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Schlagwort: Besprechung (Seite 49 von 199)

57 Seconds

Inhalt

Dem Reporter Franklin fällt per Zufall ein mysteriöser Ring in die Hände, der es ihm ermöglicht, die Zeit um 57 Sekunden zurückzudrehen. Nachdem er sich mit diesem Kniff vertraut gemacht hat und etwas Kohle im Kasino ergaunert hat, fällt ihm die wahre Verwendung für diese Macht ein: er möchte einen Pharmakonzern zu Fall bringen, der sich für den Tod seiner Schwester verantwortlich zeichnet…

Fazit

Um ehrlich zu sein, habe ich von diesem Titel nicht viel erwartet und war schon nach wenigen Minuten sehr positiv davon angetan. Auch ohne ein prominentes Zugpferd wie Morgan Freeman hätte der Streifen eine gute Figur gemacht und und Empfehlung für sich ausprochen.

Die Handlung war simpel, wie effizient. Sicherlich hat man seine interessante Prämisse recht oberflächlich angekratzt, dennoch hat die gebotene Tiefe für eine kurzweilige Unterhaltung vollkommen ausgereicht. Man konnte sich prima in den Hauptcharakter hineindenken und jede Menge an eigenen Gedanken zum Thema einbringen.

Der Erzählfluss war sehr gut und angesehen von einem leicht langsamen Einstieg gab es keinerlei Längen. Man wurde stets passabel bei Laune gehalten, wollte vor allem wissen, wie es weitergeht – auch wenn die Story, bzw. deren Ausgang eigentlich schon nach wenigen Minuten klar war. Niemand hätte hier ernsthaft an einem Happy-End gezweifelt, doch der Weg dorthin war wieder das eigentliche Ziel.

Die Darsteller haben ihre Sache weitestgehend gut gemacht, auch wenn ich trotz allen Lobes bezüglich des Filmes an sich nicht so recht mit Josh Hutcherson warm geworden bin. Man nahm ihm seine Rolle eigentlich nie ab, aber trotzdem hatte man am bunten Treiben seinen Spaß. Freeman war natürlich über jeden Zweifel erhaben und bekam vergleichsweise viel Screentime.

„57 Seconds“ war eine positive Überraschung, für die ich gerne eine Empfehlung aussprechen möchte. Der Film bot eine witzige Prämisse, die unterhaltsam umgesetzt wurde und für ein paar wirklich spannende und launige Situationen sorgte. Vielleicht mögen einige Aspekte an diesem Werk recht albern sein, dennoch gab es hier schnörkellose Unterhaltung in reinster Form – Sinn und Unsinn blenden wir da einfach mal aus.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Spiral – Das Ritual

Inhalt

Ein homosexuelles Paar versucht einen Neuanfang auf dem Lande. Beide haben bereits genug mit Vorurteilen und dem Sorgerechtsstreit um die gemeinsame Tochter zu kämpfen gehabt und hoffen nun auf ein ruhigeres Leben. Ihre neuen und zudem recht konservativen Nachbarn betrachten die Männer sehr kritisch und schon bald spielen sich seltsame Ereignisse ab…

Fazit

Ich habe schon mehrmals geschrieben, wie sehr ich effektive Filme zu schätzen weiß und dieser Titel gehört für mich eindeutig in diese Kategorie. Genauer gesagt benötige ich kein großes Effektgewitter und liebe es, wenn sich eher unterschwelliger Grusel ausbreitet und mit vergleichsweise einfachen Mitteln für Gänsehaut sorgt.

„Spiral“ fährt genau diese Schiene und macht dabei alles richtig. Die Geschichte entfaltet sich langsam, stellt erst einmal alle Charaktere mitsamt deren Hintergründen vor und baut dann eine gelungene Spannungskurve auf – die sich bis zur letzten Minuten fortwährend steigert und dabei jederzeit für eine angenehm-unangenehme Stimmung sorgt.

Obwohl das Treiben – wie bereits erwähnt – sich eher gemächlich ausbreitet, wirkt es fast schon hypnotisch und anziehend. Selbst eher unspektakuläre Momente sind sehenswert, da wir aufgrund der angespannten Lage am Ball bleiben und kein noch so kleines Detail verpassen wollen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut und glaubwürdig gemacht. Man konnte sich gut in sie Hineindenken – was zum „Gelingen“ der Geschichte allerdings auch notwendig war. So wird uns eindrucksvoll geschildert, wie ein Mensch seinen Verstand verlieren kann und seine nahe Umgebung ihm dabei fragend beiwohnt. Beängstigend.

