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Schlagwort: Besprechung (Seite 43 von 199)

Ein Schatz zum verlieben

Inhalt

Einst waren Tess und Ben ein echtes Traumpaar, doch seine Besessenheit von einem Schatz hat die Ehe letztlich zerstört. Nachdem Ben nun allerdings einen Beweis für die Existenz seines Traumes hat, scheint auch das alte Feuer zwischen den Beiden neu entfacht. Gemeinsam mit einem neuen Geldgeber wagen sie sich auf eine neue Expedition…

Fazit

Lange habe ich die DVD nicht mehr aus dem Regal gezogen, doch am gestrigen Abend wurde mir auch schnell klar warum. Auf den ersten Blick (bzw. beim Überfliegen der Inhaltsangabe) versprach das Projekt ein seichter, obgleich auch recht launiger Titel zu werden – doch bereits nach kurzer Zeit stellte sich die Ernüchterung ein.

Der Streifen war toll gefilmt, bot atemberaubende Kulissen und hübsche Darsteller, aber leider auch eine sehr langatmige Erzählweise. Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin, kam nie wirklich in die Gänge. Viele Dialoge waren schlichtweg langweilig und ein echtes Abenteuer-Feeling vermochte trotz einiger entsprechenden Elemente irgendwie nicht aufkommen.

Die eigentliche Schatzjagt lief gefühlt am Rande beiläufig mit und die nett gemeinten Zankereien zwischen unseren Hauptfiguren war bereits nach kurzer Zeit nur leidlich unterhaltsam. Irgendwie hat die Chemie zwischen Kate Hudson und Matthew McConaughey nicht ganz gepasst, man wollte ihnen die extrem schnell neu entfachte Liebe nicht so recht abkaufen – zumal sie mit recht vorherschaubaren Mitteln konstruiert wurde.

Der Film folgte bewährten Mustern und hielt zu keiner Zeit echte Überraschungen parat. Auch wenn ich wirklich nicht gerne spoilere – es sei soviel verraten, das Niemand mit falschen Karten spielte, es keine plötzlichen Wendungen gab und der Verlauf zu jederzeit absolut vorherschaubar verlief. Selbst ein relativ oberflächliches Werk hätte hier gerne mit einem Ticken mehr an Tiefe daherkommen und zumindest für keine „Aha“-Momente sorgen dürfen.

Weder als Liebesfilm, noch als Erbe von „Indiana Jones“ macht dieser Titel eine gescheite Figur. Er wirkt an vielen Ecken und Enden einfach nicht ausgereift und sein allgemeiner Unterhaltungswert hielt sich selbst mit geringen Erwartungen arg in Grenzen. Für mich ist „Ein Schatz zum verlieben“ ein Film, den ich wohl schnell wieder aus dem Gedächtnis streiche und mich in einigen Jahren erneut enttäuschen lasse. Mittelmaß auf ganzer Linie – aber immerhin technisch grundsolide und mit einigen netten Urlaubs-Vibes.

Fotocopyright: Warner Home Video

Uncharted: Legacy of Thieves Collection – Fazit zur PC-Version

Einleitende Worte

Bei der „Legacy of Thieves Collection“ handelt es sich um eine Zusammenstellung der beiden Spiele „Uncharted 4: A Thief’s End“ und „Uncharted: The Lost Legacy“, die ich auf dieser Seite bereits besprochen habe und die vor einiger Zeit auch endlich für den PC erschienen sind. Diese Fassungen habe ich mir nun noch einmal angeschaut und möchte an dieser Stelle noch ein paar Worte zu diesen Meisterwerken verlieren.


Hier findet Ihr das Original-Review zu Uncharted 4: A Thief’s End

Hier findet Ihr das Original-Review zu Uncharted: The Lost Legacy


Fazit zur PC-Version

Auch auf dem PC machen die beiden Titel eine hervorragende Figur und brauchen sich dank edler Grafik, guter Performance und noch immer äußerst unterhaltsamen Gameplay nicht vor der Konkurrenz („Tomb Raider, etc,) zu verstecken. Die Games fühlen sich wie spielbare „Indiana Jones“-Filme mit Inszenierung von „Jerry Bruckheimer“ zu Mitspielen an und zaubern nun auch großes Kino auf den PC-Bildschirm.

