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Schlagwort: Drama (Seite 10 von 110)

Kiss of Death

Inhalt

Jimmy Kilmartin führt mittlerweile ein ruhiges Leben, hat der Kriminalität abgesagt und eine kleine Familie gegründet. Eines Nachts jedoch klopft ein alter Freund an seine Tür und bettelt um seine Hilfe. Bei einem Job für einen mächtigen Gangsterboss geht es angeblich um Leben und Tot und Jimmy willigt gezwungenermaßen ein. Als die Beiden bei dem Coup allerdings verhaftet werden, gerät die heile Welt unsers unfreiwilligen Helfers gehörig ins Wanken…

Fazit

Ein kurzer Blick zu einem großen Versandhändler offenbart, dass es anscheinend noch immer keine deutsche Blu-Ray zu diesem Streifen gibt – was ich besonders im Anbetracht seiner prominienten Besetzung für etwas verwunderlich halte. Wahrscheinlich gibt es wieder irgendwelche Lizenz Probleme, aber seis drum – die DVD (Beilage von einem Fernsehheft) wanderte am gestrigen Abend mal wieder in den Player und nun möchte ich ein paar Worte zum Besten geben.

Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake des gleichnamigen Titels von 1946. Da ich den vermeintlichen Klassiker allerdings nicht kenne (Schande über mein Haupt), kann ich hier keinerlei Vergleiche anstellen und betrachte das aktuellere Werk hierdurch auch ein wenig unvoreingenommener.

Die Geschichte warf nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt vom Hocker, bot aber einen weitestgehend ordentlichen Unterhaltungswert und ein paar echt überraschende Wendungen. Aufgrund seiner tollen Darsteller (u.A. David Caruso, Samuel L. Jackson und Nicolas Cage) machte das Zuschauen sowieso schon Spaß und man blieb bis zum Ende am Ball.

Leider erinnerte die Inszenierung (was nicht nur an der mittelprächtigen Bildqualität der DVD lag) eher an einen Fernseh-, statt Kinofilm, wirkte zuweilen etwas günstig produziert – und das hat mich schon ein bisschen getriggert hat. Vor allem schwankte der Look ständig zwischen hochwertig und dem „Soap“-Effekt einer Serie hin und her – was auf mich etwas unausgegoren gewirkt hat.

Die Besetzung war beachtlich, die Story grundsätzlich annehmbar, doch bei mir sprang der berühmte Funke einfach nicht über. Alles bewegte sich auf einem soliden, aber leider niemals sonderlich überragendem Niveau und am Ende blieb nur ein überdurchschnittlicher Eindruck zurück. Thriller freunde (und Fans der Akteure) dürfen natürlich mal reinschauen, ansonsten ist das Treiben wohl schnell wieder vergessen.

Fotocopyright: Twentieth Century Fox

Scoop – Ein royales Interview

Inhalt

Der Medienmogul Weinstein wird angeklagt und seine Verhaftung zieht weite Kreise. Unter den möglichen Mitschuldigen befindet sich sogar der Lieblingssohn der Queen und das Volk ist gespalten. Ein Redaktionsteam der BBC versucht ein Exklusivinterview, entscheidende Aussagen und natürlich auch eine mächtige Quote einzukassieren…

Fazit

Ich würde lügen, wenn ich von Anfang an behauptet hätte, dass mich die Thematik großartig interessieren würde. Da ich mir trotzdem einen spannenden und mit Gillian Anderson („Scully“ aus Akte X)gut besetzten Film versprochen habe, ging ich trotzdem munter ans Werk und wurde am Ende glücklicherweise nicht enttäuscht.

Wie exakt sich die Handlung an wahren Gegebenheiten orientiert, kann ich leider nicht sagen. Ich habe das Geschehen eher beiläufig verfolgt und konnte zumindest groben Eckfeiler mit einem wohlwollenden Nicken quittieren.

Erwartungsgemäß ging es bei diesem Streifen eher etwas ruhig und trocken, aber keineswegs langweilig zur Sache. Man stiegt mitten im Geschehen ein, kam nach wenigen Minuten gut in den Verlauf hinein und konnte den Ausführungen der Figuren problemlos folgen.

Nicht nur die optisch ungewöhnliche Gillian Anderson, vor allem ihre Gegenüber Rufus Sewell hat einen tollen Eindruck hinterlassen. Die Mimik und Gestik waren durchwegs glaubwürdig, animierten somit zum Schmunzeln oder gar zu Gänsehautmomenten.