Es braucht nicht immer viel Blut oder Computereffekte zum Abwinken, sondern eine interessante und gut präsentierte Handlung – wie es hier der Fall ist. „Das Ritual“ lebt von seiner unbehaglichen Atmosphäre und seinen guten Schauspielern, die uns eine relativ simple Handlung mit viel Überzeugungsarbeit nahe bringen und bis zum Abspann vor dem Bildschirm fesselten. Nüchtern betrachtet trotz aller Stärken vielleicht nicht die absolute Speerspitze im Genre, aber ein echter Geheimtipp für alle Gruselfans.

7,5/10

Das Review-Exemplar wurde freundlicherweise von indeedfilm zur Verfügung gestellt!

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Fotocopyright: indeedfilm

Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding

Inhalt

Weil es um seine finanziellen Verhältnisse nicht grade gut gestellt ist, zieht Unternehmer Kampfmann an allen Stricken. Als er einen Angestellten um den Einbruch in seine Spedition bittet und dieser dann plötzlich mit Komplizen auftaucht, läuft alles aus dem Ruder…

Fazit

Eigentlich muss man über einen Film wie diesen keine großen Worte mehr verlieren. Wer das Teil bis dato noch nicht gesehen hat, wird wohl kein Interesse an diesem Ruhrpott-Portrait hegen – und alle Anderen werden diesen Streifen als Kultobjekt betrachten und sicherlich ebenso wie ich einer regelmäßigen Sichtung unterziehen.

„Bang Boom Bang“ schafft es, mich auch ohne großen Worte zum Lachen zu animieren und mich einzig und allein bereits an den herrlich geschriebenen Figuren zu erfreuen und stellenweise echte Schnappatmung hervorzugrufen. Wenn ein Kalle Grabowski auftritt, bleibt kein Auge trocken und man hängt sofort an seinen Lippen. Selten wurden uns mehr oder weniger tiefgründige Dialoge so hervorragend verkauft und selbst ein Tarantino muss hier den Kürzeren ziehen.

Regisseur Peter Thorwarth lieferte hier eine Parade an kuriosen Gestalten ab, die noch heute unerreicht blieb und immer wieder den Hut zücken lässt. Was hier an hiesigen namhaften Akteuren zusammengetragen wurde, war sagenhaft und deren geniales Zusammenspiel umso erfreulicher obendrein. Jeder Charakter bekam seine Bühne und wusste die Chance für sich zu nutzen. Alle Beteiligten harmonierten sagenhaft gut miteinander und jeder schien großen Spaß an seiner Arbeit zu haben. Eine unvergleichbare Grundstimmung schwangt dabei jederzeit zum Zuschauer rüber und man kann sich einfach nur im nahezu familiären Geschehen fallen lassen.

Umso schöner, dass die Handlung dem eindrucksvollen Aufgebot in Nichts nachstand und sich sogar unerwartet komplex und kurzweilig präsentiert hat. Neben Witz und schrägen Humor wird hier eine klassische Gangster-Pistole serviert, die mit doppelten Böden, spaßigen Wendungen und einem nahezu perfekten Flow zu überzeugen wusste. Auf dem Schirm ist eigentlich immer was los und die vielen Sprünge zu den einzelnen Erzählsträngen gelangen geschmeidig. Man verlor nie den Überblick und konnte bei aller Tragik sogar so richtig mit seinen „Helden“ mitfiebern.

„Bang Boom Bang“ ist ein Kultfilm mit Herz und Schnauze, der sein Zielpublikum immer wieder auf Neue begeistert und fast schon religiös bei einigen Dialogen mitsprechen lässt. Eine Empfehlung muss ich hier gar nicht aussprechen – man wird den Streifen sicherlich kennen und lieben. Wer ihn tatsächlich noch nicht gesehen hat, sollte diese Erfahrung – sofern man damit kompatibel ist – unbedingt nachholen. Es lohnt sich wirklich und lässt im Anschluss manche Dinge mit anderen Augen betrachten.