Am eigentlichen Gameplay oder am Spielinhalt hat sich zwar weiterhin nichts verändert, aber tragisch ist dies auf keinen Fall. Die Spiele sind hervorragend gealtert und haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Natürlich wären ein paar neue oder veränderte Abschnitte ein nettes Goodie gewesen, aber in ihrer Urform waren die Games sowieso schon nahezu perfekt.

Gespielt habe ich hauptsächlich in meinem Mittagspausen auf dem „Legion Go“ und war über die Technik ein wenig verwundert. Das Programm bot nur den normalen oder rahmenlosen „Fenstermodus“, aber kein echtes Vollbild an. So musste entweder die Auflösung des „Legion Go“ innerhalb von Windows runterstellen oder zwangsweise die hohe Auflösung (4k bei immerhin durchschnittlich 30-35 Frames) „ertragen“.

Dem ersten Spielstart wurde noch Shader generiert. Dies nahm zwar keine Stunde wie bei „The Last of Us“ in Anspruch, doch mit rund 30 Minuten musste man hier schon rechnen. Danach war das Spiel trotzdem enorm ruckelig (zirka 15-25 Bilder bei 720p und mittleren Details), doch beim zweiten Aufruf lief es dann selbst in 4k (siehe oben) ganz manierlich.

Gewöhnungsbedürftig war die Steuerung. Bislang habe ich die“ Uncharted“-Reihe immer mit Playstation-Controllern (von der PS3 bis zur PS5) genossen, doch mit dem XBOX-Layout brauchte ich ein wenig Eingewöhnung. Zwar verzeiht das Programm weiterhin kleinere Fehler bzw. ungenaue Sprünge, aber trotzdem war das Feeling zunächst ziemlich ungewohnt.

Wahrscheinlich waren die letzten beiden Teile am leichtesten zu portieren und gehören sicherlich auch zur Speerspitze der Saga – doch schade, dass PC-only Benutzer noch nicht in die Verlegenheit der ebenfalls wundervollen Erstlinge von Naughty Dog kommen. Klar lässt sich der Geschichte auch ohne größere Vorkenntnis gut folgen, dennoch wäre eine Nachreichung der Vorgänger (evtl. mit überarbeiteter Technik, z.B. höhere Auslösung, mehr Frames, etc.) äußerst wünschenswert.

Für mich gehört „Uncharted 4“ (und seine Stand-Alone Erweiterung) weiterhin zur absoluten Referenz und ich freue mich nun über eine potentiell größere Spielerschaft, die mit ihren Käufen auch hoffentlich zum Fortbestand der Serie beitragen. Technisch habe ich jedenfalls nichts zu bemängeln und gebe natürlich noch immer eine echte Kaufempfehlung (am besten bei GOG – da kürzlich released) ab!

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment Europe

Alan Wake 2 (PC)

Inhalt

Ein Mord mit scheinbar okkulten Hintergründen führt FBI Agentin Saga in das verschlafene Städtchen Bright Falls. Dort trifft sie zunächst auf etwas verschlossene Einwohner, später aber auch auf den verschwunden geglaubten Bestseller-Autoren Alan Wake, der scheinbar nicht mehr zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann…

Gameplay

Gespielt wird das Adventure aus der Third-Person Perspektive, in der ihr nicht nur die Rolle von FBI Agentin Saga übernehmt, sondern auch erneut den namensgebenden Alan Wake steuern dürft.

Das Gameplay besteht dann aus unterschiedlichen Versatzstücken, wie etwa dem Lösen von Rätseln, den Zusammensetzen von Beweisketten oder dem Manipulieren der Storyline, welche Auswirkungen auf die jeweiligen Kulissen mit sich bringt. Schreibt Alan ein paar neue Zeilen in sein Buch, ändern sie die Ereignisse und man switcht quasi zwischen verschiedenen Realitäten und/oder Zeiten hin und her. Hierfür muss der Autor allerdings entsprechende Zeilen finden, um sie dann per Inventar dem jeweilen Abschnitt zuzuordnen.