Der Film lebte von seinen sich perfekt ergänzenden Schauspielern, die sich allesamt gekonnt die Bälle zuwarfen und die Sache immer weiter voran trieben. Auch wenn eigentlich nicht viel auf dem Schirm geschah und die tatsächlichen Fakten den Rahmen der Originalität begrenzten, wurde man super bei Laune gehalten.

„Scoop“ vermittelte ein eher schwieriges Thema auf unerwartet unterhaltsame Weise und verdient damit schon einmal ein großes Lob. Nicht nur die Autoren, vor allem aber auch die Darsteller haben ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet und machten die Immersion perfekt. Unterm Strich ein dichtes Drama – sofern man einen persönlichen Einstieg findet und keine großartige Action oder dergleichen erhofft.

Fotocopyright: Netflix

Rentierbaby – Mini-Serie

Inhalt

Donny ist Comedian und jobbt nebenher in einer Bar. Eines Tages kreuz dort die seltsame Martha auf, die er spontan auf einen Drink einlädt und somit den Anfang vom Ende einläutet. Im Laufe der Zeit verstehen sich die Beiden recht gut und sie besucht ihn täglich im Laden, versorgt ihn zudem mit netten Kosenamen wie beispielsweise „Rentierbaby“. Irgendwann nehmen diese aufdringlichen Begegnungen allerdings überhaupt und Donny wird die Psychopathin nicht mehr los…

Fazit

Wahrscheinlich lag es wohl am Titel, dass mir diese Produktion ins Auge fiel und wohl erst bei genauerer Betrachtung, dass es sich wohl um eine abgeschlossene Mini-Serie handelt und ruhig mal betrachtet werden könnte. Jedenfalls habe ich mal kurz reinzappen wollen und habe bereits auf Anhieb die ersten beiden Episoden und alsbald darauf den Rest genossen.

„Rentierbaby“ klang als Bezeichnung für eine Serie nicht nur ungewöhnlich, seine Darsteller und die Geschichte waren es ebenfalls. Die Figuren wirkten jedoch wie aus dem Leben gegriffen und keineswegs einem Casting für Supermodells entsprungen – was zumindest das Reindenken in die Handlung einfacher machte und einen gewissen Raum zur Identifikation gab.

Die Story war dramatisch, aber dennoch mit einigen humorigen Einlagen gespickt und hierdurch nie zu ernst und trocken serviert. Sicherlich wurden hier ernsthafte (mitunter diskussionswürdige) Themen behandelt, aber die Macher bewiesen bei deren Schilderungen viel Fingerspitzengefühl und präsentierten die Ereignisse äußerst packend und mit viel Kurzweil.

Die Inszenierung war hochwertig und die deutsche Synchronisation gelungen. Hin und wieder gab es zwar ein paar Untertitel mit (teilweise gewollten) Rechtschreibefehlern, doch das trübte den positiven Eindruck nicht. Mir gefiel die typische britische Atmosphäre, die hier jederzeit hervorragend zum tragen gekommen ist und beispielsweise mit kultigen Pubs zu gefallen wusste.

„Rentierbaby“ war eine Serie, die vergleichsweise harmlos anfing und mit ihrer interessanten Erzählweise und authentischen Figuren rasch in ihren Bann zog. Die Ereignisse waren glaubwürdig, der Unterhaltungswert jederzeit absolut gegeben. Wer eine frische, kurzweilige und abgeschlossene Thriller-Serie sucht, kommt hier jedenfalls uneingeschränkt auf seine Kosten!

Fotocopyright: Netflix

Hot Boyz

Inhalt

Kool wollte schon immer Hoch hinaus und vor allem seiner hübschen Freundin Lawshawna ein besseres Leben bieten. Als sie eines Tages unschuldig im Knast landet, bleibt ihm jedoch keine andere Wahl als für die Polizei als Spitzel zu agieren und die Verbrecherorganisation vom lokalen Platzhirsch Saint zu unterwandern…

Fazit

Filme wie „Hot Boyz“ sind tatsächlich einer der Gründe, hin und wieder den alten Videorekorder zu reaktivieren – schlichtweg aus dem Grund, da ich den Streifen auf keinem anderen Medium besitze. Ob es sich lohnt, ist natürlich eine sehr individuelle Frage.