8,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Flashback – Mörderische Ferien

Inhalt

Eine junge Dame soll sich während der Ferien um die verzogenen Kinder eines Geschäftsmannes kümmern und ihnen in den freien Tagen die französische Sprache etwas näher bringen. Natürlich sind die Kids damit nicht einverstanden und schmieden Pläne, um ihren unliebsamen Besuch wieder los zu werden…

Fazit

Deutsche Filme haben immer mit einem gewissen Ruf zu kämpfen und da macht es „Flashback“ es uns auch nicht gerade leicht. Als ernsthaften Horrorfilm oder Thriller kann man das Werk kaum bezeichnen, doch als richtigen Trash oder zumindest Komödie mit unfreiwillig komischen Elementen möchte ich das Ding auch nicht abtun.

„Flashback“ besaß einen interessanten Grundton, der stets zwischen düster und heiter hin und her jonglierte, dabei eine unterhaltsame Erzählweise auffuhren konnte. Es gab ein paar heftige Splattermomente, dann wiederum Auftritte von Comedians, die mal ganz locker ein paar trockene Sprüche rausgehauen haben und wieder zum Lachen animierten. Die Darsteller gaben sich einerseits wirklich bemüht und machten eine grundsätzlich gut Figur – um an anderer Stelle wieder ein total überzogenes und lachhaftes Spiel abzuliefern und ihre Rollen irgendwo schon wieder lustig überzeichneten.

Die Macher haben Liebe zum Detail bewiesen und viele kleine Gags und Anspielungen an Genregrößen verpackt, die ich zum Teil erst nach mehrfacher Sichtung vollends wahrgenommen habe. Es wird viel zitiert, nachgespielt oder schlichtweg in Hintergründen versteckt. Es gab immer was zu entdecken und selbst das machte schlichtweg Laune und ließ das Herz des Filmfans auflodern.

Die Inszenierung war für damalige (und deutsche) Verhältnisse hochwertig und sauber. Tolle Bilder, interessante Kameraaufnahmen, solide Effekte und ein atmosphärischer Sound wussten zu überzeugen. Alles sah durchaus nach einen Kinofilm aus und brauchte sich von der Art nicht hinter seinen Vorbildern aus Hollywood zu verstecken.

Wer ein auf und ab der Gefühle sucht und heimischen Produktionen gegenüber nicht allzu negativ eingestellt ist, darf sich diesen Slasher mal zu Gemüte führen. Ich würde „Flashback“ nicht als besonders tollen Streifen bezeichnen, kann ihm aber einen gewissen Unterhaltungswert einfach nicht absprechen und erfreue mich zudem an den vielen kleinen Aufmerksamkeiten mit denen die großen Vorbilder verehrt werden. Außerdem rechne ich den Autoren den interessanten Storytwist hoch an und feiere die witzigen Gastauftritte bekannter Gesichter.

7/10

Fotocopyright: Leonine

Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines

Inhalt

Amerika zu den Zeiten des Vietmankrieges. Während die Einen unbedingt an die Front möchten, kehrten Andere gebrochen zurück. Auch der Sohn von Farmer Bill scheint die Ereignisse nicht verkraftet zu haben und bereitet den Einwohnern des verschlafenen Örtchens Maine mit seiner verstörenden Art mächtig Angst…

Fazit

Ob es nach dem mittelprächtigen Remake nun auch unbedingt eine Fortsetzung (bzw. Vorgeschichte) gebraucht hätte, sei einmal dahin gestellt. Da ich aber Fan des Buches, der ersten Filmumsetzung und King im Allgemeinen bin, wollte ich dennoch einen Blick wagen und war gespannt, wie die interessante Prämisse nun diesmal ausgeschlachtet wurde.

Grundsätzlich besaß der Streifen eine nette Atmosphäre und war mit knapp unter 90 Minuten auch angenehm kompakt und fuhr nur selten mit kleineren Längen auf. Die meiste Zeit war die überschaubare Handlung recht unterhaltsam und streckenweise sogar unerwartet spannend präsentiert, ließ sich also durchaus passabel „wegschauen“.

Obwohl die Inszenierung technisch solide ausfiel, wollte allerdings kein echtes Blockbuster-Feeling aufkeinem. Das Gezeigte wirkte stets wie ein besserer Fernsehfilm, respektable dank David Duchovny wie eine etwas längere Folge der X-Akten. Meist waren die Bilder einen Ticken zu düster, die Kontraste zu matschig und das Schauen manchmal ein wenig anstrengend.