Ab einem gewissen Punkt kann dann letztlich auch selbstständig zwischen Saga und Alan hin- und her gewechselt werden, was dann einen nicht ganz linearen Spielverlauf verspricht. Kommt man an einer Stelle nicht weiter, versucht man sich eben an der Handlung der anderen Figur.

Die Rätsel haben unterschiedliche Güte. Mal ist nur eine Zahlenkombination für eine Tür oder eine Kiste aufzutreiben, mal müssen Gegenstände miteinander kombiniert werden oder ein Reim zur Lösung eines Puppenrätsels zerlegt werden. Dies hält meist nicht allzu lang auf, da die Areale relativ übersichtlich gestaltet und nicht sonderlich weitläufig sind – auch wenn es zunächst einen anderen Eindruck erweckt.

Die Areale sind meist sehr eingeschränkt, um nicht das Wort „schlauartig“ zu verwenden. Auf den ersten Blick schauen Stadtviertel recht umfangreich aus, doch in der Realität ist man überall schnell durchgelaufen – was dank dem gelegentlichen Einsatz von „Backtracking“ (also dem erneuten Aufsuchen bereits bereister Gebiete) zum Glück auch okay war und nicht in unendliche Laufarbeit ausartet.

Spielzeit

Wie in der Presse und von den Programmierern im Vorfeld angekündigt habe ich auch knapp 20 Stunden in der Welt von Saga und Alan verbracht, dabei aber sicherlich nicht alle Sammelgegenstände (Manuskripte, etc.) eingesammelt.

Präsentation

Optisch ist „Alan Wake 2“ eine Referenz mit nur wenig Luft nach oben. Figuren und Landschaften wirken stellenweise fotorealistisch, die Immersion war enorm. Das Spiel mit Licht und Schatten wurde eindrucksvoll in Szene gesetzt, die Mischung aus echten Filmanschnitten und Spielsequenzen waren wie aus einem Guss.

Abstriche müssen bei der deutschen Synchronisation gemacht werden. Zwar waren die Sprecher an sich nicht schlecht gewählt, doch deren Betonung wirkte oftmals sehr lieblos und dies trübte durchaus die Stimmung. Viele Charaktere wirkten gelangweilt, was nun mal nicht immer zu manch düsteren Lage passen wollte.

Positiv

  • herausragende Grafik
  • angehm düstere Atmosphäre ala „Twin Peaks“
  • interessante Geschichte
  • unterschiedliche Gameplay-Elemente

Neutral

  • deutsche Vertonung eher mittelprächtig
  • Passagen an der Hinweistafel etwas langatmig
  • Gunplay fühlt sich eher so lala an

Negativ

  • Bosskämpfe teils frustrierend
  • Ziele nicht immer klar definiert
  • geringe Auswahl an Gegnertypen
  • Speichern nur an bestimmten Stellen

Fazit

„Alan Wake“ war ein heißer Anwärter auf mein Spiel des Jahres, doch mit fortschreitender Spielzeit ist die initiale Begeisterung ein wenig der Ernüchterung gewichen. War man zunächst von der bombastischen Grafik geblendet und von der mystischen Atmosphäre begeistert, wich die Eutrophie der tristen Realität.

Das Spiel ist sicherlich nicht schlecht, doch hinter der extrem hübschen Fassade verbirgt sich ein relativ normales Adventure mit nahezu schlauchartigen Leveln, viel Backtracking und einem semi-gut funktionierenden Action-System. Wie im Vorgänger spielen sich die interessant gedachten Ballereien nicht ganz optimal und so manch hektische Passage wird hierdurch enorm frustig.

Im ersten Moment gefiel die Detektivarbeit ausgesprochen gut, doch nach kurzer Zeit war der Bogen bereits überspannt und die Hinweistafel wurden mit wilden Klicken (ganz nach dem Trial & Error Prinzip) durchgeklickt und ohne echten Hirnschmalz gelöst. Nach etlichen Klicks hingen alle Bilder an der Tafel und die Handlung ging endlich weiter.

Allgemeiner Umfang und die Technik an sich gingen in Ordnung. Das Spiel performte auf meiner RX 6750 XT in 4k bei angepassten Details ganz hervorragend und Abstürze waren auch keine zu vermelden.