Der Streifen unterhält super, was in erster Linie an seiner lockeren Erzählart und den symphytischen Darsteller lag. Auf dem Schirm ist eigentlich immer was los und zur Überbrückung gibt es mittendrin einen echt eingängigen Soundtrack, der mit seinen Hip-Hop Tracks hervorragend zum Szenario gepasst hat.

„Silkk tha Shocker“ gab eine erstaunlich charismatische Hauptfigur ab, mit der man trotz befremdlicher Grundthematik mitfiebern und seine Aktionen vollends verstehen konnte. Ihm zur Seite standen Szene-Größen wie „Snoop Dogg“ oder „Master P“. – die ihre Sache ebenfalls professionell machten und für eine angenehme Atmosphäre sorgten.

Die Mischung aus Action, Romantik und Thrill waren gefällig ausgelotet und kein Part übernahm Überhand. Es ging nach einem krachenden Intro zwar zunächst etwas ruhiger zur Sache, doch hat man innerhalb dieser Momente die Charakterzeichnung ordentlich voran getrieben und die Machtverhältnisse schnell geklärt. Danach wurde der Titel ziemlich packend und hielt seine Spannungskurve bis zum Ende bei.

Neben der bereits erwähnten musikalischen Seite muss sich auch der Rest der Inszenierung nicht verstecken. Die leicht körnige Optik macht auch heute noch einen hochwertigen Eindruck und bot seine coole „Kino-Optik“ der 90iger. Keineswegs billig, aber auch nicht nicht so krass auf Hochglanz getrimmt – einfach rau und angemessen.

Ich würde nicht behaupten, dass „Hot Boyz“ ein entscheidender Teil meiner Jugend gewesen ist, doch Filme wie dieser wecken Erinnerungen an vergangene Tage und vielleicht gibt es deshalb bei der Bewertung auch den ein oder anderen zusätzlichen Pluspunkt. Der Streifen setzte keine neuen Maßstäbe, lieferte aber in allen Bereichen mehr als solide ab und hält mit einer vergleichsweise einfachen Weise noch immer prima bei Laune. Wer dem Genre und/oder den prominenten Akteuren grundsätzlich nicht abgeneigt ist, erhält hier einen sehenswerten Vertreter mit viel Kurzweil.

Fotocopyright: Ascot Elite

Nix zu verlieren

Inhalt

Geschäftsmann Nick Beam kommt eines Tages etwas früher nach Hause und erwischt seine Frau ausgerechnet mit seinem Chef im Bett. Seine heile Welt bricht zusammen und er will einfach nur raus. Er setzt sich in seinen Wagen und fährt los – bis er in einem zwielichtigen Viertel landet und dort den Möchtegern-Gangster T. Paul trifft…

Fazit

Nach dem „Bad Boys“-Marathon am vergangenen Wochenende, hatte ich mal wieder Bock auf einen weiteren Film mit Martin Lawrence und schnell kam mir dabei „Nix zu verlieren“ in den Sinn. Diese Komödie habe ich schon etliche Jahre nicht mehr gesehen – und Gott sei dank haben die positiven Erinnerungen nicht getrübt.

Zugegeben: Der Plot stand auf leicht wackeligen Füßen, aber dennoch war die Geschichte ganz witzig aufgebaut und sorgte für einen passablen Rahmen für die künftigen Ereignisse. Das Team Robbins/Lawrence harmonierten wunderbar miteinander und ließen dann solche Kleinigkeiten wie allgemeine Glaubwürdigkeit der Story vergessen. Sie warfen sich gekonnt die Bälle zu und motivierten sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen (ich glaube, dass hatte ich auch schon bei Lawrence und Smith bei „Bad Boys“ geschrieben).

Es gab dabei ein paar echt gute Gags und kleinere Szenen, die durchaus in Erinnerung blieben. Vor allem wenn Robbins seinen berüchtigten Tanz an den Tag legt, bleibt trotz mehrfacher Sichtung einfach kein Auge trocken. Das Erzähltempo überhaupt war ausgezeichnet und es gab keine gravierenden Längen. Man sprang mit gefälligen Tempo von Abschnitt zu Abschnitt und vergaß dann nie immer wieder für kleinere Lacher zu sorgen und die Charakterzeichnung voran zu treiben.