Die Geschichte ging soweit in Ordnung, bot aber keine echten Highlights oder unvorhersehbaren Wendungen. Alles griff (sofern man das behaupten kann) schlüssig ineinander, brachte uns aber auch nicht auf falsche Fährten und legte seine Karten früh auf den Tisch.

Schwierige Sache. „Bloodlines“ ist zwar kein Totalausfall, wäre aber auch nicht unbedingt notwendig gewesen. Story, Aufmachung, Darsteller und Erzählfluss waren durchaus in Ordnung, konnten aber in keinen Bereichen allzu sehr glänzen. Unterm Strich ein netter Zeitvertreib, für den ein Abo eines weiteren Streaming-Dienstes aber nicht unbedingt lohnt.

6/10

Fotocopyright: Paramount

Dogs Don’t Wear Pants

Inhalt

Seit dem Tod seiner Frau lebt Arzt Juha zurückgezogen und in seiner eigenen Welt. Die Tage verlaufen trostlos vor sich hin und seine kleine Tochter behandelt er äußerst stiefmütterlich obendrein. Als er Bekanntschaft mit Domina Mona und deren ungewöhnlichen Praktiken macht, entfacht so etwas wie ein Funke und neuer Lebensmut in ihm…

Fazit

Die Bezeichnung „Eine Ode an den Schmerz“ trifft es hier wie den berühmten Nagel auf den Kopf. „Dogs Don’t Wear Pants“ war ein äußerst vielschichtiger Film, dessen eigentliche Tiefe und Aussagen sich erst nach der Sichtung so nach und nach in meinem Kopf manifestierten und mich hier in diesem Review zu einer warmen Empfehlung hinreißen lassen.

Der Film beginnt ruhig und nimmt eigentlich nie so richtig an Fahrt auf, packt den Zuschauer mit seiner fast schon hypnotisierenden Art aber ganz unbewusst an die Hand und zieht bis zum bitteren Ende in seinen Bann. Man blieb am Bildschirm kleben und harrte gespannt der Dinge, die da kommen. Die Geschichte mag aus dem Leben gegriffen worden sein, gab sich aber vielleicht auch deshalb so unberechenbar und ansprechend erzählt.

Um ehrlich zu sein, habe ich mir ein wenig mehr Erotik von diesem Titel versprochen, war aber am Ende darum gar nicht böse. Die Bilder waren zuweilen verstörend und alles anderes als sinnlich – erzielten wohl aber nur so die erhoffte Wirkung der Macher. Was sich zunächst seltsam anfühlte, war irgendwo die richtige Entscheidung und gab dem Streifen letztlich so das gewisse Etwas. Abstoßend und anziehend zugleich fesselten die Aufnahmen und blieben noch weit über den Abspann im Gedächtnis.

Die Darsteller haben durch die Bank weg überzeugt und ein tolles Spiel an den Tag gelegt. Sie schafften es, selbst in ungewöhnlichen Outfits oder Situationen nicht lächerlich zu erscheinen und die Gefühlslage ihrer jeweiligen Figur äußerst verständlich rüber zubringen. Man konnte sich prima in deren Lage hineindenken und sich eigene Gedanken zur den gebotenen Umständen zu machen. Alles folgte Mustern, die nach und nach klarer wurden und konsequent verfolgt wurden.

Wem die eher sinnlichen und zahmen Produktionen aus Hollywood zu gewöhnlich und so oberflächlich sind, sollte sich bei diesem finnischen Vertreter einmal genauer umschauen. Er ist kantig und zuweilen ein wenig seltsam, aber ungemein hypnotisch, intelligent und spannend. Für mich ein äußerst empfehlenswerter Einblick in eine fremde und dennoch verständlich präsentierte Welt.

8/10

Das Review-Exemplar wurde freundlicherweise von indeedfilm zur Verfügung gestellt!