In diesem Jahr gab es starke Konkurrenz und da kommt „Alan Wake 2“ trotz Protz-Grafik und grundsätzlich solidem Gameplay leider nicht ganz mit. Das Spiel an sich ist grundsolide, jedoch nicht der erhoffte Knaller den mir einige Reviews vollmundig versprachen. Eigentlich ist das Spielprinzip und die „Twin Peaks“-ähnliche Atmosphäre genau mein Ding, doch Titel wie „Deadly Premonition“ oder eben der Erstling von „Alan Wake“ habe die Sache trotz schwächerer Präsentation deutlich runder hinbekommen. Mag sich jetzt stellenweise alles arg negativ anhören, aber eine ganz knappe 8 von 10 und eine Empfehlung für Interessierte (schaut auch mal bei Youtube nach Gameplay-Material) ist hier dennoch drin.

Fotocopyrigt: Remedy Entertainment/Epic Games

Shoot ‚Em Up

Inhalt

Per Zufall fällt „Mr. Smith“ ein Baby in die Hände und schnell heften sich ein paar finstere Schergen an seine Fersen. Inmitten wilder Feuergefechte versucht er dann herauszufinden, was es mit diesem Kind auf sich hat und warum die halbe Welt plötzlich hinter dem kleinen Wesen her ist…

Fazit

Damals wie Heute ist „Shoot ‚Em Up“ ein krudes Ding, dem ich einen gewissen Unterhaltungswert gar nicht absprechen möchte. Die Story ist so hanebüchen wie große Teile ihrer Umsetzung und dennoch sorgen die Macher mit krasser Action und merkwürdigen Einlagen für denkwürdige Momente.

Die Handlung gibt ihren (eigentlich recht überschaubaren) Kern erst im Laufe der Zeit preis, lässt den Zuschauer eine Zeitlang im Dunkeln tappen und das gefiel soweit ganz gut. Echtes Highlight waren aber zweifelsohne die wilden Feuergefechte, die immer wieder mit ein paar witzigen Elementen garniert wurden und sich so immer wieder ihrer Ernsthaftigkeit entzogen, die Ereignisse fast wie ein Comic wirken lassen.

Schön allerdings auch, dass man hier auf schnelle Schnitte und echte Handarbeit, statt auf übertriebene CGI-Einlagen und literweise Computerblut verzichtet hat. Der Streifen schaut „echt“ aus, sofern man dies von stark gefilterten und mit unter stark verrauschten Bildern behaupten konnte. Der Look war insgesamt sehr cool und hochwertig, stand fast mit seinem seltsamen Inhalt im heftigen Kontrast.

Von Clive Owen habe ich irgendwie schon lange nichts mehr gehört, doch umso erfreulicher sein Auftritt hier. Er spielte den ominösen „Mr. Smith“ mit einer tollen Lässigkeit und stahl selbst seinen kleinen Begleiter und der aufreizenden Monica Bellucci die Schau. Allerdings hat man auch einen Paul Giamatti noch nie in einer solch fiesen Rolle gesehen und denkt mit einem Grinsen im Gesicht an seine Dialoge zurück.

„Shoot ‚Em Up“ ist seltsam, aber ungemein kurzweilig. Man wusste nicht genau, was man da eigentlich gesehen hat oder was uns die Macher mit diesem Werk überhaupt sagen wollten – aber großartig gelangweilt hatte man sich nicht. Mit Tötungen durch Karotten oder übertrieben coolen Sprüchen nahm man sich selbst auf die Schippe, brachte den Zuschauer gelegentlich gehörig zum Lachen und dennoch ists am Ende keine doofe Lachnummer geworden. Wer spaßige Actionfilme mag darf also gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

D-Tox – Im Auge der Angst

Inhalt

Nach dem Tod seiner Frau fällt FBI-Agent Jake Malloy in ein tiefes Loch mit reichlich Alkohol. Ein Kollege und guter Freund meldet ihn daraufhin zu einer Therapiegruppe, speziell für Polizeibeamte ein und verspricht sich davon wirksame Besserung. Kaum am Therapiezentrum angekommen, werden die Teilnehmer eingeschneit und alsbald folgt der erste Tote…

Fazit

Als dieser Film in die Kinos kam, war die große Zeit von Stallone wohl schon vorbei (und die Wiederauferstehung von „Rocky“ in weiter Ferne), weshalb man diesen Titel gerne als Flop bezeichnet. Dies mag sicherlich am damaligen Einspielergebnis liegen – denn richtig schlecht ist dieser Thriller auf keinen Fall.

