitel noch voller Adrenalin und hätten gerne im hohem Tempo und abgedrehten Ideen weitergemacht.

Für Einzelspieler ist „Titanfall 2“ unterm Strich ein großartiges Erlebnis, das sich vor allem technisch noch immer nicht vor der aktuellen Konkurrenz verstecken muss. Die launige Kampagne enthielt viel frischen Wind und die kurze Spielzeit ist grade in der heutigen Zeit (zu viele Games, zu wenig Zeit) eher als Positiv anzusehen.

Kurzum: wer Shooter mag und ein Faible für Mechs und ein Sci-Fi-Setting mitbringt, erhält mit „Titanfall 2“ einen tollen Genrevertreter – der heutzutage immer mal wieder für kleines Geld zu haben ist und garantiert kein Fehlkauf darstellt. Ich habe den damaligen Vollpreis (rein für den Einzelspieler-Part!) nicht bereut.

Fotocopyright: EA/Respawn Entertainment, LLC

Æon Flux

Inhalt

Nach verehrenden Seuchen ist die Erde am Ende und nur eine intakte Stadt hat die schlimmen Katastrophen überlebt. In ihr leben scheinbar perfekte Menschen, doch etwas ist hier gewaltig faul. Agentin Aeon Flux ist Mitglied einer Widerstandsorganisation und wird auf die Oberen des Regimes angesetzt…

Fazit

Schon lange habe ich die Phrase „Style over Substance“ nicht mehr bemüht, doch bei diesem Titel kann einfach nichts Anderes als Zusammenfassung verwendet werden. „Aeon Flux“ basiert auf der gleichnamigen Zeichentrickserie, die einst auf MTV ausgestrahlt wurde und hatte irgendwie den Ruf als Klon von „Matrix“ verschrienen zu sein. Fakt ist allerdings, dass die Storyline zwar durchaus Parallelen zum gigantischen Blockbuster mit Reeves aufweist, der Film an sich allerdings schon ein eigenständiges und leicht krudes Ding markiert.

Ich wage direkt zu sagen, dass der Streifen an sich nicht sonderlich gut ist, trotzdem eine vergleichsweise respektable Bewertung bei mir einfährt. Dies lag weniger an der ausgefeilten Handlung oder übermäßig guten Darstellern, sondern schlichtweg an der audiovisuellen Präsentation – die bis Dato nichts von ihrer gefälligen Art eingebüßt hat.

Das Werk schaut aus, als wäre es grade erst entstanden, überzeugt mit einen enorm genialen Look und sehr guten Effekten. Vieles mag zwar irgendwo auch zum Schmunzeln anregen (Hände statt Füße, etc.), aber dies ist zum Einen der Vorlage geschuldet und wird zum Anderen durch seine krachende Präsentation locker egalisiert. Hier fliegen oft die Fetzen und Optisch, wie Akustisch wird der Zuschauer verwöhnt und lässt die Fünfe einfach mal grade sein.

Die Outfits von Theron und Konsorten waren ebenso gewöhnungsbedürftig wie manche Kulissen, aber eine gewisse „sexynis“ konnte man selten verleugnen. Auch hier wurde sich wohl eng an die Zeichentrickvorlage gehalten und deshalb ist negative Kritik nicht ganz berechtigt. Schauspielerisch gab sich Theron bemüht, der Rest (inklusive deutscher Gaststars) war kaum der Rede wert. War nicht unbedingt zum Ernst nehmen, passte irgendwo dennoch zum Szenario.

Kein guter Film, aber ein schönes Heimkinoerlebnis. „Aeon Flux“ ist weder Fisch noch Fleisch, kann aber alle paar Jahre gerne mal im Player landen und immerhin für knappe 90 Minuten das Hirn abschalten lassen. Allein wegen der tollen Bilder und den knackigen Sound habe ich dann meine Freude und vergesse die eher peinlichen Darbietungen der Darsteller und Autoren. Denkt Ihr genauso, dürft Ihr mal reinschnuppern. Eine echte Empfehlung gibt es aber nicht.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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