Weitere Informationen & eine Bestellmöglichkeit findet Ihr direkt auf der Seite des Labels (externer Link): indeedfilm

Fotocopyright: indeedfilm

Trepang2 (PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht mit Handschellen in einem Gefängnis und ergreift sogleich die Flucht. Kaum den Wachen entkommen, fällt er einer anderen Truppe in die Hände – die uns sogleich als Streiter gegen eine Geheimorganisation vereinnahmen will…

Gameplay

„Trepang2“ ist ein schnörkelloser Ego-Shooter, der ungeniert bei der Konkurrenz abschaut und unterm Strich als wohlwollende Hommage an Klassiker wie „F.E.A.R.“ oder „Doom“ anzusehen ist.

Das Gameplay ist so simpel, wie effektiv und stellt die wunderbaren Ballereien deutlich in den Vordergrund. Während die einfach gestrickten Areale zuweilen etwas schlauchartig und vergleichsweise „klein“ wirkten, liegt die Konzentration auf der harten Action, die so ziemlich alles in der letzten Zeit gesehene in den Schatten stellt.

Natürlich könnt Ihr die Feinde mit unterschiedlichen Waffen beharken, sie aber auch durch die Gegend treten, die als Sprungschanze benutzen oder mit coolen Drifts zu Boden schicken. An „Max Payne“ erinnert dabei eine optimale Zeitlupenfunktion, mit denen etwas Übersicht in die stellenweise arg überfrachteten Gefechte gebracht wird. Trotzdem funkelt der Bildschirm oftmals vor Partikeln, Kugeln und bunten Lichteffekten – was zwar nett, aber hin und wieder anstrengend war.

Die Rätsel beschränken sich auf das Aktivieren von Schaltern oder dem Verfolgen von Kabel zum nächsten Stromgenerator. Immerhin gab es auch mal kleine Schleich-Passagen und bei den Endbossen war ein wenig Hirnschmalz und Taktik erforderlich. Es benötigte durchaus mal ein paar Sekunden, bis die Lage klar war.

Spielzeit

Das Spiel ist in Haupt- und Nebenmissionen unterteilt. Nach einem Einsatz landen wir in unserer kleinen Hub-Welt, können dort Kampfübungen durchführen, die Kleidung wechseln oder eben die nächsten Herausforderungen auswählen. Ich habe mich allein auf die Hauptaufgaben konzentriert und habe mich darin in ungefähr 5 bis 6 Stunden zum Abspann durchgeballert.

Präsentation

Optisch war „Trepang“ ein Brett und etwas öde zugleich. Mir hat der sterile, aber relativ edle Look gefallen und auch die Performance (4k und „Epic-Details“) war sauber, doch manchmal wirkte die Architektur etwas inspiriert und langweilige. Partikel- und Lichteffekte waren beeindruckend, viele Assets und Texturen wiederholten sich dagegen oft. Hier war die kleine Teamstärke anzusehen, obwohl die Grafik an sich aber wirklich sehr sehr gut war.

Der Sound beeindruckte mit rockigen Einlagen und glasklarer Sprachausgabe. Besonders die Funksprüche untereinander (mit der eigenen Einheit) oder die der Gegner sorgten für Stimmung und waren quasi geschicktes Storytelling innerhalb des Spieles.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • flottes und launiges Gunplay
  • irrwitzige Effekte und Tötungsmöglichkeiten
  • stimmige Atmosphäre ala F.E.A.R.
  • leichter Einstieg
  • simple Steuerung
  • fetziger Soundtrack

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • durchschnittliche Handlung

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • repetitive Spielelemente
  • relativ wenige unterschiedliche Gegnertypen und Assets

Fazit

„Trepang“ hat mich angenehm überrascht. Eigentlich wollte ich nur einen kleinen Lückenfüller bis das bis dato unspielbare „Phantom Liberty“ endlich einen Patch erhält, doch bekommen habe ich eine brachiale Actionkost mit viel Kurzweil und liebevollen Anspielungen auf Genreklassiker.

Was ein kleines Entwicklerteam hier auf die Beine gestellt hat, grenzt schon fast an ein Wunder und ist so sicherlich nicht alle Tage zu erleben. Sicherlich könnte man geringen Umfang und wenig unterschiedliche Modelle kritisieren, doch im Kern ist das eigentliche Spiel eine tolle Hommage an F.E.A.R., Doom und auch Serious Sam geworden – die sich vor allem technisch und vom heftigen Gunplay absolut sehen lassen kann.