Wer auf lockere Komödien steht, macht bei „Nix zu verlieren“ nichts verkehrt. Der Titel hat schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch nichts von seinem großartigen Unterhaltungswert eingebüßt. Das Treiben lebte von seinen tollen Darstellern, die gnädig über Vieles hinwegsehen ließen und uns ganz hervorragend bei Laune hielten. Unterm Strich für mich zur kein Film auf Höchstwertungs-Niveau, aber ein rundum empfehlenswertes Paket für die ganze Familie.

Fotocopyright: Warner Home Video – DVD/Touchstone

Bandits

Inhalt

Der Auftritt bei einem Polizeiball nutzt eine weibliche Sträflingstruppe zum Ausbruch. Um Geld für ein neues Leben aufzutreiben, tingeln sie als – immer auf der Flucht – als Band durch das Land und begeistern ihren Fans…

Fazit

Das Lied „Baby, don`t forget to catch me“ ist mir seit damaligen Kino-Releases des Streifens im Gedächtnis geblieben – der Rest leider weniger. Nach etlichen Jahren ist „Bandits“ dann zwar immer noch ein gut anschaubarer Spielfilm, doch so richtig vom Hocker konnte er mich nicht mehr hauen.

Über weite Teile plätschert der Streifen vor sich hin und bot (mal abgesehen vom mächtigen Ohrwurm am Ende) kaum erinnerungswürdige Momente. Die Darstellerinnen haben zwar allesamt gut miteinander harmoniert, doch keine Konfliktsituation hat sich dabei nachhaltig im Gedächtnis eingebrannt.

Die Story würde ich als nett, aber nur bedingt glaubwürdig beschreiben. Klar bot sie einen passenden Rahmen, um Figuren zusammenzuführen und ein paar Songs trällern zu lassen, doch das war es dann auch schon. Man konnte das Treiben nur selten ernst nehmen und Kritik (beispielsweise an den Medien) ebenfalls nur bedingt zwischen den Zeilen herauslesen.

„Bandits“ ist ein seichtes Ding irgendwo zwischen Komödie, Drama und Selbstfindungs-Tripp, dabei allerdings eher ein wenig unspektakulär ausgefallen. Schmerzfrei anschaubar auf jeden Fall, aber irgendwie auch ein wenig belanglos und nur bedingt zum echten Mitfiebern geeignet.

Fotocopyright: Turbine Medien

The Palace

Inhalt

Die große Millennium-Feier steht bevor und an den letzten Tagen im Jahr 1999 wird es noch einmal hektisch im Hotel „The Palace“. Ranghohe Politiker, Schauspieler und wohlhabende Menschen treffen ein und der Direktor xxx hat alle Hände voll zu tun, um jedem Gast gerecht zu werden…

Fazit

Auch wenn ich Polanski als Person eher kritisch sehe, sind seine Werke jedoch nicht von schlechten Eltern und auch „The Palace“ konnte im Großen und Ganzen durchaus überzeugen. Zwar habe ich hier am Ende irgendwo nach einer richtigen Message gesucht, trotzdem war der Titel von Anfang bis Ende sehr kurzweilig und ich habe die investierte Zeit durchaus genossen.

Der Film besaß keine tiefgründige Geschichte, zeigte uns vielmehr ein paar einfache Handlungsstränge auf und sprang in regelmäßigen Abständen zu ihnen hin und her. Verbindendes Element war hierbei der Hoteldirektor, der hervorragend und mit witzigen Akzent von Oliver Masucci gespielt wurde. Mit seinem Charme hatte er großen Stars wie John Cleese oder Mickey Rourke mit seinem famosen Spiel ordentlich etwas entgegen zu setzen.

Apropos große Stars. Diese bewiesen hier (ob freiwillig oder unfreiwillig) Mut zur Hässlichkeit und nahmen sich mit ihren skurrileren und schauerhaften Auftritten wohl selbst ein wenig auf die Schippe. Dies sorgte in regelmäßigen Abständen für schallende Lacher – auch wenn der Humor zumeist auf eher verhaltenem Niveau rangierte und oft nur knapp über der Gürtellinie stattfand.

Optisch war ich etwas zwiegespalten. Der Film besaß seinen eigenen Look – irgendwo zwischen Kino- und Fernsehproduktion, aber auch hochwertig und mit satten Farben garniert. Der (altmodische) Prunk des Hotels kam wunderbar rüber, Außenaufnahmen gab es (abgesehen vom Eingangsbereich) eigentlich keine. Alles spielte sich innerhalb des Gebäudes ab.