Der Streifen besaß eine gute Atmosphäre, die er bis zum bitteren Ende beibehielt. Er wirkte wesentlich trockener und düsterer als die meisten Werke des Schauspielers und forderte sogar ein gewisses Maß an Schauspiel von ihm ab. Hier war weniger blanke Muskelkraft, vielmehr die Darstellung eines abgewrackten Gesetzeshüters gefragt – die Stallone hier wirklich ausgezeichnet hinbekommen hat.

Die Story war ebenso düster und mit einem coolen Bösewicht garniert. Nach einem eher actionreichen Auftakt wurde das Geschehen zu einem soliden Kammerspiel vom dem ich sogar gerne noch etwas mehr gesehen hätte. Die unterschiedlichen Charaktere boten Potential, welches leider nicht bis ins Detail ausgelotet wurde. Immerhin wurde uns ein Directors Cut in Aussicht gestellt, der in diesem Bereich vielleicht noch etwas nachlegen kann.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, was zum Teil aber auch an unlogischen Momenten lag über die man sich keinen weiteren Kopf zerbrechen sollte. So fragt man sich beispielsweise warum unser Titelheld zwar blas ausschaut, aber keinerlei echten Entzugserscheinungen aufweist oder warum einige einer Kollegen überhaupt in dieser Gruppe gelandet sind – oder warum sich der Killer so einfach unter das Volk mischen konnte.

„D-Tox“ mag an den Kinokassen wohl nicht so prickelnd weggekommen sein, doch an seinen Qualitäten ändert dies nichts. Stallone hat hier ein ungewohnt starkes Schauspiel an den Tag gelegt und die unbehagliche Grundstimmung wusste zu begeistern. Kleinere Patzer trübten den sonst so guten Eindruck ein wenig, doch unterm Strich ist das Ding schon eine Empfehlung wert.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

96 Hour – Taken 3

Inhalt

Grade schien sich das Leben von Byran wieder zu ordnen, da geschieht auch schon das nächste Unglück. Er findet die Leiche seiner Ex-Frau und steht sogleich selbst unter dringendem Tatversacht. Er begibt sich auf die Flucht und ist auf die Hilfe seiner alten Kollegen angewiesen….

Fazit

Manchmal sollte man aufhören, wenn es am Schönsten ist. Dieser ausgelutschte Spruch trifft hier sowohl auf Neeson, als auch auf den eigentlichen Film zu. Waren Teil 1 und 2 noch sehr gute Actionfilme mit vorbildlichem Pacing, gingen die Tugenden bei dieser Fortsetzung leider fast gänzlich verloren und ein fader Nachgeschmack blieb zurück.

In fast jeder Minute fühlte sich „Taken 3“ mehr wie ein lauer Aufguss von „Auf der Flucht“, denn die Fortsetzung einer glorreichen Actionfilmreihe an. Die Macher haben hier zu viel versucht und sind in meinen Augen dabei auch leider an zu vielen Punkten gescheitert. Man wollte sich aus der Gleichförmigkeit abheben und mit anderen Ideen punkten, krachte damit an diversen Stellen gehörig gegen die Wand.

Wo einst die Kurzweil regierte, tummeln sich hier auf knapp zwei Stunden einfach zu viele Längen und zu wenig wurde zum Kaschieren der selbigen getan. Neeson wirkte müde und die Handlung nicht sonderlich mitreißend Die Prämisse lag früh auf der Hand und eher die späte Erkenntnis von Bryan dafür unverständlich. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und meist noch besser und vor allem kurzweiliger umgesetzt.