Wer auf flotte und atmosphärische Shooter steht, kleinere Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen kann, der sollte die Programmierer unterstützen und zugreifen. Ich fand diesen Titel wirklich großartig und denke, dass seine Spielzeit genau richtig ist und sich so das innovative Kampfsystem so nicht abgenutzt hat.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Trepang Studios / Team17

Ballerina

Inhalt

Eine junge Dame ereilt ein verzweifelter Hilferuf einer guten Freundin, doch der Ankunft in der Wohnung kann sie lediglich noch deren Leiche auffinden. Scheinbar hat sie sich aus Verzweiflung das Leben genommen, doch wer oder was steckt dahinter?

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte man grob über diesen Titel urteilen, denn wirklich innovativ war das Gebotene beim besten Willen nicht. „Ballerina“ fühlt sich arg nach „John Wick auf koreanisch“ an, ohne dessen Klasse und vermeintlich auch nicht dessen Kultstatus zu erreichen.

Technisch macht der Film eine solide Figur. Die Gefechte waren hochwertig inszeniert und mit tollen Farben und Filtern bestückt. Man findet sich schnell zurecht und fühlt sich ebenso schnell auch wohl. Man konnte dem Treiben aufgrund seiner überschaubaren Handlung auch prima folgen und hatte keine Probleme die einzelnen Details miteinander zu kombinieren.

Schwach hingegen die klischeehafte Zeichnung seiner Figuren und dem unentschlossenen Gesamtstil. Auf der einen Seite wirkte das Treiben angenehm rau und derbe, an anderer Stelle fühlte sich das Gemetzel zu überzeichnet und damit comichaft an. Das wäre im Grunde nicht schlimm – hätte man den Härtegrad und da Blutgehalt dazu passend in die Höhe geschraubt und es damit total auf die Spitze getrieben. Leider war dem nicht so und das Ding erschien unerwartet zahm und beliebig.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, dennoch schlichen sich kleinere Längen ein. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und große Überraschungen gab es einfach nicht. Die Handlung folgte bewährten Mustern, brachte uns nie auf falsche Fährten und wich nicht von seiner vordefinierten Bahn ab. Scheinbar wollte man (bis auf ein paar schräge Figuren) nichts riskieren und erst recht keine doppelten Böden oder mehrschichtige Charaktere einbauen.

„Ballerina“ ist kein schlechter Film und sicherlich auch eine Sichtung im Rahmen eines vorhandenen Abos bei Netflix wert, dennoch haben die Koreaner hier Potential verschenkt. Man setzte zu sehr auf bewährte Elemente, wagte rein gar nichts Neues und schockte uns nicht einmal mit übertriebener Härte oder zumindest ein paar kreativen Ideen. So bleibt „John Wick“ (der mittlerweile auch leichte Abnutzungserscheinungen aufweist) weiterhin die Referenz und verkauft seine überschaubare Prämisse schlichtweg deutlich besser.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

The Ritual Killer

Inhalt

Ein mysteriöser Serienkiller hinterlässt seine blutige Spur auf der ganzen Welt. Ein vom Schicksal gezeichneter Detektiv heftet sich verbissen an seine Fersen und taucht dabei in eine bizarre Welt aus Aberglaube und Hexenkult ein…

Fazit

Wer derzeit einen aktuellen Thriller mit düsterer und vergleichsweise harter Atmosphäre sucht, darf sich bei „The Ritual Killer“ gerne einmal genauer umschauen. In seinen guten Momenten erinnerte dieser Streifen tatsächlich ein wenig an „Sieben“ – und das war nicht allein nur der Beteiligung von Morgan Freeman zu verdanken.

Die Geschichte war im Nachhinein wesentlich simpler, als es zunächst den Anschein hatte, aber schlimm war dies nicht. Man bekam den Bogen, schloss seine Handlung zufriedenstellend ab und hinterließ am Ende nicht allzu viele Fragen. Für meinen Geschmack hätte man sich zwar die Schlusssequenz sparen oder anders gestalten können, doch die letzten Sekunden änderten dann auch nichts mehr am sehr runden Eindruck.

Am Anfang war ich etwas vom mageren Auftritt Freemans enttäuscht und glaubte an geschicktes Marketing mit seinem Namen, aber im Laufe der Zeit bekam er ausreichend Screentime und eine eigentlich ganz coole Rolle obendrauf. Überhaupt haben alle Beteiligten einen hervorragenden Eindruck hinterlassen, passten sie recht gut zum leichten B-Charme der gesamten Produktion.