Polanski hat einige erstklassige Arbeiten abgeliefert und „The Palace“ passt da irgendwie nicht so ganz ins Raster. Ich habe jedenfalls nicht viel erwartet, wurde aber wirklich gut bei Laune gehalten. Die bekannten Namen verhalfen dem Titel zu einer gewissen Aufmerksamkeit und der muntere Erzählfluss ließ keine Langeweile aufkeimen. Sicherlich ist der Streifen letztlich nichts Besonderes und wird auch nicht Jedermanns Geschmack treffen, empfehlen würde ich ihn dennoch.

Fotocopyright: LEONINE

So weit die Füße tragen

Inhalt

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird Clemens Forell mit vielen anderen Soldaten nach Sibirien ins Straflager geschickt. Stolze 25 Jahre soll er dort vor sich haben, doch die Sehnsucht nach der Familie ist größer. Er arbeitet einen Plan zur Flucht aus und geht auf eine jahrelange Reise in Richtung Heimat…

Fazit

Damals war die Serie ein echter Straßenfeger und eine aktuellere Kinoadaption auch nichts verwerfliches. Ich kann nicht beurteilen, wie viel Wahrheit in dieser Geschichte steckt – doch glaubwürdig und packend waren die Ereignisse allemal.

Der Film geht bereits nach wenigen Augenblicken unter die Haut. Die krassen Bilder der Überführung der Gefangenen sorgen für Gänsehaut und vermitteln sogleich einen Eindruck der rauen Gegebenheiten. Man konnte sich auf Anhieb in den Kopf von Clemens (hervorragend gespielt von Michael Mendl) hineinversetzen und seine Sehnsüchte teilen.

Auch wenn ein einzelner Film trotz Überlange nicht die breite Erzählbasis einer Serie besitzt, so wurden doch alle wichtigen Station untergebracht und ein gutes Pacing präsentiert. Mit der Flucht von unserer Hauptperson kommt der Streifen dann so richtig in Fahrt und liefert uns neben beeindruckenden Landschaftsaufnahmen auch tolle Einblicke in das Leben anderer Kulturen.

Dabei wirkt der Titel nie überhetzt oder unausgeglichen. Jeder Zwischenstopp hatte seine Berechtigung und seine eigene Geschichte zu erzählen, ohne jemals das Gesamtbild aus den Augen zu lassen. Immer gab es etwas Neues zu entdecken und immer war man gespannt, ob die neuen Figuren es gut oder böse mit unserem Reisenden halten.

Die Ausstattung war nahezu verschwenderisch und machte das Eintauchen in die weiten Russlands sehr einfach. Karge Kulissen gaben ein Gefühl für große Entfernungen, prächtig ausgebaute Städtchen ein Gefühl für Geborgenheit. Dazu Charaktere die im Original oder mit klar zu erkennbaren Akzent agierten – die Immersion war beachtlich.

Der Kinofilm „So weit die Füße tragen“ stellt eine gelungene und zeitgemäßere Zusammenfassung der alten Serie dar und mag vielleicht auch deshalb eine neue Zielgruppe erschließen. Die Geschichte ist nachwievor faszinierend und frisch, die Ereignisse noch immer mitreißend konstruiert. Ein Werk, dass man durchaus auch mal im Geschichtsunterricht zeigen könnte und nichts von seiner Ausdruckskraft eingebüßt hat.

Fotocopyright: Capella International GmbH

Street Kings

Inhalt

Für die Kariere geht Cop Tom Ludlow über Leichen. Er fragt nicht lange und ballert die Gangster über den Haufen. Gedeckt wird er von seinem Vorgesetzten, der von dessen beachtlichen Aufklärungsquoten profitiert und die Fakten gegenüber den Kollegen und der Presse natürlich etwas vorteilhafter präsentiert. Die unkonventionellen Ermittlungsarbeiten laufen prächtig, bis Tom über die Leiche seines Ex-Partners stolpert und die Spuren zu dessen Mördern verfolgt…

Fazit

Gefühlt ist „Street Kings“ seinerzeit ein bisschen untergegangen – und dies leider völlig zu Unrecht. Keanu Reeves spielte hier mit viel Hingabe einen fragwürdigen Cop, der irgendwann zurecht an seinen Idealen und Vorgesetzten zweifelt, selbst zur Zielscheibe wird.