Die Zeichnung der Bösewichte war noch nie eine Stärke der Reihe, doch hier blieben die Antagonisten blasser denn je. Man konnte Oleg Malankov trotz aller Bemühungen nicht richtig zum Feindbild ausbauen und das große Duell fühlte sich trotz aller Sachschäden wie ein kleiner Zwischenkampf an. Ein echtes Finale blieben uns die Macher danach allerdings schuldig, präsentierten uns dafür einen zu langen und uninteressanten Epilog.

„Taken 3“ mag für sich ein solider Streifen mit ein paar netten Passagen sein, reicht aber unterm Strich in keiner Minute an seine Vorgänger heran und empfiehlt sich nur für beinharte Genrefans. Punkte gibt’s für Neeson und etwas handfeste Action, ansonsten stagniert das Treiben auf mittelprächtigem Niveau.

Fotocopyright: LEONINE

96 Hour – Taken 2

Inhalt

Die Angehörigen der Opfer aus Paris haben Rache geschworen und wollen Bryan zur Verurteilung nach Albanien bringen. Als sich der ehemalige Agent mit seiner Familie in der Türkei aufhält, schlagen die Schergen zu…

Fazit

„Taken 2“ war eigentlich eine Fortsetzung, wie sie im Buche steht und dennoch sprang der Funke nicht zu hundertprozent über. Zwar waren erneut alle wichtigen Charaktere zugegen und die Handlung knüpfte lückenlos an die vorherigen Ereignisse an, aber ein gewisser Qualitätsunterschied war dennoch auszumachen.

Teil 1 wirkte frisch und innovativ, was dem Nachfolger trotz einiger witziger Ideen dennoch ein wenig abging. Alles war vorbildlich inszeniert und gut erzählt, aber irgendwie fehlte das gewisse Etwas – was einst den Vorgänger ausgemacht hat und ihm zu einem gewissen Kultstatus verhalf.

Auch bei „Taken 2“ gab es handwerklich toll gemachte Action, die ebenso gekonnt und mit sehenswerten Bildern in Szene gesetzt wurde. Das Szenario war gefällig, lud schnell zum Abtauchen ein und manche Ideen sorgten trotz relativ konservativer Erzählweise für kleinere Schmutzler am Rande.

Nach einem erneut etwas gemächlichen Auftakt pendelte sich das Tempo auf einem ordentlichen Level ein und hielt den Puls bis zum bitteren Ende ordentlich oben. Neeson zeigte wieder ein paar sehenswerte Prügeleinlagen und ein paar spektakuläre Verfolgungsjagden durch enge Gassen ließ man sich nicht nehmen.

Ales wirkte routiniert gemacht, aber eben auch nicht mehr. Für meine Geschmack verließ man sich zu sehr auf seine Hauptperson und dessen erneuten Rachefeldzug, weniger auf ausgefeilte Mechaniken, die man zuvor durchaus zu schätzen gelernt hat. Hier stand die rohe Gewalt deutlicher im Vordergrund und die Motivation zu dieser war nicht mehr so fühlbar wie einst.

Auch wenn „Taken 2“ nicht ganz das Niveau des Vorgängers erreicht, macht der Titel großen Spaß und hielt durchwegs prima bei Laune. Die Geschichte wurde konsequent weitergesponnen und das Gesamtbild wirkte trotz kleinerer Makel erstaunlich rund. Weil sich das Treiben manchmal aber etwas seltsam angefühlt hat (z.B. beim Werfen von Handgranaten in der dicht besiedelten Stadt) und der Gegner erneut viel zu blas und austauschbar erschien, ist leider (noch immer) keine höhere Wertung drin.

Fotocopyright: LEONIN

96 Hours – Taken

Inhalt

Bryan war beruflich viel unterwegs und hierdurch nicht immer ein guter Vater. Nun lässt sich der ehemalige Geheimdienst-Agent in der Nähe seiner Tochter nieder und versucht die verlorenen Jahre wieder auszugleichen. Als sein Nachwuchs bei einem Tripp durch Europa entführt wird, lässt der Spezialist seine ganze Erfahrung spielen…

Fazit

„Taken“ war ein Film, der seinerzeit wirklich überraschen konnte und unter Kollegen schnell zu einem Geheimtipp mutierte. Klar erfanden die Macher das berühmte Rad nicht neu, doch eine kurzweilige Erzählweise und ein extrem starker Liam Neeson sorgten für Begeisterung.