Obwohl die Bilder hochwertig und die Filter zuweilen arg krass rüber kamen, bewegte sich das Gebotene nicht ganz auf höchsten Kino-Niveau – was sich als gar nicht mal so schlimm erweiß. Das Geschehen war schnittig inszeniert und baute eine jederzeit gefällige Grundstimmung auf, die es an Nichts missen ließ. Der Soundtrack war eher unauffällig und ging somit in Ordnung.

Kurzweil wurde groß geschrieben und Leerläufe waren quasi nicht zugegeben. Es gab eigentlich keine Durchhänger und die kompakte Laufzeit von knapp 1,5 Stunden war genau richtig gewählt. Man gab sich nicht komplexer als man war und verkaufte sich nicht über seinem Wert.

Wie Eingangs bereits erwähnt, machen Genrefreunde hier nichts verkehrt. Ich hatte schlimmes erwartet und wurde positiv überrascht. Die Story war okay, die Inszenierung gelungen und das gesamte Vehikel bis zum bitteren Finale angenehm spannend und dabei bodenständig und weitaus glaubwürdiger als manch Konkurrent. Sicherlich kein Überhit, aber kurzweilige Unterhaltung auf guten Niveau.

7/10

Fotocopyright: SquareOne Entertainment 

Promising Young Woman

Inhalt

Die attraktive Cassie führt nach dem Abbruch ihres Studiums ein seltsames Doppelleben. Tagsüber jobbt sie in einem Kaffee, gibt sich wenig ehrgeizig und genügsam, Abend geht sie auf Tour und lässt sich gezielt von perfiden Typen abschleppen…

Fazit

So rein von seiner Grundidee war „Promising Young Woman“ eigentlich gar nicht mal so verkehrt, doch bei der Umsetzung trat schnell die Ernüchterung bei mir ein. Zwar besaß der Streifen ein richtig schönes und bittersüßes Ende, der Weg bis dahin war jedoch nicht so spaßig wie gehofft.

Insgesamt gab sich der Streifen harmloser, als man zunächst vermutet hat – und da lag vielleicht auch der Hund begraben. Ich habe mehr Gewalt oder zumindest mehr Überspitzung gewünscht, stattdessen gab es in entscheidenden Situationen nur ein paar belehrende Worte und mehr nicht. Mag durchaus auch in Ordnung sein, kam so aber nicht allzu drastisch und derbe schwarz-humorig rüber. Das können andere Mitbewerber einfach besser.

Die Darsteller haben ihre Sache zwar passabel gemacht, konnten aber nicht zu hundertprozentig überzeugen. Obwohl besonders die Hauptfigur im Fokus stand und sich spürbar Mühe gab, wirkte sie manchmal ein wenig lustlos und nicht nicht in allen Bereichen konsequent geschrieben. Man hätte hier und da einen Ticken mehr wagen, sie noch ein bisschen mehr eskalieren lassen sollen.

Der Verlauf war okay, aber aufgrund angesprochener Mängel eben nicht so rund oder kurzweilig wie es die Prämisse wahrscheinlich hergegeben hätte. Es wurde zwar nie langweilig, aber eben auch nie so richtig bissig und packend. Alles plätscherte so vor sich her und seine Botschaft segelte fast am Zuschauer vorbei. Das Interesse flachte immer wieder ab, der Spannungsbogen war nicht konstant. Man fing sich zwar im letzten Akt, doch bis dato fühlte man reichlich Potential verschenkt.

Aufgrund einiger enorm positiver Kommentare habe ich mich auf die Sichtung von diesem Streifen gefreut und blicke nun mit gemischten Gefühlen zurück. Die Idee war nicht schlecht, der Schlusspart eigentlich ziemlich cool – doch der Funke wollte während des gesamten Vehikels einfach nicht überspringen. Das Gebotene war in Ordnung, aber für meinen Geschmack zu zahm und zu humorlos geraten. Entweder hätte man das Thema ernster oder eben satirischer angehen müssen. So sitzt man letztlich zwischen den Stühlen und eine echte Empfehlung kommt mir leider nicht über die Lippen.

5,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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