Die Inszenierung war hochwertig und flott. Das Geschehen hatte ein prima Tempo, besaß keinerlei Durchhänger oder unnötige Passagen. Sicherlich war die Handlung bereits nach kurzer Zeit äußerst durchschaubar und es gab keine Zweifel am Täter und Motiven – doch der Weg zum finalen Showdown war schlichtweg sehr unterhaltsam und kurzweilig ausgestaltet.

Es gab extrem hübsch choreografierte Schusswechsel und ebenso spannende Konversationen zwischen den gefälligen Stars. Die Chemie zwischen Reeves und seinen Kollegen (u.A. Hugh Laurie, Forest Whitaker) hat passt und es war eine Freude den routinierten Akteuren bei ihrem Spiel beizuwohnen. Man agierte auf Augenhöhe und verkörperte die jeweilige Rolle sehr glaubwürdig.

Richtig gut gefiel mir die gewisse Härte des Streifens. Sowohl Kloppereien, als auch die Schusswechsel wirkten hart und kompromisslos. Überhaupt war die Grundstimmung angenehm rau und man konnte gut im teils arg zwielichtigen Milieu mit furchteinflößenden Typen abtauchen.

Wer actionreiche Cop-Thriller mag, liegt bei „Street Kings“ definitiv richtig. Das Teil erfand das Rad zwar nicht keineswegs neu, präsentierte uns aber einen munteren Genrebeitrag mit gutem Cast und ausgezeichnetem Pacing. Obwohl man Alles irgendwo schon einmal gesehen hat, ging dem Titel nie die Puste aus und der Zuschauer blieb bis zur letzten Minute gebannt am Schirm. Die geile Atmosphäre rundete das tolle Gesamtbild ab. Absolute Empfehlung!

Fotocopyright: 20th Century Fox

Old School

Inhalt

Von ihren Frauen verlassen, tun sich drei alte Freunde zusammen und gründen am Rande einer Universität ihre eigene Studentenverbindung. Sie feiern täglich fette Partys und Jeder will dazugehören. Dies ist dem Dekan natürlich ein Dorn im Auge und so versucht er mit allen Mitteln die wilde Truppe loszuwerden…

Fazit

Wer Filme von oder mit Will Ferrell kennt, der weiß was einen hier erwartet. Die Gags waren zumeist auf keinem sehr hohen Niveau und die „nackten Tastsachen“ der Unrated-Version hauen heutzutage Jemanden mehr vom Hocker – aber immerhin kann der Titel mit ordentlicher Kurzweil aufwarten.

Die Handlung war simpel, vorherschaubar und somit eigentlich nicht der größeren Rede wert. Mich würde es allerdings nicht wundern, würde das Ganze auf wahren Tatsachen beruhen und die Macher hier gar nicht viel hinzugedichtet hätten – schreibt das Leben doch oftmals die besten und mitunter unglaubwürdigsten Geschichten.

Gepasst hat hier jedenfalls der Cast und auch die bereits erwähnte Kurzweil. Der Streifen war locker-flockig erzählt, bot in regelmäßigen Abständen ein paar Lacher und hing nie nennenswert durch. Das Pacing war klasse und die knappen 90 Minuten für das Gebotene vollkommen ausreichend. Grade Komödien nutzen sich bei längerer Laufzeit spürbar ab und überschreien ihren unterhaltsamen Zenit schnell – dies war hier zum Glück nicht der Fall.

Neben Luke Wilson, Will Ferrell und Vince Vaughn tummelten sich jede Menge bekannte Gesichter (u.A. Juliette Lewis, Elisha Cuthbert oder Seann William Scott) auf dem Schirm und sogar für einen coolen Gastauftritt von Snoop Dogg hat es gereicht. Das war alles sehr schön stimmig gestaltet und die Scharmützel ausgewogen über den Film verteilt.

Im Grunde war ich voll des Lobes, doch am Ende folgt eine nüchterne Bewertung. „Old School“ hat seine eindeutigen Stärken, war aber streng genommen kein so richtig guter und für alle Zielgruppen empfehlenswerter Film. Wer Ferrell und dessen Humor jedoch mag, addiert gerne noch ein Pünktchen zum Wertungskonto dazu und hat sowieso eine gute Zeit.

Fotocopyrighgt: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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