„Taken“ besaß ein hohes Tempo, dass nach einem leicht behäbigen Auftakt keine Zeit zum Durchatmen ließ und den Zuschauer stets bei der Stange hielt. Neeson hangelte sich von einer brenzligen Situation zur Nächsten und schien dabei unaufhaltsam zu sein. Er lichtete die Reihen seiner Gegner, die es sonst nur die „Helden“ der 80iger taten und verzog dabei keine Mine. Das wirkte cool und (sofern man dies behaupten kann) auch einigermaßen glaubwürdig gemacht.

Die Handlung mag sicherlich etwas konstruiert wirken, aber dem runden Gesamtbild tat dies keinen Abbruch. Man konnte der Hinweiskette unseres Protagonisten gut folgen und dem leichtgängigen Verlauf prima genießen. Alles schien in sich schlüssig konzipiert, auch wenn man auf tiefergehende Überlegungen verzichten sollte. Es ist immerhin noch ein Spielfilm und keine Dokumentation.

Im Nachhinein hätte man sich keine bessere Besetzung als Neeson für die Hauptrolle vorstellen können. Vom Alter und allgemeinem Erscheinungsbild hat er absolut perfekt gepasst, gefiel mit seinen Stärken und Schwächen. Der Rest vom Cast konnte da nicht ganz mithalten, die größtenteils namenlosen und etwas blasen Antagonisten gingen als Kanonenfutter aber in Ordnung.

Die Inszenierung war hervorragend und auch heute noch zeitgemäß. Verwackelte Kameraaufnahmen, schnelle Schnitte und eine gewisse Eleganz sprachen für sich, gaben keinen Grund zur Klage. Der Score war eher unaufdringlich. Mit Paris wurde zudem eine hübsche und angemessene Kulisse gewählt, überhaupt wirkte der Film recht europäisch.

„96 Hours“ war noch nie ein sonderlich innovativer Film, wirkte durch seine launige Machart aber dennoch unglaublich frisch und unterhaltsam. Ein hohes Tempo, flotte Sprüche, eine tolle Spannungskurve und ein paar echt spaßige Ideen brannten sich im Gedächtnis ein und machen das Werk stets zu einem kleinen Erlebnis. Für Actionfreunde besteht hier also Anschau-Pflicht!

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

The Childe

Inhalt

Marco lebt auf den Philippinen, schlägt sich als Amateurboxer durch und versucht so, das Geld für die Operation seiner kranken Mutter aufzutreiben. Eines Tages meldet sich der Anwalt seines bis dato unbekannten und überdies auch sehr wohlhabenden Vaters aus Südkorea. Auch er ist mittlerweile an das Bett gefesselt und möchte seinen unehelichen Sohn noch einmal sehen. Kaum im fremden Land angekommen, beginnt allerdings eine wilde Hetzjagd mit Marco als Zielscheibe…

Fazit

Seit einigen Tagen hier auf meiner Webseite angekündigt (klick) und am gestrigen Abend endlich über den heimischen Schirm geflackert. Mit „The Childe“ hat es dank „Alpha Film“ wieder ein interessantes koreanisches Produkt (inkl. deutscher Synchronisation) auf den hiesigen Markt geschafft und Genrefreunde dürfen sich freudig die Hände reiben.

Die Geschichte war zwar nicht sonderlich innovativ und gab ihre wesentliche Prämisse vielleicht auch einen Ticken zu früh preis, doch witzig geschriebene Charaktere und ein insgesamt sehr munterer Verlauf kaschierten dieses Manko mit Bravour. Auf dem Schirm war immer so viel los, dass man sich prima im Geschehen fallen lassen und die erstklassig choreografierte Action genießen konnte.

Das Tempo war durchwegs hoch und dem Zuschauer blieb kaum Zeit zum Verschnaufen. Bereits nach wenigen Minuten hat sich ein toller Flow entwickelt und man war voll in der Handlung drin. „The Child“ war dabei voller schräger Charaktere, die man einfach nur gerne haben konnte – so fies oder eigenwillig sie auch in Erscheinung getreten sind. Vom stets adrett gekleideten Auftragskiller, bis zum Schulmädchen war alles vertreten und deren Zusammenspiel wirklich sehenswert – ohne dabei ins lachhafte abzudriften und stets einen recht ernsten Grundton zu bewahren.

Die Action war – wie bereits erwähnt – angenehm kompromisslos und trocken, wurde aber geschickt mit munterem Sprüchen garniert und sorgte oftmals für breites Grinsen. Durch die stets hübsche Optik wirkte der Streifen zudem extrem hochwertig und vielleicht kostspieliger, als er eigentlich war. Erneut lieferten uns die Koreaner eine makellose Inszenierung mit schnellen Schnitten, toller Technik und wuchtigen Soundeffekten.

Wo „The Childe“ mit seiner Story etwas strauchelt, überzeugt der Rest jedoch auf ganzer Linie. Park Hoon-jung (The Witch: The Other One) präsentiert uns erneut einen gut gefilmten, munteren Titel mit reichlich Action und fortwährend hohem Tempo. Kurzweil wurde hier groß geschrieben und Spaß regierte das Heimkino. Wer asiatische Actionfilme mag, nichts gegen schräge Typen hat und eine überschaubare Grundprämisse zu verschmerzen weiß, der wird hier erstklassig bedient und wird seine helle Freude haben!

Fotocopyright: Alpha Film

Muzzle – K-9 Narcotics Unit

Inhalt

Der Tod seines Polizeihundes hat Jake schwer mitgenommen. Entgegen den Anweisungen seiner Vorgesetzten recherchiert er in diesem Fall auf eigene Faust weiter und ist einem großen Ring von Drogenhändlern auf der Spur…

Fazit

Polizeifilme mit Hunden gab es in der letzten Zeit nicht allzu häufig und umso erfreuter war ich nunmehr über diesen Ansatz bei „Muzzle“. Im Großen und Ganzen lieferten uns die Macher auch einen sehr soliden Genrebeitrag, der sich mit seinem seltsamen Finale und weniger gelungenen Effekten letztlich selbst ein Bein gestellt hat.

Der Streifen fing gut an und besaß einen angenehmen Spannungsaufbau. Aaron Eckhart hat seine Sache hervorragend gemacht und seine vierbeinigen Kollegen standen ihm in Nichts nach. Alles war soweit vorbildlich konstruiert, käme die Geschichte nicht irgendwann ins straucheln und präsentierte uns ein wenig ausgefeiltes Finale. Dies bot dann zwar ein bisschen Action, blieb aber mit schwachen CGI-Einlagen nicht sonderlich prickelnd in Erinnerung.

Die Handlung war ein klassischer Fall von „gut gedacht, aber nicht besonders rund umgesetzt“. So gestaltete sich das Folgen der eher simplen Handlung manchmal tatsächlich etwas schwer, obwohl das Konstrukt gar nicht so komplex ausgearbeitet war. Es waren wahrscheinlich eher die Schlussfolgerungen der Hauptfigur, deren Verständnis nicht gleich auf der Hand lag. Zudem war das Treiben irgendwie rasch zu Ende, war dann doch überraschend flach von seiner Story her.

Bis auf besagte Endsequenz hat die Inszenierung grundsätzlich gefallen. Der Film besaß stellenweise den Look einer Doku, wirkte aber trotzdem hochwertig und wie ein Kinofilm. Starkes Korn und zuweilen krasse Filter haben Atmosphäre erzeugt, ein paar interessante Kameraperspektiven (z.B. aus Sicht des Hundes) waren ziemlich stark. Erwähnenswert auch die tolle Tonabmischung mit einigen bärenstarken Surround-Momenten.

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „Muzzle“ hat seine starken Momente, war technisch weitestgehend nett gemacht und zeigte uns einen toll aufgelegten Eckhart mitsamt Hund – und trotzdem sprang der berühmte Funke nicht ganz über. Mir hat der Streifen zum Großteil echt passabel gefallen, doch für eine höhere Bewertung war es dann insgesamt zu wenig.

Fotocopyright:

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